15,646 research outputs found

    Von Canguilhem zu Haraway

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    »Die Objektivität ist der Syndikalismus der Erkenntnis«, so Georges Canguilhem. Gewiss, er formulierte dies nicht öffentlich, sondern auf einem losen Blatt, auf dem er allem Anschein nach einige Ideen zu Papier brachte zeitgleich mit einem auf vier weiteren Blättern, detailliert und sorgfältig verfassten Plan für ein Seminar mit dem Titel »Wie ist die Beziehung von Objektivität und Objekt aufzufassen«

    Numeral-Klassifikatoren und die Distribution von Nomen : konzeptuelle, semantische und syntaktische Aspekte

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    I give a unified account of numeral classifiers as lexical items that are reduced to the function of individuation in cardinal counting constructions with transnumeral nouns. I argue that individuation is a lexical-semantic phenomenon that triggers a focus shift from a whole set to its individual elements, but does not affect the conceptual representation. The semantic reduction of numeral classifiers to individuation functions is, on the one hand, reflected by a morpho-syntactic reduction; numeral classifiers do not project to full NPs, but occur as headadjuncts in QPs. On the other hand, it leads to a loss of conceptual features. As a result, nouns that are used as numeral classifiers are conceptually divorced from their NP counterparts. They integrate the nominal concept not as part of their interpretation, but via agreement features that govern the distribution of nouns in classifierconstructions. I show that the selection of conceptual features relevant for the distribution of numeral classifiers and nouns is lexically, not conceptually governed, supporting a model that distinguishes lexical-semantic and conceptual aspects in the generation of meaning

    Die Göttweiger Dirigierrolle eines Osterspiels – Fragment 354

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    Hortus Eystettensis. Studien zur Entstehung des Kupferstichwerks und zum Exemplar des Andrea Vendramin

