98 research outputs found

    Auswirkungen des demographischen Wandels auf die Daseinsvorsorge

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    Die öffentliche Daseinsvorsorge steht unter erheblichem Druck. Neben den weiterhin anhaltenden Liberalisierungs- und Privatisierungsbestrebungen sowie der angespannten Haushaltslage der öffentlichen Hand ändert sich v. a. durch den demographischen Wandel die Nachfrage nach den Leistungen der Daseinsvorsorge. Dabei sind zur Daseinsvorsorge v. a. die Bereitstellung und der Betrieb infrastruktureller Dienstleistungen zu zählen, für deren Erbringung in Bayern überwiegend die Landkreise und Kommunen zwar nicht mehr nur unmittelbar in der Erfüllungs-, so aber doch mindestens in der Gewährleistungsverantwortung stehen. Anpassungserfordernisse bestehen auf der Nachfrageseite in qualitativer Form aufgrund der altersstrukturellen Verschiebungen im Bevölkerungsaufbau, in quantitativer Form aufgrund des Bevölkerungsrückgangs, in quantitativer Form aufgrund weiterer Bevölkerungszuwächse in den weiterhin wachsenden Regionen sowie letztlich wiederum in quantitativer Form aufgrund der qualitativen Nachfrageveränderungen. Die Herausforderung besteht in der Sicherstellung einer angemessenen Daseinsvorsorge zu tragfähigen Bedingungen. Denn der Betrieb unterausgelasteter Infrastrukturen ist teilweise technisch aufwendig und in der Folge teuer; der Rückbau ist jedoch ebenfalls kostspielig, gesellschaftlich unpopulär und politisch inopportun. Anpassungsmöglichkeiten bestehen in der Zentralisierung bzw. Konzentration der Einrichtungen, der Erhöhung der Erreichbarkeit, der Verkleinerung, der Dezentralisierung, in temporär-mobilen Ansätzen und in der interkommunalen Kooperation sowie in der Neustrukturierung oder gar der Substitution.The services of public general interest are under significant pressure. Besides the continuous liberalization- and privatization efforts as well as the strained budget situation of the public authorities, the demographic change especially changes the demand for services of general interest.Part of the services of general interest are especially the provision and operation of infrastructural services for which, in Bavaria, mainly the districts and municipalities are, not any more directly responsible for compliance, but at least for warranty. On the demand side there are requirements for adaptation in qualitative form due to the agestructural shifts in demographic development, in quantitative form due to the decline of population, due to further population increases in the still growing regions and finally, also in quantitative form, due to qualitative changes in demand. The challenge is to safeguard adequate general interest services at sustainable conditions. The operation of under-utilized infrastructures is partly technologically elaborate and therefore expensive, renaturalization however is expensive too, not popular in society and politically inopportune. Opportunities for adaptation exist in centralization, respectively concentration of facilities, increase of availability, minimization, decentralization, temporarymobile approaches and in inter-communal cooperation as well as restructuring or even substitution

    Demographischer Wandel und Daseinsvorsorge - Auswirkungen kommunaler Angebote auf die Wohnortwahl

