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Lotzdorf, Pauline und die 1000-Flammen-Kugel
Der Gasthof Lotzdorf bei Radeberg, erbaut und geführt von Wilhelm Riemer und Pauline Riemer, war eine Legende. Die Biografie beschreibt die Lebensleistung der Familie Riemer, den Aufstieg und Untergang des Gasthof Lotzdorf bzw. Riemers Gasthof mit Gasthaus, Ballsaal, Gästegarten, unzähligen großen und kleinen Veranstaltungen und der berühmten, bereits 1927 installierten '1000-Flammen-Kugel'. Einer damaligen Besonderheit
Dieter Kober: (* 1920, †2015): Der Weg vom Ritchie-Boy zum Musikdirektor und Dirigenten des Chicago Chamber Orchestra
Dieter Kober (* 2. Jan. 1920 Halberstadt; †1. Okt. 2015 Radebeul / Dresden) gehört mit seinem ungewöhnlichen Lebenslauf zwischen zwei unterschiedlichen Welten und seiner Lebensleistung als Musiker, Musikpädagoge, Musikdirektor und Dirigent mit zu den bemerkenswertesten Persönlichkeiten, die inmitten der Kluft einer zerrissenen politischen Welt während und nach dem Zweiten Weltkrieg agierten und ihre Spuren hinterließen. Sein Leben bestand zum einen ganz unter dem Trauma von Flucht, Emigration, Kampf in der US-Armee gegen Hitler-Deutschland stehend, zum anderen war es geprägt durch eine Karriere als Musikdirektor und Dirigent. Mit seinem 1952 von ihm gegründeten Chicago Chamber Orchester (CCO) verstand er es, durch Musikdarbietungen in den USA und auf Tourneen durch Europa und Asien, Brücken der Völkerverständigung zu bauen.
In Chicago stieg er zum Musikdirektor und Dirigenten auf. Prof. Dr. Dieter Kober war der am längsten amtierend gewesene Musikdirektor in den USA.
Die Familie Kober war nach dem Ersten Weltkrieg, als Angehörige der deutsch-jüdischen Bevölkerungsschicht, aus der preußischen Provinz Posen (Poznań / Polen) geflüchtet, nachdem mit dem Großpolnischen Aufstand im Dezember 1918 Repressalien gegen die deutsche und jüdische Bevölkerung einsetzten. Nach seinem Realschulabschluss verließ Dieter Kober Deutschland und emigrierte in die USA. So erhielt als 16-jähriger ein Erlaubnisvisum nach New York City.
Da er noch keine amerikanische Staatsbürgerschaft besaß, erhielt er keine Zulassung zur Aufnahme in das City College of New York und wechselte in den Bundesstaat Nebraska, an die University of Nebraska - Lincoln. Obwohl noch ohne amerikanische Staatsbürgerschaft, wurde er als Student in das staatliche Förderprogramm der Army ROTC (Reserve Offizier Training Corps) an der Universität aufgenommen und in militärwissenschaftlichen Kursen und Führungstrainingslabors für einen Einsatz in der US-Armee vorbereitet. Nach Ausbruch des Zweiten Weltkrieges erfolgte seine Grundausbildung im Camp Kearns in Utah in der Army Air Forces Base. Nach seinem erfolgversprechenden IQ-Test kam er zur weiteren Spezialausbildung in das geheime Trainingslager des Militärgeheimdienstes nach Camp Ritchie im Bundesstaat Maryland, wo sie für die Vernehmung von hochrangigen Häftlingen oder für die Spionageabwehr in Europa ausgebildet wurden. Hier erhielt er im Trainingscenter eine Spezialausbildung und wurde Teil einer geheimen Einheit des Militärnachrichtendienstes, die überwiegend aus deutsch-jüdischen und österreichischen Emigranten zusammengestellt worden war, die später als Ritchie Boys bezeichnet wurden. Er wurde Spezialist des Militärnachrichtendienstes und in den Stützpunkt Fort Hunt in Virginia verlegt (Geheimer Codenamen „P.O. Box 1142“ / Post Office Box 1142). Als Teamleiter des US-Militärgeheimdienstes MIS Y waren er mit teilweise bis zu 40 Mitarbeitern direkt dem Pentagon unterstellt.
