11 research outputs found
„Leaving the Cowboy Hat at Home“? Die Neuausrichtung der europäischen Wettbewerbspolitik als Politiktransfer aus den USA
Over the last decades, the European Commission has introduced fundamental changes in competition policy. Replacing the “traditional” European ordoliberal way, it focuses now on the so called more economic approach, heavily inspired by US antitrust policies. The new approach emphasizes consumer welfare as its main goal instead of focusing primarily on the protection of competition as a process for itself. By using the concept of policy transfer, this study sheds new light on processes and push factors which have encouraged this paradigm change. Learning in international networks plays a major role here, as well as different types of organizational learning which could be identified within the European Commission. Most importantly, a self-supporting dynamic of the reform process seems to be at work: Initial policy-adjustments make further changes in the field necessary. On the whole, it is certainly a combination of numerous factors coming together that have led to the fundamental ideational change in the European Union. Furthermore, the study demonstrates that ideas, concepts and policy solutions from one jurisdiction cannot be transferred into another jurisdiction without being modified and applied to existing settings and its background. Therefore, the adjusted European competition policy turns out to be a hybrid system that still has to prove its functional capability.Die Europäische Kommission hat einen Politikwechsel initiiert und z.T. bereits durchgesetzt, der fundamentale Parameter europäischer Wettbewerbspolitik verändert. Dabei ist sie im Kern vom traditionell ordoliberalen Ansatz, der den Wettbewerb generell als Prozess schützt, abgerückt. Stattdessen ist sie dazu übergegangen, Wettbewerb nur so weit unter Schutz zu stellen, wie er Effizienz fördert und dem Ziel der Konsumentenwohlfahrt dient. Dabei folgt sie dem US-amerikanischen Vorbild. Die Untersuchung zeigt zum einen Prozesse und Faktoren auf, die zur Übernahme US-amerikanischer Ideen in die europäische Wettbewerbspolitik geführt haben. Dabei bedient sie sich eines Analyserahmens auf Basis des einschlägigen policy-transfer-Konzepts. Es wird ein regelrechter „Lernzirkel“ ausgemacht: In internationalen Zusammenhängen (v.a. in Netzwerken) vollziehen sich Konsensbildungen, die über die beteiligten Individuen in die Kommission einfließen und dort durch weitere organisationale Vorgänge verstärkt werden. Herausgearbeitet wurde auch eine sich selbst tragende Dynamik der Reformen: Neuausrichtungen in einem Bereich der Wettbewerbspolitik führen zu erhöhtem Reformdruck in anderen Bereichen. Letztlich ist durch eine Verbindung der verschiedenen Faktoren und Prozesse ein fundamentaler Ideenwandel vollzogen worden. Zum anderen verdeutlicht die vorliegende Untersuchung, dass sich die aus den USA stammenden Ideen, Konzepte und Lösungen nicht einfach deckungsgleich ins komplexe Gefüge europäischer Normen übersetzen lassen. Hier zeigt sich, dass das spezifische institutionelle setting den Politiktransfer rahmt und begrenzt. In der Gesamtsicht ist im Bereich der europäischen Wettbewerbspolitik ein hybrides System entstanden, das (zunächst) möglicherweise Dysfunktionalitäten und Unsicherheiten hervorbringt
Street-level bureaucrats in der Arbeitsverwaltung: Dienstleis-tungsprozesse und reformierte Arbeitsvermittlung aus Sicht der Vermittler
Der Beitrag beschäftigt sich mit der Bedeutung der Vermittlungsfachkräfte für die Umsetzung von Reformen innerhalb der Bundesagentur für Arbeit. Zum einen wird der Frage nachgegangen, wie Arbeitsvermittler die Neuausrichtung des Geschäftssystems, in dem sie sich bewegen, beurteilen. Zum anderen wird ihre Selbstsicht vor dem Hintergrund theoretischer Annahmen analysiert. Eine erfolgreiche Umsetzung von Reformen hängt davon ab, wie die Mitarbeiter auf operativen Ebenen Neuerungen interpretieren. Wir zeigen anhand empirischer Ergebnisse aus einer Vermittlerbefragung, dass die Reformen grundsätzlich mitgetragen werden. Es scheint jedoch Teilbereiche zu geben, bei denen die Fachkräfte die konzeptionellen Neuerungen nur bedingt nachvollziehen können.This article deals with the role of caseworkers in Germany's Federal Employment Agency (Bundesagentur für Arbeit) in the process of implementing administrative reforms. We argue that a successful outcome of reforms depends heavily on how caseworkers understand and interpret innovations. Our new data reveal how caseworkers assess the impact of the reforms and how they see themselves in the process. The results suggest that particularly the recent reforms' acceptance by street-level-bureaucrats is a necessary background for its successful implementation
