9 research outputs found

    Die Idee der Freiheit und ihre Semantiken: Zum Spannungsverhältnis von Freiheit und Sicherheit

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    "Freiheit" findet als politisch-rechtliche Leitidee der Moderne weitreichende Zustimmung. Bei näherem Hinsehen zeigen sich gleichwohl höchst unterschiedliche Deutungen und Akzentuierungen. Darüber hinaus ist der Freiheitsbegriff semantischen Umkehrungen ausgesetzt, die sogar darauf hinauslaufen können, faktische Unfreiheit als höchste Freiheit auszugeben. Die interdisziplinären Beiträge sprechen sich für ein anspruchsvolles Freiheitsverständnis aus und legen ihr Augenmerk nicht zuletzt auf die relationale Dimension von Freiheitspraxen

    Privatisierung der Sicherheit

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    Verfolgt man die aktuellen Debatten zum Themenkomplex Schlanker Staat, so entsteht durchaus der Eindruck, dass unser sozialer Leistungsstaat in der heutigen informierten und technisierten Gesellschaft bei der Erfüllung seiner Aufgaben doch deutlich überlastet zu sein scheint. Durch Deregulierung, neue Formen kooperativer Verwaltung, neue Steuerungsmodelle und auch durch Privatisierung wird versucht, Staatsaufgaben entsprechend zu reduzieren, um somit letztendlich die gewünschten (budgetären) Effekte zu erzielen. Auch im Bereich der Sicherheit schreitet die Privatisierung von Sicherheitsdienstleistungen voran. Beispielhaft sei diesbezüglich insbesondere die Verwendung von privatem Sicherheitspersonal für Sicherheitsüberprüfungen auf Zivilflughäfen angeführt. Durch diese Änderung des staatlichen Verhaltens hat sich in den letzten Jahren eine Sicherheitsarchitektur entwickelt, in deren Rahmen sicherheitsrelevante Dienstleistungen also nicht mehr (wie bisher üblich) ausschließlich von staatlichen Stellen, sondern ebenso von Privaten erbracht werden. In dieser Arbeit wurde zu klären versucht, mittels welcher juristischen und ökonomischen Prinzipien die Besorgung hoheitsrechtlicher Aufgaben durch private Rechtsträger, explizit die 1994 erfolgte Auslagerung der Sicherheitsüberprüfungen am Flughafen Wien Schwechat, begründet wird und ob dies aufgrund einer ggf. damit einhergehenden Auflockerung des staatlichen Gewaltmonopols rechtsstaatlich bedenklich oder gar inakzeptabel ist. Der im Zuge der ggst. Arbeit erzielte Erkenntnisgewinn stellt sich dabei wie folgt dar: Die Besorgung (ehemals) hoheitsrechtlicher Aufgaben durch private Rechtsträger, explizit die 1994 erfolgte Auslagerung der Sicherheitsüberprüfungen am Flughafen Wien Schwechat, sind rechtlich zulässig, ökonomisch gerade noch vertretbar und gesellschaftspolitisch zumindest zweifelhaft. Meine These, dass private Sicherheitsanbieter die Polizei insbesondere bei Präventionsmaßnahmen wie z.B. bei den obligatorischen Sicherheitsüberprüfungen auf Flughäfen unterstützen und so der Exekutive eine Konzentration auf ihre Kernaufgaben ermöglichen, hält einer Forschungsuntersuchung stand. Die Vermutung, dass dieser Vorgang das staatliche Gewaltmonopol substantiell schwächt, konnte nicht bewiesen werden, da auch bei der Auslagerung von Teilen ehemals hoheitsrechtlicher Aufgaben das letzte Mittel der Gewaltanwendung nach wie vor bei den Exekutivorganen verbleibt.The current discussions on a lean state give us the impression that the social productive state of today’s informed and mechanized society is clearly overburdened with fulfilling its tasks. Deregulation, new forms of co-operative administration, new public management and privatization are attempts at reducing the state’s tasks in order to achieve the desired (budgetary) effects. Thus, privatization of security services is also advancing in the field of security. A very good example is the assignment of private security personnel for security checks at civil airports. This change in the state’s conduct led to the development of a security architecture in the framework of which security-related services are no longer the exclusive task of the state (common practice to date), but are also outsourced to private companies. The present thesis tries to find out based on which legal and economic principles the outsourcing of executive tasks to private legal entities, such as the outsourcing of the security checks at the Vienna International Airport in 1994, is justified and if, at the same time, the possible subsequent loosening of the state’s monopoly of legitimate force is doubtful or even unacceptable with regard to the rule of law. In the course of this thesis the author has come to the following findings: The taking over of the (former) executive tasks by private legal entities, an example of which is the outsourcing of the security checks at the Vienna International Airport in 1994, is legally permissible and economically acceptable, but questionable from the sociopolitical point of view. My theory according to which private security services support law enforcement authorities in particular with prevention measures such as the obligatory security checks at the airports which allow law enforcement authorities to concentrate on core tasks withstands any research tests. The assumption that this approach substantially weakens the state’s monopoly of legitimate force has not been proven, as the ultimate means of using force rests with the law enforcement officers even if some parts of the former executive tasks are outsourced

