8 research outputs found

    Wieso das Facharztweiterbildungsmodell ungeeignet fĂĽr die Psychotherapeuten-Ausbildung ist

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    Betrachtet man den beeindruckend umfassenden Katalog an Weiterbildungsbestandteilen für den Facharzt für Psychia-trie und Psychotherapie, so denkt man, dass die so erworbene Psychotherapie-Kompetenz derjenigen der Psychologischen PsychotherapeutInnen in nichts nachsteht. Allerdings muss man nur ausrechnen, wie viele Stunden ein Lehrender aufbringen müsste, um diesen Lehrstoff wirklich zu vermitteln, dann wird schnell ersichtlich, dass die Kliniken diesen Katalog einfach nicht umsetzen können – mit Ausnahme von einigen Universitätskliniken mit ihrem beneidenswert gutem Personalschlüssel. Diese müssen sich aber auch entscheiden, ob sie die ihnen zugestandenen Ressourcen in die biolo-gisch-psychiatrische Forschung stecken wollen oder in die Psychotherapie. Die Integration von Psychotherapie in die Psychiatrie wurde zwar spätestens ab 1980 durch Forschung und klinische Versorgung mit großem Aufwand betrieben (z. B. Brenner, 1980; Linden & Hautzinger, 1981; Helmchen et al., 1982; Sulz, 1987). Mit der Einführung der Dialektisch-Behavioralen Therapie DBT von Borderline-PatientInnen kam die Psychotherapie mit Macht ins psychiatrische Krankenhaus (Linehan, 1996). Auch die CBASP-Behandlung von chronisch Depressiven erhöhte psychotherapeutische Aktivität im Krankenhaus (McCullough 2003). Dennoch ist die psychiatrische Klinik noch weit davon entfernt, der optimale Ort zu sein, an dem sich Psychotherapie lernen lässt. Sie wäre eine sehr wertvolle Ergänzung, wenn eine Koordination mit einem Ausbildungsinstitut stattfinden würde, das all das anbietet, was die Klinik nicht selbst anbieten kann. Dass dies nicht geschieht, hat drei Gründe: Zum einen soll ja die AssistenzärztIn nichts für die Psychotherapie-Weiterbildung bezahlen müssen - obwohl Kostbares nicht kostenlos sein kann. Zum zweiten motiviert sie ihre AssistenzärztInnen nicht, Psychotherapie zu lernen („Ich mache später sowieso keine Psychotherapie!“). Zum dritten meint die Klinik immer noch, sie können das selbst genau so gut wie das Ausbildungsinstitut

    "Ich liebe dich" - "Ich mich auch" – Strategische Psychotherapie des narzisstischen Selbstmodus

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    Ausgehend von einer entwicklungstheoretischen Betrachtung der Persönlichkeit und ihrer Störungen und von einem systemtheoretischen Modell der Persönlichkeitsakzentuierung als „Attraktor“, wird der Begriff des Selbstmodus eingeführt, analog zu den Begriffen des state of mind, Ego-State und Schemamodus. Es wird unterschieden zwischen dem primären Selbstmodus, der alle angeborenen Merkmale und Fähigkeiten für die Lebensgestaltung verfügbar hat und sie in Interaktion mit der Umwelt optimal entwickeln kann und dem sekundären Selbstmodus, der einige dieser Merkmale unterdrücken und andere kompensatorische übermäßig elaborieren muss, um emotional zu überleben. Hinzugefügt wird die Heuristik eines tertiären Selbstmodus, der kognitiv und emotional so reif entwickelt ist, dass er Konflikte zwischen den beiden anderen Selbstmodi immer wieder lösen kann. Dies entspricht einer dialektischen Entwicklung, die darin resultiert, dass ein hoch entwickelter Erwachsener mit einem kindlichen und einem maladaptiven Teil des Selbst gut umgehen kann. In der Psychotherapie ist das der Teil des Selbst, mit dem ein Arbeitsbündnis geschlossen werden kann und muss. Davon ausgehend wird das Verständnis und die Entwicklungstherapie der narzisstischen Persönlichkeitsstörung und maladaptiver narzisstischer Persönlichkeitszüge dargelegt und diskutiert. Schemaanalyse und Funktionsanalyse münden in die narzisstische Überlebensregel als maladaptiver Systemregel. In der Beziehungsgestaltung wird wesentlich von Kohuts Grundhaltung ausgegangen. Interventionsmöglichkeiten, die diese Entwicklung fördern, werden vorgestellt und diskutiert

