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MĂ€nnlichkeit in der Literaturwissenschaft
Ăhnlich wie in den Sozialwissenschaften blieben MĂ€nnlichkeiten lange Zeit ein blinder Fleck innerhalb einer Gender-orientierten Literaturwissenschaft und die Konstruktionsmechanismen literarischer MĂ€nnlichkeit im Dunklen. Erforscht wurden zunĂ€chst herausragende Modelle von MĂ€nnlichkeit(en): einerseits dominante Leitbilder, andererseits deviante Alternativen, etwa der Dandy, der Homosexuelle, der Cross-Dresser. Mittlerweile liegt in nahezu allen Philologien eine FĂŒlle von Einzelstudien zur Darstellung von MĂ€nnlichkeit innerhalb bestimmter Epochen oder Autoren-Oeuvres vor, wiewohl der Stand der theoretischen Reflexion unterschiedlich ausgeprĂ€gt ist
Poststrukturalismus
Unter dem Begriff des Poststrukturalismus wird eine disparate, auf den Axiomen des Strukturalismus aufbauende und diese zugleich ĂŒberwindende Strömung verstanden, die sowohl innerhalb der Sozial- und Kulturwissenschaften als auch in interdisziplinĂ€r organisierten Feldern wie den Gender Studies von groĂer Tragweite ist. Geteilt wird die Auffassung, dass kulturelle PhĂ€nomene allgemein sprachlich strukturiert sind. Seine Tendenz, unter die OberflĂ€che vermeintlich stabiler, monolithischer Strukturen zu schauen, qualifiziert den Poststrukturalismus fĂŒr eine Anwendung auf genderwissenschaftliche Kategorien wie Weiblichkeit und MĂ€nnlichkeit, deren Bedeutung nicht aus sich selbst erwĂ€chst, sondern die als Signifikate innerhalb eines (phallokratischen) Systems zu denken sind