7 research outputs found
Verwendung von Hover Detection zur Verbesserung der Texteingabe auf Smartphones
Interaction with smartphones can be challenging for some users, especially with regards to text entry. In these handheld devices the available screen space limits the size of the user interfaces elements. This problem is excerbated when a lot of UI elements has to be displayed simultaneously, for example in a on-screen keyboard. Especially users with limitations like decreased vision or motor control can have a hard time using these devices, effectively excluding them from a part of modern social life. In this work we evaluated if hover detection can be used to improve usability for text entry on a smartphone. In several experiments the position of the hovering finger was used to selectively enlarge the UI, to provide visual location feedback on the keyboard or to offer audio assistance. When testing with elderly users, the visual feedback was positively received. Unfortunately the comparatively high latency of the hover detection (about 250 ms) negated any gains in usability. This result was confirmed in tests with young users, who also did not benefit from the hover detection. Most usability gains for elderly users were made by introducing a keyboard layout with larger keys which stayed at that size, regardless of hover position. Visually impaired users liked the idea of a context sensitive magnification as well, but hover detection was not really usable to its inherent lack of haptic feedback. Acoustic feedback did not produce a better user experience for the same reason. Reliable use of hover detection was just not possible without adequate levels of vision. This research showed that assistive technologies on smartphones like selective magnification of the user interface can help users, but only when technical parameters are sufficient for the input process. In this case hover detection allowed us to implement visual, haptic and audio feedback based on the hover position of the finger as a proof of concept. Unfortunately high latency only allowed us to show qualitative improvement, not quantitive. Further improvements in hover detection hardware may make this research relevant again, though
Hybride Simulation mobiler GeschÀftsprozesse
Die Methode zur teilautomatisierten Identifikation mobiler Teilprozesse ermöglicht eine computergestĂŒtzte, kriterien-spezifische Analyse der Inschriften von GeschĂ€ftsprozess-Schemata und gibt Empfehlungen fĂŒr potenziell mobile Teilprozesse. Die Methode zur hybriden Simulation erlaubt die Abbildung spezifischer AufgabenausfĂŒhrungen mobiler AufgabentrĂ€ger auf Interaktionen mit mobilen GerĂ€ten. Diese werden realitĂ€tsnah in der simulativen Analyse des modellierten GeschĂ€ftsprozesses ausgefĂŒhrt
Hybride Simulation mobiler GeschÀftsprozesse
Die effiziente und effektive UnterstĂŒtzung von Unternehmensmitarbeitern mittels mobiler IT in deren ortsunabhĂ€ngiger AufgabenausfĂŒhrung setzt die Anpassung der zugrundeliegenden GeschĂ€ftsprozesse voraus. Diese Problemstellung adressierend, werden in der Arbeit zwei Methoden vorgestellt, die eine teilautomatisierte Identifikation mobiler Teilprozesse in GeschĂ€ftsprozessen sowie die hybride Simulation mobiler GeschĂ€ftsprozesse zur Analyse der angepassten GeschĂ€ftsprozesse ermöglichen
Entwerfen Entwickeln Erleben 2014 â BeitrĂ€ge zum Technischen Design: Dresden, 26.-27. Juni 2014
Die Konferenz »Entwerfen â Entwickeln â Erleben« bietet ein beÂsonderes Podium zum Austausch von Wissenschaftlern und PraxisÂvertretern aus den zentralen Bereichen der Produktentwicklung. Der vorliegende Band enthĂ€lt BeitrĂ€ge der EEE2014 unter anderem zu Innovationsstudien und Zukunftskonzepten fĂŒr verschiedenste BranÂchen, zu Design Thinking und Designprozessen von frĂŒhen Phasen bis zum QualitĂ€tsmanagement, Methoden und Werkzeugen von Mindcards bis Eye-Tracking sowie zu den Themen User Experience und Nutzererleben, Ăko-Design, Universal Design und partizipative Gestaltung.
