14 research outputs found

    Die Relevanz der Studieneingangsphase für die Herausbildung eines Studierendenhabitus. Irritationen, Krisen und Passungsverhältnisse am Beginn des Lehramtsstudiums

    Get PDF
    Der Beitrag diskutiert vor dem Hintergrund der im Lehramtsstudium strukturell hinterlegten Professionalisierungs- und Entwicklungserwartungen einerseits die Frage, ob und wie sich ein Schüler:innenhabitus überhaupt in einen Studierendenhabitus ‚umwandelt‘ und andererseits die Frage, ob die klare Perspektivierung der beruflichen Einmündung in die Schule die Entwicklung eines Studierendenhabitus überhaupt ermöglichen kann. Dabei wird insbesondere die Studieneingangsphase als sensible Phase des Einstiegs in das Studium betrachtet, in der vor allem die Relation biografie- und milieuspezifischer Vorerfahrungen und universitärer Anforderungslogiken eine zentrale Rolle für die hochschulische Sozialisation spielt. Denn sowohl bereits in der Schüler:innensozialisation gefestigte Bilder zu Lehrer:innenberuf und Schule als auch fachbezogene Vorerfahrungen treffen auf studienbezogene Herausforderungen, was als spannungsreich, irritierend und mitunter auch krisenhaft empfunden werden kann. Gleichzeitig gibt es Bestrebungen in der Lehrer:innenbildung, Krisen und Irritationen als Anlässe der Reflexion studentischer Denk-, Wahrnehmungs- und Handlungsmuster beispielsweise über hochschuldidaktische Formate der Fallarbeit zu nutzen. Auch wenn dies durchaus Professionalisierungspotenziale anspricht, die vor allem in strukturtheoretischen und biografieorientierten Ansätzen der Professionalisierung plausibel hinterlegt sind, so plädiert der Beitrag dafür, auch diese hochschulischen ‚Prägungsversuche’ kritisch zu betrachten und dafür zu sensibilisieren, dass auch auf diese Weise bereits sozialisatorisch hinterlegte Dispositionen eine harmonische, aber auch eine antagonistische Passung erfahren können. (DIPF/Orig.

    Reconstructing the orientation framework of school. A contribution to research on school culture using the documentary method

    Get PDF
    Der Beitrag rückt aus einer praxeologisch-wissenssoziologischen Perspektive auf die symbolische Ordnung von Einzelschulen das Konzept des schulischen Orientierungsrahmens in den Fokus. Darüber verbinden wir den strukturalistisch-praxeologisch geprägten Schulkulturansatz mit der wissenssoziologisch-praxeologischen Konzeption von Orientierungsrahmen. Schule wird dabei als pädagogische Ordnung aufgefasst, die von den schulischen Akteur*innen in symbolischen Auseinandersetzungskämpfen erzeugt wird. Die sich darüber durchsetzenden dominanten Sinnentwürfe lassen sich vor allem auf der Ebene impliziten, handlungsleitenden Wissens verorten. Mit der Frage, wie sich diese dominanten schulischen Orientierungen rekonstruieren lassen, möchten wir den Vorschlag der Konzeption eines schulischen Orientierungsrahmens unterbreiten und diesen in einem ersten Zugriff über die dokumentarische Rekonstruktion von Schulleitungsreden als zentrale Bewährungsentwürfe des Schulischen empirisch in den Blick nehmen. (DIPF/Orig.)The present article focuses on the concept of the orientation framework of school and takes a praxeological-sociological perspective on the symbolic order of individual schools. In doing so, a structuralist-praxeological approach to school culture is combined with a sociological-praxeological conception of orientation frameworks. In this context, school is viewed as a pedagogical order that is generated via symbolic negotiations among school actors. The dominant concepts of orientation that prevail can be found above all on the level of implicit knowledge, which guides actions. By beginning with the question of how these dominant orientations can be reconstructed, a concept of the orientation framework of school is proposed and empirically examined in a first approach that uses the Documentary Method to analyze speeches made by school management on the topic of central probationary schooling designs. (DIPF/Orig.

