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    Analysis of human factors and reliability in railways

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    Zur Integration menschlicher Faktoren in Sicherheitsbetrachtungen im Eisenbahnverkehr werden in dieser Arbeit grundlegende Modelle vorgestellt und eine qualitative Methode zur vergleichenden Bewertung der menschlichen Zuverlässigkeit entwickelt. Bislang standen kaum geeignete Ansätze für die Analyse des menschlichen Einflusses auf Betrieb und Sicherheit des Eisenbahnverkehrs zur Verfügung. In dieser Arbeit wird zunächst festgestellt, dass für die Integration menschlicher Faktoren in den Gestaltungsprozess eine interdisziplinäre Vorgehensweise mit ingenieurtechnischer und psychologischer Expertise unerlässlich ist. Des Weiteren wird gezeigt, dass bestehende Ansätze dem Bedarf nach Angaben über die Wahrscheinlichkeit menschlicher Fehler in Verlässlichkeitsbetrachtungen nicht gerecht werden. Zu einer ganzheitlichen Betrachtung menschlicher Fehler wird ein neues, tabellarisches Modell menschlicher Verhaltensmöglichkeiten entwickelt. Außerdem werden die Arbeitssysteme von Triebfahrzeugführern und Fahrdienstleitern sowie erstmals ihre Interaktionen und zugehörige Einflussfaktoren im Eisenbahnsystem modelliert. Für die Bewertung der menschlichen Zuverlässigkeit im Eisenbahnverkehr wird die Komplexität der Mensch-Maschine-Interaktion herangezogen, die für die Herstellung (oder Unterdrückung) einer Sicherheitsfunktion einer so genannten Barriere nötig ist. Über eine Reihe von Kriterien wird eine qualitative Bewertung möglich, die vergleichende Aussagen über Sicherheitsvorkehrungen erlaubt, bei denen der Mensch einen Einfluss auf die Sicherheitsfunktion hat. Die so genannte Mensch-Barrieren-Interaktion repräsentiert zum einen ein neues Analyseverfahren für die menschliche Fehler bei sicherheitskritischen Handlungen und ihre Auswirkungen. Zum anderen wird es aufgrund seiner Handlichkeit eine Hilfe bei der Bewertung von Sicherheitsvorkehrungen in der Eisenbahnpraxis sein.Basic models and tools for the integration of human factors into safety analyses in railways applications are presented in this thesis. In addition, a qualitative method for the comparative assessment of human reliability is developed. The work is motivated by the actual lack of suitable approaches for the analysis of the human impact on railway operation and safety. In the present work, it is declared that an interdisciplinary approach with engineering and psychology expertise is necessary for the integration of human factors in the design and safety processes in railways. Existing approaches do not fully respond to the need for human error data and probabilities in dependability assessments. For a holistic perspective on human error, a new, tabular model of the ways of human performance is presented. In addition, the work systems of train drivers and train controllers are modelled. For the first time, the interactions between personnel and the corresponding influence factors are demonstrated. For the assessment of human reliability in railways, the complexity of human-machine-interaction that is needed for the implementation or suppression of a safety function of a barrier is analysed. A set of detailed criteria enables a qualitative assessment that permits comparative evidence concerning defences where human operators have an influence on the safety function. The approach of so called human-barrier-interaction firstly represents a new method to analyse human error in safety critical tasks and corresponding consequences. Secondly, thanks to its manageability, the method supports the assessment of safety defences in railway engineering practice

    Menschliche und technische 'Agency': soziologische Einschätzungen der Möglichkeiten und Grenzen künstlicher Intelligenz im Bereich der Multiagentensysteme

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    Multiagentensysteme stellen die dritte Phase der Erforschung künstlicher Intelligenz dar und berücksichtigen bei der Programmierung solcher Systeme auch soziologische Vorstellungen und Konzepte. In Deutschland beschäftigt sich das neue Forschungsfeld der Sozionik mit der Erforschung und Modellierung künstlicher Sozialität. Ziel des vorliegenden Textes ist es, im Rahmen der Sozionik sozialtheoretische Begrifflichkeiten zu entwickeln, die sowohl eine soziologische Einschätzung der Potenziale der Modellierung künstlicher Sozialität in Form von Multiagentensystemen als auch eine Beschreibung der in hybriden Gemeinschaften neu auftretenden Sozialformen ermöglichen. Der Verfasser setzt sich zunächst, anknüpfend an Turing, mit der traditionellen Erforschung künstlicher Intelligenz und der daran vorgebrachten Kritik auseinander. Sodann werden unterschiedliche Konzepte und Ansätze zu Verteilter künstlicher Intelligenz (VKI) und Multiagentensystemen vorgestellt und unter Rückgriff auf strukturierungstheoretische Ansätze soziologisch eingeordnet. Abschließend werden potenzielle zukünftige Fragestellungen im Forschungsbereich Sozionik angesprochen (Metaphernmigration Informatik-Soziologie, Mensch-Maschine-Interaktion, Agentenparadigma). (ICE2

