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    Erweiterung von Konzepten des complex event processings zur informationslogistischen Verarbeitung telemedizinischer Ereignisse

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    Erste AbschĂ€tzungen fĂŒr das Gesundheitswesen prognostizieren einen Anstieg an Daten von 500 Petabytes im Jahr 2012 auf 25.000 Petabytes im Jahr 2020. Der BITKOM untermauert dieses und benennt eine jĂ€hrliche Wachstumsrate an Daten von 40-50%. Frost & Sullivan haben die Daten innerhalb von KrankenhĂ€usern auf 1 Milliarde Terabytes geschĂ€tzt und prognostizieren fĂŒr das Jahr 2016 eine Datenmenge von 1.8 Zetabytes. Die zur VerfĂŒgung stehenden Daten zeichnen sich durch ein hohes Maß an HeterogenitĂ€t aus. Insbesondere hochfrequente Echtzeitdaten, wie sie beim Vitalwertmonitoring entstehen, besitzen einen hohen medizinischen Wert, sind jedoch gleichzeitig nur schwer zu erschließen. Im Rahmen dieser Arbeit werden deshalb Konzepte entwickelt, die eine intelligente Verarbeitung von heterogen verteilten Vitalwerten ermöglichen. Zielsetzung ist es, hierbei eben solche Daten derart zu filtern und verdichten, dass hieraus entscheidungsunterstĂŒtzende Informationen entstehen und das Maß der InformationsĂŒberversorgung reduziert wird. Hierzu werden Konzepte aus den beiden Forschungsfeldern Informationslogistik und Complex Event Processing betrachtet und zu einem ereignisverarbeitenden System fĂŒr telemedizinische Ereignisse zusammengefĂŒhrt. Mithilfe der temporalen Abstraktion werden aus einer zeitlich geordneten Menge von einfachen Ereignissen komplexe Ereignisse - sog. Trendpattern - erzeugt. Unter Anwendung des formalisierten Informationsbedarfs eines Anwenders, werden aus diesen Pattern bedarfsgerechte Informationen erzeugt. Die wesentliche Eigenschaft des zu konzipierenden und implementierenden Systems ist die Modularisierung der Verarbeitungsroutinen, zur einfachen Adaption an sich verĂ€ndernde GesundheitszustĂ€nde und somit eine Reduzierung notwendiger Implementierungsaufwendungen. Die konzeptionellen und implementatorischen Ergebnisse dieser Arbeit werden im Rahmen einer Evaluation unter Anwendung großer, heterogener DatenbestĂ€nde bewertet. Im Fokus steht hierbei der Nachweis einer bedarfsgerechten Verdichtung von Daten zu Informationen sowie einer Minimierung von Implementierungsaufwendungen

