43 research outputs found

    Transnationale Lebensläufe als Weg zur strukturellen Assimilation?

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    "Der migrationswissenschaftliche Streit zwischen transnationalen Theorieansätzen einerseits und Assimilations- und Integrationstheorien andererseits ist der Ausgangspunkt des Vortrags. In diesem Streit konnte zwar der nationalstaatliche Bezugsrahmen der Assimilations- und Integrationstheorien als Problem erkannt werden, doch weil auch die Gegenentwürfe mit holistischen Annahmen arbeiten (z.B. transnationale soziale Räume, ethnoscapes etc.), bleibt ein schaler Beigeschmack im Kritikgeschäft zurück. Nach diesem Problemaufriss und im Anschluss an Bommes nimmt der Vortrag eine systemtheoretische Position ein und versucht eine Neujustierung der migrationswissenschaftlichen Begriffe Assimilation, Integration sowie Inklusion/ Exklusion. So kann ein hohes Maß an Kontinuität zu etablierten Fragestellungen und Erkenntnissen gewahrt und die sich mehrenden theoretischen Probleme können eleganter als bisher gefasst werden. Essers These etwa, dass der transnationale Fall der Mehrfachintegration umfassende Lernaktivitäten und Gelegenheiten voraussetze, kann dann ebenso aufgenommen werden, wie die These einer Transnationalisierung von Lebensläufen. Anhand von transnationalen Lebensläufen, die sich aus der Arbeitsmigration zwischen (Post)Jugoslawien und Deutschland entwickelt haben, soll gezeigt werden, dass und wie Migranten aus der zweiten Generation von einer Transnationalisierung ihrer Lebensführung profitieren können. Der soziale Aufstieg gelingt ihnen nicht obwohl sie hier und dort aktiv werden, sondern gerade weil sie in Deutschland und in Kroatien Lerngelegenheiten finden und ihre Lernaktivitäten fortsetzen können. Man müsste sogar davon sprechen, dass transnationale Aktivitäten die Bedingung zur strukturellen Assimilation sind. Die Einbettung der Lebensläufe in die Theorie funktionaler Differenzierung macht auf die Strukturentwicklung der modernen Gesellschaft aufmerksam und zeigt, dass für Individuen den Raum zwischen Notwendigkeit und Unmöglichkeit größer wird und die eigene Entscheidungsarbeit in der Determinationslücke der modernen Gesellschaft wächst." (Autorenreferat

    »Creative Age« – mehr als ein positives Zukunftsszenario? : Humangeografen untersuchen den Kreativsektor in Frankfurt – neuer Schwerpunkt der städtischen Wirtschaftsförderung

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    Die Kreativwirtschaft beschäftigt in Frankfurt etwa ebenso viele Menschen wie das Kreditgewerbe, trägt bislang allerdings lediglich 4,6 Prozent zum städtischen Gesamtumsatz bei. Seit einigen Monaten richtet die Frankfurter Wirtschaftsförderung ihr Augenmerk besonders auf den Kreativsektor. Der »1. Frankfurter Kreativwirtschaftsbericht«, den Wirtschaftsdezernent Boris Rhein (CDU) im Sommer der Öffentlichkeit vor stellte, wurde von Humangeografen der Goethe-Universität unter Leitung von Christian Berndt, Pascal Goeke und Peter Lindner erarbeitet

    Kroatien

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    Kroatien hat in unterschiedlichen staatsrechtlichen Konstruktionen und territorialen Zuschnitten seit dem 19. Jahrhundert umfassende Erfahrungen mit Migration, Flucht und Vertreibung gemacht. Hervorzuheben sind die Auswanderung nach Übersee im 19. Jahrhundert, die zunehmende Migration in Richtung nord- und westeuropäischer Staaten im frühen 20. Jahrhundert und die Einbeziehung in das System der europäischen Anwerbemigration in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts sowie verschiedene Migrations- und Fluchtbewegungen im Zusammenhang mit den Jugoslawienkriegen in den 1990er Jahren. Entsprechend kann Kroatien sowohl als Auswanderungs-, Durchwanderungs-, Einwanderungs- und Remigrationsland sowie als Ursprungs- und Zielland von Flucht und Vertreibung beschrieben werden. Since the 19th century, Croatia has had comprehensive experience under different constitutional constructions and territorial demarcations with migration, asylum and displacement. To be emphasized are the overseas migration in the 19th century, the increasing migration in the direction of the northern and western European states in the early 20th century, the subsequent inclusion in the system of the European recruitment migration in the second half of the 20th century as well as the various migration and refugee flows connected to the Yugoslav Wars of the 1990s. Croatia can be equally described as a land of emigration, immigration, transit, and remigration as well as a country of both origin and destination for asylum seekers and displaced persons

    TOI-199 b: A well-characterized 100-day transiting warm giant planet with TTVs seen from Antarctica