Die Technischen UniversitĂ€t Dresden und technischesdesign.org erÂmöglichten in Kooperation mit der Gruppe Virtuelle ProduktentwickÂlung der Wissenschaftlichen Gesellschaft fĂŒr Produktentwicklung (WiGeP), dem Mathematisch-Physikalischen Salon der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden und der Hochschule fĂŒr Bildende KĂŒnsÂte Dresden die fachĂŒbergreifende Diskussion des Schwerpunkt-TheÂmas inmitten der Dresdner Altstadt. In diesem Band sind die BeiÂtrĂ€ge zum Technischen Design enthalten, ein weiterer Band (http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:14-qucosa-144963, herausgegeben von Ralph Stelzer) fasst die BeitrĂ€ge zur Konstruktionstechnik und zur Virtuellen ProduktentwickÂlung zusammen.:Das Futur II Innovationskonzept zur Optimierung schienengebundener Fahrzeuge
Christian Scholz 11
Eco Design Tool â Qualitative EntscheidungsunterstĂŒtzung in der Produktgestaltung
Georg Dwalischwili, Malte Koslowski und Nikolaus Marbach 27
Innovationsstudien als Treiber anwendungsorientierter Forschung â Beispiele aus dem Agrarbereich
Christoph Philipp Schreiber, Thomas Herlitzius und Jens Krzywinski 43
Produktentwicklung von Bekleidung und technischen Textilien â 3DDesign/Konstruktion fĂŒr biegeweiche Materialien
Sybille Krzywinski, Ellen Wendt, Jana Siegmund und Lina Girdauskaite 57
Design Thinking: AllgemeingĂŒltiger Innovationsprozess?
Gavin Melles und Rebekka Fuge 69
Neue Industrial Design Prozesse fĂŒr die Produktentwicklung â Die Ăberarbeitung der VDI/VDE-Richtlinie 2424
Gerhard Reichert, Robert Watty und Christian Zimmermann 77
UXX Enterprise oder: Ăber den Sinn und Unsinn von Entwerfen, User Experience und Modellbau im Spannungsfeld zwischen Design
Thinking und User Centered Design
Oliver Gerstheimer 87
Anwenderorientierte strategische Ausrichtung von Design bei technologiegeprÀgten Unternehmen
Frank Thomas GĂ€rtner 103
Partizipative Softwareentwicklung am Beispiel der Findung eines Interaktionskonzeptes
Ingmar S. Franke und Frank Peter 115
Die Konzeptvisualisierung als frĂŒhe EntscheidungsunterstĂŒtzung im Rahmen komplexer Produktentwicklungen
Frank MĂŒhlbauer und Jens Krzywinski 129
QualitÀtsmanagement im Designprozess
Matthias Richter 145
Der Raum als unterstĂŒtzendes Werkzeug im Designprozess. Wie wirkt sich das Design der Arbeitsumgebung auf kreative Teamarbeit
aus?
Danjela HĂŒsam, Claudia Nicolai, Dora Panayotova und Ulrich Weinberg 155
Entwickeln mit Mindcards â mehr Interaktion in kreativen Prozessen
Stefan Boës, Moritz Mussgnug, Dominik Noli, Bastian Leutenecker und Mirko Meboldt 169
Learning in Action als mannigfaltige Methode zum Erlernen, Erleben und Problem Reframing
Andrea Augsten 181
Potenziale und Herausforderungen fĂŒr das Design in der Konzeptionsphase von soziotechnischen Systemen
Jennifer MĂŒller, Christophe Kunze und Madeleine Berger 195
Einsatz von mobilen Eye Tracking Technologien in der nutzerorientierten Produktentwicklung
Moritz Mussgnug, Quentin Lohmeyer und Mirko Meboldt 209
Methode zur nutzergerechten Interfacegestaltung auf der Basis eines idealen Informationsablaufs zwischen funktionalen und formalen
Anforderungen
Markus Schmid 219
Multimodale HMI â Untersuchungen zur Erweiterung der ArbeitsgedĂ€chtniskapazitĂ€t durch visuell-taktile Anzeiger
Matti Schwalk und Thomas Maier 233
Assistenzsysteme im industriellen Kontext â Interviews und Kontextanalyse
Anja Knöfel, Ralph Stelzer, Rainer Groh und Jens Krzywinski 243
Design im Bereich der Sicherheitstechnik
Christian Fritz 255
Gestaltungsprinzipien fĂŒr herstellerproprietĂ€re, mobilfunkbasierte Arbeitsmittel Applikationen â Die Zielgruppenbefragung
Friedrich Niehaus und Tobias Kehrein 263
Optimierung gestalterischer Faktoren fĂŒr die altersgerechte Mensch-Produkt-Schnittstelle durch Greifkraftmessung
Benedikt Janny, Matthias Haug und Thomas Maier 279
Iteratives Design in der Produktentstehung
Gerhard Glatzel 291
Streaming alternativer Inhalte ermöglicht Barrierefreiheit fĂŒr einige â und Mehrwerte fĂŒr viele Zuschauer
Mathias Knigge und Jörn Erkau 303
Kein schales Schimmern â Die Goldene Regel im Designkontext
Heike Raap 309
Möbelentwicklung im Wandel
Tony Gauser 319
Solarkraft in der Produktentwicklung â Anwendungen fĂŒr Westafrika
Jörg Reiff-Stephan 327
Universal Design â Möglichkeiten und Grenzen
Susanne Trabandt, Linda GeiĂler und Stefan Schmidt 341
Wahrnehmungsgerechtheit als Gestaltungsaufgabe im Produktdesign
Thomas Gatzky 35
Entwerfen Entwickeln Erleben in Produktentwicklung und Design 2019 - 1
Die Konferenz Entwerfen Entwickeln Erleben hat bereits zum vierten Mal ein einzigartiges Konferenz- und Ausstellungsformat zum Austausch zwischen Wissenschaft und Praxis in Produktentwicklung und Design angeboten.
