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    Der Zukunft zugewandt : "Frühjahrskollektion" - neue Gedichte von Kurt Drawert ; [Rezension zu: Kurt Drawert: »Frühjahrskollektion«. Gedichte. Suhrkamp Verlag, Frankfurt am Main, 2002. 96 Seiten, 15 €]

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    Hans-Georg Soldat rezensiert für NDR 3 / Radio 3 den 2002 im Suhrkamp Verlag erschienen Lyrikband "Frühjahrskollektion" von Kurt Drawert. Kurt Drawerts Sprache ist karg, überlegt, seine Bilder gleichsam effizient in einem durchaus aktuellen Sinn. "Frühjahrskollektion" heißt der schmale Band von Kurt Drawert, der sich natürlich nicht darin erschöpft, die allgemeine Eile zu beklagen, obwohl die "Zeit" in vielen Gedichten eine Rolle spielt

    Tonka : Die Sprache des Anderen

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    In "Tonka", die letzte Novelle der Novellensammlung "Drei Frauen" von Robert Musil, wird die ,Alterität\u27 der weiblichen Figuren in der besonderen Beziehung zur Sprache charakterisiert. Die Titelfigur Tonka, die meistens durch die Perspektive des männlichen Protagonisten beschrieben wird, zeigt sich nie deutlich. Sowohl der Er-Erzähler als auch Leser geraten in Verlegenheit vor der ,Undurchsichtigkeit\u27 dieses Mädchens. Die Unbegreiflichkeit von Tonka hängt im zweifachen Sinne von der Sprache ab; die andere ,Sprache\u27 von Tonka und die \u27Sprache\u27 des Textes, die das Andere zu beschreiben sucht. Die Schwierigkeiten der beiden Figuren, sich zu verständigen, erklären sich durch ihre unterschiedlichen Regeln innerhalb ihrer eigenen "Sprachspiele" (Wittgenstein): Wenn sie auch den gleichen Begriff, Arbeit\u27 gebrauchen, gebrauchen sie das Wort doch in einer jeweils anderen Bedeutung. Tonkas Sprachspiele und ihre Regeln werden von der Gesellschaft nicht aufgenommen, weil ihre ,Sprache\u27 immer von der bürgerlichen, wissenschaftlichen Wertvorstellung als ,wertlos\u27 angesehen wird. Gerade deshalb spricht Tonka als "étrangers" (Kristeva) nur wenig, ,,(l)angsam. (s)tockend." . Andererseits der junge und begabte Chemiker, ,er\u27, dessen Sprache in ihrer Deutlichkeit und Überzeugungskraft gesellschaftlich anerkannt wird: er erfährt erst durch Tonka und ihre "Sprache des Ganzen" oder ,Stummheit\u27, daß es überhaupt das andere Gebiet gibt, das er mit seiner Sprache nicht erfassen kann. Sein Versuch, Tonka, oder "etwas, das weder sprechen kann, noch ausgesprochen wird" trotz alledem mit seiner (neuen) Sprache zu beschreiben, ist gleichzeitig der Versuch des Erzählers, diese Undurchsichtigkeit mit den Mitteln literarischer Sprache darzustellen. Die flüchtigen Eindrücke des Anderen werden zunächst in einzelnen Bildern niedergeschrieben, dann wird jedoch gleich die Gültigkeit der Bilder in Frage gestellt, und sie werden korrigiert und nochmal anders ausgedrückt. Die, Tropfen der Sprache\u27, die sogleich an Kontur verlieren, haben die Möglichkeit, der Unendlichkeit der Bilder doch noch gerecht zu werden

    Verdächtige Bilder und Töne: Wittgenstein 1946–1951

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    Nach einer der gängigen Positionen der heutigen Wittgenstein-Forschung hat Wittgenstein die Bedeutsamkeit der Visualität erkannt und in seiner Argumentationsweise die Bilder eine gewichtige Rolle spielen lassen. Auf der anderen Seite wird auch allgemein behauptet, daß Wittgenstein der stimmhaften Seite der Sprache eine große Bedeutung zugeschrieben hat, woraus man u.a. auf seine Neigung zu den oralen Kulturen zu schließen pflegt.2 Was das erstere betrifft, erscheint die Bildhaftigkeit schon in Wittgensteins expliziten Äußerungen janusköpfig. Diesen Zusammenhang werde ich auf der Grundlage textnaher Analysen von einigen Stellen aus Wittgensteins letzten Jahren weiter entwickeln, wobei ich ebenfalls eine Doppeldeutigkeit der Stimmhaftigkeit nachweisen möchte. Darüber hinaus werde ich zeigen, daß Bilder und Töne in manchen Kontexten – insbesondere im Kontext seiner Diskussion des Aspektsehens und -wechsels, des Bedeutungserlebnisses und der sekundären Bedeutung, d.h. im Zusammenhang mit für die Jahre 1946–1951 charakteristischen Begriffen – miteinaner in (öfters synästhetische) Verbindung gesetzt werden und mit Wittgensteins eigenem Ausdruck “verdächtig” erscheinen. Dadurch werden Töne von ihrem Thron gestoßen und verwandeln sich in verführerischen Sirenengesang

    Linguistik als hermeneutische Wissenschaft: das schwierige Verhältnis von Text und Bild im Diskurs

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    Wir leben in einer Zeit der Bilderflut (vgl. Winkler 1997), in der Sprache und Bilder gemeinsam perspektivierte Zugriffe auf die Welt bieten. Daher sollten Deutungsangebote von Bildern und ihre Wech- selwirkung mit Sprache in linguistischen Diskursanalysen verstärkt unter- sucht werden. In diesem Beitrag wird zunächst die Rolle von Bildern in einer Diskursanalyse im Paradigma der pragma-semiotischen Textarbeit darge- legt. Im Anschluss werden konkrete Bildhandlungen, die mit Bildern (insbe- sondere Photographien) im Diskurs vollzogen werden können, erläutert. Schließlich wird beispielhaft an zwei Bildern aus dem Tierversuchsdiskurs gezeigt, wie Bilder konkret im Diskurs wirken und handlungsleitende Kon- zepte oder sogar agonale Zentren unterstreichen oder relativieren können