Die ehemaligen sogenannten Ritchie Boys erhielten nach Kriegsende großzügige staatliche Förderungen. Kober ging an das Musik Conservatory des Chicago College of Performing Arts (CCPA) der Roosevelt University, wo er Musikwissenschaft und Dirigat studierte. Zurückgekehrt an die University of Chicago, gründete er 1952 ein erstes Streicherensemble als Laienorchester für Kammermusik, das Chicago Chamber Orchestra (CCO). 1957 erhielt er die Berufung zum Musikdirektor des Art Institute of Chicago.
Große Popularität erreichte Dieter Kober ab 1959 mit der Produktion und Moderation der TV-Sendung „Einladung zur Musik“ im Chicago-Bildungsfernsehen. Ab 1975 wurde er auf dem klassischen Radiosender von Bruce Duffie „WNIB / Classical 97 Chicago“ auch zu einer Radiopersönlichkeit und gestaltete monatliche Sendungen für „Musik des Kammerorchesters“. Kober sah es als seinen Kulturauftrag an, jedem das Recht auf kulturelle Bildung und eine nachhaltige Entwicklung zu ermöglichen, und ermöglichte auch kostenlose Besuche seiner Konzerte.
Nach seiner zweiten Eheschließung verlegte er seinen Wohnsitz von Chicago Lakeshore Drive nach Radebeul und richtete in seinem Haus das Büro für das CCO ein. Von hier aus organisierte Dieter Kober nun das Management für das Ensemble des CCO. Nach Chicago kam er zumeist nur noch zum Dirigieren von Konzerten und für Vertragsunterzeichnungen. Anlässlich seines 90. Geburtstages 2010 dirigierte Dieter Kober in der Preston Bradley Hall im Chicago Cultural Center nochmals ein großes, für die Öffentlichkeit zugängliches kostenloses Konzert. Am 12. Mai 2013 übergab Dieter Kober im Alter von 93 Jahren und nach 61-jährigem Wirken als Musikdirektor den Taktstock nach einem letzten großen Abschiedskonzert in der Fourth Presbyterian Church an seinen Nachfolger Robert Turizziani.
Dieter Kober verstarb am 1. Oktober 2015 in Radebeul bei Dresden im Alter von 95 Jahren. Entsprechend seines letzten Willens fand er seine letzte Ruhestätte auf dem Friedhof Radebeul-Ost.:Ein Leben zwischen zwei Welten – Ein Leben für die Musik 3
Lebenslinien - eine Familie gezeichnet von Verfolgung, Flucht und Exil 4
Vom Flüchtling vor dem Nazi-Regime zum Kämpfer in US-Uniform 5
Als Ritchie Boy zum Kämpfer per Intelligence 5
Geheimdienst-Operation unter Tarn-Adresse und
Codenamen „P.O. Box 1142“ 6
Ehemaliger Ritchie Boy - Selbstbewusster BĂĽrger des neuen Heimatlandes 8
Ein Leben fĂĽr die Musik - GrĂĽndung des Chicago Chamber Orchestra (CCO) 9
Neue Wege – denn „Musik macht uns alle zu besseren Menschen“ 10
„Dirigieren ist mein Leben - man muss eine sehr starke Liebe
für etwas haben, was man tut“ 11
Lebensräume – vom Chicago Lakeshore Drive nach Radebeul/ Dresden 13
Ehrungen/Auszeichnungen 14
Kommentare 15
Literatur 1
Werner Heinz Muche
Werner Heinz Muche, auch W. Heinz Muche, (* 08. August 1911 Radeberg, †10. September 1987 Radeberg).