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    Mit dem demographischen Wandel ist innerhalb der nächsten Jahrzehnte ein zunehmender Rückgang der Bevölkerungszahl bei gleichzeitigem Ansteigen des Durchschnittsalters der Gesamtbevölkerung verbunden. Insbesondere der Rückgang der Bevölkerungszahl wird sich v.a. aufgrund von Migrationsbewegungen regional mit unterschiedlicher Geschwindigkeit und Intensität vollziehen. Bei einer sich wandelnden Bevölkerungsstruktur und einem ansteigenden Durchschnittsalter verändern sich auch die Anforderungen an die infrastrukturelle Ausstattung. Dies liegt auf der Hand: So benötigt eine alternde Bevölkerung mehr seniorengerechte Einrichtungen, dafür aber weniger Kindergärten und Schulen. Gleichzeitig bedeutet der Rückgang der Bevölkerungszahl eine niedrigere Auslastung und damit eine geringere Tragfähigkeit jeglicher Infrastrukturen. Kostensteigerungen sind zur Aufrechterhaltung der Funktionsfähigkeit damit nahezu unumgänglich. Es wird infolgedessen zukünftig verstärkt zu einem Wettbewerb der Kommunen um Einwohner (= Infrastrukturnutzer) kommen. Dabei dürften Familien mit Kindern eine besondere Schlüsselposition einnehmen. Häufig wird – insbesondere aus kommunalpolitischer Sicht – befürchtet, dass gerade diese Bevölkerungsgruppen nicht mehr zuziehen und sogar fortziehen würden, sobald Kindergärten und Schulen aufgrund sinkender Auslastungszahlen geschlossen werden müssen. Vor diesem Hintergrund klärt die vorliegende Arbeit die Frage, ob örtlich betrachtet ein Zusammenhang zwischen der Breite und Qualität der vorgehaltenen Leistungen öffentlicher Daseinsvorsorge einerseits und der Migrationsbilanz andererseits besteht. In der Arbeit wird darüber hinaus analysiert, inwiefern sich Zuziehende bereits zum Zeitpunkt des Zuzugs mit der heutigen Infrastrukturausstattung ihres Wohnorts auseinandersetzen und ob die Zukunftsfähigkeit der gegenwärtig vorhandenen Daseinsvorsorgeangebote bei der Wohnortwahl vor dem Hintergrund der demographischen Situation eine zentrale Rolle bei dieser Entscheidung spielt. Als Untersuchungsraum wurde die Region Westmittelfranken in Bayern gewählt. Einerseits wird für Westmittelfranken in den Bevölkerungsprognosen eine quantitativ rückläufige Entwicklung prognostiziert (Geburtendefizit wird durch Zuwanderung nicht ausgeglichen) und andererseits kann hier aufgrund der bayernweit niedrigsten Bevölkerungsdichte die öffentliche Hand bei der Bereitstellung von zentral vorgehaltener Punktinfrastruktur aus Erreichbarkeitserwägungen heraus weit weniger flexibel auf Verschiebungen in der Altersstruktur reagieren als sie dazu in einem Ballungsraum in der Lage wäre. Mittels der Auswertung einer empirischen Befragung Zugezogener ist eine Aussage darüber möglich, inwiefern Aspekte der demographischen Struktur und Entwicklung in der Zuzugsgemeinde, der Ausstattung mit Einrichtungen der Daseinsvorsorge sowie deren Zukunftsfähigkeit eine Basis für die individuelle Entscheidung zum Zuzug boten und inwiefern bei potenziellen Schließungen von Infrastruktureinrichtungen tatsächlich der befürchtete »Exodus« in Form von Fortzügen droht. Abschließend sind die gewonnenen Erkenntnisse zur Formulierung von Handlungsempfehlungen für die Raumordnung, Regional- und Kommunalentwicklung auf Landes-, Regions- und kommunaler Ebene herangezogen

    Der pädagogische Umgang mit dem Nationalsozialismus zwischen nationalen und transnationalen Erinnerungsdiskursen. Eine Einführung in den Themenschwerpunkt

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    Der einführende Beitrag in das Themenheft "\u27Holocaust Education\u27, als Gegenstand international-vergleichender Erziehungswissenschaft" betrachtet in einem ersten Abschnitt zunächst den "Holocaust als historisches Ereignis mit universeller Relevanz" und verweist dabei auf die Studie von Arnd Bauerkämper aus dem Jahr 2012, der die Erträge europäischer Untersuchungen zur "Nachgeschichte des Nationalsozialismus und des Holocaust" erstmals "in einer Gesamtschau nicht nur zusammengetragen, sondern auch für die vergleichende Forschung zugänglich gemacht hat". In einem zweiten Abschnitt beleuchtet der Autor "die Bedeutung öffentlicher Erziehung in Geschichts- und Vergangenheitspolitiken" und erläutert am Beispiel der Geschichte des Nationalsozialismus die "Pädagogisierung der Erinnerungskultur". Im folgenden Abschnitt wird die "Transnationalisierung des pädagogischen Umgangs mit der NS-Geschichte als Gegenstand international-vergleichender Untersuchungen" thematisiert und es werden "Forschungsstand und Desiderata" vorgestellt. Im nächsten Abschnitt stellt der Autor eine von ihm durchgeführter Studie vor, die die "\u27Holocaust Education\u27 und Erinnerungspädagogik als Resultat einer mehrdimensionalen Re-Kontextualisierung" untersucht. Abschließend ordnet er die Beiträge des Heft-Themenschwerpunkts ein, indem er feststellt, dass ihnen gemeinsam sei, dass sie die "transnationale Etablierung und Verbreitung der \u27Holocaust Education\u27 in einer analytischen Perspektive zu rekonstruieren suchen und dabei die bei diesem Thema unhintergehbaren normativen Erwartungen selbst mit zum Gegenstand der Forschung machen." (DIPF/Orig./Kr.