    Oblique Annäherung an das Heilige aus dem Geist der Gewalt

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    Man wird die Bilder aus "2001 – A Space Odyssey" von Stanley Kubrick erinnern. Dieser Film, 1968 gedreht, also vor der ersten bemannten Mondlandung und vor dem takeoff des Computerzeitalters – dieser Film ist nicht nur eine Inkunabel eines ganzen Filmgenres, sondern er hat unsere Bilder von Weltraum und Computer maßgeblich geprägt. Er vermochte dies auch deswegen, weil Kubrick hier technische Phantasien und religiöse Motive, psychodelische Zeitreisen und metaphysische Sinnsuche, Urgeschichte und Endgeschichte, Angst vor der Technik und Sehnsüchte nach metaphysischer Entgrenzung jenseits von Zeit und Raum in maßstabsetzende Bilder brachte, verbunden mit einem niemals zuvor derart ungeheuren Einsatz von Musik und einer so noch niemals zuvor gesehenen Herabsetzung des Mediums, das seit alters her als die Sphäre des Menschlichen überhaupt angesehen wurde, nämlich die Sprache. Von 141 Minuten Film sind nur 40 Minuten von Dialogen begleitet. Kubrick erweist den Film als dasjenige Medium, in welchem die visuellen Mythen unserer Zeit kreiert werden. ..

    Von Affen und Menschen : zur Urgeschichte des Mordes

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    Sie werden, meine Damen und Herren, diese Bilder "2001 – A Space Odyssey" von Stanley Kubrick erinnern. Dieser Film, 1968 gedreht, also noch vor der ersten bemannten Mondlandung und noch vor dem takeoff des Computerzeitalters – dieser Film ist nicht nur eine Inkunabel eines ganzen Filmgenres, sondern er hat unsere Bilder von Weltraum und Computer maßgeblich geprägt. Er vermochte dies auch deswegen, weil Kubrick hier technische Phantasien und religiöse Motive, psychodelische Zeitreisen und metaphysische Sinnsuche, Urgeschichte und Endgeschichte, Angst vor der Technik und Sehnsüchte nach einer Entgrenzung jenseits von Zeit und Raum in maßstabsetzende Bilder brachte, verbunden mit einem niemals zuvor derart ungeheuren Einsatz von Musik und einer so noch niemals zuvor gesehenen Herabsetzung des Mediums, das seit alters her als die Sphäre des Menschlichen überhaupt angesehen wurde, nämlich die Sprache. Von 141 Minuten Film sind nur 40 Minuten von Dialogen begleitet. Kubrick erweist den Film als dasjenige Medium, in welchem die visuellen Mythen unserer Zeit kreiert werden. ..

    Ein linguistisches Überraschungsei

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    Hartmut Stöckls Arbeit verfolgt das Ziel, Bilder als Gegenstand einer "multimodal, pragmatisch und kognitiv orientierten Textlinguistik" zu etablieren. Bilder werden einerseits als potentiell eigenständige Texte konzipiert, andererseits gilt jedoch den Sprache-Bild-Bezügen in massenmedialen Texten die besondere Aufmerksamkeit Stöckls. Den Fluchtpunkt der detaillierten kognitions- sowie texttheoretischen Überlegungen und der typologisierenden Analysen zahlreicher Beispiele bildet schließlich die kreative Verknüpfung von sprachlichen - besonders phraseologischen - und "materiellen" Bildern. Diese "explorative Semiose" wird anhand von Werbeanzeigen untersucht

    Mit Bildern die Sprachbarriere überwinden

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    Die Kommunikation mit Gesundheitspersonal ist schwierig, wenn man die Sprache nicht versteht. Erst recht in Notfällen und wenn es um Kinder geht. Eine interdisziplinäre Gruppe von Forscher*innen der Berner Fachhochschule Gesundheit und der Hochschule der Künste HKB hat deshalb «Sprechende Bilder» entwickelt. Eine Kommunikationshilfe für die Verwendung im Kindernotfall

    Bildzauber im alten Ägypten: Die Verwendung von Bildern und Gegenständen in magischen Handlungen nach den Texten des Mittleren und Neuen Reiches

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    Die Art und Weise des Umgangs mit den Bildern kann manches über das Weltbild einer Gesellschaft aussagen; ihr Stellenwert ist insbesondere für den Religionshistoriker eine häufig unterschätzte Grösse. Gerade die altägyptische Religion ist als "Bildreligion" bezeichnet worden. In der vorliegenden Untersuchung geht es um die Bedeutung der Bilder und Gegenstände in der religiösen Praxis des zweiten vorchristlichen Jahrtausends. En détail wird untersucht, welche Rolle Bilder und andere Artefakte in konkreten magischen Handlungen gespielt haben. Der Aufbau der unterschiedliche Intentionen verfolgenden Aktionen wird dabei ebenso behandelt wie der mythologische Hintergrund der altägyptischen Magie. Der Vergleich mit der antiken Bildpraxis und die Gegenüberstellung mit antiker und alttestamentlicher Bildkritik erweist die ägyptische Bildmagie als Konsequenz eines Weltbildes, das nie explizit zur Sprache gebracht wurde. Allein die intensive Auswertung religiöser Texte und die Berücksichtigung der diese begleitenden Bilder kann den Zugang zu dieser spezifischen Art einer "Welterzeugung" eröffnen
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