Naturwissenschaftler, Forschungsreisender, Lepidopterologe, Entomologe, Zoologe, Autor, Lehrmittelhersteller, Unternehmer,
Muche war ein bedeutender, international anerkannter Entomologe und Zoologe. Er hat sich autodidaktisch zu einer wissenschaftlichen Kapazität in der Fachwelt entwickelt, die besonders auf dem Gebiet der Insektenkunde wissenschaftlich Wertvolles schuf, da diese Wissenschaft bis Mitte des 20.Jahrhunderts noch in den Anfängen stand. Sein Spezialgebiet waren die Käferfamilien der Alleculidae und Blattwespenarten, wobei er viele neue Arten entdeckte. Seine Arbeiten prägten die Forschungswelt nachhaltig, seine Sammlungen gingen an das „Staatl. Museum für Tierkunde Dresden“ und an das „Naturkundemuseum der Humboldt-Universität Berlin“. Heinz Muche bereiste auf seinen Sammelreisen alle Kontinente, er verfasste über 170 Schriften, einige von ihm entdeckte Arten wurden nach ihm benannt. Forschungs- und Sammelreisen führten ihn
u.a. nach Montenegro, Mazedonien, Bulgarien, Griechenland, TĂĽrkei, Anatolien, Syrien, Italien, Sizilien, Jugoslawien, Mongolei, Mittelasien, China, Kaukasus, Mandschurei, Botswana/Afrika, Queensland/Australien
Weihnachten und das Westpaket - diesen Duft konnte keine Grenze aufhalten ...
Die Erinnerung an „Westpakete“, die jahrzehntelang für viele Menschen die fast einzige Kommunikation über Grenzen hinweg zwischen West- und Ostdeutschland ermöglichten, haben sich tief in unser kollektives Gedächtnis eingeprägt. Mit diesen, besonders in der Weihnachtszeit erhaltenen Liebesgaben, verbinden sich bei vielen heute noch angenehmste Erinnerungen. Dabei hat sich etwas besonders tief eingeprägt und lebt in den Erzählungen weiter: Der einst so unvergleichliche Duft der Westpakete
Die Blockstelle Lotzdorf: Die Sächsisch-Schlesische Eisenbahnlinie Dresden Görlitz mit ihren Besonderheiten, zwischen den Bahnanlagen der Bahnhöfe durch Blockstellen als „Bahnanlagen auf freier Strecke“ die Betriebssicherheit im Zugverkehr abzusichern - und das entbehrungsreiche Leben der letzten Bahnwärterfamilie am Lotzdorfer Block von 1930-1975
Die Arbeit reiht sich in die Historie der Sächsisch-Schlesischen Eisenbahnlinie Dresden-Görlitz-Breslau seit der Inbetriebnahme des ersten Teilabschnittes am 17.11.1845 zwischen dem Schlesischen Bahnhof Dresden (Bahnhof Dresden-Neustadt) und dem Bahnhof Radeberg ein.
Im Teil 1 werden die Besonderheiten beschrieben, um zwischen den Bahnanlagen der Bahnhöfe als „Bahnanlagen auf freier Strecke“ die Betriebssicherheit im Zugverkehr auf längeren Teilstrecken durch Einrichtungen von Streckenblöcken (Blockstellen) mittels gesonderter signaltechnischer Sicherung zu gewährleisten. Dazu erfolgt die Einteilung in fortlaufende „Streckenblöcke“ („Oberbahnwärterstrecke“ und „Bahnwärterstrecke“). Diese sorgt durch aufeinanderfolgendes Blockieren einzelner Streckenabschnitte für den Folgezug dafür, dass auf einem Streckenabschnitt mehrere Züge im festgelegten räumlichen Abstand zum vorausfahrenden Zug fahren, wodurch die Zugfolgen wesentlich erhöht und die „Totzeiten“ verringert, also die Kapazität einer Bahnstrecke vervielfacht werden kann. Außerdem können so – falls der Abschnitt dafür eingerichtet ist – diese Zugfahrten auch vor Gegenfahrten geschützt werden. Dieser bestimmte Abstand, die Blocklänge, wird durch ortsfeste technische Einrichtungen bestimmt (optische und akustische Signale) und gemäß einer orts- sowie einer zugbezogenen Logik dem Lokführer signalisiert.