    Vertrauen in autonome Technik

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    Autonome Technik, z.B. ein Fahrerassistenzsystem, beschränkt sich nicht mehr nur auf bloßes „Funktionieren“, sondern greift aktiv in gesellschaftliche Interaktionszusammenhänge ein. Dabei werden Handlungsmöglichkeiten menschlicher Akteure eingeschränkt und es besteht die Gefahr des Fehllaufens. In dem Kontext stellen sich Fragen nach den Bedingungen, unter denen Vertrauen in ebendiese Technik entstehen kann. Ausgehend von der Überlegung, dass Vertrauen in einem engen Wechselverhältnis zu Verhalten und damit Handlungen steht, ist eine soziologisch fundierte Sichtweise auf Aspekte der Mensch-Maschine-Interaktion, die anschlussfähig ist an ingenieurwissenschaftliche und informatische Denkweisen, von wesentlicher Bedeutung. Unter Rekurs auf handlungstheoretische Ansätze lässt sich das Zusammenhandeln von Mensch und autonomer Technik in Form eines operationalisierbaren und computersimultativ umsetzbaren Makro-Mikro-Makro-Modells soziologischer Erklärung rekonstruieren. Basierend auf diesem Modell werden wechselseitige Modellzuschreibungen, also Handlungsmodelle, die dem jeweiligen Interaktionspartner unterstellt werden, als theoretisch-methodologischer Zugang zum Verständnis von Mensch-Maschine-Interaktion vorgeschlagen. Dabei hat sich in zwei Experimentalstudien, von denen eine auf die Methode der agentenbasierten Modellierung und Simulation (ABMS) zurückgreift, gezeigt, dass ein Zusammenhang zwischen Modellzuschreibungsdifferenzen und Vertrauen besteht. Sofern die implementierten Erwartungen der Programmierer mit den Erwartungen, die Nutzer an autonome Technik adressieren, in Deckung gebracht werden können, kann das Vertrauen in und damit auch die Akzeptanz von Technik gesteigert werden

    Efficient development of a human centered vehicle lateral guidance system with a driving simulator