Machbarkeitsstudie Schultypisierung : Kooperationsprojekt IAB / BA-Zentrale (SP III 22) (Feasiblity study in classifying schools : Cooperation project IAB/BA Central Office (SP III 22))
"The project has assessed whether a classification of secondary schools with regard to their success in leading school-leavers to an apprentice training or a comparable training scheme is possible. The approach intended to use the same methods as were used in the classification of regional labour markets. For this feasibility study, process data from the Federal Employment Agency (BA) were used as well as school statistics from the Federal Laender which were involved. For a large number of young people who were found in the BA systems VerBIS and COMPAS.NT we succeeded in identifying their former schools. Comparing this information with school leaver statistics showed that the data could have been used for our purposes. In the end, however, we came to the conclusion that it was not possible to link these data to a target indicator. Despite good results in creating a data set with school related data, we thus found that it was not possible to classify schools according to the classification of regional labour markets." (Authors' abstract, IAB-Doku) ((en))Hauptschulabschluss, Realschulabschluss, Gesamtschule, Datengewinnung, Bildungsstatistik, Ausbildung, benachteiligte Jugendliche, Regressionsanalyse, Clusteranalyse, Bundesländer, Bundesagentur für Arbeit, Statistisches Bundesamt, Schulabgänger, Berufsberatung
Machbarkeitsstudie Schultypisierung
Analog zur Typisierung der SGB-II-Träger und Agenturbezirke im Hinblick auf ähnliche Arbeitsmarktbedingungen sollte eine Typisierung von Haupt-, Real- und Gesamtschulen entstehen, die unterschiedliche Rahmenbedingungen für den Übergang der Abgänger mit Haupt- oder Realschulabschluss in Ausbildung abbildet. Die Machbarkeitsstudie sollte klären, ob, und wenn ja, unter welchen Bedingungen dies unter Einhaltung wissenschaftlicher Standards überhaupt möglich ist und ggf. Lösungsansätze finden, die eine angestrebte Umsetzung möglich machen könnten. Bei einer grundsätzlichen Machbarkeit wäre der Steuerung ein Instrument in die Hand gegeben, das für den Aufbau eines Benchmarkingsystems für die vertiefte Berufsorientierung und die modellhafte Erprobung von Maßnahmen zur frühzeitigen Förderung von benachteiligten Jugendlichen in Schulen eingesetzt werden kann. Die Projektgruppe wählte einen Ansatz, der bereits mehrfach im IAB erprobt worden ist. Er kombiniert Regressions- und Clusteranalyse. Mit Hilfe von Regressionsanalysen werden dabei kausale Zusammenhänge von Variablen aufgedeckt. Bei diesem Projekt wären dies Variablen, die den Übergangserfolg von Schulen in Ausbildung maßgeblich mitbestimmen und diesen exogen vorgegeben sind. Mit Clusteranalysen werden sodann möglichst homogene Gruppen gebildet, die als 'Typen' interpretiert werden können. Im Rahmen dieser Studie wurden Daten aus den operativen Verfahren der BA (VerBIS, COMPAS.NT) herangezogen und mithilfe von Kooperationsvereinbarungen Daten aus den Bundesländern akquiriert. Herangezogen wurden auch offizielle Statistiken der BA und des Statistischen Bundesamts. Dabei wurde überprüft, inwieweit die herangezogenen Daten für eine Typisierung geeignet erscheinen. Um diese bewerten zu können, musste größtenteils nach dem Trial-and-Error Verfahren gearbeitet werden, da vergleichbare Studien, auf deren Erkenntnisse man sich hätte beziehen können, bislang noch nicht durchgeführt worden sind. Aufgrund von Datenschutzregelungen, war die Verwendung der Schülerangaben auf Individualebene nicht möglich. Dies hatte zur Folge, dass alle Schüler zunächst ihren jeweiligen Schulen zugeordnet werden mussten, um dann alle folgenden Berechnungen aggregiert vornehmen zu können. Dazu fand ein Abgleich zwischen den Schülerdaten aus