    "Just between us, as athletes...". Subject specific considerations on constructions of certainty in lesson reflections during PE internships at university

    Get PDF
    Ausgehend von der \u27black box\u27, als die die Praxis der Lehrerbildung trotz eines gesteigerten Forschungsinteresses immer noch bezeichnet werden muss, diskutiert der vorliegende Beitrag den Umgang mit Ungewissheit in Unterrichtsnachbesprechungen aus fachdidaktischer und professionstheoretischer Perspektive. Dabei geht es nicht nur um die Reflexionsformate der Erfahrungen mit unterrichtlicher Kontingenz, sondern v. a. um die Gewissheitskonstruktionen und Ungewissheitsschließungen der begleitenden Mentorinnen und Mentoren in diesen Gesprächen. Im Fokus steht dabei eine zentrale Herausforderung professionellen Handelns, und zwar die der antinomisch strukturierten Sachvermittlung und der hieraus resultierenden Beteiligungsungewissheit. Mit der Frage, wie diese Herausforderungen zwischen Mentorinnen und Mentoren sowie Studierenden im fachspezifischen Kontext des Schulfachs Sport verhandelt werden, wird anhand der Rekonstruktion und Problematisierung eines Fallbeispiels die Bedeutsamkeit des vorreflexiven fachkulturellen Selbstverständnisses als Orientierungsrahmen der Konstruktion von fachdidaktischer Gewissheit aufgezeigt. (DIPF/Orig.)Starting from the \u27black box\u27, as which the practice of teacher education must still be described despite an increased interest in research, this article discusses the individual handling of uncertainty in lesson debriefings from the perspectives of subject specific education and teacher growth. The focus is not only on the formats of reflection of experiences with uncertainty in the classroom, but also on the constructions of certainty and closures of uncertainty of the mentor-teachers in these discussions. The focus here is on a crucial challenge of professional action, namely the antinomically structured mediation of facts and the resulting uncertainty of participation. Our paper focusses the question of how these challenges are negotiated between mentor-teachers and student-teachers in the subject-specific context of the school subject PE. The reconstruction and problematization of a case study reveals the significance of the pre-reflexive subject-cultural self-image as a frame of orientation for the construction of didactic certainty. (DIPF/Orig.

    "It was clear to me from the beginning that the school had a different profile". (Professional) teacher habitus between biography and school culture. A case study

    Get PDF
    In diesem Beitrag wird die Bedeutung der Institution Schule für die berufliche Sozialisation und die damit einhergehende Entwicklung eines (professionellen) Lehrerhabitus herausgearbeitet. Ausgehend von der These, dass die Genese eines (professionellen) Lehrerhabitus nicht nur auf den herkunfts- und ausbildungsbezogenen Sozialisationserfahrungen beruht, sondern auch maßgeblich von den vorherrschenden Diskursen, Praktiken, Regeln und Ritualen an der jeweiligen Einzelschule abhängig ist, wird in diesem Beitrag eine konsequent relationale Betrachtungsweise zugrunde gelegt, die sowohl die Schulkultur der Einzelschule als symbolische Ordnung als auch den Lehrerhabitus als stabiles System inkorporierter Handlungsregeln in den Blick nimmt. Dabei wird angenommen, dass jede Schule ihren eigenen Professionalisierungsraum ausbildet, zu dem die jeweiligen Lehrerhabitus in einem mehr oder weniger spannungsvollen Verhältnis stehen können. Es werden erste exemplarische Ergebnisse einer Studie zu den Passungsverhältnissen von Lehrerhabitus und Schulkultur in diesem Beitrag vorgestellt. (DIPF/Orig.)In this paper, the importance of the institution school for occupational socialization and an associated development of a (professional) teacher habitus is elaborated. Based on the thesis that the genesis of a (professional) teacher habitus is not only based on the origin and education-related socialization experiences, but is also significantly dependent on the prevailing discourses, practices, rules and rituals at the respective individual school, the authors follow a consistently relational approach, which accounts both for the school culture of the individual school as a symbolic order and for the teacher habitus as a stable system of incorporated rules of action. It is assumed that each school develops its own professionalization space, to which the respective teacher habitus formations can stand in diversely intense relationships. The first exemplary results of a case study on the matching of teacher habitus and school culture are presented in this article. (DIPF/Orig.

    Reflexionsanforderungen in der Lehrerbildung. Theoretische und empirische Perspektiven dreier Forschungsprojekte

