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    Behandlungserwartungen im Kontext pharmakologischer und psychologischer Interventionen - Einfluss auf positive und negative Behandlungsergebnisse

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    Sowohl in Bezug auf positive als auch auf negative Ergebnisse von Interventionen zur Behandlung verschiedener Störungen und Erkrankungen wird den Behand-lungserwartungen eine wichtige Rolle zugeschrieben. Dies gilt zum einen im Bereich der Pharmakotherapie, zum anderen aber auch im Bereich der Psychotherapie (Amanzio, Corazzini, Vase, & Benedetti, 2009; Constantino, Arnkoff, Glass, Ametrano, & Smith, 2011; Rief et al., 2015; Schedlowski, Enck, Rief, & Bingel, 2015). Trotz vielfĂ€ltiger Forschung in diesen Bereichen bleiben einige Fragen ungeklĂ€rt. In der Pharmakotherapie ist bislang noch nicht erforscht, welche Rolle Lernerfahrun-gen als ein Mechanismus, ĂŒber den Behandlungserwartungen gebildet werden kön-nen, beim Auftreten von Nebenwirkungen spielen. Aus diesem Grund wurde in der ersten Studie dieser publikationsbasierten Dissertation untersucht, ob die typischen Nebenwirkungen eines trizyklischen Antidepressivums durch klassisches Konditio-nieren gelernt werden können. Die Ergebnisse der Studie legen nahe, dass Lernme-chanismen eine wichtige Rolle beim erneuten Auftreten von Nebenwirkungen durch Antidepressiva spielen. Bei neueren psychologischen Interventionen wie beispielsweise internetbasierten Selbsthilfeprogrammen konnte bislang noch nicht eindeutig nachgewiesen werden, ob Erwartungen den Behandlungserfolg beeinflussen. In einer zweiten Studie wurde in einem internetbasierten Selbsthilfeprogramm fĂŒr Patienten, die unter Tinnitus lei-den, regressionsanalytisch untersucht, ob die vor Interventionsbeginn gemessenen Erwartungen an die Behandlung einen Einfluss auf das Hauptbehandlungsergebnis (BeeintrĂ€chtigung durch den Tinnitus) haben. Es konnte gezeigt werden, dass Erwar-tungen in Form von Hoffnung auf Besserung vor Therapiebeginn ein signifikanter PrĂ€diktor fĂŒr grĂ¶ĂŸere Symptomverbesserung durch das Selbsthilfeprogramm waren. Bei negativen Effekten, die durch Psychotherapie auftreten, ist bislang die Rolle der Behandlungserwartungen nicht erforscht, auch gibt es generell wenig empirische Studien zu AuftretenshĂ€ufigkeiten, -arten und Ursachen von negativen Effekten von Psychotherapie. In einer dritten Studie sollte deshalb zunĂ€chst untersucht werden, welche Ursachen Patienten fĂŒr die negativen Effekte von Psychotherapie sehen. HierfĂŒr wurde eine qualitative Interviewstudie durchgefĂŒhrt, in der vier Hauptbereiche als Ursachen gefunden werden konnten: GrĂŒnde fĂŒr Erfolglosigkeit oder Nebenwirkungen einer angemessenen Therapie, Probleme in der therapeutischen Beziehung, GrĂŒnde fĂŒr Erfolglosigkeit oder Nebenwirkungen durch unprofessionelle AusĂŒbung der Behandlung und SchĂ€digung durch unethisches Verhalten des Therapeuten. Die vierte Studie widmete sich dann der Fragestellung, ob die Erwartungen an die Behandlung die nach einer Therapie berichteten negativen Effekte von Psychotherapie beeinflussen. Auch in dieser Studie konnte die vor Therapiebeginn gemessene Hoffnung auf Besserung der Patienten als signifikanter PrĂ€diktor fĂŒr die nach der Therapie berichteten negativen Effekte der Patienten gefunden werden. Mehr Hoffnung auf Besserung fĂŒhrte zu weniger berichteten negativen Effekten. Die im Rahmen der Dissertation durchgefĂŒhrten Studien unterstreichen die Wichtig-keit von Behandlungserwartungen sowohl im Kontext pharmakologischer als auch psychologischer Interventionen und ihren Einfluss auf positive und negative Effekte von Behandlungen

    Behandlungserwartungen im Kontext pharmakologischer und psychologischer Interventionen - Einfluss auf positive und negative Behandlungsergebnisse