VerBIS (Werdegang und Berufsberatung) über einen DORA-Lauf und den Schuldaten aus COMPAS.NT statt. Die Zuordnungen sind dabei auch in hohem Maße gelungen. Es konnte eine Ausschöpfungsquote von rund 80 Prozent erreicht werden. Offensichtlich nehmen Hauptschulen und Hauptschüler das Angebot der Berufsberatung in dem erwartet hohen Umfang wahr. Anschließend wurden die über VerBIS ermittelten Schulabgänger mit den offiziellen Abgängerzahlen aus den Bundesländern abgeglichen und dabei überprüft, inwiefern mögliche Inkonsistenzen zwischen den verwendeten Daten festgestellt werden konnten. Hier waren die Resultate in den einzelnen teilnehmenden Bundesländern sehr unterschiedlich. Insgesamt waren die Ergebnisse jedoch durchaus verwendbar im Sinne der Fragestellung dieses Projekts. Dennoch mündet die Machbarkeitsstudie letztlich in der Aussage, dass eine Typisierung der Schulen derzeit nicht möglich ist. Dies liegt größtenteils daran, dass es nicht gelungen ist, die Übergänge der relevanten Schülerschaft in einem Zielindikator abzubilden. Gescheitert ist sowohl der Versuch, einen positiven Indikator zu bilden, der alle Schüler mit Ausbildungsplatz enthält als auch mehrere Ansätze für die Bildung eines negativen Zielindikators. Trotz guter Ergebnisse bei der Bildung einer Analysedatei mit schulspezifischen Daten musste die Machbarkeit daher negativ beurteilt werden.The project assessed whether a classification of secondary schools was possible
with regard to their success in encouraging school-leavers to take up apprentice
training or a comparable training scheme. The approach chosen intended to employ
the same methods as were used in the classification of regional labour markets. For
this feasibility study, process data from the Federal Employment Agency (BA) were
applied, along with statistics on schools from the Federal Länder involved.
We succeeded in identifying the former schools of a large number of young people
who were found in the BA VerBIS and COMPAS.NT systems. The comparison of
this information with school-leaver statistics indicated that it was in fact possible to
use these data for our purposes. However, in the end we came to the conclusion
that it was not possible to link these data to a target indicator. Despite good results
in creating a data set of school-related data, we thus found that it was not possible
to classify schools according to regional labour market classifications
Aktivierung, Erwerbstätigkeit und Teilhabe: vier Jahre Grundsicherung für Arbeitsuchende
Mit der Einführung des SGB II im Jahr 2005 wurden Arbeitslosen- und Sozialhilfe zur Grundsicherung für erwerbsfähige Hilfsbedürftige zusammengelegt. Ziel der Arbeitsmarktreformen war es auch, Leistungsempfänger zu aktivieren und möglichst schnell zu integrieren. Damit hat sich die Arbeitsmarktpolitik von einem bloßen Versorgungssystem entfernt und die Betreuung einerseits sowie die Zumutungen andererseits verstärkt. Die Diskussion über die Folgen dieser Reformen beherrscht weiterhin die öffentliche Diskussion in Deutschland. Vier Jahre nach der Einführung ist es Zeit für eine erste Zwischenbilanz. Der hier vorgelegte Bericht fasst die Forschungsergebnisse zum SGB II zusammen, die das IAB erarbeitet hat und stellt die Befunde in einen größeren Zusammenhang. So wird der Stand des Wissens zum Übergang vom alten in das neue System, zum Prozess und zur Wahrnehmung von Aktivierung und Betreuung, zu den Instrumenten und deren Wirkung sowie zur Bedeutung der Reform für den Arbeitsmarkt beschrieben. Damit zeigt der Band auch auf, wo die Forschung zur Grundsicherung heute steht und welche Fragen künftig zu beantworten sind. Die Wirkung des Gesetzes auf verschiedene Dimensionen gesellschaftlicher Teilhabe bildet den roten Faden der Darstellung
Machbarkeitsstudie Schultypisierung: Kooperationsprojekt IAB / BA-Zentrale (SP III 22)
"Analog zur Typisierung der SGB-II-Träger und Agenturbezirke im Hinblick auf ähnliche
Arbeitsmarktbedingungen sollte eine Typisierung von Haupt-, Real- und Gesamtschulen
entstehen, die unterschiedliche Rahmenbedingungen für den Übergang
der Abgänger mit Haupt- oder Realschulabschluss in Ausbildung abbildet. Die
Machbarkeitsstudie sollte klären, ob, und wenn ja, unter welchen Bedingungen dies
unter Einhaltung wissenschaftlicher Standards überhaupt möglich ist und ggf.
