36 research outputs found

    DatensouverÀnitÀt: Positionen zur Debatte

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    Um die Forderung, BĂŒrger:innen mehr Spielraum fĂŒr die Verwendung ihrer Daten einzurĂ€umen, ist eine heftige Diskussion entbrannt. Ist informationelle Selbstbestimmung in Deutschland nur als Anspruch auf jederzeitige Kontrolle ĂŒber die "eigenen" Daten zu verstehen? Oder lĂ€sst sie sich - als informationelle Freiheitsgestaltung - auch aktiver und partizipativer verwirklichen, bis hin zur kommerziellen Nutzung von Daten? Diese Grundsatzfrage wird zusĂ€tzlich dadurch brisant, dass Datenschutzregeln zwar existieren, im Netz aber vielfach nicht durchsetzbar sind. Im Buch diskutieren Expert_innen aus Rechts-, Wirtschafts- und Politikwissenschaft sowie Philosophie und Theologie die Positionen der aktuellen Debatte. Dabei werden auch konkurrierende Konzepte wie "digitale SouverĂ€nitĂ€t", "technologische SouverĂ€nitĂ€t" und ĂŒberhaupt das PhĂ€nomen des Rufs nach mehr "SouverĂ€nitĂ€t" in der deutschen und europĂ€ischen Digitalpolitik beleuchtet

    IdentitÀtsfeststellung bei Passlosigkeit im Asylverfahren

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    Die Passlosigkeit von Asylantragsteller:innen stellte die Politik in den letzten Jahren vor große Herausforderungen. Im ersten Halbjahr 2023 verfĂŒgten etwa 52 Prozent der negativ beschiedenen Asylantragsteller:innen ab 18 Jahren ĂŒber keine IdentitĂ€tspapiere. Sobald Asylantragsteller:innen keinen Pass vorlegen, muss sich der Staat um alternative IdentitĂ€tsprĂŒfungsmaßnahmen bemĂŒhen. Neben den bewĂ€hrten Maßnahmen zur IdentitĂ€tsprĂŒfung, wie der Vorlage anderer Urkunden und Unterlagen und der Anhörung, die ihrerseits primĂ€r von der Zusammenarbeit mit dem Asylantragsteller oder der Asylantragstellerin abhĂ€ngig sind, etablierte der Gesetzgeber durch die DatentrĂ€gerauswertung nach § 15a AsylG im Jahr 2017 eine davon unabhĂ€ngige IdentitĂ€tsprĂŒfungsmöglichkeit. Seitdem wird die DatentrĂ€gerauswertung auch regelmĂ€ĂŸig zu Beginn des Asylverfahrens vom Bundesamt fĂŒr Migration und FlĂŒchtlinge eingesetzt. Dabei stellt die DatentrĂ€gerauswertung zwar einen besonders schwerwiegenden Eingriff in das Recht auf die GewĂ€hrleistung der Vertraulichkeit und IntegritĂ€t informationstechnischer Systeme der Betroffenen dar. Dem stehen aber neben verschiedenen Kontrollmechanismen und dem Ultima-Ratio-Gedanken die gewichtigen Ziele der Missbrauchsabwehr und der Ermöglichung der Abschiebung entgegen. Insbesondere die StĂ€rkung eines fairen und sorgfĂ€ltigen Asylverfahrens und die Migrationssteuerung stellen hochrangige Gemeinwohlziele dar. Im Ergebnis genĂŒgt deshalb die DatentrĂ€gerauswertung dem VerhĂ€ltnismĂ€ĂŸigkeitsgrundsatz. Dennoch erscheint es mit Blick auf die Verwaltungspraxis des Bundesamtes fĂŒr Migration und FlĂŒchtlinge, die auch vom Bundesverwaltungsgericht als rechtswidrig eingestuft wurde, zielfĂŒhrend, dem Gesetzgeber und der Praxis Empfehlungen fĂŒr die Anwendung der Maßnahmen mit auf den Weg zu geben.The lack of passports among asylum seekers has posed major challenges for policymakers in recent years. In the first half of 2023, around 52 per cent of asylum seekers aged 18 and over who received a negative decision did not have an identity document. As soon as asylum applicants fail to present a passport/identity document, the state must endeavour to implement alternative identity verification measures. Proven identity verification measures include the presentation of other documents and the asylum interview, which both depend primarily on the cooperation of the asylum applicant. In addition, in 2017 the German legislator introduced an independent possibility of identity verification in the form of data carrier analysis in accordance with Section 15a of the Asylum Act (Asylgesetz). Since then, the Federal Office for Migration and Refugees has also regularly used data carrier analysis at the beginning of the asylum procedure. Data carrier analysis represents a particularly serious encroachment on the right of asylum seekers to guarantee the confidentiality and integrity of their information technology systems. However, in addition to various control mechanisms and the principle of last resort (ultima ratio), this is countered by the important objectives of preventing abuse and facilitating deportations. In particular, the strengthening of a fair and accurate asylum procedure and migration management are high-ranking public welfare objectives. As a result, the evaluation of these data carries analysis fulfils the principle of proportionality. Nevertheless, the administrative practice of the Federal Office for Migration and Refugees has been declared unlawful by the Federal Administrative Court. As a result, it is significant to make recommendations to legislators and practitioners on the application of the measures