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    We present the spectroscopic confirmation and precise mass measurement of the warm giant planet TOI-199 b. This planet was first identified in TESS photometry and confirmed using ground-based photometry from ASTEP in Antarctica including a full 6.5\,h long transit, PEST, Hazelwood, and LCO; space photometry from NEOSSat; and radial velocities (RVs) from FEROS, HARPS, CORALIE, and CHIRON. Orbiting a late G-type star, TOI-199\,b has a 104.8540.002+0.001d\mathrm{104.854_{-0.002}^{+0.001} \, d} period, a mass of 0.17±0.02MJ\mathrm{0.17\pm0.02 \, M_J}, and a radius of 0.810±0.005RJ\mathrm{0.810\pm0.005 \, R_J}. It is the first warm exo-Saturn with a precisely determined mass and radius. The TESS and ASTEP transits show strong transit timing variations, pointing to the existence of a second planet in the system. The joint analysis of the RVs and TTVs provides a unique solution for the non-transiting companion TOI-199 c, which has a period of 273.690.22+0.26d\mathrm{273.69_{-0.22}^{+0.26} \, d} and an estimated mass of 0.280.01+0.02MJ\mathrm{0.28_{-0.01}^{+0.02} \, M_J}. This period places it within the conservative Habitable Zone.Comment: 33 pages, 23 figures. Accepted for publication in A

    Two warm Neptunes transiting HIP 9618 revealed by TESS and Cheops

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    peer reviewedHIP 9618 (HD 12572, TOI-1471, TIC 306263608) is a bright (G = 9.0 mag) solar analogue. TESS photometry revealed the star to have two candidate planets with radii of 3.9 ± 0.044 R (HIP 9618 b) and 3.343 ± 0.039 R (HIP 9618 c). While the 20.77291 d period of HIP 9618 b was measured unambiguously, HIP 9618 c showed only two transits separated by a 680-d gap in the time series, leaving many possibilities for the period. To solve this issue, CHEOPS performed targeted photometry of period aliases to attempt to recover the true period of planet c, and successfully determined the true period to be 52.56349 d. High-resolution spectroscopy with HARPS-N, SOPHIE, and CAFE revealed a mass of 10.0 ± 3.1M for HIP 9618 b, which, according to our interior structure models, corresponds to a 6.8 ± 1.4 per cent gas fraction. HIP 9618 c appears to have a lower mass than HIP 9618 b, with a 3-sigma upper limit of 50 d, opening the door for the atmospheric characterization of warm (Teq < 750 K) sub-Neptunes

    Kroatien: Das neue EU-Mitglied und die Migrationsfrage

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    Seit dem 1. Juli 2013 ist Kroatien Mitglied der Europäischen Union. Wie schon bei den EU-Osterweiterungen in den Jahren 2004 und 2007 machen einige der alten EU-Staaten von ihrem Recht Gebrauch, die Freizügigkeit für kroatische Arbeitskräfte für bis zu 7 Jahre einzuschränken (2+3+2-Modell). Umfangreiche Abwanderungen aus Kroatien wären aber auch bei voller Freizügigkeit nicht zu erwarten

    Transnationale Migrationen

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    Seit über zehn Jahren zerreibt sich die Migrationsforschung ohne klares Ergebnis zwischen Transnationalisten und Assimilationisten. Das Buch zeigt, dass der letztendlich gleiche Beobachtungsrahmen beider Theorieoptionen der Grund für ihre Erkenntnisarmut ist. Mithilfe der Systemtheorie wird deshalb eine neue Sicht auf Migrationen in der modernen Gesellschaft entworfen. Die vielfältigen, transnationalen und stets kontingenten Bewegungen von post-jugoslawischen Migrantinnen und Migranten können so aufschlussreich erfasst sowie die Gesellschaft über die Folgen ihres Strukturaufbaus informiert werden

    Paradoxien in migranten Organisationen. Über die unversöhnlichen Missionen der Kroatischen Mission

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    Selbstorganisationen von Migranten werden in Bezug auf ihre Bedeutung für den so genannten Integrationsprozess meistens als entweder integrationshemmend oder -fördernd bewertet. Allerdings werden sogar ähnliche Organisationen unterschiedlich beurteilt. Weshalb es zu diesen widersprüchlichen Urteilen kommt, wird indes nicht erklärt, obgleich gerade diese Paradoxien erklärungswürdig sind. Am Beispiel der Katholischen Kroatischen Mission soll gezeigt werden, wie sich migrante Organisationen konstituieren und mit welchen Codes sie eine System-Umwelt-Differenz markieren. Solche Mehrfachcodierungen provozieren, im Zusammenspiel mit einem demographischen Wandel und voranschreitender Integration, Streit um den zukünftigen Weg der Mission. Dabei werden die Paradoxien offensichtlich: Die Möglichkeitsbedingungen des Erfolgs werden im gleichen Moment zur Bedingung des Scheiterns. Angewandt formuliert, führt eine zweckorientierte Integrationsarbeit der Mission zur Auflösung von konstituierenden und legitimierenden Codes und bedroht so die Einheit der Organisation. Self-organisations of migrants are usually assessed with regard to their contribution in the so-called process of integration. However, even similar organisations are sometimes considered as fostering and on occasion as lagging the process of integration. The question why these contradictory judgements occur is hardly addressed, although that paradox demands further explanation. With the example of the Catholic Croatian Mission it will be shown how self-organisations of migrants are constituted and which codes are used to differentiate between system and environment. In the context of demographic change and ongoing integration, multiple codings provoke controversies over the mission’s prospective path. The paradox becomes evident: terms of its success become at the same time terms of its failure. Serving the purpose of integration, the mission itself abrogates its own constitutional and legitimizing codes. Thus, it threatens the unity of the organisation
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