Lösungsansätze finden, die eine angestrebte Umsetzung möglich machen könnten.
Bei einer grundsätzlichen Machbarkeit wäre der Steuerung ein Instrument in die
Hand gegeben, das für den Aufbau eines Benchmarkingsystems für die vertiefte
Berufsorientierung und die modellhafte Erprobung von Maßnahmen zur frühzeitigen
Förderung von benachteiligten Jugendlichen in Schulen eingesetzt werden kann." (Autorenreferat)"The project assessed whether a classification of secondary schools was possible
with regard to their success in encouraging school-leavers to take up apprentice
training or a comparable training scheme. The approach chosen intended to employ
the same methods as were used in the classification of regional labour markets. For
this feasibility study, process data from the Federal Employment Agency (BA) were
applied, along with statistics on schools from the Federal Länder involved.
We succeeded in identifying the former schools of a large number of young people
who were found in the BA VerBIS and COMPAS.NT systems. The comparison of
this information with school-leaver statistics indicated that it was in fact possible to use these data for our purposes. However, in the end we came to the conclusion that it was not possible to link these data to a target indicator. Despite good results in creating a data set of school-related data, we thus found that it was not possible to classify schools according to regional labour market classifications." (author's abstract
Neuorientierung der Arbeitsmarktpolitik
Der Forschungsbericht befasst sich mit der Neuausrichtung der arbeitsmarktpolitischen Instrumente, die zum 1. Januar 2009 in Kraft getreten ist. Der Gesetzgeber verfolgte mit dieser Reform das Ziel, das Portfolio an Instrumenten zu straffen und damit transparenter und übersichtlicher zu gestalten. Darüber hinaus sollten im Bereich der Arbeitsvermittlung Gestaltungsspielräume für Agenturen und Vermittler vor Ort erhöht werden. Die Autoren gehen vor allem den Fragen nach, ob es gelungen ist, diese Handlungsspielräume zu schaffen und welche Umsetzungscharakteristika dabei von Bedeutung sind. Dazu wurden an 14 Standorten - d.h. bei sechs Agenturen für Arbeit, sechs ARGEn und zwei zugelassenen kommunalen Trägern - Experteninterviews mit Vermittlerinnen und Vermittlern, Teamleiterinnen und Teamleitern sowie Mitgliedern der Geschäftsführung geführt. Auf der Basis des methodischen Konzepts des wissenschaftlichen Quellentextes wurden die Experteninterviews anschließend analysiert. Empirisch zeigt sich dabei, dass die Neuausrichtung keine gravierenden Veränderungen bewirkt hat, was die arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen betrifft; das sog. Vermittlungsbudget nach § 45 stellt hingegen eine Neuerung dar. Als schwierig erweist sich im konkreten Arbeitsalltag besonders der Zielkonflikt zwischen Regelorientierung und einem hohen Maß an autonomer Entscheidung auf den unteren Ebenen. Dabei spielen sog. Ermessenslenkende Weisungen eine wichtige Rolle, weil sie oft Regelungen beinhalten, die bereits vor der Instrumentenreform galten. Abschließend ist bemerkenswert, dass die sog. Freie Förderung nach §16f SGB II offenbar eine weit geringere Rolle als zuvor spielt.This paper deals with the strategic reorientation concerning the instruments of active labor market policy in Germany which came into force at January 1st 2009. The main objective of this reform was to streamline the portfolio of existing instruments and make it more transparent and clearly structured. Moreover, caseworkers in local job offices are to be granted more discretion and flexibility than prior to the reforms. The authors address the question whether the implementation of more discretionary power was successful, and which of the implementation's characteristics prove to be crucial for attaining this goal. To this purpose, expert interviews with caseworkers, their superior officers (team leaders) and members of the board were conducted in 14 local job offices. The study is based on the methodological concept of the socalled scientific