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Eheorientierung und Ehestabilität
Diese Arbeit verfolgt das Ziel, das weit verbreitete Phänomen der ehelichen Instabilität anhand der Eheorientierung zu erklären. Darunter soll verstanden werden, dass die Scheidungsraten zu einem bedeutenden Teil durch die Verminderung des Wertes der Ehe als eine in der Sicht der Personen auf lebenslange Dauer angelegte Institution, die mit dem Ziel der Familiengründung verbunden ist, erklärt werden können. Bei der Eheorientierung handelt es sich also um eine Wertorientierung. Angesichts der großen Wichtigkeit der Werte sowohl auf personeller Ebene, indem sie der Person Orientierung geben, als auch auf sozialer Ebene, indem sie zur sozialen Integration beitragen (Meulemann, 2001, S. 184), kann man zumindest theoretisch die Bedeutung der Eheorientierung für die Ehestabilität nachvollziehen. Angesichts dieser Tatsache erstaunt das Fehlen einer direkten Beschäftigung der Theoriebildung mit der Bedeutung von Werten im Allgemeinen und der Eheorientierung speziell für die Ehestabilität. So lässt die Austauschtheorie von Lewis & Spanier (1979) zwar einen indirekten Einbezug der Eheorientierung durch die sozialen und personellen Ressourcen zu. Die Ehestabilität wird dadurch aber mittels der Ehequalität determiniert. Ebenfalls kann man einen Bezug zur Eheorientierung mit Hilfe der ökonomischen Theorie der Familie von Becker, Landes und Michael (1977) herstellen, indem die Eheorientierung zu einer unbedenklichen Investition in ehespezifisches Kapital wie z.B. Kinder und folglich zu einer Erhöhung der Ehestabilität führen kann. Einen größeren Spielraum zu einem besseren Verständnis der Eheorientierung und ihrer Rolle für die Ehestabilität stellt das Modell vom Framing der Ehe von Esser (2001) dar. Dieses Modell integriert nicht nur die davor genannten Theorien, sondern es sieht die Frames als den wichtigsten Faktor der Ehestabilität an. Da darunter Werte, vorgefertigte Orientierungen und Einstellungen bezüglich der Ehe zu verstehen sind, bildet das Modell von Esser die Basis für unser Erklärungsmodell, in dessen Mittelpunkt die Eheorientierung steht. Ein weiteres Ziel dieser Arbeit besteht in der Erkundung derjenigen Faktoren, welche die Verminderung der Eheorientierung hervorrufen. In diesem Zusammenhang betrachten wir verschiedene Manifestationen der Modernisierung, wie eine Verminderung der religiösen Orientierung der Menschen, eine Ausweitung des Bildungssystems, eine verstärkte Teilnahme der Frauen an der Erwerbsarbeit und eine Verminderung der Fertilität als Hauptgrund. Darüber hinaus betrachten wir als weitere bedeutende Erklärungsgroßen der Eheorientierung, die eigene Scheidungserfahrung, das Geschlecht und die eheliche Stabilität in der Herkunftsfamilie. Für die Erreichung dieser Ziele werden wir drei statistischen Methoden anwenden. Diese sind das semiparametrische Verfahren von Cox, die multiple lineare Regressionsanalyse und die multiple Klassifikationsanalyse. Die Basis der statistischen Analysen bilden zwei Panelstichproben. Die Daten der ersten Stichprobe stammen aus dem Projekt "Familiensurvey -- Wandel und Entwicklung familialer Lebensformen" des Deutschen Jugendinstituts, das in drei Wellen (1988, 1994 und 2000) realisiert wurde. Die Daten der zweiten Stichprobe sind im Rahmen des Forschungsobjekts "Generatives Verhalten in Nordrhein-Westfalen -- Analyse von Familienentwicklungsprozessen in sozialräumlichen