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    Sowohl in Bezug auf positive als auch auf negative Ergebnisse von Interventionen zur Behandlung verschiedener Störungen und Erkrankungen wird den Behand-lungserwartungen eine wichtige Rolle zugeschrieben. Dies gilt zum einen im Bereich der Pharmakotherapie, zum anderen aber auch im Bereich der Psychotherapie (Amanzio, Corazzini, Vase, & Benedetti, 2009; Constantino, Arnkoff, Glass, Ametrano, & Smith, 2011; Rief et al., 2015; Schedlowski, Enck, Rief, & Bingel, 2015). Trotz vielfĂ€ltiger Forschung in diesen Bereichen bleiben einige Fragen ungeklĂ€rt. In der Pharmakotherapie ist bislang noch nicht erforscht, welche Rolle Lernerfahrun-gen als ein Mechanismus, ĂŒber den Behandlungserwartungen gebildet werden kön-nen, beim Auftreten von Nebenwirkungen spielen. Aus diesem Grund wurde in der ersten Studie dieser publikationsbasierten Dissertation untersucht, ob die typischen Nebenwirkungen eines trizyklischen Antidepressivums durch klassisches Konditio-nieren gelernt werden können. Die Ergebnisse der Studie legen nahe, dass Lernme-chanismen eine wichtige Rolle beim erneuten Auftreten von Nebenwirkungen durch Antidepressiva spielen. Bei neueren psychologischen Interventionen wie beispielsweise internetbasierten Selbsthilfeprogrammen konnte bislang noch nicht eindeutig nachgewiesen werden, ob Erwartungen den Behandlungserfolg beeinflussen. In einer zweiten Studie wurde in einem internetbasierten Selbsthilfeprogramm fĂŒr Patienten, die unter Tinnitus lei-den, regressionsanalytisch untersucht, ob die vor Interventionsbeginn gemessenen Erwartungen an die Behandlung einen Einfluss auf das Hauptbehandlungsergebnis (BeeintrĂ€chtigung durch den Tinnitus) haben. Es konnte gezeigt werden, dass Erwar-tungen in Form von Hoffnung auf Besserung vor Therapiebeginn ein signifikanter PrĂ€diktor fĂŒr grĂ¶ĂŸere Symptomverbesserung durch das Selbsthilfeprogramm waren. Bei negativen Effekten, die durch Psychotherapie auftreten, ist bislang die Rolle der Behandlungserwartungen nicht erforscht, auch gibt es generell wenig empirische Studien zu AuftretenshĂ€ufigkeiten, -arten und Ursachen von negativen Effekten von Psychotherapie. In einer dritten Studie sollte deshalb zunĂ€chst untersucht werden, welche Ursachen Patienten fĂŒr die negativen Effekte von Psychotherapie sehen. HierfĂŒr wurde eine qualitative Interviewstudie durchgefĂŒhrt, in der vier Hauptbereiche als Ursachen gefunden werden konnten: GrĂŒnde fĂŒr Erfolglosigkeit oder Nebenwirkungen einer angemessenen Therapie, Probleme in der therapeutischen Beziehung, GrĂŒnde fĂŒr Erfolglosigkeit oder Nebenwirkungen durch unprofessionelle AusĂŒbung der Behandlung und SchĂ€digung durch unethisches Verhalten des Therapeuten. Die vierte Studie widmete sich dann der Fragestellung, ob die Erwartungen an die Behandlung die nach einer Therapie berichteten negativen Effekte von Psychotherapie beeinflussen. Auch in dieser Studie konnte die vor Therapiebeginn gemessene Hoffnung auf Besserung der Patienten als signifikanter PrĂ€diktor fĂŒr die nach der Therapie berichteten negativen Effekte der Patienten gefunden werden. Mehr Hoffnung auf Besserung fĂŒhrte zu weniger berichteten negativen Effekten. Die im Rahmen der Dissertation durchgefĂŒhrten Studien unterstreichen die Wichtig-keit von Behandlungserwartungen sowohl im Kontext pharmakologischer als auch psychologischer Interventionen und ihren Einfluss auf positive und negative Effekte von Behandlungen

    The role of “on demand” therapist guidance vs. no support in the treatment of tinnitus via the internet: A randomized controlled trial