Am 27. und 28. Juni 2019 ermöglichten die Professuren Konstruktionstechnik/CAD und Technisches Design der Technischen UniversitĂ€t Dresden in Kooperation mit weiteren Partnern den 200 Teilnehmenden die fachĂŒbergreifende Diskussion zu den Themen
⹠InterdisziplinÀrer Entwurf adaptiver Produktsysteme,
âą Entwickeln vernetzter Anwendungen fĂŒr Industrie 4.0,
âą Konstruktion mit hybriden Werkstoffen und fĂŒr additive Fertigungsprozesse,
âą EntwicklungsunterstĂŒtzung durch Produktdatenmanagement und VR/AR,
⹠Design nutzerzentriertem Erleben komplexer Produkt-Service-Systeme.:Quo vadis Digitalisierung: Die digitale Engineering-Kette und Ihre nachhaltige Wirkung auf die Wertschöpfung
Heinz Simon Keil 9
Augmented Reality in der Produktvalidierung: Potenziale und Grenzen in frĂŒhen Entwicklungsphasen
Jonas Reinemann, Joshua Fahl, Tobias Hirschter und Albert Albers 33
Konzept zur Verbesserung des realitÀtsgetreuen, visuellen Erlebens in virtuellen Umgebungen durch Eye-Tracking
Benjamin GerschĂŒtz, Marius Fechter, Benjamin Schleich und Sandro Wartzack 51
Mixed Reality Assistenzsystem zur visuellen QualitĂ€tsprĂŒfung mit Hilfe digitaler Produktfertigungsinformationen
Stefan Adwernat und Matthias Neges 67
Ein Beitrag zur Verwendung von Technologien der Virtuellen RealitĂ€t fĂŒr Design-Reviews
Margitta Pries, Ute Wagner, Johann Habakuk Israel und Thomas Jung 75
Eingriff in die PrivatsphÀre der Endanwender durch Augmented Reality-Anwendungen
Matthias Neges und Jan Luca Siewert 87
Virtual Prototyping als agile Feedback-Methode fĂŒr frĂŒhe Produktentwicklungsphasen
Manuel Dudczig 97
aHa â Der adaptive Handgriff der Zukunft
Paula LaĂmann, Jonathan KieĂling, Stephan Mayer, Benedikt Janny und Thomas Maier 107
Design-Education: Die Siemens HMI-Design Masterclass
Oliver Gerstheimer, Romy Kniewel, Sebastian Frei und Felix Kranert 125
Nutzungsaspekte von Head-Mounted-Displays in industriellen Umgebungen
Maximilian Peter Dammann, Martin Gebert und Ralph Stelzer 141
Selbstlernende Assistenzsysteme fĂŒr Maschinenbediener
Andre Schult, Lukas Oehm, Sebastian Carsch, Markus Windisch und Jens-Peter Majschak 159
Untersuchung der Mensch-Maschine-Interaktion bei der WerkstĂŒckspannung beim Vertikal-Drehen
Volker Wittstock, Patrick Puschmann, Adrian Albero Rojas, Matthias Putz und Heinrich Mödden 173
Entwicklungsassistenz zum Entwurf Innermaschineller Verfahren fĂŒr Verarbeitungsmaschinen
Paul Weber, Lukas Oehm, Sebastian Carsch, Andre Schult und Jens-Peter Majschak 185
Gestaltung nutzerzentrierter Assistenzen im Produktdatenmanagement
Stephan Scheele und Frank Mantwill 201
Model-Based Engineering fĂŒr die Automatisierung von ValidierungsaktivitĂ€ten am Beispiel Fahrerassistenzsysteme
Constantin Mandel, Sebastian Lutz, Olivia Rau, Matthias Behrendt und Albert Albers 221
Das Potenzial 3D-gedruckter Gradientenwerkstoffe fĂŒr pharmazeutische Applikationen
Tobias Flath, Alexandra Springwald, Michaela Schulz-Siegmund, Michael C. Hacker und Peter Schulze 239