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    Moderne Fahrerassistenzsysteme erhöhen die Fahrzeugsicherheit und reduzieren somit die Unfallzahlen. Während die passiven Maßnahmen weitgehend ausgereizt zu sein scheinen, versprechen aktive Sicherheits- und Assistenzsysteme in zukünftigen Fahrzeuggenerationen eine weitere deutliche Steigerung der Fahrzeugsicherheit. Durch die kontinuierliche Weiterentwicklung der Fahrzeugumfeldsensorik und der Rechenleistung der Mikrocontroller können zunehmend komplexere Systeme realisiert werden. Die Herausforderung bei der Entwicklung zukünftiger Fahrerassistenzsysteme liegt sowohl in der technischen Umsetzung als auch in der Definition der Schnittstellen zum Menschen. Insbesondere die frühe Integration des Menschens in den Entwicklungsprozess ist von entscheidender Bedeutung. In der vorliegenden Arbeit wird ein menschzentriertes Querführungsassistenzsystem, bestehend aus den drei Teilsystemen Bahnführungs-, Spurverlassens- und Spurwechselassistenten, vorgestellt. Weiterhin wird eine Entwicklungsmethode für derartige Systeme gezeigt. Durch den Einsatz moderner Simulationskonzepte können sowohl Entwicklungszeit als auch Kosten reduziert werden. Die Realisierung des Bahnführungsassistenten erfolgt durch die Bestimmung des optimalen Lenkwinkels auf Basis von potentialfeldbasierten Methoden. Dieser Lenkwinkel wird mit dem Fahrerlenkwinkel verglichen und unter Berücksichtigung der aktuellen Fahrerinteraktion durch ein Überlagerungsmoment am Lenkrad kommuniziert. Der Spurwechselsassistent wird mit einem Fuzzy-basierten Ansatz realisiert. Als Ergebnis resultiert ein kontinuierlich skaliertes Spurwechselgefahrenpotential. Die Systemauslegung und die Auswahl der Regelansätze erfolgt zunächst durch Simulation physikalischer Modelle der Teilsysteme. Es werden geeignete Fahrermodelle ausgewählt und ein Modell für das Gesamtsystem Fahrer, Fahrzeug und Assistenzsystem hergeleitet. Folglich können bereits vor der Prototypenphase regelungstechnisch optimale Assistenzsystemparameter bestimmt sowie die Stabilität des Gesamtsystems im linearen Bereich gewährleistet werden. Im nächsten Entwicklungsschritt wird die Auslegung der Schnittstelle zum Fahrer definiert. Der Bahnführungs- und Spurverlassensassistent interagiert vorrangig durch Überlagerungsmomente am Lenkrad mit dem Fahrer und garantiert eine kontinuierliche Spurführung sowie eine haptische Warnung im Fall des unbeabsichtigten Spurverlassens. Der Spurwechselassistent kommuniziert die mehrstufigen Eskalationsgrade für eine Spurwechselgefahr durch LED-Warnleisten in den Fahrzeugaußenspiegeln. In kritischen Fahrsituationen wird dem Fahrer zusätzlich durch einen haptischen Lenkeingriff und akustische Warnungen assistiert. Die Fusionsstrategie der einzelnen Systeme zum menschzentrierten Querführungsassistenzsystem wird kontinuierlich auf Basis der aktuellen Fahrerintention adaptiert. Dazu wird unter anderem ein Fahrerlenkmomentbeobachter auf Basis des Kalman-Filters implementiert. Das Assistenzsystem wird abschließend in einem für diese Anwendung entwickelten Fahrsimulator experimentell erprobt. Somit kann die Interaktion zwischen Fahrer, Assistenzsystem und Fahrzeug evaluiert werden. Der Simulator verfügt über ein Force-Feedback-Lenkrad und wird mit dem Querführungsassistenzsystem ausgestattet. Der realisierte Sichtwinkel von nahezu 360 Grad ermöglicht einen hohen Immersionsgrad, so dass auf Basis der Simulator-Probandenstudie weitere Systemoptimierungen durchgeführt werden können. Die Auswertung der Probandenstudie erfolgt auf der subjektiven Ebene mit einem Fragebogen und durch die Messung charakteristischer Fahrzeugkenngrößen. Das entwickelte Querführungsassistenzsystem steigert signifikant das Sicherheitsgefühl sowohl in Hinblick auf die Spurführungs- als auch auf die Spurwechselfahraufgabe. Die über die Mensch-Maschine-Schnittstelle definierten Interaktionskanäle werden überwiegend als intuitiv und leicht verständlich bewertet. Die quantitative Analyse im Simulator zeigt, dass die mittlere Querabweichung des Fahrzeugs in der Fahrspur um die Hälfte reduziert werden konnte. Der Einsatz der entwickelten Methode zur Parametrierung menschzentrierter Fahrerassistenzsysteme wurde durch die Studie erfolgreich validiert. Der zukünftige Einsatz des Systems in realen