    Entwicklung als Therapie - Therapiemodul der Strategisch-Behavioralen Therapie (SBT)

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    Mit Piagets Botschaft „Was sich noch nicht entwickelt hat, kann noch nicht lernend überformt werden“ wendet sich der Strategische Therapieansatz (SKT, SBT, SJT und PKP) dem Prinzip „Entwicklung als Therapie“ zu. Piagets und Kegans Theorie der Entwicklungsstufen des Selbst mit qualitativ unterscheidbaren Niveaus des Denkens, Fühlens und in Beziehung Tretens hilft, auch bei Erwachsenen vorhandene Defizite zu beheben, die schließlich zur Symptombildung beigetragen haben. Die erste Aufgabe ist es, den Patienten aus dem Entwicklungsloch heraus zu helfen, in das er sich in der Kindheit geflüchtet hat (z. B. Non-Impulisivität), so dass von da an eine Weiterentwicklung seiner Persönlichkeit nicht mehr möglich war. Der zweite Schritt der Psychotherapie besteht darin, dem Patienten nur auf die nächst höhere Entwicklungsstufe zu helfen (z. B. souveräne Stufe), auf derer Selbstwirksamkeit erwirbt und eine realistische Theory of Mind (TOM) bildet. Der dritte Schritt, der nicht vorgezogen werden darf, besteht in der Entwicklung auf die zwischenmenschliche Stufe mit der Befähigung zum echten Perspektivenwechsel und zu reifer Empathie. Auf dieser Stufe ist die Affektregulierung/Emotionssteuerung effektiv und Mentalisierungsfähigkeit vorhanden und es wird nicht mehr in einem maladaptiven Selbstmodus verharrt

    Die Rolle der Angst bei der Symptomentstehung und im Therapieprozess

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    In dieser Arbeit wird die Bedeutung der Angst für die Symptombildung, für die therapeutische Beziehung und für den Verlauf des Therapieprozesses diskutiert: Angst ist die Drehscheibe menschlichen Erlebens und Verhaltens in schwierigen Situationen. Sie führt in der symptomauslösenden Situation dazu, dass kompetentes wehrhaftes Verhalten unterlassen wird und stattdessen ein Symptom entsteht. Im therapeutischen Prozess ist sie Quelle des Widerstands. Ein tieferes Verständnis der Zusammenhänge verspricht, Therapien effektiver werden zu lassen. Als Interventionen werden Schemaanalyse, Funktionsanalyse, Angstexposition und kognitiv-emotive Gesprächsführung angeboten, die zweiphasig mit Emotion Tracking und metakognitiver Reflexion stattfindet

    Spieler, Gegenspieler und der neue Regisseur : Primärer versus sekundärer Selbstmodus und die Entwicklung des tertiären Selbstmodus in der Therapie

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    Den Heuristiken der Selbstanteile, States of Mind, Ego-States und Schemamodus wird die Heuristik des primären, sekundären und tertiären Selbstmodus hinzugefügt. Dieses Konzept wird verbunden mit dem Paradigma der lebenslangen Entwicklung und den natürlichen Entwicklungsmodi. Entstehung, Phänomenologie und Funktionalität der Selbstmodi werden dargestellt, die inhaltliche Ausgestaltung der häufigsten Selbstmodi (dysfunktionalen Persönlichkeitszügen entsprechend) und ein neuer Ansatz ihrer Therapie beschrieben: 1. Entwicklung auf die nächsthöhere Stufe fördern, so dass ein reiferer Entwicklungsmodus verfügbar ist (von impulsiv zu souverän zu zwischenmenschlich). 2. Etablierung eines tertiären integrativen Selbstmodus, der den primären und sekundären Selbstmodus ausbalanciert, so dass Interaktion und Beziehung adaptiver werden. 3. Konkrete therapeutische Interventionen bezüglich Emotionsregulation und Selbstregulation (Umgang mit Bedürfnissen, Ängsten, Überlebensregel). 4. Konkrete Interventionen zur Veränderung des Dysfunktionalen Repetitiven Interaktions- und Beziehungs-Stereotyps DRIBS, um zu einer befriedigenden Beziehungsgestaltung zu finden