    Das Handy als Ich-Erweiterung

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    Die Dissertation stellt theoretische AnnĂ€herungen an das Mobiltelefon als Ich-Erweiterung vor, die in einem qualitativ-empirischen Forschungsdesign ĂŒberprĂŒft werden. Das TheoriegerĂŒst ist ein transdisziplinĂ€res Kompositum sozialwissenschaftlicher und philosophischer AnsĂ€tze, welche Arbeits-, IdentitĂ€ts- und TechnikverhĂ€ltnisse unter den Schirm neoliberaler Subjektivierung stellen. Ziel der Arbeit ist es, fĂŒr diese theoretisch-begrifflich gefassten Konzepte, wie Subjektivierung von Arbeit, Arbeitskraftunternehmertum und dem unternehmerischen Selbst, empirische Evidenz in alltĂ€glichen Handypraktiken zu finden. Das Handy als politische Technologie zu denken, ist das techniksoziologische Fundament dieser Vor-gangsweise. Sichtbar wird dies auch in der Zusammenschau der Geschichte des Telefons, die KontinuitĂ€ten wie auch BrĂŒche in der Entwicklung des Mobiltelefons zeigt. Kommunikationstechnologien schwimmen im Fahrwasser gesellschaftlicher VerĂ€nderungen. Einmal in Alltagsroutinen eingebunden, ‘vergisst’ man die Konflikte, die neue Technologien hervorrufen und die Motivlagen, die sie mit der Zeit als unverzichtbar erscheinen lassen. Paradebeispiel dafĂŒr ist die Entwicklung des Handys – der Gegenstand mit der schnellsten Alltagsverbreitung, obwohl die technologischen Wurzeln des tragbaren Telefons bereits in die NachkriegsĂ€ra zurĂŒckreichen. Erst mit der verĂ€nderten LebensfĂŒhrung im Postfordismus entstehen die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen fĂŒr den Bedarf an diesem Mobilisierungsinstrument: Entgrenzung zwischen Raum und Zeit (Globalisierung, MobilitĂ€t, FlexibilitĂ€t) zwischen Beruf und Familie (DoppelerwerbstĂ€tigkeit, Vereinbarkeit) und Unternehmertum als ideologische Anrufung (Ich-AG) sowie praktische Notwendigkeit (Einpersonenunternehmen). Da kommunikationsgesteuerte Arbeitsprozesse in der postfordistischen Dienstleistungsgesellschaft zunehmen, gewinnt mobile Erreichbarkeit – branchenspezifisch und berufsabhĂ€ngig – an Bedeutung. Erreichbarkeit umfasst rĂ€umliche und kommunikative Aspekte und steht in einem dynamischen VerhĂ€ltnis zueinander, was in der Nutzungsallianz Auto und Handy besonders deutlich wird. Im empirischen Teil werden zehn Hypothesen zur beruflichen Handynutzung in 18 qualitativen, problemzentrierten Interviews ĂŒberprĂŒft. Die Auswahl der Interview-partnerInnen beruht auf einem theoriegeleiteten Sampel mit fallkontrastierender Branchenauswahl. Entsprechend der These der VeralltĂ€glichung ökonomischer Diskurse, erfolgt die Interview-Auswertung innerhalb der Strukturvorgaben von Selbstmanagement-Ratgebern und Konzepten der Work-Life-Balance. Das Handy erweist sich als Ich-Erweiterung, indem es maßgeblich dazu beitrĂ€gt, Flexibilisierung, Mobilisierung und Vereinbarkeit zu ‘managen’. Es wirkt dabei als Werkzeug der Autonomie und Kontrolle, erhöht persönliche EntscheidungsspielrĂ€ume und gestaltet VerfĂŒgbarkeitsansprĂŒche. DarĂŒber hinaus erweist sich das Handy als körpernahste, persönliche Kommunikationstechnologie – als Objekt mit subjekti-vierendem Potenzial – was die Begrifflichkeit der Ich-Erweiterung inhaltlich unterstĂŒtzt.This thesis presents theoretical approaches to the mobile phone as an extension of one’s self. These theories will be checked in both qualitative and empirical re-search design. The approach is a social science composite with philosophical as-pects to analyze the interactions among labor relations, identity and technology under the umbrella of neoliberal subjectification. The aim of this work is to find empirical evidence for everyday mobile practices concerning the theoretical issues of: subjectivated work, entrepreneurship and the entrepreneurial self. Mobile phone technology is introduced as political technology in the sense of the social construction of technologies. This approach confirms the synopsis of the history of the telephone as it is represented in chapter 6. Communication technologies swim in the wake of social change. Once incorporated into everyday routines, you will 'forget' the conflicts that gave rise to new technologies and the motivations that made them appear essential over the time. The best proof for this argument is the development of mobile phones itself. Only with the changing lifestyle of post-fordism, the social conditions arise for the need of this mobilization-instrument: Dissolution of boundaries between space and time (globalization, mobility, flexibility) between work and family (double employment, work-life-balance) and entrepreneurship as an ideological ‘interpellation’ (Ich-AG) and practical necessity (solo-workers). In the post-fordist service economy, mobile access (perpetual con-tact) is gaining importance both industry-specific and job-dependent. Perpetual contact includes physical and communicative aspects that stand by one another in a dynamic relationship. This is evident in the use alliance between car and the mobile. In the empirical section of the thesis 18 problem-centered interviews testing ten hypotheses regarding cell phone use are presented. The selection of interview partners is based on theoretical sampling with contrasting Sample selection. The mobile phone appears to be a self-extension largely by helping to 'manage' flexibil-ity, compatibility and mobilization. It acts as a tool of control and autonomy, in-creased scope for personal choice and availability of claims made. In addition, the phone turns out to be close to the body, personal communication technology as an object with subjectifying potential, which supports the concept of self-extension