source text (wissenschaftlicher Quellentext) which was used to analyze and interpret the interviews. Empirically, the authors find that the reform did not induce fundamental changes concerning the instruments of active labor market policy while the special budget for the support of job search activities (Vermittlungsbudget) according to § 45 SGB III can be regarded as an innovation. Caseworkers especially stress the conflict between compliance to the rules and the considerable autonomy involved in the everyday practice of street-level bureaucrats. Rules aimed at structuring discretional leeway in the local job offices (so-called Ermessenslenkende Weisungen) help define the relative concept of discretion, because they include instructions already valid before the reforms. Finally, it is remarkable to note that § 16f SGB II does not play an important role after the reform
Neuorientierung der Arbeitsmarktpolitik : Die Neuausrichtung der arbeitsmarktpolitischen Instrumente aus dem Jahr 2009 im Blickpunkt: Mehr Flexibilität und größere Handlungsspielräume für die Vermittler?
"This paper deals with the strategic reorientation concerning the instruments of active labor market policy in Germany which came into force at January 1st 2009. The main objective of this reform was to streamline the portfolio of existing instruments and make it more transparent and clearly structured. Moreover, caseworkers in local job offices are to be granted more discretion and flexibility than prior to the reforms. The authors address the question whether the implementation of more discretionary power was successful, and which of the implementation's characteristics prove to be crucial for attaining this goal. To this purpose, expert interviews with caseworkers, their superior officers (team leaders) and members of the board were conducted in 14 local job offices. The study is based on the methodological concept of the socalled 'scientific source text' ('wissenschaftlicher Quellentext') which was used to analyze and interpret the interviews. Empirically, the authors find that the reform did not induce fundamental changes concerning the instruments of active labor market policy while the special budget for the support of job search activities ('Vermittlungsbudget') according to § 45 SGB III can be regarded as an innovation. Caseworkers especially stress the conflict between compliance to the rules and the considerable autonomy involved in the everyday practice of street-level bureaucrats. Rules aimed at structuring discretional leeway in the local job offices (so-called 'Ermessenslenkende Weisungen') help define the relative concept of discretion, because they include instructions already valid before the reforms. Finally, it is remarkable to note that § 16f SGB II does not play an important role after the reform." (Author's abstract, IAB-Doku) ((en))Arbeitsmarktpolitik, Reformpolitik - Erfolgskontrolle, arbeitsmarktpolitische Maßnahme, Arbeitsvermittler, Handlungsspielraum, Aktivierung, berufliche Reintegration, Arbeitslose, Arbeitsvermittlung, Budget, Sozialgesetzbuch II, Sozialgesetzbuch III, freie Förderung, Politikumsetzung
„Leaving the Cowboy Hat at Home“? Changes in European Competition Policy
Die Europäische Kommission hat einen Politikwechsel initiiert und z.T. bereits durchgesetzt, der fundamentale Parameter europäischer Wettbewerbspolitik verändert. Dabei ist sie im Kern vom traditionell ordoliberalen Ansatz, der den Wettbewerb generell als Prozess schützt, abgerückt. Stattdessen ist sie dazu übergegangen, Wettbewerb nur so weit unter Schutz zu stellen, wie er Effizienz fördert und dem Ziel der Konsumentenwohlfahrt dient. Dabei folgt sie dem US-amerikanischen Vorbild. Die Untersuchung zeigt zum einen Prozesse und Faktoren auf, die zur Übernahme US-amerikanischer Ideen in die europäische Wettbewerbspolitik geführt haben. Dabei bedient sie sich eines Analyserahmens auf Basis des einschlägigen policy-transfer-Konzepts. Es wird ein regelrechter „Lernzirkel“ ausgemacht: In internationalen Zusammenhängen (v.a. in Netzwerken) vollziehen