Kontexten und Möglichkeiten ihrer Prognostizierbarkeit" in ebenfalls drei Wellen (1982, 1984, 1986) erhoben worden. Unsere Analyseergebnisse werden für beide Datensätzen die Bedeutung der Eheorientierung für die Ehestabilität eindeutig belegen. Es wird nämlich gezeigt, dass der trennungsmindernde Einfluss der Eheorientierung sehr stark und unabhängig von den verschiedenen Dimensionen der Modernisierung, dem Ehenutzen, den Kosten und den Opportunitäten einer besseren Alternative zur eigenen Ehe ist. Darüber hinaus wird die theoretische Annahme einer Wechselwirkung zwischen Eheorientierung und Ehekrise empirisch festgestellt. Diese Resultate gelten zum größten Teil auch in Bezug zur Sensitivitätsanalyse, die ein besonders striktes Cox-Regressionsmodell darstellt. Außerdem wird der dynamische Charakter der Eheorientierung offenbart. Wir werden nämlich feststellen, dass zum einen Personen, die getrennt wurden, schon vor dem Zeitpunkt der Trennung niedrigere Werte der Eheorientierung zeigten als verheiratet gebliebene Personen, und dass zum anderen die Trennungserfahrung die Eheorientierung negativ beeinflusst. Dass diese Resultate auch unter Kontrolle von Ehekrisen gültig sind, spricht dafür, dass die Eheorientierung die Ursache der Ehestabilität ist. Angesichts unserer klaren Resultate erstaunt die kleine Anzahl der Studien, welche die Eheorientierung als Faktor der Ehestabilität thematisieren. Insofern sind wir der Meinung, dass diese Arbeit einen wichtigen Beitrag zur Ehe- und Scheidungsforschung leisten wird
EWI+ - Erziehungswissenschaftlich begleitete praktische Lerngelegenheiten von angehenden Lehrkräften in Uni und Schule (EwiPLUS). Codebook zum Pilotierungsfragebogen AT
EwiPLUS ist die Kurzbezeichnung des Projektes „Erziehungswissenschaftlich begleitete
praktische Lerngelegenheiten von angehenden Lehrkräften in Uni und Schule“. Es richtet
seinen Fokus auf das erziehungswissenschaftlich begleitete, pädagogische Praktikum von
Lehramtsstudierenden an Schulen. Dieses ist an deutschen Universitäten in der Regel das erste
Schulpraktikum, das Lehramtsstudierende durchlaufen und absolvieren müssen.
Grund für das Forschungsvorhaben ist, dass in der Debatte zur Reform der Lehrerausbildung
Fragen zur Gestaltung und Effektivität schulpraktischer Elemente einen wichtigen Stellenwert
einnehmen. Schulpraktika gelten als zentrale Lernkontexte beispielsweise für die Berufswahlüberprüfung
der Studierenden oder für situatives Lernen, das die Anwendung der Theorie in
die Praxis erst ermöglicht. Demgegenüber fehlen empirische Studien darüber, ob die Lehramtsstudiengänge
hinreichend auf das Berufsfeld Schule ausgerichtet sind und somit den Erwartungen
an eine Kompetenzorientierung in der Lehrerbildung überhaupt gerecht werden.
Offen bleibt, unter welchen organisatorischen Gegebenheiten Praktikumsphasen im Studium
erfolgreich sind. Dem starken Glauben an die Bedeutung und Qualität von Praxisanteilen
steht somit ein schmaler Bestand an empirischen Studien zu deren Wirksamkeit gegenüber.
Hier setzt das Forschungsvorhaben an. Primäres Ziel ist eine erste Bestandsaufnahme schulpraktischer
Lerngelegenheiten in der universitären Lehrerausbildung bzw. der Lehrerbildung
an Pädagogischen Hochschulen, und zwar im internationalen Vergleich von Deutschland,
Österreich und der Schweiz als Länder mit kulturell-sprachlicher Ähnlichkeit, aber
schul- und lehrerbildungsstrukturell zum Teil sehr unterschiedlicher Prägung.