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    Objective: Internet-based cognitive behavioral self-help treatments (iCBT) have been shown to successfully reduce the distress associated with tinnitus. Despite this success, little is known about the mechanisms that make iCBT for tinnitus sufferers work. Availability of minimal therapeutic support is assumed to positively influence treatment outcome in iCBT, but the lower limit of required support is not known. In face-to-face therapy, patients' positive outcome expectations have demonstrated an advantageous effect on outcome. The first aim of our study was thus to investigate the role of ‘on demand’ therapeutic guidance vs. no therapeutic support on treatment outcome in an iCBT for tinnitus sufferers. Our second aim was to investigate whether positive outcome expectations can predict treatment outcome. Methods: A total of 112 tinnitus patients were randomly assigned to one of two groups (support-on-demand or non-support). Both groups received an established iCBT treatment for tinnitus. While participants in the support group (n = 56) could ask a therapist for additional support, those in the other (n = 56) received no therapeutic guidance. Tinnitus distress was assessed pre- and post-treatment via the Tinnitus Handicap Inventory (THI) and the Mini-Tinnitus Questionnaire (Mini-TQ). Pre-treatment outcome expectations were assessed using the Patient Questionnaire on Therapy Expectation and Evaluation (PATHEV). Results: We observed significantly less tinnitus distress in the THI (support: t(55) = 7.51, p ≀ .001; non-support: t(55) = 7.68, p ≀ .001) and Mini-TQ (support: t(55) = 8.24, p ≀ .001; non-support: t(55) = 8.46, p ≀ .001) in both groups from pre- to post-treatment, but no significant differences between the groups or interactions. The PATHEV subscale “Hope of Improvement” significantly predicted treatment outcome as measured by the THI (ÎČ = 0.28, p = .027). Conclusions: The iCBT self-help program is a good treatment option for tinnitus sufferers whether or not support-on-demand is provided. Furthermore, our results show the importance of outcome expectations to the efficacy of iCBT in tinnitus patients. Future research should focus on discovering further predictors of treatment outcome

    The effect of patient-centered communication on medication intake : an experimental study

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    It is not only crucial to provide patients with information, but also to communicate this information in a way to enable patient participation in health decisions. Experimental studies investigating the association between the communication style of health professionals and patients’ health decisions are rare, which limits causal conclusions. This study investigated the effect of a doctor’s patient-centered communication style on the likelihood to take a medication. Healthy women (N = 120) were randomly allocated to one of three groups. They either received a medical consultation characterized by a patient-centered communication style (PC group) or by a doctor-centered communication style (DC group) or they received no consultation at all (control group). All participants were told that the study would investigate the effects of a ‘concentration-enhancing medication’. Voluntary intake of the medication (a placebo pill) served as behavioral outcome. Participants’ self-rated intention to take the medication was measured at three assessment points. Data were analyzed using a Chi-square-test and a mixed analysis of covariance. In each group, 40 participants were analyzed. Following the consultation, groups did not differ regarding the behavioral outcome, but participants’ intention to take the medication was higher in the PC group compared with the control group. Our results indicate that patient-centered communication has a beneficial influence on participants’ intention to take medication. Future studies should investigate the role of communication in individuals with health conditions that require a specified treatment plan and taking medication over the long-term

    The Effect of Patient-Centered Communication on Medication Intake: An Experimental Study

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    It is not only crucial to provide patients with information, but also to communicate this information in a way to enable patient participation in health decisions. Experimental studies investigating the association between the communication style of health professionals and patients’ health decisions are rare, which limits causal conclusions. This study investigated the effect of a doctor’s patient-centered communication style on the likelihood to take a medication. Healthy women (N = 120) were randomly allocated to one of three groups. They either received a medical consultation characterized by a patient-centered communication style (PC group) or by a doctor-centered communication style (DC group) or they received no consultation at all (control group). All participants were told that the study would investigate the effects of a ‘concentration-enhancing medication’. Voluntary intake of the medication (a placebo pill) served as behavioral outcome. Participants’ self-rated intention to take the medication was measured at three assessment points. Data were analyzed using a Chi-square-test and a mixed analysis of covariance. In each group, 40 participants were analyzed. Following the consultation, groups did not differ regarding the behavioral outcome, but participants’ intention to take the medication was higher in the PC group compared with the control group. Our results indicate that patient-centered communication has a beneficial influence on participants’ intention to take medication. Future studies should investigate the role of communication in individuals with health conditions that require a specified treatment plan and taking medication over the long-term
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