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    Der 1613 auf Initiative des Nürnberger Apothekers Basilius Besler für Fürstbischof Johann Conrad von Gemmingen gedruckte Hortus Eystettensis gehört zu den größten Buchprojekten des deutschen Barock und manifestiert zugleich einen Wandel der botanischen Illustrationskunst. Während Pflanzenbücher zuvor wissenschaftlichen Zwecken dienen sollten, wobei Bilder den Text veranschaulichen sollten, versteht sich der monumentale Hortus Eystettensis vor allem als ästhetisches Prachtwerk, das auf den Text auch verzichten kann. Die vorliegende Studie widmet sich dem Hortus Eystettensis primär aus kunsthistorischer Perspektive: Sie untersucht das Werk im europäischen Kontext der ästhetischen Entwicklung von Pflanzenzeichnungen, rekonstruiert anhand der Quellen und stilkritischer Analysen die über sechsjährige Planungsgeschichte des Buches von den Vorzeichnungen nach Pflanzenvorlagen über die beteiligten Reißer und Stecher und die Herausbildung des endgültigen Konzepts in mehreren Auflagen bis hin zur Kolorierung der Kupferstiche. Die der Forschung in Frage stehenden Ratgeber, Zeichner, Kupferstecher, Drucker und Maler werden neu diskutiert, wobei die identifizierten Stecher- und Koloristensignaturen hinaus einige weitere, in verschiedenen Stadien des Prozesses beteiligte Künstler – namentlich oder zumindest stilistisch – bestimmt oder neu bewertet werden. In Bezug auf die Planung des Kupferstichwerks stehen vornehmlich drei Zeichnungskonvolute in Frage: das Camerarius-Florilegium (um 1590, Privatbesitz / Erlangen, Universitätsbibliothek, Ms. 2764), das Schedel-Kalendarium (Kew Gardens) und die Reinzeichnungen für den Hortus Eystettensis (Erlangen, Universitätsbibliothek, Ms. 2370). Das Florilegium aus dem Besitz des Nürnberger Arztes und Botanikers Joachim Camerarius d. J, dem man irrtümlich auch die Planung des Kupferwerks zuschrieb, bereiten das künstliche Arrangement des Hortus Eystettensis vor. Der anonyme Künstler lässt sich zugleich als einer der Zeichner in Sebastian Schedels Kalendarium nachweisen, an dem gewiss auch Schedel selbst gezeichnet hat. Schedels Kodex spiegelt den gesamten Entstehungsprozeß des Hortus Eystettensis von Naturstudien, Stilisierung von Pflanzen und Details über stilisierte Zeichnungen in der Art der Kupferstiche. Eingeklebte kolorierte Kupferstiche dokumentieren zudem Schedels Verbindung zur Nürnberger Werkstatt von Georg Mack, die ab 1613 mit der Kolorierung des Hortus Eystettensis betraut war und deren Beteiligung auch an den Vorzeichnungen nachgewiesen wird. Neue Erkenntnisse werden auch zu den Erlanger Reinzeichnungen bezüglich der beteiligten Künstler, ihrer Übertragung auf die Kupferplatten und ihrer Rolle für die Kolorierung in der Mack-Werkstatt präsentiert. Unter den Zeichnern, die wohl alle aus Nürnberg stammten, lässt sich Georg Gärtner sicher identifizieren, doch auch andere bekannte Stecher dürften an den Vorzeichnungen beteiligt gewesen sein, wobei einer der herausragende Zeichner des Camerarius-Florilegiums gewesen sein könnte. Von besonderem Interesse ist in dieser Studie die Vorbereitung und Rezeption des Hortus Eystettensis im europäischen Kontext. So belegt eine Gruppe von Zeichnungskonvoluten in der Universitätsbibliothek in Pisa unmittelbare künstlerische und persönliche Verbindungen zwischen Deutschland und Italien im Umfeld des botanischen Interesses. Eng verwandt mit der künstlichen Wirkung des Hortus ist der 1595 entstandene Kodex Casabona von der Hand des Blumenmalers Daniel Froeschl aus Augsburg, Zwar war Froeschl sicher nicht selbst am Hortus Eystettensis beteiligt, doch belegt die Handschrift einen in Süddeutschland herausbildeten Stil, den Froeschl in Italien parallel weiterentwickelte. Ein weiteres Manuskript in Pisa (Universitätsbibliothek, Ms. 513-514) ist bis 1625 in Deutschland entstanden und erinnert an die diverse Zusammenstellung des Schedel-Kalendariums. Zudem stammt der Kodex aus dem unmittelbaren Umfeld eines der ersten europaweit operierenden freien Kunstagenten, Philipp Hainhofer, möglicherweise von ihm selbst. Hainhofer, der auf seinen Reisen auch Fürstbischof Johann Conrad von Gemmingen besucht hatte, unterhielt enge Verbindungen nach Italien, unter anderem nach Venedig, wo Gabriele und Andrea Vendramin berühmte Sammlungen unterhielten. Im Zuge des allgemeinen Interesses an venezianischen Kunstsammlungen im hatte sich auch Hainhofer 1574 für Wilhelm V. von Bayern um den Erwerb der Sammlung Gabriele Vendramins bemüht. Andrea Vendramin fertigte bis 1627 eigenhändig eine Reihe Katalogen seiner Kunstkammer, zu der auch ein koloriertes Exemplar des Nürnberger Hortus Eystettensis zählte. Dass es sich bei diesen Katalogen wohl nicht, wie von Emil Jakobs vorgeschlagen, um Angebotskataloge für den florierenden Markt handelte, belegen Vendramins große Mühe und Sorgfalt sowie besonders einige undatierte Bände mit Zeichnungen, die er offenbar über längere Zeit als Notizen von Naturerscheinungen festgehalten hatte. Vor diesem Hintergrund erklärt sich Vendramins Interesse an einem deutschen Florilegium vom Rang des Hortus Eystettensis, das er ebenso mit seinem eingeklebten, eigenhändig gezeichneten Wappen versah, wie seine Kataloge. Seine Notizbücher mit Mineralien, Pflanzen etc. erinnern an Blätter in der deutschen Handschrift in Pisa, unter denen mindestens eine von Hainhofer stammt. Hainhofer könnte durchaus der Vermittler des kostbar illuminierten Hortus Eystettensis an Vendramin gewesen sein, doch ausgerechnet dessen Verzeichnis der illustrierten Bücher unter anderem zur Zoologie und Botanik ist 1944 in Warschau verbrannt, so dass eine mögliche Notiz über den Erwerb verloren ist