Im Kern der EwiPLUS-Studie geht es um ein geeignetes Forschungsinstrument, das derzeit
entwickelt wird und im Herbst 2012 als Online-Survey erprobt werden soll. Am Survey beteiligen
sich Lehramtsstudierende von mehreren Universitäten bzw. Pädagogische Hochschulen
aus Deutschland, Österreich und der Schweiz. Das Instrument wird am Ende aufbereitet und
veröffentlicht, um zukünftigen Initiativen der Qualitätssicherung in der deutschsprachigen
Lehrerbildung zur Verfügung zu stehen
EMW - Entwicklung von berufsspezifischer Motivation und pädagogischem Wissen in der Lehrerausbildung. Codebook zum Fragebogen Messzeitpunk 2, Teil 1 und 3, DE/AT/CH
EMW - Entwicklung von berufsspezifischer Motivation und pädagogischem Wissen in der Lehrerausbildung. Codebook zum Fragebogen Messzeitpunk 2, Teil 1 und 3, DE/AT/C
The influence of learning opportunities during initial teacher education on the pedagogical knowledge of pre-service EFL teachers
Die Studie untersucht die Wirkung der formellen Lerngelegenheiten in der Lehramtsausbildung auf das pädagogische Wissen von angehenden Lehrkräften des Faches Englisch. Zu diesem Zweck wurden im Rahmen der PKE-Studie (Professionelle Kompetenz von Englischlehrkräften: Fachdidaktisches Wissen angehender Englischlehrkräfte – Konzeption, Messung, Validierung) Daten von 216 Masterstudierenden und 228 Referendaren in NRW erhoben. Die Ergebnisse einer Varianzanalyse zeigen zunächst, dass in Bezug auf die Ausbildungsphase Referendare über ein höheres Niveau pädagogischen Wissens verfügen als Masterstudierende. Dieser Unterschied ist statistisch signifikant und beträgt ungefähr eine Standardabweichung. Ergebnisse aus multivariaten Analysen im Strukturgleichungsansatz zeigen, dass die Ausbildungsphase ebenfalls das pädagogische Wissen positiv beeinflusst. Dieser Effekt wird jedoch über proximale, differenzierte Maße zu Merkmalen der pädagogischen Lerngelegenheiten durch die angehenden Lehrkräfte vermittelt. Insgesamt sprechen die Ergebnisse für die Wirksamkeit der Lehrerausbildung im Fach Englisch. (DIPF/Orig.)The aim of this study is to investigate the effect of formal learning opportunities during initial teacher education on the pedagogical knowledge of pre-service EFL (English as a Foreign Language) teachers. To accomplish this aim, we sampled within the PKE-study (Professional Competence of EFL Teachers) pre-service teachers in the first phase during their Master studies at university, and in the last year of their induction phase in North Rhine-Westphalia. The results of the analysis of variance show initially that regarding the studying phase pre-service EFL teachers in the induction phase have a higher level of pedagogical knowledge than pre-service EFL teachers in the first phase. This difference is statistically significant and is approximately one standard deviation. At the multivariate level, the results of structural equation modeling show that the studying phase also affects the pedagogical knowledge positively. This effect, however, is mediated by more proximal and differentiated pedagogical-specific learning opportunities realized by the pre-service teachers. Overall, our analysis results demonstrate the effectiveness of teacher training for EFL. (DIPF/Orig.
The influence of learning opportunities during initial teacher education on the pedagogical knowledge of pre-service EFL teachers
The aim of this study is to investigate the effect of formal learning opportunities during initial teacher education on the pedagogical knowledge of pre-service EFL (English as a Foreign Language) teachers. To accomplish this aim, we sampled within the PKE-study (Professional Competence of EFL Teachers) pre-service teachers in the first phase during their Master studies at university, and in the last year of their induction phase in North Rhine-Westphalia. The results of the analysis of variance show initially that regarding the studying phase pre-service EFL teachers in the induction phase have a higher level of pedagogical knowledge than pre-service EFL teachers in the first phase. This difference is statistically significant and is approximately one standard deviation. At the multivariate level, the results of structural equation modeling show that the studying phase also affects the pedagogical knowledge positively. This effect, however, is mediated by more proximal and differentiated pedagogical-specific learning opportunities realized by the pre-service teachers. Overall, our analysis results demonstrate the effectiveness of teacher training for EFL