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    Die Wirkung von Landnutzung und landnutzenden Akteuren auf die Enstehung unterschiedlicher physischer Erscheinungsformen in Agrarlandschaften

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    Heutige Agrarlandschaften stehen in der Kritik sich in ausgerĂ€umte und unspezifische RĂ€ume zu wandeln, in denen wenige Fruchtarten auf immer grĂ¶ĂŸeren SchlĂ€gen angebaut werden und ein fortwĂ€hrender RĂŒckgang von Offenlandarten und artenreichen Biotopen stattfindet. In der bisherigen Forschung wurden vor allem die Ursachen fĂŒr eine Homogenisierung landwirtschaftlicher Fluren betrachtet. Die vorliegende Dissertation untersucht hingegen durch welche Mechanismen ein höheres Maß an HeterogenitĂ€t in Agrarlandschaften entsteht, entsprechend der Forschungsfrage: Unter welchen Voraussetzungen und durch welche Prozesse bilden sich unterschiedliche physische Erscheinungsformen in der heutigen Agrarlandschaft in einer bestimmten Anordnung heraus, um eine Vielfalt an Nischen fĂŒr typische Arten und Wiedererkennungspunkte fĂŒr den menschlichen Betrachter zu bieten? Im theoretischen Teil der Dissertation wurden WirkungszusammenhĂ€nge fĂŒr strukturbildende Prozesse in Agrarlandschaften aus den Forschungsfeldern der Landschaftsökologie sowie den Planungs- und Sozialwissenschaften ermittelt. Anschließend verknĂŒpfte die Autorin diese Grundlagen zu einem Untersuchungsdesign, um die Forschungsfrage systematisch untersuchen zu können. Im angewandten Teil der Arbeit wurden drei landwirtschaftliche Fluren (ArnsgrĂŒn und Colmnitz in Sachsen, Lugau in Brandenburg) hinsichtlich der Mannigfaltigkeit und Dynamik der vorgefundenen physischen Erscheinungsformen in mehrmaligen Begehungen analysiert. Weiterhin fĂŒhrte sie leitfadenbasierte Interviews mit den landnutzenden Akteuren der untersuchten Fluren. Diese dienten u.a. zur Entwicklung einer Typologie, nach welcher die landnutzenden Akteure vertiefend betrachtet werden konnten. Im Ergebnis der Dissertation konnten Ursachen offen gelegt werden, welche zu einem höheren Maß an NutzungsheterogenitĂ€t beitragen. Hierzu zĂ€hlten unterschiedliche, rĂ€umlich benachbarte Nutzungsziele und AlterszustĂ€nde der Vegetation. Heterogene NutzungsintensitĂ€ten und vielfĂ€ltig angebaute landwirtschaftliche Kulturen zeigten im rĂ€umlichen Nebeneinander ebenfalls strukturbildende Wirkung. Die in der Dissertation festgestellten ZusammenhĂ€nge legten jedoch offen, dass einer Diversifizierung der Nutzung allein nicht ausreicht, um Agrarlandschaften positiv zu verĂ€ndern. Vielmehr muss die Bedeutung der landnutzenden Akteure in die Planung einbezogen werden. So ließen sich bestimmte Merkmale der Landnutzer bzw. Akteurstypen feststellen, die mit einer hervorgehobenen Bedeutung fĂŒr die Entstehung von LebensrĂ€umen wildlebender Arten sowie fĂŒr die menschliche Orientierung einhergingen. Gleichwohl verdeutlichten die Ergebnisse der Untersuchung, dass in erster Linie das Zusammentreffen verschiedener Akteure die Unterschiedlichkeit von physischen Erscheinungsformen in Agrarlandschaften befördert. Auf Grundlage des erhobenen Datenmaterials leitete die Autorin darĂŒber hinaus acht strukturbildende Prinzipien fĂŒr die drei untersuchten Fluren ab
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