    Das Selbstmoduskonzept in der Strategisch-Behavioralen Therapie – vom dysfunktionalen sekundären Selbstmodus zum reifen tertiären Selbstmodus

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    Die Heuristik des primären, sekundären und tertiären Selbstmodus wird den bekannten Heuristiken der Selbstanteile, States of Mind, Ego-States und Schemamodus hinzugefügt. Entstehung, Phänomenologie und Funktionalität der Selbstmodi werden dargestellt, die inhaltliche Ausgestaltung der häufigsten Selbstmodi (dysfunktionalen Persönlichkeitszügen entsprechend) und ein neuer Ansatz ihrer Therapie beschrieben: 1. Entwicklung auf die nächsthöhere Stufe fördern, so dass ein reiferer Entwicklungsmodus verfügbar ist (von impulsiv zu souverän zu zwischenmenschlich). 2. Etablierung eines tertiären integrativen Selbstmodus, der den primären und sekundären Selbstmodus ausbalanciert, so dass Interaktion und Beziehung adaptiver werden. 3. Konkrete therapeutische Interventionen bezüglich Emotionsregulation und Selbstregulation (Umgang mit Bedürfnissen, Ängsten, Überlebensregel). 4. Konkrete Interventionen zur Veränderung des Dysfunktionalen Repetitiven Interaktions- und Beziehungs-Stereotyps DRIBS, um zu einer befriedigenden Beziehungsgestaltung zu finden. Zentralen Stellenwert hat dabei der szenische Stuhldialog

    Erlebnisorientierte Schemaänderung - zwei Ansätze zur wirksamen Bearbeitung dysfunktionaler Schemata

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    Dysfunktionale Schemata gelten heute als zentrale Konstrukte der Psychotherapie. Die Behandlung besteht aus Erkennung, Klärung und Änderung. Da sie nicht nur kognitive, sondern auch Wahrnehmungs-, Emotions- und Motivationsaspekte enthalten, ist eine rein kognitive Reattribuierung nicht optimal. Es besteht Übereinstimmung darin, dass ein dysfunktionales Schema nur in aktiviertem Zustand verändert werden kann. Hier werden zwei Methoden zur Schemaänderung in ihrer Einbettung in den Therapieprozess so beschrieben, dass ihre Anwendung erprobt werden kann. Die erste Methode ist Sachses Ein-Personen-Rollenspiel, die zweite die Arbeit mit der dysfunktionalen Überlebensregel. Beide Vorgehensweisen können kombiniert werden. Beide berücksichtigen den aktuellen Erkenntnisstand der Schemaforschung

    VDS38 Ressourcen-Defizit-Rating RDR als kognitiv-behaviorale Alternative zur OPD-Struktur-Achse in der Psychotherapie-Diagnostik und Zielanalyse

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    Die VDS38-RDR-Checkliste enthält Ressourcen-Variablen, die deutlich über die Verhaltenstheorie hinausgehen und grundsätzliche menschliche Fähigkeiten und Ressourcen darstellen, die Erkrankung versus Gesunderhaltung und Lebens- und Beziehungsqualität erfassen: Die Fähigkeit zur Selbstwahrnehmung, zur Selbststeuerung, Emotionsregulation, sozialen Wahrnehmung, Kommunikation, Abgrenzung, Bindung (Aufrechterhaltung einer Beziehung), zum Umgang mit Beziehungen, auch sich aus einer Beziehung zu lösen, zur Utilisierung von Ressourcen, zur Bewältigung krisenhafter Situationen und zur Leidenskapazität. An Umweltressourcen wird das Eingebunden sein in ein stabiles berufliches bzw. privates Umfeld sowie reale Chancen einer Veränderung. Sie stehen im Zusammenhang mit dem Grad der Mentalisierung, mit der Höhe der erreichten Entwicklungsstufe, mit weniger schwerer psychischer Erkrankung insbesondere weniger Depression sowie weniger dysfunktionalen Persönlichkeitszügen. Diese Ergebnisse bedürfen jedoch dringender empirischer Überprüfung. Wir können jedoch festhalten, dass die empirischen Daten die Aussage zulassen, dass VDS8-RDR eine kognitiv-behaviorale Alternative zur Strukturachse von OPD-2 ist – ohne die Metatheorie der Psychoanalyse zu benötigen
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