14 research outputs found

    Weshalb Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie als approbierter Beruf nicht abgeschafft werden darf

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    Seit das Psychotherapeutengesetz 1999 in Kraft trat, kam es zu einer BlĂŒte der Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie mit der Europaweit besten Ausbildung und Patientenversorgung. Auch Forschung und Publikationen wurden in sehr erfreulichem Ausmaß angestoßen. Bis dahin kĂŒmmerte die Psychotherapie bei Kindern und Jugendlichen auf bemitleidenswerte Weise dahin, ohne dass die Profession daran Anstoß nahm. Kinder, die sofort Behandlung brauchten, mussten 6 bis 12 Monate auf den Beginn ihrer Therapie warten. Gut ausgebildete Verhaltenstherapeuten fĂŒr Kinder und Jugendliche gab es bis dahin ĂŒberhaupt nicht. Bei den gegenwĂ€rtigen Diskussionen wird deutlich, dass die Erwachsenentherapeuten sich selbst fĂŒr sehr wichtig halten, die Kindertherapie aber nur fĂŒr so etwas Kleines nebenbei betrachten. Sie haben nun mit ihrer Mehrheit die Abschaffung des eigenstĂ€ndig approbierten Berufs des Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten beschlossen und finden nichts Schlechtes dabei. Hier sollen die schwerwiegenden Folgen einer solchen Entscheidung analysiert und diskutiert werden. Diese Betrachtungen mĂŒnden in den Appell diesen Beruf nicht abzuschaffen, damit die Gesetzesreform nicht wieder auf dem RĂŒcken der Kinder ausgetragen wird

    Mentalisierung und Metakognitionen als Entwicklungs- und Therapieparadigma in der Strategisch-Behavioralen Therapie

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    Die dritte Generation der kognitiv-behavioralen TherapieansĂ€tze ist u. a. wegen der umfangreichen emotionalen und Beziehungsarbeit in die NĂ€he der psychodynamischen Therapien gerĂŒckt bzw. wird von deren Vertretern als nicht mehr so fremd und entfernt wahrgenommen. Die Kommunikation zwischen beiden Therapierichtungen macht es deshalb notwendig, zentrale Therapieparadigmen des jeweils anderen Ansatzes auf ihre Bedeutung hin fĂŒr die eigene Therapie zu untersuchen. Hier wird das Entwicklungs- und Therapiekonzept der Mentalisierung Peter Fonagys beschrieben und untersucht, in welchem Ausmaß sie implizit inhĂ€renter Bestandteil der affektiv-kognitiven Entwicklungstheorie der Strategisch-Behavioralen Therapie (SBT) ist. Die Therapierationale der SBT lĂ€sst erkennen, dass weitgehende Überlappungen bestehen, die sich nicht nur im Konzept der Metakognition erschöpfen

    Anamnese bei Kindern und Jugendlichen : Struktur und HintergrĂŒnde

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    Ausgehend von der Rolle der Anamnese in der Verhaltenstherapie werden die Anamnesefragebögen fĂŒr Kinder und Jugendliche innerhalb des Verhaltensdiagnostiksystems VDS samt ihrer theoretischen Verankerung vorgestellt. Es werden Inhalt und Struktur sĂ€mtlicher VDS1-KJ Bögen prĂ€sentiert, die neben einem Basisbogen in Zusatzbögen fĂŒr SĂ€uglinge und Kleinkinder, Kinder im Kindergartenalter, Kinder im Grundschulalter und Kinder im Schul- und Jugendalter gegliedert sind und zusĂ€tzlich zur Fremdanamnese durch die Erziehungsberechtigten fĂŒr Kinder und Jugendliche an weiterfĂŒhrenden Schulen auch einen Eigenanamnesebogen enthalten, der mit Hilfe eines Fallbeispiels illustriert wird

    Die Rolle der Angst bei der Symptomentstehung und im Therapieprozess

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    In dieser Arbeit wird die Bedeutung der Angst fĂŒr die Symptombildung, fĂŒr die therapeutische Beziehung und fĂŒr den Verlauf des Therapieprozesses diskutiert: Angst ist die Drehscheibe menschlichen Erlebens und Verhaltens in schwierigen Situationen. Sie fĂŒhrt in der symptomauslösenden Situation dazu, dass kompetentes wehrhaftes Verhalten unterlassen wird und stattdessen ein Symptom entsteht. Im therapeutischen Prozess ist sie Quelle des Widerstands. Ein tieferes VerstĂ€ndnis der ZusammenhĂ€nge verspricht, Therapien effektiver werden zu lassen. Als Interventionen werden Schemaanalyse, Funktionsanalyse, Angstexposition und kognitiv-emotive GesprĂ€chsfĂŒhrung angeboten, die zweiphasig mit Emotion Tracking und metakognitiver Reflexion stattfindet