Fahrzeugen leistet einen essentiellen Beitrag zur Steigerung der Fahrzeugsicherheit.Modern Driver Assistance Systems raise the level of vehicle safety in an extensive degree and therefore contribute to the decrease of the overall accident number. While passive measures have been addressed for a long time and their prospects to lower accident numbers seem to be depleted, active systems will contribute to traffic safety for future vehicles exceedingly. Due to the continuous development in the sector of environment sensor systems for vehicles and the computing power of modern micro-controllers highly sophisticated systems can be realized. The challenge during the development process of modern Driver Assistance Systems lies in the parallel consideration of the technical implementation and the definition of Human Machine Interfaces. Especially the development of an optimal HMI is of vital importance. In this thesis a human-centered lateral guidance system, composed of the three subsystems lane keeping assistance, lane departure warning and lane change assist, is considered. Furthermore an optimized development process for suchlike systems is suggested. By means of modern powerful simulation systems the overall developmental period can be shortened and costs can be reduced. In order to realize the lateral guidance system an optimal steer angle is calculated with potential field methods. Comparing the current driver steer angle and the optimal steer angle leads to a deviation, which is communicated to the driver by means of an overlay torque at the steering wheel. The lane change assist is realized with a Fuzzy based control approach. The result is a continuously scaled lane change hazard. The initial system design as well as the selection of control approaches results from the simulation of physical models of the subsystems. Suitable driver models are chosen and an overall model (driver, vehicle, assistance system) is affiliated. Consequently optimized control and assistance parameters can be determined ahead of the prototype phase, which assures a good functionality and the stability of the system. The subsequent development step is the design of the Human Machine Interface. The considered lane guidance assistance system primarily interacts by means of overlay torques at the steering wheel. A continuous lane guidance feedback is assured in addition to haptic warnings in the case of unintended lane departure. The lane change assist communicates the different levels of a lane change hazard by means of colored LED in the rear view mirrors on each side. In the event of very critical situations the driver is alerted by a haptic intervention at the steering wheel as well as an acoustic warning. The fusion of the described subsystems for lateral guidance assistance is done with respect to the driver’s intention. The system is continuously adapted to the current intention. Among others a Kalman-filter is used to detect the effective driver steering torque. The final step during this thesis is the experimental validation of the system using a driving simulator. The interaction of driver and assistance system can be closely investigated in a real vehicle. That enables the evaluation of the proposed system. The simulator is equipped with a force feedback steering wheel and the lateral guidance assistance system. Large scale projections and a realized field of view of almost 360 deg lead to a high level of immersion. Experiments in that simulator therefore can be used for further system optimization. The interpretation of the simulator experiments are done on the basis of subjective questionnaires and on objective measurements of vehicle states. The developed lateral guidance assistance system contributes to the safety significantly. The task of lane keeping as well as the task of lane changing is easier using the system. The designed human machine interface was judged as easy to understand and highly intuitive. The quantitative analysis of vehicle states shows a reduction of the mean lateral deviation when using the assistance system of approximately 50 %. The usage of the simulation based method to parameterize human centered assistance systems has been validated successfully. The future use of the develop system is an essential contribution to vehicle safety