    Jahrbuch fĂĽr Tod und Gesellschaft / Annual Review of Death and Society. Vol. 2/2023

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    Auseinandersetzungen mit Sterben, Tod und Trauer sind gesellschaftlich von permanenter Relevanz. Theoretische Zugänge und empirische Analysen zu diesem Themenfeld finden im Jahrbuch für Tod und Gesellschaft ein interdisziplinäres Forum. Neben der Vertiefung aktueller Debatten und der Besprechung von Neuerscheinungen dient das Periodikum der Weiterentwicklung der thanato(-sozio-)logischen Erkenntnis sowie der (inter-)nationalen Vernetzung. Der thematische Horizont der zweiten Ausgabe umfasst u.a. Verwitwung, Foto-Sharing am Lebensende, Death Education und visuelle Tabus in der qualitativen Forschung

    „Kinderwunschmedizin“ – Reformbedarf im Abstammungsrecht?

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    Der vorliegende Band vereinigt die Referate des am 31. Oktober 2014 veranstalteten 13. Göttinger Workshops zum Familienrecht, der sich mit den familienrechtlichen Folgen der Kinderwunschbehandlung mit fremden Keimzellen beschäftigt hat. Da ein deutsches Fortpflanzungsmedizingesetz fehlt, müssen zentrale Fragen des Abstammungsrechts (wie etwa die rechtliche Zuordnung des Kindes zum Wunschelternteil) mit den auf die natürliche Fortpflanzung ausgerichteten Regelungen mehr schlecht als recht gelöst werden. Seit Jahrzehnten werden daher Reformen angemahnt und zunehmend übernimmt die höchstrichterliche Rechtsprechung die Aufgabe, Lösungen im Wege der richterlichen Rechtsfortbildung zu entwickeln. Die Beiträge des vorliegenden Bandes geben einen Überblick über die aktuelle Diskussion um eine Reform des Abstammungsrechts und ergänzen diese durch die Einbindung verfassungsrechtlicher, rechtsvergleichender und interdisziplinärer Aspekte. Band 17 der Reihe „Göttinger Juristische Schriften“: Die Reihe wird von der Juristischen Fakultät der Georg-August-Universität herausgegeben und macht Veranstaltungen an der Fakultät einer interessierten Öffentlichkeit zugänglich.Der vorliegende Band vereinigt die Referate des am 31. Oktober 2014 veranstalteten 13. Göttinger Workshops zum Familienrecht, der sich mit den familienrechtlichen Folgen der Kinderwunschbehandlung mit fremden Keimzellen beschäftigt hat. Da ein deutsches Fortpflanzungsmedizingesetz fehlt, müssen zentrale Fragen des Abstammungsrechts (wie etwa die rechtliche Zuordnung des Kindes zum Wunschelternteil) mit den auf die natürliche Fortpflanzung ausgerichteten Regelungen mehr schlecht als recht gelöst werden. Seit Jahrzehnten werden daher Reformen angemahnt und zunehmend übernimmt die höchstrichterliche Rechtsprechung die Aufgabe, Lösungen im Wege der richterlichen Rechtsfortbildung zu entwickeln. Die Beiträge des vorliegenden Bandes geben einen Überblick über die aktuelle Diskussion um eine Reform des Abstammungsrechts und ergänzen diese durch die Einbindung verfassungsrechtlicher, rechtsvergleichender und interdisziplinärer Aspekte. Band 17 der Reihe „Göttinger Juristische Schriften“: Die Reihe wird von der Juristischen Fakultät der Georg-August-Universität herausgegeben und macht Veranstaltungen an der Fakultät einer interessierten Öffentlichkeit zugänglich