    VDS23-Situationsanalyse – schwierige Situationen, die zur Symptombildung fĂŒhren und Fokus therapeutischer VerĂ€nderung sind

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    Es sind die individuell problematischen und schwierigen Situationen im zwischenmenschlichen Kontext, die zur Symptombildung fĂŒhren, ob tiefenpsychologisch Auslöser oder lernpsychologisch Stimulus genannt. Die schwierigen Situationen im Vorfeld einer psychischen oder psychosomatischen Erkrankung sind Gegenstand zahlloser TherapiegesprĂ€che. Deshalb ist ihre systematische Erfassung ein naheliegender Schritt der psychotherapeutischen Diagnostik. Der VDS23-Situationsanalyse-Selbstbeurteilungsfragebogen hat 63 Items, von 0 bis 5 skaliert. Die ReliabilitĂ€t der Gesamtskala ist sehr gut (0,95). Sechs Situationsfaktoren (Beziehung bedroht; Freiraum u. Grenzen bedroht; BedĂŒrfnisfrustration; öffentliche Ablehnung droht; Verlust von Einfluss; Unterlegenheit) erklĂ€ren 50 % der Gesamtvarianz. Sie korrelieren mit dysfunktionalen PersönlichkeitszĂŒgen und Entwicklungsstufen nach Piaget. Einsatzmöglichkeiten einer systematischen Situationsanalyse fĂŒr die Fallkonzeption und die Therapiestrategie werden diskutiert

    Entwicklung als Therapie - Therapiemodul der Strategisch-Behavioralen Therapie (SBT)

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    Mit Piagets Botschaft „Was sich noch nicht entwickelt hat, kann noch nicht lernend ĂŒberformt werden“ wendet sich der Strategische Therapieansatz (SKT, SBT, SJT und PKP) dem Prinzip „Entwicklung als Therapie“ zu. Piagets und Kegans Theorie der Entwicklungsstufen des Selbst mit qualitativ unterscheidbaren Niveaus des Denkens, FĂŒhlens und in Beziehung Tretens hilft, auch bei Erwachsenen vorhandene Defizite zu beheben, die schließlich zur Symptombildung beigetragen haben. Die erste Aufgabe ist es, den Patienten aus dem Entwicklungsloch heraus zu helfen, in das er sich in der Kindheit geflĂŒchtet hat (z. B. Non-ImpulisivitĂ€t), so dass von da an eine Weiterentwicklung seiner Persönlichkeit nicht mehr möglich war. Der zweite Schritt der Psychotherapie besteht darin, dem Patienten nur auf die nĂ€chst höhere Entwicklungsstufe zu helfen (z. B. souverĂ€ne Stufe), auf derer Selbstwirksamkeit erwirbt und eine realistische Theory of Mind (TOM) bildet. Der dritte Schritt, der nicht vorgezogen werden darf, besteht in der Entwicklung auf die zwischenmenschliche Stufe mit der BefĂ€higung zum echten Perspektivenwechsel und zu reifer Empathie. Auf dieser Stufe ist die Affektregulierung/Emotionssteuerung effektiv und MentalisierungsfĂ€higkeit vorhanden und es wird nicht mehr in einem maladaptiven Selbstmodus verharrt

    Das Selbstmoduskonzept in der Strategisch-Behavioralen Therapie – vom dysfunktionalen sekundĂ€ren Selbstmodus zum reifen tertiĂ€ren Selbstmodus

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    Die Heuristik des primĂ€ren, sekundĂ€ren und tertiĂ€ren Selbstmodus wird den bekannten Heuristiken der Selbstanteile, States of Mind, Ego-States und Schemamodus hinzugefĂŒgt. Entstehung, PhĂ€nomenologie und FunktionalitĂ€t der Selbstmodi werden dargestellt, die inhaltliche Ausgestaltung der hĂ€ufigsten Selbstmodi (dysfunktionalen PersönlichkeitszĂŒgen entsprechend) und ein neuer Ansatz ihrer Therapie beschrieben: 1. Entwicklung auf die nĂ€chsthöhere Stufe fördern, so dass ein reiferer Entwicklungsmodus verfĂŒgbar ist (von impulsiv zu souverĂ€n zu zwischenmenschlich). 2. Etablierung eines tertiĂ€ren integrativen Selbstmodus, der den primĂ€ren und sekundĂ€ren Selbstmodus ausbalanciert, so dass Interaktion und Beziehung adaptiver werden. 3. Konkrete therapeutische Interventionen bezĂŒglich Emotionsregulation und Selbstregulation (Umgang mit BedĂŒrfnissen, Ängsten, Überlebensregel). 4. Konkrete Interventionen zur VerĂ€nderung des Dysfunktionalen Repetitiven Interaktions- und Beziehungs-Stereotyps DRIBS, um zu einer befriedigenden Beziehungsgestaltung zu finden. Zentralen Stellenwert hat dabei der szenische Stuhldialog
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