    Zur Geschichte der Ăśberlieferung des Engelhus-Glossars

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    Das Glossar des Chronisten Dietrich Engelhus hat das Gruppenschicksal der lateinisch-deutschen Wörterbücher des Spätmittelalters geteilt. Als im 18. Jahrhundert das gelehrte Interesse an diesen Denkmälern erwachte, waren es in erster Hinsicht Forscher mit Neigung zu etymologischen und wortgeschichtlichen Studien, die ihnen Beachtung schenkten. Sie erkannten, daß diese Texte bei der Erfassung und Deutung des Wortgutes der älteren Sprachstufen wertvolle Dienste zu leisten vermochten - eine Einsicht, die in der Frühzeit der germanischen Philologie dank den Arbeiten von Hoffmann von Fallersleben, Franz Joseph Mone, Wilhelm Wackernagel und Lorenz Diefenbach allgemeiner durchdrang. Seitdem haben Mundartforscher, Lexikographen und Grammatiker stetig auf diese Quellen zurückgegriffen und sich bemüht, ihnen Aufschlüsse über die Geschichte der Wortformen und Wortbedeutungen, über die zeitliche und räumliche Geltung im Wettbewerb stehender Bezeichnungen abzugewinnen. Unter diesen Gesichtspunkten rückte auch das Glossar des Dietrich Engelhus in das Blickfeld der deutschen und insbesondere der niederdeutschen Sprachforschung. ..

    Ödön von Horváth, Ein Sklavenball/ Pompej, Band 2

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    The farce Ein Sklavenball mit Gesang und Tanz [A Slave Ball with song and dance] and the comedy that was developed out of it Pompeji [Pompei] (both 1937) are the last two dramas completed by Ödön von Horváth. The present edition is the first to cover the immense wealth of source material on the genesis of both works. In addition, this edition puts especial emphasis on the intertextual traces left by Horváth’s reading of the comedies of the Roman poet T. M. Plautus.Die Posse Ein Sklavenball und die daraus entwickelte Komödie Pompeji (1937) sind die beiden letzten vollendeten Dramen Ödön von Horváths. Die vorliegende Edition arbeitet erstmals die immense Fülle an werkgenetischem Material zu beiden Stücken auf. Darüber hinaus legt sie einen besonderen Schwerpunkt auf die intertextuellen Spuren, die Horváths Lektüre der Komödien des römischen Dichters T. M. Plautus hinterlassen hat

    Das buchstäbliche Erscheinen und Verschwinden : zur Dematerialisierung von Schriftflächen zwischen konstruktiv und konkret (Ėl’ Lisickij und Carlfriedrich Claus)

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    Der folgende Text wählt sich ein Motto, das er methodisch nicht zu erfüllen scheint: Er sieht es ganz offensichtlich auf die Oberfläche ab; er versucht ihre Beschreibung. Doch indem er sich (im)materiell beschriebenen Oberflächen widmet, kehrt er – sich über seinen Gegenstand entfernend – wieder zur Maxime zurück. Im Nachvollzug dessen, was passiert, wenn Oberflächen be-schrieben werden und graphische Qualität gewinnen, will der Text auf die […] Phänomene des Nicht-Hinsehens, des Kommen-Lassens aufmerksam machen, bei denen man von Absichtslosigkeit sprechen könnte. Angesprochen sind damit Fragen sowohl nach dem Status von Oberflächen als nachgiebigem Untergrund, osmotischer Grenz- und stabiler Trägerfläche oder aber beschichtender Auflage als auch nach der Materialität und Dimensionalität der Schrift und ihrer Fläche. Mit beschriebenen Oberflächen sind sowohl solche des Schriftauftrags gemeint als auch – und diese sind hier besonders relevant – Schriftflächen, die ihre Literalität aus sich selbst heraus zu generieren scheinen. Der Begriff »Schriftflächen« fokussiert eine Überschneidung – das Flächigwerden der Schrift in der Verschriftlichung der Oberfläche, das Hervorbringen der Fläche aus der Schrift und der Schrift aus der Fläche. Während die materielle Spezifik des »Grundes« die Gestalt der Graphie wesentlich beeinflußt und sie sogar hervorbringt, konstituiert Schrift in ihrem jeweiligen Auftrag erst die Schriftfläche als Oberfläche, und zwar über ihre Funktion als graphematischer Bewegungsträger