Feature-Baukasten fĂŒr FDM-Druckverfahren
Franz Wieck, Tim Katzwinkel und Manuel Löwer 247
Gestalten mit hybriden Materialien â Additive Fertigung fĂŒr neuartige, kundenindividuelle Stichschutzbekleidung
Dustin Ahrendt, Sybille Krzywinski, Enric Justo i Massot und Jens Krzywinski 265
Individuelle Produktgestaltung mittels funktionsintegrierten AM-Knoten und Profilen am Beispiel eines Batteriekastens
Richard KordaĂ und Christian Arved StĂŒrmer 281
EinfĂŒhrung in die Produktentwicklung im Rahmen eines SchĂŒlerlabors am Beispiel des PROJECT 10|2018
Nico Herzberg, Laura Marschner und Florian Schröder 299
Einflussfaktoren in der standortverteilten Produktgenerations-entwicklung â Eine literaturbasierte Momentaufnahme
Katharina Duehr, David Kopp, Benjamin Walter, Markus Spadinger und Albert Albers 309
Szenarien verbinden
Gerhard Glatzel und Mathias Wiehle 327
Iterationsarten und deren Auslöser in der FrĂŒhen Phase der PGE â Produktgenerationsentwicklung
Miriam Wilmsen, Markus Spadinger, Albert Albers, Cong Minh Nguyen und Jonas Heimicke 339
Building Information Modeling (BIM) fĂŒr Bahn-Bauwerke â von Datenakquisition bis Virtueller RealitĂ€t
Markus FĂ€rber, Thomas Preidel, Markus Schlauch, Bernhard Saske, Adrian Bernhardt, Michael ReeĂing, Steffen Cersowsky und Ronny KrĂŒger 355
Effiziente Produktion und Wartung durch die Industrie 4.0 â Anwendung
Hashem Badra und Jivka Ovtcharova 371
Herausforderungen klassischer Maschinenelemente im nicht-elektrischen Explosionsschutz
Sabrina Herbst, Thomas Guthmann und Frank Engelmann 383
Ein hybrider Ansatz fĂŒr Festigkeitsnachweise von multiskaligen Strukturen
Hans-Peter PrĂŒfer 399
InterdisziplinÀre Design Methodik
Martin Eigner, Thomas Dickopf und Hristo Apostolov 41
Mediale RĂ€ume zwischen MĂŒndlichkeit und Schriftlichkeit. Zur Theorie und Empirie sprachlicher Handlungsformen
Die Dissertationsschrift untersucht sprachliche Handlungsformen, die entsprechend ihrer medialen Vermitteltheit unterschiedlich zwischen den Polen MĂŒndlichkeit und Schriftlichkeit zu verorten sind, und darin realisierte sprachliche Handlungsmuster aus linguistischer, funktionaler Perspektive. Die zentrale Hypothese besteht in der Annahme eines merklichen Einflusses des Mediums auf die in ihm realisierten sprachlichen Interaktionen. Eng damit verbunden ist die Frage nach der kommunikationstheoretischen Verortung âNeuerâ Kommunikationsformen, d.h. solcher, die mithilfe digitaler Medien operieren, z.B. Chat oder Forum. Diese wirken in theoretischer Hinsicht fest gefangen in der PolaritĂ€t zwischen MĂŒndlichkeit und Schriftlichkeit. Auf einer Metaebene ist die Annahme leitend, dass die hier erfolgte sowohl theoretisch als auch empirisch fundierte Fassung des Gegenstands Chat â als besonders aufschlussreiches Exemplar derartiger Kommunikationsformen â zu grundsĂ€tzlichen Aussagen ĂŒber das komplexe und aktuell in Diskussion stehende VerhĂ€ltnis von MĂŒndlichkeit und Schriftlichkeit beitrĂ€gt.