    Das Recht der Daten im Kontext der Digitalen Ethik

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    Datenschutz und Digitale Ethik sind Trendthemen der Digitalisierung, werden jedoch selten gemeinsam gedacht - obwohl sie untrennbar miteinander verknĂŒpft sind. Der vorliegende Band als Auftakt einer Reihe schließt diese LĂŒcke. (Informationelle) Selbstbestimmung ist besonders mit Blick auf smarte Technologien und KI-Anwendungen Ausdruck eines europĂ€ischen WerteverstĂ€ndnisses. Neben der gesellschaftsrelevanten Dimension von Datenschutz und Digitaler Ethik wird am Beispiel der digitalisierten Kindheit der Einfluss von vernetzten Technologien auf Erleben und Manipulation der modernen Wirklichkeit aufgezeigt. Weitere thematische Schlaglichter aus Datenschutz-Perspektive verdeutlichen den Facettenreichtum des interdisziplinĂ€ren Zugangs, der im Laufe der Reihe fortgefĂŒhrt wird.In the process of digitalization and artificial intelligence (AI), data protection and digital ethics are trending topics. However, they are rarely considered in conjunction even though these areas are inextricably linked. This volume, the first in a series, seeks to close this gap. Informational self-determination is an expression of a European understanding of values, particularly with regard to smart technologies and AI applications. In addition to socially relevant dimensions of data protection and digital ethics, the authors demonstrate the influence of networked technologies on the experience and manipulation of modern reality, digitalized childhoods being one of them. Further thematic highlights from the perspective of data protection illustrate the multifaceted nature of the interdisciplinary approach of this book which will be continued throughout the series

    Risiken rassistischer Diskriminierung durch polizeiliche Datenverarbeitung

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    Die Analyse stellt die grund-, menschen- und europarechtlichen Vorgaben zum Schutz vor den Risiken rassistischer Diskriminierung bei der polizeilichen Datenverarbeitung dar und untersucht, wie diese im deutschen Datenschutz- und Polizeirecht umgesetzt wurden. Zum anderen wird der Frage nachgegangen, was ĂŒber die polizeiliche Praxis bekannt ist: Welche sensiblen Datenkategorien werden erfasst und in welchem Ausmaß? Wie werden sie genutzt und welche Maßnahmen zu ihrem Schutz greifen in der Praxis

    White Paper Datenschutz-FolgenabschĂ€tzung : ein Werkzeug fĂŒr einen besseren Datenschutz

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    Organoide

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    Zusammenfassung Organoide sind dreidimensionale, aus Stammzellen entwickelte Modellsysteme fĂŒr unterschiedliche Organe, die großes Potenzial fĂŒr Forschung und Medizin bergen. Sie werfen wissenschaftliche, aber auch philosophische, ethische und juristische Fragen auf, die bislang in Deutschland wenig diskutiert werden. Der Themenband der interdisziplinĂ€ren Arbeitsgruppe (IAG) Gentechnologiebericht an der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften bietet eine Übersicht ĂŒber aktuelle wissenschaftliche Entwicklungen, ihre derzeitigen und potenziellen Anwendungsmöglichkeiten sowie wissenschaftstheoretische, ethische und juristische Reflexionen. Hiermit möchte die IAG einen Anstoß zu einer interdisziplinĂ€ren und gesamtgesellschaftlichen Debatte liefern. Mit BeitrĂ€gen von Cantas Alev, Aileen-Diane Bamford, Sina Bartfeld, Andreia S. Batista-Rocha, Ali H. Brivanlou, Thomas Burgold, Cindrilla Chumduri, Stephan Clemens, Emrecan Dilmen, Tobias Erb, Fred Etoc, Melinda B. Fagan, Heiner Fangerau, Boris Fehse, Nina Frey, Tristan Frum, Anne Grapin-Botton, Navin Gupta, JĂŒrgen Hampel, Ferdinand Hucho, Özge Kayisoglu, Rashmiparvathi Keshara, Yung Hae Kim, Bon-Kyoung Koo, Martin Korte, Yaroslav Koshelev, Kai Kretzschmar, Allison Lewis, Lilian Marx-Stölting, Fruzsina MolnĂĄr-GĂĄbor, Ryuji Morizane, Stefan Mundlos, Paola Nicolas, Angela Osterheider, In-Hyun Park, Anja Pichl, Sandra Pilat-Carotta, Jens Reich, Marlen Reinschke, Hannah Schickl, Silke Schicktanz, Nicolas Schlegel, Jason R. Spence, Yoshiaki Tanaka, Jochen Taupitz, Isaree Teriyapirom, Margherita Y. Turco, Jörn Walter, Eva Winkler, Martin Zenke. Abstract Organoids are developed from stem cells and serve as three-dimensional model systems for different organs. They have great potential for research and medicine, but also raise philosophical, ethical and legal questions which have rarely been discussed in Germany so far. This thematic study by the interdisciplinary research group (IAG) Gene Technology Report at the Berlin-Brandenburg Academy of Sciences and Humanities offers an overview of current scientific developments, their present and potential application, as well as epistemological, ethical and legal reflections. Hereby, the IAG wants to provide impetus for an interdisciplinary and society-wide debate on this general subject. With contributions by Cantas Alev, Aileen-Diane Bamford, Sina Bartfeld, Andreia S. Batista-Rocha, Ali H. Brivanlou, Thomas Burgold, Cindrilla Chumduri, Stephan Clemens, Emrecan Dilmen, Tobias Erb, Fred Etoc, Melinda B. Fagan, Heiner Fangerau, Boris Fehse, Nina Frey, Tristan Frum, Anne Grapin-Botton, Navin Gupta, JĂŒrgen Hampel, Ferdinand Hucho, Özge Kayisoglu, Rashmiparvathi Keshara, Yung Hae Kim, Bon-Kyoung Koo, Martin Korte, Yaroslav Koshelev, Kai Kretzschmar, Allison Lewis, Lilian Marx-Stölting, Fruzsina MolnĂĄr-GĂĄbor, Ryuji Morizane, Stefan Mundlos, Paola Nicolas, Angela Osterheider, In-Hyun Park, Anja Pichl, Sandra Pilat-Carotta, Jens Reich, Marlen Reinschke, Hannah Schickl, Silke Schicktanz, Nicolas Schlegel, Jason R. Spence, Yoshiaki Tanaka, Jochen Taupitz, Isaree Teriyapirom, Margherita Y. Turco, Jörn Walter, Eva Winkler, Martin Zenke