    Die Archivalien des Astronomischen Rechen-Instituts zum Kalender in PreuĂźen. Edition der Dokumente.

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    Im Archiv des Astronomischen Rechen-Instituts in Heidelberg befindet sich ein altes Konvolut von 31 Schriftstücken, die das Kalenderwesen in Preußen aus der Zeit von 1700 bis 1854 betreffen. Das älteste Schriftstück ist ein Originaldruck des "Kalenderpatents" vom 10. Mai 1700. In diesem Edikt erteilt der Brandenburgische Kurfürst Friedrich III. der noch zu gründenden Akademie ein Monopol auf die Herausgabe von Kalendern in seinen protestantischen Landen. Er gründet zugleich eine Sternwarte in Berlin, deren Astronomen insbesondere für die Herstellung des in Brandenburg neu eingeführten "Verbesserten Kalenders" zuständig waren. Das Astronomische Rechen-Institut, das in Berlin entstanden ist und 1945 nach Heidelberg verlegt wurde, betrachtet dieses Kalenderpatent auch als seine Gründungsurkunde. Alle anderen Dokumente sind handschriftliche Schreiben, meist Briefe, aber auch eine längere Denkschrift "Über das Kalenderwesen im Preußischen Staate" aus dem Jahre 1843. Zwei der handschriftlichen Dokumente stammen aus dem 18. Jahrhundert. Die restlichen Schriftstücke beziehen sich auf die Arbeit der Königlich(-Preußischen) Kalender-Deputation und stammen aus der Zeit von 1816 bis 1854. In dieser Arbeit beschreiben, kommentieren und transliterieren wir die Dokumente dieses Konvoluts, das wir als Kalender-Konvolut bezeichnen

    Kunst und Alchemie : Der Zeichner Victor Hugo

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    Goethe wie Hugo machten gelegentlich Gebrauch von Bruchstücken der Alchemie, die bei den Adepten früherer Zeiten zur Rezeptur des Okkulten zählten. Das Interesse der beiden Schriftsteller an der Ars Magna galt weniger den Ritualen magischer Operationen, als der in alten Bildern und Schriften enthaltenen häretischen Symbolik. Verankert war diese im geozentrischen Weltbild und in einem kosmosophischen Ideenhimmel, dessen Grund eine geheimnisvolle, zu allerlei Deutungen herausfordernde Verschmelzung der Erkenntnis mit der Imagination bildete. Der wahre Alchemist sah sich daher selber gern in der Rolle des Demiurgen, der mehr als nur eine Kunst zu beherrschen wusste, um mit ihrer Hilfe eigenwillige Werke hervorzubringen, in denen – wie flüchtig auch immer – Unsichtbares sichtbar und das Trübe ins Lichte verwandelt werden sollte. Rege Geister vom Schlage Goethes und Hugos konnten sich in diesem Selbstverständnis durchaus wiedererkennen und frei nach eigenem Gutdünken Figuren wie Faust und Claude Frollo schaffen, die – auch wenn sie von einem anderen Zeitgeist beseelt waren – ihre Verwandtschaft mit den antiquarischen Masken nicht verbergen
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