    Digitale Transformation und öffentliche Sicherheit

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    Die vorliegende Studie hat sich mit den vielfältigen Facetten des digitalen Wandels und dessen Auswirkungen auf die öffentliche Sicherheit befasst. Sie hat dabei vor allem die Funktionsfähigkeit kritischer Infrastruktursysteme in den Mittelpunkt gerückt und die Frage diskutiert, wie Individuen und Organisationen mit den Unsicherheiten und Risiken umgehen, die sich aus dem digitalen Wandel und dem Mitwirken autonomer Technik ergeben. Dabei standen die Digitalisierung des privaten und des beruflichen Alltags (Kapitel 2) sowie das Risikomanagement in Organisationen, die kritische Infrastruktursysteme betreiben (Kapitel 3) im Mittelpunkt. Daneben wurde die Frage diskutiert, wie eine nachhaltige Transformation kritischer Infrastruktursysteme aussehen könnte (Kapitel 4) und welche Möglichkeiten der operativen Steuerung, aber auch der politischen Regulierung sich in der Echtzeitgesellschaft eröffnen (Kapitel 5). Um die Auswirkungen der Digitalisierung auf die öffentliche Sicherheit zu bewerten, wurden in allen Kapiteln die Ergebnisse empirischer Studien herangezogen, und zwar sowohl Fallstudien und Befragungen als auch Simulationsexperimente, die mit agentenbasierten Modellen durchgeführt wurden und die einzige Methode darstellen, mit deren Hilfe man einen Blick in die Zukunft werfen kann. Eine Auswirkung der Digitalisierung besteht in der enormen Beschleunigung und Verdichtung sämtlicher Prozesse in Wirtschaft und Gesellschaft. Gestützt auf eine große Menge verfügbare Daten, finden viele Prozesse, die früher Stunden oder Tage gedauert haben, nunmehr in Echtzeit statt. Damit verschwimmen die Grenzen von Planung und Handlung; denn es ist nunmehr möglich, ad hoc zu planen und mehrere Prozesse parallel stattfinden zu lassen, statt sie – wie früher – sequenziell nacheinander abzuarbeiten Mit der umfassenden Datafizierung greift eine Logik der Kontrolle um sich, die ursprünglich aus dem Bereich Militär und Logistik stammt, nun aber in andere Bereiche wie Arbeit und Produktion, Transport und Verkehr, aber auch Gesundheit und Freizeit transferiert wird. Sämtliche Prozesse werden nun digital erfasst und können vermessen und mit Blick auf Optimierungsmöglichkeiten bewertet werden. Die Digitalisierung der Welt ist Teil einer Sicherheitsstrategie, die Unsicherheiten zu bewältigen und Risiken durch Kontrolle und Überwachung zu vermeiden versucht, damit aber zugleich auch Spielräume einengt, die einerseits eine Ressource für flexibles Handeln sind, andererseits aber auch Freiheiten beinhalten, die durch datengetriebene Prozesse tendenziell eingeschränkt werden. Die prekäre Balance von Autonomie und Kontrolle, die Teil unserer freiheitlichen Gesellschaft ist, droht so aus dem Gleichgewicht zu geraten. Ein wesentlicher Teil des Diskurses über die Risiken der Digitalisierung dreht sich um Fragen des Datenmissbrauchs und des Schutzes der Privatsphäre. So wichtig dieser Diskurs ist und so dringlich Lösungen für die anstehenden Probleme gefunden werden müssen, so wichtig ist es aber auch, den Blick auf die neuartigen Möglichkeiten der Echtzeit- Steuerung komplexer sozio-technischer Systeme zu werfen. Hier liegt ein gewaltiges Potenzial, das sich mit der Digitalisierung und Vernetzung der Prozesse in komplexen Systemen ergibt. Die Echtzeit-Steuerung verknüpft Elemente der zentralen Planung der dezentralen Selbstkoordination; sie findet in der Praxis bereits Anwendung (beispielsweise im Bereich Verkehrsteuerung), während das theoretische Verständnis dieses neuen Governance-Modus noch kaum entwickelt ist. Auch die Frage, wie eine intelligente politische Steuerung der Echtzeitgesellschaft aussehen könnte, ist noch weitgehend ungeklärt. Die Rolle des Staates besteht darin, dafür zu sorgen, dass die Funktionsfähigkeit kritischer Infrastruktursysteme aufrechterhalten wird. Aber er kann dies nicht mehr mit klassischen obrigkeitsstaatlichen Instrumenten tun, sondern er muss neue Formen einer intelligenten Steuerung und Regulierung entwickeln, die der Komplexität der Echtzeitgesellschaft gerecht werden

    Unterwachen und Schlafen: Anthropophile Medien nach dem Interface

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    Anthropophile Medien durchdringen zunehmend unsere lebensweltliche Realität, sei es im Ambient Assisted Living, als Pflegeassistenzsysteme, in den Arbeitsszenarien einer Industrie 4.0, als behagliche Interfaces des Affective Computing oder als Lifetracker der Quantified-Self-Bewegung. Verbunden ist damit der Einzug menschlicher Befindlichkeiten, Werte und sozialer Routinen in das Design medialer Agencies. Über 40 Jahre nach dem Erscheinen von Michel Foucaults 'Surveiller et punir' gerät damit auch dessen Kritikbegriff ins Wanken. An die Stelle von 'Überwachen und Strafen' tritt 'Unterwachen und Schlafen'. 'Unterwachen und Schlafen' stellt nicht das theoretische Programm einer vollautomatisierten Lebenswelt in Aussicht, sondern das Konstrukt einer nunmehr medialen Umsetzung anthropologischer Grundelemente wie Autonomie, Freiheit oder Vertrauen