sich Konsensbildungen, die über die beteiligten Individuen in die Kommission einfließen und dort durch weitere organisationale Vorgänge verstärkt werden. Herausgearbeitet wurde auch eine sich selbst tragende Dynamik der Reformen: Neuausrichtungen in einem Bereich der Wettbewerbspolitik führen zu erhöhtem Reformdruck in anderen Bereichen. Letztlich ist durch eine Verbindung der verschiedenen Faktoren und Prozesse ein fundamentaler Ideenwandel vollzogen worden. Zum anderen verdeutlicht die vorliegende Untersuchung, dass sich die aus den USA stammenden Ideen, Konzepte und Lösungen nicht einfach deckungsgleich ins komplexe Gefüge europäischer Normen übersetzen lassen. Hier zeigt sich, dass das spezifische institutionelle setting den Politiktransfer rahmt und begrenzt. In der Gesamtsicht ist im Bereich der europäischen Wettbewerbspolitik ein hybrides System entstanden, das (zunächst) möglicherweise Dysfunktionalitäten und Unsicherheiten hervorbringt.Over the last decades, the European Commission has introduced fundamental changes in competition policy. Replacing the “traditional” European ordoliberal way, it focuses now on the so called more economic approach, heavily inspired by US antitrust policies. The new approach emphasizes consumer welfare as its main goal instead of focusing primarily on the protection of competition as a process for itself. By using the concept of policy transfer, this study sheds new light on processes and push factors which have encouraged this paradigm change. Learning in international networks plays a major role here, as well as different types of organizational learning which could be identified within the European Commission. Most importantly, a self-supporting dynamic of the reform process seems to be at work: Initial policy-adjustments make further changes in the field necessary. On the whole, it is certainly a combination of numerous factors coming together that have led to the fundamental ideational change in the European Union. Furthermore, the study demonstrates that ideas, concepts and policy solutions from one jurisdiction cannot be transferred into another jurisdiction without being modified and applied to existing settings and its background. Therefore, the adjusted European competition policy turns out to be a hybrid system that still has to prove its functional capability
Standpunkte: Vom “Hype“ zum “Change“? Ansätze einer Neufokussierung der Innovationsdebatte
Veränderte sozio-ökonomische Rahmenbedigungen und die damit einhergehenden Herausforderungen für die Soziale Arbeit lenken den Fokus zunehmend auf das Thema Innovationen im Bereich der Sozialwirtschaft. Derzeit ist vor allem eine Debatte um das Begriffspaar “Soziale Innovationen“ und “Social Entrepreneurship“ bzw. “soziales Unternehmertum“ zu beobachten. Dazu gibt es bereits einige politische Impulse. Ob mit diesen die Erwartungen in Richtung eines Wandels erfüllt werden können oder ob es nur darum geht, sinkende öffentliche Finanzierung mit einem positiven Begriff zu belegen, hängt in hohem Maße davon ab, inwieweit die Verbände, die den Sozialstaat in seiner Leistungserbringung bislang prägen, in die Überlegungen und Diskussionen einbezogen werden. In diesem Sinne ist eine Neufokussierung und -akzentuierung der Debatte sinnvoll, die die etablierten Organisationen gezielt in den Blick nimmt.
From “Hype” to “Change”? Ideas for Refocusing the Innovation Debate
“Social Innovation” and “Social Entrepreneurship” are recent buzzwords in the social world. However, it remains to be seen whether the new debate on innovation will have a positive and modernizing impact on social services, or end up as an extenuation for new cutbacks. A key factor is to get a better understanding to what extend the established non-profit organizations and their potential innovation capacities will be included in the debate. They are still widely responsible for ensuring social services nationwide. The article suggests a new focus on innovation, which includes the existing infrastructure and basic principles of social work