Technische Entwicklung und Funktionsweise, bauliche Einrichtungen, personelle und signaltechnische Struktur, optische / akustische und anfängliche telegrafische Kommunikationsmöglichkeiten z.B. mittels Schrittschaltwerken werden erläutert. Für den beschriebenen Streckenabschnitt werden Bau und Erneuerung der Gleisanlagen einschl. der Demontage eines der beiden Gleise als Reparationsleistung 1946 an die Sowjetunion sowie der schrittweise Wiederaufbau der zweigleisigen Strecke ab 1967 bis 1975 detailgetreu beschrieben. Die Schließung und Demontage der Blockstelle Lotzdorf im Zusammenhang mit der Fertigstellung der zweigleisigen Strecke mit neuer moderner Signal- und Strecken-Sicherungstechnik am 17.6.1975 beendet den Teil 1.
Belegt wird das mit einer Vielzahl von historischen Dokumenten, Landkarten und Original-Bildmaterial, darunter auch ein einmaliges Foto des Schnellzuges Dresden – Breslau um 1939, gezogen von einer vollverkleideten schweren Dreizylinder-Schnellzug-Dampflokomotive der Baureihe 01.10, mit Verkleidungs-Durchbrüchen (Jalousien) vor den Treibrädern, bei der Vorbeifahrt am Block Lotzdorf.
Im Teil 2 wird das Leben und Wirken der Menschen an einer Eisenbahn-Blockstelle erläutert. Beispielgebend wird das schwere und entbehrungsreiche Leben und die Arbeit der letzten Blockwärterfamilie des Maximilian Drobny am Block Lotzdorf zwischen den Bahnhöfen Radeberg und Langebrück von 1930 – 1975 dargestellt. Der harte Alltag unter einfachsten Wohn- und Lebensbedingungen, fernab der nächsten Ortschaften, jedoch mit der Maßgabe der absolut sicheren und zuverlässigen Erfüllung der Dienstpflichten ohne fester Regel-Arbeitszeit, wird wahrheitsgemäß und dokumentarisch, auch durch Zeitzeugen belegt, dargestellt.
Ein umfangreiches Verzeichnis von Quellen, Literatur und Erläuterungen rundet diese Arbeit ab.:Erinnerungen an den legendären Lotzdorfer Block .................................................. 2
Teil 1 .......................................................................................................................... 4
Der Abschnitt Dresden – Radeberg der Sächsisch-Schlesischen Eisenbahn ....... 4
Die Notwendigkeit und Funktion von Blockstellen ................................................. 6
Die Blockstelle Lotzdorf ........................................................................................ 10
Die Hochbauten am Lotzdorfer Block ................................................................... 12
Die Gleisanlagen .................................................................................................. 14
Teil 2 ........................................................................................................................ 22
Menschen am Lotzdorfer Block ............................................................................ 22
1845: HauptbĂĽcher der Lotzdorfer Schule geben als erste
Zeitdokumente Auskunft über neue Berufe im Dorf: Bahnwärter,
Eisenbahnarbeiter und Weichenwärter ................................................................ 22
1927: Das Radeberger Adressbuch verzeichnet die erste Block-Anschrift
„Radeberg, An der Bahn 61“ ................................................................................ 23
1930: Die Bahnwärterfamilie des Maximilian (Max) Drobny zieht am
Lotzdorfer Block ein ............................................................................................ 24
Leben und Arbeit des Bahnwärters Max Drobny am Lotzdorfer Block ................ 30
1939–1945: Zweiter Weltkrieg – Neue Gefahren und Probleme ......................... 33
Das Leben der Bahnwärterfrau Hulda Drobny am Lotzdorfer Block .................... 34
Epilog auf den Lotzdorfer Block und seinen letzten Blockwärter… .................... 37
Bildnachweis ........................................................................................................... 40
Quellen und Erläuterungen ..................................................................................... 4
Georg Naumann: Naturforscher, Pionier der Erdgaserkundung in Kanada, Partner von Max Hinsche in Kanada
Georg Naumann (1901 Radeberg-1978 Upper Wells/ Kanada). Bekannt und berühmt wurde Georg Naumann, der gemeinsam als Partner von Max Hinsche mit ihm nach Kanada ging, als Trapper und Pionier bei der frühen lokalen Auffindung und Nutzung der kanadischen Öl- und Erdgasvorkommen im nördlichen Einzugsgebiet des Athabasca River in der Prärieprovinz Alberta. Zunehmend wurde er zum Naturwissenschaftler, der in den bisher unerschlossenen Gebieten am Athabasca River die Öl- und Erdgasvorkommen des Sandes nutzte und bewusst einsetzte