    Use of simulators to investigate complex issues relating to human factors

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    Die Entwicklung der Technik zusammen mit der Zunahme des Verkehrs auf der Schiene führen zu einer stets höheren Komplexität im System der Eisenbahn. Die Automatisierung in der Betriebsführung, der Sicherungsanlagen und der Fahrzeuge bewirkt, dass beim Personal Systemkenntnisse verloren gehen. Deshalb stellt sich heute die Frage, ob dem Ersetzen von jahrelanger Erfahrung durch die Technik gewisse Grenzen gesetzt und welche die Auswirkungen auf das Gesamtsystem sind. Dies betrifft insbesondere Problemstellungen im Zusammenhang mit den Schnittstellen zwischen Menschen und Maschinen. Untersuchung von betrieblichen und technischen Problemstellungen im System Eisenbahn können heute oft nicht mehr auf linearem Weg durchgeführt werden, weshalb man Simulatoren einsetzt. In dieser Arbeit wird ein Simulationssystem für die Untersuchung von komplexen Problemstellungen konzipiert. Es gibt momentan keine bekannten Simulationssysteme, die sowohl Lokführer als auch Zugverkehrsleiter gleichzeitig mit einbeziehen. Die Wechselwirkungen zwischen den Systemelementen und deren Tätigkeiten können mit gegenwärtig verfügbaren Simulatoren nicht berücksichtigt werden. Heute können komplexe Situationen oft deshalb nicht genügend tief untersucht werden, weil Beschaffung, Auswahl und Modellierung der notwendigen Daten als zu aufwändig erscheinen. Das Zusammenführen und Aufbereiten der Daten als Grundlage für Simulationen gestaltet sich auch deshalb schwierig, weil sowohl Infrastruktur als auch Betrieb Veränderungen in stets kürzeren Zeitabständen erfahren. Diese Arbeit konzentriert sich auf die Methoden, wie ein elektronisches Modell für Untersuchungen im komplexen System des Schienenverkehrs aufgebaut werden kann. Es wird dargestellt, welche Daten für eine Systemmodellierung erforderlich sind. Dieses Modell dient als Basis für die Untersuchung von einzelnen Systemelementen und deren Wechselwirkungen. Die Arbeit befasst sich schliesslich mit den Anforderungen an die Visualisierung von Modellen und mit der Anwendung der Instrumente, welche auf den Datenmodellen basieren.Technological developments and increases in rail traffic are resulting in ever more complex rail systems. With the ongoing automation in rail operations, protection systems and vehicles, the human operators are gradually losing their system knowledge. Today, the question therefore arises to what extent technology can replace many years of experience, and how this affects the overall system. This refers particularly to issues concerning human-machine interfaces (HMI). In many cases, operational and technical issues in the rail system can no longer be studied using linear methods, which is why simulators are used instead. This paper presents a simulation system designed to investigate complex issues. There is currently no widely known simulation system that takes into account both the train driver‘s and the train dispatcher‘s perspectives. Currently available simulators are unable to take into account the interactions between these system elements and their activities. Today, complex situations can frequently not be studied in sufficient depth because collecting, selecting and modelling the necessary data would require too much effort. Merging and preparing data for use in simulations is also difficult because both the rail infrastructure and rail operations are subject to change at ever shorter intervals. This thesis focuses on possible methods of designing and constructing an electronic model for investigations in the complex rail system. It also shows what data are necessary for system modelling. Such a model forms the basis for studying individual system elements and the interactions between them. Finally, the thesis discusses the visualisation requirements for models and the application of various instruments based on the data models

    Unterwachen und Schlafen

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    Anthropophile Medien durchdringen zunehmend unsere lebensweltliche Realität, sei es im Ambient Assisted Living, als Pflegeassistenzsysteme, in den Arbeitsszenarien einer Industrie 4.0, als behagliche Interfaces des Affective Computing oder als Lifetracker der Quantified-Self-Bewegung. Verbunden ist damit der Einzug menschlicher Befindlichkeiten, Werte und sozialer Routinen in das Design medialer Agencies. Über 40 Jahre nach dem Erscheinen von Michel Foucaults "Surveiller et punir" gerät damit auch dessen Kritikbegriff ins Wanken. An die Stelle von "Überwachen und Strafen" tritt "Unterwachen und Schlafen". Unterwachen und Schlafen stellt nicht das theoretische Programm einer vollautomatisierten Lebenswelt in Aussicht, sondern das Konstrukt einer nunmehr medialen Umsetzung anthropologischer Grundelemente wie Autonomie, Freiheit oder Vertrauen

    Hybride Simulation mobiler Geschäftsprozesse

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    Die Methode zur teilautomatisierten Identifikation mobiler Teilprozesse ermöglicht eine computergestützte, kriterien-spezifische Analyse der Inschriften von Geschäftsprozess-Schemata und gibt Empfehlungen für potenziell mobile Teilprozesse. Die Methode zur hybriden Simulation erlaubt die Abbildung spezifischer Aufgabenausführungen mobiler Aufgabenträger auf Interaktionen mit mobilen Geräten. Diese werden realitätsnah in der simulativen Analyse des modellierten Geschäftsprozesses ausgeführt
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