Die ausfĂŒhrliche Diskussion des aktuellen Forschungsstandes erfolgt entlang eines funktional geprĂ€gten Konzepts von Raum. Sie offenbart die Insuffizienz bislang vorgenommener Verortungen neuer Kommunikationsformen, z.B. Chat als medial schriftliche und zugleich konzeptionell mĂŒndlich. Denn oftmals erfolgen diese Verortungen lediglich anhand von Analysen einzelner Fallbeispiele, heterogener Korpora bzw. ausschlieĂlich theoriegeleitet. Die dazu verwendeten Modelle sind hĂ€ufig unzureichend, da sie dem Gegenstand nicht angemessen sind. In nahezu allen Arbeiten ist die Frage nach der GesprĂ€chshaftigkeit von Chat latent. Sie wird primĂ€r auf der Folie einer prototypischen MĂŒndlichkeit zu beantworten versucht. Das dazu in der Mehrheit der Arbeiten herangezogene NĂ€he-/Distanz-Modell von Koch/Oesterreicher (1985) erreicht dabei eine Prominenz, die dessen AntimedialitĂ€tsposition (Wrobel 2010) geradezu diametral entgegen lĂ€uft. Denn trotz der im Modell zentral verankerten MedialitĂ€t bleibt diese bei genauerer Betrachtung unausgefĂŒhrt.
Aus diesem Grund wird in der Arbeit eine modifizierte Modellvariante vorgeschlagen, die insbesondere die differenzierte Einordnung Neuer Kommunikationsformen erlaubt, indem neben den zentralen Dimensionen Aktant und Raum eine dritte, Medium, ausfĂŒhrliche BerĂŒcksichtigung findet. Der Modellvorschlag ermöglicht in der Folge eine ĂŒber bisherige AnsĂ€tze hinausgehende Erfassung des Gegenstands, auch konzeptionell sowie terminologisch. Er liefert zugleich die Grundlage fĂŒr eine ausfĂŒhrliche Diskussion gegenstandsangemessener Analysekategorien und -verfahren, die in der Folge zum Einsatz kommen.
Der empirische Beleg des medialen Einflusses wird mithilfe eines experimentellen Laborsettings erbracht: Sich funktional entsprechende Diskursarten werden einem explorativen Vergleich unterzogen, indem ein identischer Problemlöseprozess â die kooperative Erzeugung einer schriftlichen Stellungnahme â in drei unterschiedlichen Kommunikationsformen wachsender Zerdehntheit (elementare Sprechsituation, Chat, Forum) durchlaufen wird. Die hochkontrolliert evozierten Teilkorpora bestehen sowohl aus Prozessdaten (Interaktionen âauf dem Wegâ zur fertigen Stellungnahme = Diskurs) als auch Produktdaten (finaler Entwurf der Stellungnahme = Text), was der Gefahr einer einseitig produktorientierten Analyse entgegenwirkt.
Die fĂŒr die Empirisierung des Gegenstandes erfolgte Kombination aus quantitativen (z.B. Berechnung der Type-Token-Relation, Identifikation satzwertiger Propositionen, entsprechende Korrelationen und EffektstĂ€rken) sowie qualitativen Verfahren (adaptierte Methoden der funktional-pragmatischen Diskursanalyse, z.B. Identifizierung von Sprechhandlungen und Handlungsmustern) fĂŒhrt zu einem Vergleich vorfindlicher, weitgehend authentischer Kommunikate, der in dieser Weise neuartig ist.
Im Ergebnis zeigt sich, dass die âSpuren des Apparatsâ (KrĂ€mer 2000) je Bedingung insbesondere an der sprachlichen OberflĂ€che zutage treten. Dies sind fĂŒr alle drei Bedingungen typische, d.h. solche, die in der Forschungsliteratur bereits vielfach Beachtung gefunden haben, im Chat z.B. Anakoluthe oder Emoticons. Dagegen finden sich in den sprachlichen Tiefenstrukturen sehr vergleichbare, wenn nicht identische Realisierungen sprachlicher Handlungsformen, z.B. nahezu gleichförmige Realisierungen des Musters BegrĂŒnden. Diese erscheinen weitgehend unabhĂ€ngig von der Bedingung, in der die Interaktionen realisiert werden. Der Einfluss des Mediums wird durch diese Ergebnisse deutlich relativiert.
Literatur:
- Koch, Peter u. Oesterreicher, Wulf (1985): Sprache der NĂ€he â Sprache der Distanz. MĂŒndlichkeit und Schriftlichkeit im Spannungsfeld von Sprachtheorie und Sprachgeschichte. In: Romanistisches Jahrbuch (36), 15â43
- KrĂ€mer, Sybille (2000): Das Medium als Spur und Apparat. In: ebd. (Hrsg.): Medien, Computer, RealitĂ€t: Wirklichkeitsvorstellungen und Neue Medien. Frankfurt am Main: Suhrkamp, 73â94
- Wrobel, Arne (2010): Raffael ohne HĂ€nde? Mediale Bedingungen und Faktoren des Schreibens und Schreibenlernens. In: KöBeS â Kölner BeitrĂ€ge zur Sprachdidaktik (7), 27â4