    Get PDF
    Reflexion stellt ein zentrales Kennzeichen von Professionalität im Lehrerberuf dar. Entsprechend gilt die Förderung von Reflexionsfähigkeit in der Lehrerbildung als anzustrebende Norm. Allerdings finden sich auch Argumente, die die Grenzen einer Förderung von Reflexionsfähigkeit wie auch der Sinnhaftigkeit immer weiter gesteigerter Reflexion thematisieren. Ziel des Beitrags ist es, zu diskutieren, wie (angehende) Lehrpersonen mit universitär gerahmten bzw. auf die Berufspraxis bezogenen Reflexionsanforderungen umgehen. Im Zentrum stehen dabei Einblicke in drei empirische Studien, in denen Gruppendiskussionen mit Lehramtsstudierenden und Interviews mit Lehrpersonen qualitativ-rekonstruktiv ausgewertet wurden. Dabei werden unterschiedliche Reflexionsanforderungen fokussiert, die sich in den Erhebungssettings wie folgt abbilden: die Beschäftigung von Studienanfänger*innen mit Unterrichtsvideos (Hinzke, in diesem Beitrag), die Auseinandersetzung von Mathematikstudierenden mit ihren Fachverständnissen (Meister, in diesem Beitrag) und die Positionierung von Lehrpersonen zu Bildvignetten (Pallesen & Matthes, in diesem Beitrag). Dargelegt wird, wie die Befragten Anforderungen zur Reflexion wahrnehmen, wie sie sie selber als solche rahmen und wie sie mit ihnen umgehen. (DIPF/Orig.

    Initiating a research program on documentary research on and in schools

    Get PDF
    In den letzten Jahren ist es durch gesteigerte Forschungsaktivitäten zu einer Ausdifferenzierung jenes Forschungsbereichs gekommen, in dem Schule mit der Dokumentarischen Methode erforscht wird. Vor diesem Hintergrund wird in diesem Beitrag ein Forschungsprogramm vorgelegt, das eine doppelte Zielsetzung verfolgt. Erstens soll das Forschungsprogramm eine studien(review)-basierte Orientierung über diesen Forschungsbereich geben. Zweitens soll es der Inspiration für künftige Forschung dienen. Aufbauend auf grundlegenden Überlegungen zu einem Forschungsprogramm im Bereich Dokumentarischer Schulforschung werden zu dessen Kennzeichnung Ergebnisse aus Studienreviews bzw. der systematischen Sichtung jener Gegenstandsfelder aufgegriffen, die die Dokumentarische Schulforschung kennzeichnen. Abschließend werden wesentliche Charakteristika des Forschungsprogramms zusammenfassend dargelegt und Perspektiven der Fortsetzung aufgezeigt. (DIPF/Orig.)In recent years, the use of the Documentary Method in research on and in schools has become increasingly common. Against this background, the present contribution discusses a specific research program that has two main objectives: first, to provide a study-based orientation for this research area, and second, to inspire future research. In this contribution, the research program is characterized by building on fundamental considerations about research programs in general and by taking into account results from both study reviews and systematic overviews from relevant fields of research. Finally, the central characteristics of the research program are summarized, and perspectives for its continuation are presented. (DIPF/Orig.

    Matthias Proske / Kerstin Rabenstein (Hrsg.): Kompendium qualitative Unterrichtsforschung. Unterricht beobachten - beschreiben - rekonstruieren. Bad Heilbrunn: Julius Klinkhardt 2018 (358 S.) [Rezension]

    Full text link
    Rezension von: Matthias Proske / Kerstin Rabenstein (Hrsg.): Kompendium qualitative Unterrichtsforschung. Unterricht beobachten - beschreiben - rekonstruieren. Bad Heilbrunn: Julius Klinkhardt 2018 (358 S.; ISBN 978-3-7815-2215-2; 21,90 EUR)

    Silke Müller-Hermann / Roland Becker-Lenz / Stefan Busse / Gudrun Ehlert (Hrsg.): Professionskulturen. Charakteristika unterschiedlicher professioneller Praxen. Wiesbaden: Springer VS 2018 (217 S.) [Rezension]

    Full text link
    Rezension von: Silke Müller-Hermann / Roland Becker-Lenz / Stefan Busse / Gudrun Ehlert (Hrsg.): Professionskulturen. Charakteristika unterschiedlicher professioneller Praxen. Wiesbaden: Springer VS 2018 (217 S.; ISBN 978-3-658-19415-4; 29,99 EUR)

    Interpretative Unterrichtsforschung in der Lehrer*innenbildung. Fallarbeit mit der Dokumentarischen Methode

    Full text link
    Die Autorin wendet sich in ihrem Beitrag der Dokumentarischen Methode und deren Einsatzmöglichkeiten in der Lehrer*innenbildung zu. Schritt für Schritt führt sie an Hand einer Unterrichtsszene vor, wie mit Hilfe der Dokumentarischen Methode die erfassten Daten im Durchgang durch formulierende und reflektierende Interpretation kollektive Orientierungsrahmen sichtbar werden, die sich als bestimmend für den Ablauf der Interaktion zwischen Lehrkraft und Schülerinnen und Schülern herausstellen. (DIPF/Orig.
    corecore