    Produktion von Leistung im digital-gestützten Unterricht

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    Der Beitrag blickt vor dem Hintergrund eines praxistheoretischen Verständnisses von Leistung auf dessen Hervorbringung im Unterricht. Anhand videographischer Daten zum Geschehen in sog. Tabletklassen wird untersucht, ob und in welcher Weise sich die Möglichkeiten der sozialen Konstruktion von Leistung im digital-gestützten Unterricht verändern. Dafür steckt das erste Kapitel (1) zunächst den theoretischen Horizont ab und stellt praxistheoretische Überlegungen zum Leistungsbegriff vor. Pointiert herausgestellt wird dabei auch die Relevanz sozio-medialer Praktiken in der pädagogischen Ordnungsbildung. Das anschließende Kapitel resümiert den bisherigen Forschungsstand zur Konstruktion von Leistung im Kontext der Unterrichtsforschung (2). Darauffolgend werden verschiedene Varianten der potentiellen Leistungsverschiebung im digital-gestützten Unterricht auf der Grundlage videographierten Unterrichts aus dem TabU-Projekt1 vorgestellt und rekonstruiert (3). Der abschließende Abschnitt (4) bündelt die Erkenntnisse und zieht ein Fazit. (DIPF/Orig.

    Grundlagen zur Entwicklung adaptiver Schalungssysteme für frei geformte Betonbauteile

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    Für die Realisierung nach bionischen Prinzipien entworfener Betontragwerke mit frei geformten Bauteilkonturen ist die erforderliche Schalung in technischer und ökonomischer Hinsicht von eminenter Bedeutung. Im Forschungsvorhaben wurde sich mit der Entwicklung adaptiver und aktiv regulierbarer Schalungssysteme befasst, welche durch den Einsatz neuartiger Materialen und Konstruktionsprinzipien flexibel auf beliebig geneigte und gekrümmte Bauteiloberflächen reagieren kann. Das Schalungssystem selbst soll nach bionischen Prinzipien agieren. Computergestützt ansteuerbare, elektrisch regulierbare Stellgliedsysteme ermöglichen effiziente, materialsparende Herstellverfahren und minimieren die Beanspruchung des Schalungssystems.Formwork has great significance for the realisation of concrete load-bearing structures designed according to bionic principles with free-formed contours in technical and economic regard. The research project focussed on developing adaptive and actively controllable formwork systems that can flexibly respond to arbitrarily inclined and curved building part surfaces using new material and construction principles. The formwork itself is supposed to act according to bionic principles. Computer-aided, electrically controllable control element systems allow for efficient, material-saving manufacturing methods and minimise the load on the formwork system

    Das soziale Gedächtnis des Unterrichts: Eine Antwort auf das Wirkungsproblem der Erziehung?

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    Die Frage, wie Unterricht auf Seiten der Schüler Wirkungen erzeugt, stellt für die Unterrichtsforschung nach wie vor eine zentrale theoretische Herausforderung dar. In Auseinandersetzung mit Erklärungsansätzen, die Unterricht mit Blick auf seine Angebotsstruktur und deren individuelle Nutzung durch die Schüler beobachten, wird in diesem explorativ angelegten Beitrag in interdisziplinärer Perspektive das Potential des sozial- und kulturwissenschaftlichen Gedächtniskonzeptes für die Beantwortung der unterrichtlichen Wirkungsproblematik ausgelotet. Die zentrale Leistung des Unterrichtsgedächtnisses wird in der Etablierung von "Wissensfiktionen" gesehen, die in einem längerfristigen Zeithorizont Erziehungserwartungen im Unterricht sozial verbindlich machen. (DIPF/Orig.)The question of how teaching affects students still constitutes one of the central theoretical challenges to research on education. On the basis of a discussion of explanatory approaches focusing on the supply structure of instruction and the individual use made by the students of the educational offers, the present exploratory contribution analyzes, from an interdisciplinary perspective, the potential of the social- and cultural-scientific concept of memory in dealing with the issue of the effects of teaching. The main achievement of the memory of teaching is considered to lie in the establishment of "fictions of knowledge" which, within a long-term timeframe, make educational expectation in instruction socially binding. (DIPF/Orig.

    Teaching as communication. A contingency-based approach

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    A contingency-based description of teaching aims at explaining structural circumstances and the process-based logic of social and pedagogical frames of teaching. After having defined the essential theoretical terms of the concept, this article shows how the organization of teaching is established communicatively and under the influence of contingency in the three dimensions of the teaching system (subject, social, and temporal dimension). With regard to didactical challenges, the output of contingency-based theory is discussed as a last point. This theory of teaching consolidates a non-prescriptive and realistic view on teaching concerning the successes and failures in influencing students’ learning. Furthermore, this theory looks at the meaning of pedagogical planning knowledge in a new way. (DIPF/Orig.
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