    Das vernetzte und autonome Fahrzeug - Datenschutzrechtliche Herausforderungen

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    Das moderne Kraftfahrzeug benötigt und produziert eine Vielzahl an Daten und durch das Internet wird es mit anderen EntitĂ€ten vernetzt. Ziel ist u.a. das Fahrerlebnis zu verbessern und Arbeitsprozesse zu effektiveren. Das Erstellen von Bewegungs-, Nutzungs- oder Kommunikations-profilen ist u.a. fĂŒr Marketingzwecke und die Versicherungsbranche von großem Interesse. Das Fahrzeug selbst wird zunehmend autonomer und die im Wagen integrierte Software trifft automatisierte Einzelentscheidungen, etwa bei der Modifikation von Fahrbefehlen aus SicherheitsgrĂŒnden oder beim automatisierten Notfallruf. Diese Entwicklung wirft viele rechtliche Fragen auf. Das Gutachten behandelt insbesondere datenschutzrechtliche Fragstellungen und ordnet die Grundlagen zuvor in den Kontext der seit Mai 2018 anwendbaren EU-Datenschutz-Grundverordnung (EU-DSGVO) ein: Sind alle Daten, die durch das Fahrzeug generiert bzw. durch Sensoren aufgenommen werden, personenbezogen? Welchen Einfluss hat dies auf die Frage der Nutzungsberechtigung? Wer ist eigentlich verantwortliche Stelle? Gibt es eine Mehrheit von Verantwortlichen? Verschiedene Beteiligte – z.B. Hersteller, Werkstatt, Arbeitgeber, Fuhrparkbetreiber, Softwareanbieter, staatliche Stellen – haben hier (berechtigte) Interessen an den Daten. Welche Anforderungen sind an die Hersteller der Kraftfahrzeuge aufgrund des nun in der Verordnung gesetzlich festgelegten Privacy by Design-Grundsatzes (Art. 25 DSGVO) zu stellen? Danach mĂŒssen die Verantwortlichen technische und organisatorische Maßnahmen sowie Verfahren einfĂŒhren, die gewĂ€hrleisten, dass die Vorschriften der Datenschutz-Grundverordnung eingehalten werden. Standardeinstellungen von Verarbeitungsverfahren sollen sicherstellen, dass nur so viele personenbezogene Daten wie nötig verarbeitet werden. Das Prinzip Privacy by Default ist bislang von sĂ€mtlichen Anbietern nicht sonderlich beachtet worden. Zudem wurde auch die Gestaltung der entsprechenden Einwilligungsmodelle untersucht, wobei hier Fragen der Informiertheit und Freiwilligkeit eine Rolle spielen. Inwiefern neue Umsetzungsstrategien fĂŒr das Instrument der informierten Einwilligung genutzt werden können, um diese wieder zunehmend als ein Instrument der informationellen Selbstbestimmung zu erachten, wurde analysiert. Zudem stellt sich das Problem, wie die Daten von Mitfahrern oder Gelegenheitsfahrern, welche zu den verantwortlichen Stellen in keinerlei Beziehung stehen, zu handhaben sind? Wie kann Transparenz fĂŒr die Betroffenen geschaffen werden? Eingehend werden auch die Rechtsgrundlagen der Verarbeitung behandelt, die im Kontext des smart Cars sehr unterschiedlich ausgestaltet werden können. Außerdem werden die Porblematiken der automatisierten Eintscheidungsfindung angesprochen sowie die Problematik des sog. „function creeps“

    Organoide - Die deutsche Rechtslage

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