„Die Galle liegt noch hier, da muss die Leber nochmal raus!“
Stippvisite in einer hochmodernen Schule anlässlich des „Tages der offenen Tür“ am 2. März 2016, wo wissbegierige Schüler der Ludwig-Richter-Schule Lotzdorf und ihre Gäste die Möglichkeit wahrnahmen, ihren Wissensdrang und Experimentierwillen auf den unterschiedlichsten Gebieten und an den verschiedensten Objekten selbständig auszuprobieren. So auch an dem Torso eines menschlichen Körpers, der mit Wissbegier mit all seinen Innereien auseinandergenommen und wieder zusammengesetzt wurde. Dabei stellten Schüler dann fest, dass „die Galle noch vergessen wurde und herumlag...“ - auf dem Schultisch. Die hochmoderne Ausstattung der Unterrichtsräume mit Computern, Arbeits- und Unterrichtsmaterialien bis hin zu interaktiven Tafeln (Whiteboards), großen berührungssensitiven Computerbildschirmen, auf denen man zur Bereicherung des Unterrichts digital schreiben, surfen, projizieren, mailen und auch Audios und Videos einfach abspielen kann, zeigt eine Schule auf höchstem Niveau
Elias Schlegel (1750-1805) - Bedeutender Erfinder aus Altenburg: Instrumentenbauer und Erfinder des Fortepiano-Klavieres
Die Erforschung des Lebens von Elias Schlegel, der der Vergessenheit anheimgefallen war und erst im Rahmen der Familienforschung der Autorin als ihr 4-facher Urgroßvater wiederentdeckt wurde, offenbarte eine interessante Familiengeschichte und Künstlerbiografie in einer bewegten Zeitgeschichte der Aufklärung und Napoleonischen Ära. Schlegel hat um 1792 eine Kombination von bisherigem Hammerklavier und Clavichord bzw. Cembalo entwickelt, die er „Fortepianoklavier“ nannte. Seine Erfindung hatte einen zusätzlichen Harfen- und Lautenzug. Mittels einer durch Knie- oder Fußdruck betätigten mechanischen Vorrichtung konnte das Instrument wahlweise sowohl als reines Tafelklavier oder als reines Fortepiano gespielt werden. Die Schlegel’schen Instrumente wurden insbesondere wegen ihres singend-schwebenden und besonders ausdrucksvollen Klaviertones von der Fachwelt gelobt. Ganz besonders deutlich wurde der Vorzug dieser Instrumente dann, wenn das lautenartige Piano des Fortepiano, das durch ein Verschieben der Klaviatur bewirkt werden konnte, damit verbunden wurde. An Tonstärke soll das Fortepianoklavier aber dem reinen Fortepiano nicht gleichgekommen sein
Es grünt so grün… nicht nur „wenn Spaniens Blüten blühen“, sondern auch in Radeberg
Es grünt so grün … : nicht nur „wenn Spaniens Blüten blühen“, sondern auch in Radeberg, auf Grund der Stadtplanungen 2017 mit dem Programm „Die grüne Stadt Radeberg“ wurde das sog. „Grüne Band“ entlang des Verlaufs der Großen Röder von dem Gebiet der Leithen aus /Innenstadt Radeberg, über das Lotzdorfer Rödertal nach Liegau, Seifersdorf bis nach Weixdorf untersucht. Schwerpunkt waren dabei erdgeschichtliche Eigenheiten, Gesteinsvorkommen, Wasserläufe und Grenzbäche, historische Besonderheiten wie Mühlen und Flurgrenzen, Archäologische Funde, aber auch Besonderheiten der Flora und Fauna. Das Fazit besteht in der Erkenntnis, dass dieses Gebiet der Großen Röder einen unvergleichlichen Naturreichtum besitzt und mit seiner Lage an dem Rand der Westlausitzer Hochfläche, die diese Hügel- und Berglandschaft hervorgebracht hat, von hohem touristischen Wert ist, was auch schon vor 200 Jahren erkannt wurde, als man den vorhandenen Quellenreichtum mit seinem heilkräftigen Wasser für Kureinrichtungen nutzte
Kunst ist für das Volk – was nützt sie sonst? - Rosso H. Majores - Kunstmaler, Kunstpädagoge, Grafiker
Obwohl der Maler Rosso H. Majores kein gebürtiger Radeberger war, darf sein Name unter den geehrten und bekannten Persönlichkeiten der Stadt Radeberg nicht fehlen. Mit seinem fast 40-jährigen Wirken als künstlerischer Leiter des Mal- und Zeichenzirkels Radeberg ist er auch auf das Engste mit unserer Stadt verbunden. Er war Künstler und Pädagoge, der es verstand, Laienkünstler für Malerei und Grafik zu begeistern, mit einem ihm eigenen Feingefühl Talente zu fördern, ohne ihre Eigenheiten zu zerbrechen. Anerkannte Berufskünstler, wie Rolf Werstler, Thomas Scheibitz, Dieter O. Berschinsky, Peter Muschter gingen aus dem Zirkel hervor, die auch international bekannt wurden.