    GestaltungsspielrĂ€ume fĂŒr globale Bildung

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    In der Dissertation wird der Frage nachgegangen, welche globalen bildungspolitischen Maßnahmen erforderlich sind, um auch bislang exkludierten Menschen den Kompetenzerwerb zu ermöglichen, der benötigt wird, eine positive User Experience in benutzergenerierten, digitalen Lernumgebungen auszubilden, damit sie an der modernen Weltgesellschaft selbstbestimmt teilhaben können. Zu diesem Zweck wurden Castells ‘Netzwerkgesellschaft’ und Csikszentmihalys ‘Theorie der optimalen Erfahrung’ als analytische Grundlagen zur Einordnung der sozialen Netzwerk-AktivitĂ€ten herangezogen. Dies ermöglichte es, unter RĂŒckgriff auf aktuelle Lerntheorien, Kompetenzdebatten, ökonomische Analysen des Bildungssystems und User Experience-Forschungen, einige individuelle und gesamtgesellschaftliche Voraussetzungen abzuleiten, um in der Netzwerkgesellschaft konstruktiv ĂŒberleben zu können. Mit Blick auf unterschiedliche sozio-kulturelle Bedingungen fĂŒr persönlichen Flow im ‘space of flows’ liessen sich schließlich differenzierte Flow-Kriterien entwickeln, die als Grundlage fĂŒr die Operationalisierung im Rahmen einer Real-Time Delphi (RTD)-Studie mit einem internationalen Expertinnen-Panel dienen konnten. Ziel war es, bildungspolitische Ansatzpunkte zu finden, den bislang Exkludierten bis zum Jahre 2020 erste Rahmenbedingungen zu bieten, damit sie potentiell teilhaben können an der Gestaltung der zukĂŒnftigen Netzwerkgesellschaft. Das Ergebnis der Expertinnen-Befragung wurde unter RĂŒckgriff auf aktuelle Global und Educational Governance-Studien und das Einflusspotenzial der Zivilgesellschaft auf den Digital Divide reflektiert. Vor diesem Hintergrund konnten abschließend vier bildungspolitische Verlaufsszenarien entworfen werden, die es ermöglichen könnten, bis 2020 die Kluft zu den global Exkludierten wenigstens etwas zu schließen

    Vernetzung als kulturelles Paradigma

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    Der Internet-Boom am Ende des 20. Jahrhunderts wurde von zahllosen Veröffentlichung begleitet, in denen Auswirkungen der globalen Vernetzung auf Kultur und Gesellschaft, auf öffentliches und privates Leben beschrieben wurden. Die Dissertation geht der Frage nach, wie dieses ungeheure Ausma§ kultureller Produktion zu erklĂ€ren ist. Welche kulturellen Strukturen scheinen durch diese Diskursproduktion durch? Es geht um Freilegung von Produktionsbedingungen, unter denen kulturelles Handeln erst möglich wird. Als Zentrum der untersuchten Aushandlungsprozesse wird die Idee der Vernetzung in den Blick genommen. Diese entfaltet sich zwar erst seit den 90er Jahren in voller Breite, reicht historisch aber weiter zurĂŒck, im Falle des Internet bis in die 60er. Sie wirkt dabei restrukturierend auf Diskurse, soziale Gruppierungen oder die Organisation von Zeit und Raum. Vernetzung ist damit eine Wahrnehmungsdimension, die sich, katalysiert durch das Internet, zu einem kulturellen Paradigma ausgeweitet hat.The Internet-Boom of the late 20th century was escorted by countless publications, describing the effects of a global network on culture and society, on public and private life. The thesis searches for explications for this enormous degree of cultural productions. What kind of cultural structures are revealed by this discourses? What are the conditions of cultural productions? The centre of the research is the idea of networks and meshes. Although the diffusion of this idea attained its peak in the nineties, its historical roots are to be found in the sixties. It structures discourses, social groups or the organisation of time and space. Catalysed by the Internet, networks have evolved from a dimension of perception to a cultural paradigm
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