    Topik zwischen Modellierung und Operationalisierung: Topoi deutschsprachiger Indienreiseberichte um 1900

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    Reiseberichte, besonders über Indien, sind durchzogen von sich wiederholenden Argumentationsmustern und -strukturen. Sie bilden damit ein prädestiniertes Untersuchungskorpus für die Topik. Anhand von rund 40 Indienreiseberichten, die sich als Kreuzungspunkt diverser um 1900 virulenter Diskurse darstellen und bisher kaum erforscht sind, rekonstruiert und analysiert Maria Hinzmann etwa 150 Topoi. Aus der Perspektive einer kulturwissenschaftlich orientierten Literaturwissenschaft und mit Anleihen aus der Korpuslinguistik liefert sie eine bahnbrechende Neugrundlegung der Topik, deren transdisziplinäres Potential bis in die Digital Humanities reicht

    Close Readings

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    Den Essays dieses Bandes zu Bildern der wissenschaftlich-technischen Zivilisation im 19. und 20. Jahrhundert geht es um Annäherungen an die sozialen Konstruktionen einer Faszinationsgeschichte der Technik. Sie sind ein Beitrag zur Etablierung des Felds der Historischen Technik- akzeptanzforschung am KIT. Das kulturgeschichtliche close reading als Form einer in ihrer Subjektivität dichten Interpretation von Bildern dient der erkenntnisleitenden Absicht, die identitätsprägende Nähe von Technik in Biographien wieder sichtbar zu machen und besser kontextualisieren zu können. Die besondere Aufmerksamkeit gilt dabei der Mobilitätsgeschichte

    Close Readings - Kulturgeschichtliche Interpretationen zu Bildern der wissenschaftlich-technischen Zivilisation

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    In den Essays dieses Bandes zu Bildern der wissenschaftlich-technischen Zivilisation im 19. und 20. Jahrhundert geht es um Annäherungen an die sozialen Konstruktionen einer Faszinationsgeschichte der Technik. Sie sind ein Beitrag zur Etablierung des Felds der Historischen Technikakzeptanzforschung am KIT. Die besondere Aufmerksamkeit gilt dabei der Mobilitätsgeschichte

    Close Readings

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    Den Essays dieses Bandes zu Bildern der wissenschaftlich-technischen Zivilisation im 19. und 20. Jahrhundert geht es um Annäherungen an die sozialen Konstruktionen einer Faszinationsgeschichte der Technik. Sie sind ein Beitrag zur Etablierung des Felds der Historischen Technik- akzeptanzforschung am KIT. Das kulturgeschichtliche close reading als Form einer in ihrer Subjektivität dichten Interpretation von Bildern dient der erkenntnisleitenden Absicht, die identitätsprägende Nähe von Technik in Biographien wieder sichtbar zu machen und besser kontextualisieren zu können. Die besondere Aufmerksamkeit gilt dabei der Mobilitätsgeschichte

    Close Readings - Kulturgeschichtliche Interpretationen zu Bildern der wissenschaftlich-technischen Zivilisation

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    These essays focus on the interpretation of pictures and fotos of 19th and 20th century’s techno-scientific civilization, tracing the emotional factor of individual identification with artefacts. They represent the new research field of Historical technology acceptance studies at KIT with a special interest in the history of transport and mobility
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