Majores wurde am 7. April 1911 in Eisfeld/Thüringen als Hugo Majores geboren. Den Vornamen Rosso gab er sich später als Künstlernamen selbst, seines roten Haarschopfes wegen. Seine Eltern unterhielten einen kleinen Handwerksbetrieb in einer Mühle von Eisfeld, wo er aufwuchs. Der Großvater, ein Glasmaler, erkannte das außergewöhnliche Zeichentalent des Enkels und förderte ihn. Nach der Volksschule besuchte Majores von 1926–1928 die Kunstgewerbeschule Eisfeld. 1929 schloss sich ein Studium an der Weimarer Kunsthochschule des Bauhauses an. In der Studienrichtung Malerei und Grafik studierte er bis 1933 bei Professor Felix Meseck und war Meisterschüler bei Walther Klemm. Nach Schließung des Bauhauses 1933 lebte der 23-jährige Majores freischaffend in Weimar, unternahm Studienreisen durch die Schweiz und Galizien, bevor er 1935 in die Kunststadt Dresden übersiedelte. Im gleichen Jahr heiratete er die Bildhauerin Gertrud (Tud) geb. Walmann (*1908), eine ehemalige Kommilitonin. Aus der Ehe ging Tochter Christa hervor. Das Künstlerehepaar nahm von 1938–1945 seinen Wohnsitz in Langebrück. 1940 wurde Majores zum Kriegsdienst eingezogen. Nach Verwundung und Lazarettaufenthalt kam er nach Kriegsende 1945 zu seiner Familie zurück, arbeitete freischaffend und verlagerte den Wohnort mit seiner Familie nach Dresden-Klotzsche. 1946 zerbrach die Ehe. Ein Jahr später verheiratete er sich mit Helene, geb. Blecha. In Dresden-Klotzsche begann er neben seinem freischaffenden Beruf eines Malers und Grafikers zusätzlich als Zeichenlehrer an der Grundschule zu arbeiten.
1952 übernahm er die Leitung des Mal- und Zeichenzirkels im Sachsenwerk Radeberg (später VEB Rafena-Werke und VEB Robotron-Elektronik Radeberg). Drei weitere Mal- und Zeichenzirkel folgten: Flugzeugwerft Dresden, Rat des Kreises Bischofswerda und TU-Dresden. Diese Zirkeltätigkeit wurde staatlich finanziert und gefördert. Den Radeberger Zirkel leitete Majores bis 1989 in hoher Qualität. Der Zirkel erhielt hohe Auszeichnungen, wie den FDGB-Kunstpreis und die staatliche Medaille „Sozialistisches Volkskunstkollektiv“. Rosso H. Majores wurde 1970 der Nationalpreis für Kunst und Literatur verliehen.
Erst in hohem Alter gab er diese zusätzliche, mit seiner eigenen künstlerischen Arbeit parallel verbundene Zirkeltätigkeit, auf. Sein Leben endete in Dresden Klotzsche am 13. Mai 1996 im Alter von 85 Jahren.
Der jährlich ausgelobte Rosso-Majores-Förderpreis der Stadt Radeberg trägt zu seiner Ehrung bei
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