7 research outputs found

    Akteursorientierte multimodale Straßenverkehrssimulation

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    Die vorliegende Dissertation behandelt die Entwicklung eines Verkehrssimulationssystems, welches vollautomatisch aus Landkarten Simulationsgraphen erstellen kann. Der Fokus liegt bei urbanen Simulationsstudien in beliebigen Gemeinden und Städten. Das zweite fundamentale Standbein dieser Arbeit ist daher die Konstruktion von Verkehrsmodellen, die die wichtigsten Verkehrsteilnehmertypen im urbanen Bereich abbilden. Es wurden Modelle für Autos, Fahrräder und Fußgänger entwickelt. Die Betrachtung des Stands der Forschung in diesem Bereich hat ergeben, dass die Verknüpfung von automatischer Grapherstellung und Modellen, die die Wechselwirkungen der verschiedenen Verkehrsteilnehmertypen abbilden, von keinem vorhandenen System geleistet wird. Es gibt grundlegend zwei Gruppen von Verkehrssimulationssystemen. Zum Einen existieren Systeme, die hohe Genauigkeiten an Simulationsergebnissen erzielen und dafür exakte (teil-)manuelle Modellierung der Gegebenheiten im zu simulierenden Bereich benötigen. Es werden in diesem Bereich meist Verkehrsmodelle simuliert, die die Verhaltensweisen der Verkehrsteilnehmer sehr gut abbilden und hierfür einen hohen Berechnungsaufwand benötigen. Auf der anderen Seiten existieren Simulationssysteme, die Straßengraphen automatisch erstellen können, darauf jedoch sehr vereinfachte Verkehrsmodelle simulieren. Es werden meist nur Autobewegungen simuliert. Der Nutzen dieser Herangehensweise ist die Möglichkeit, sehr große Szenarien simulieren zu können. Im Rahmen dieser Arbeit wird ein System mit Eigenschaften beider grundlegenden Ansätze entwickelt, um multimodalen innerstädtischen Verkehr auf Basis automatisch erstellter Straßengraphen simulieren zu können. Die Entwicklung eines neuen Verkehrssimulationssystems erschien notwendig, da sich zum Zeitpunkt der Literaturbetrachtung kein anderes vorhandenes System für die Nutzung zur Erfüllung der genannten Zielstellung eignete. Das im Rahmen dieser Arbeit entwickelte System heißt MAINSIM (MultimodAle INnerstädtische VerkehrsSIMulation). Die Simulationsgraphen werden aus Kartenmaterial von OpenStreetMap extrahiert. Kartenmaterial wird zuerst in verschiedene logische Layer separiert und anschließend zur Bestimmung eines Graphen des Straßennetzes genutzt. Eine Gruppe von Analyseschritten behebt Ungenauigkeiten im Kartenmaterial und ergänzt Informationen, die während der Simulation benötigt werden (z.B. die Verbindungsrichtung zwischen zwei Straßen). Das System verwendet Geoinformationssystemkomponenten zur Verarbeitung der Geodaten. Dies birgt den Vorteil der einfachen Erweiterbarkeit um weitere Datenquellen. Die Verkehrssimulation verwendet mikroskopische Verhaltensmodelle. Jeder einzelne Verkehrsteilnehmer wird somit simuliert. Das Modell für Autos basiert auf dem in der Verkehrsforschung weit genutzten Nagel-Schreckenberg-Modell. Es verfügt jedoch über zahlreiche Modifikationen und Erweiterungen, um das Modell auch abseits von Autobahnen nutzen zu können und weitere Verhaltensweisen zu modellieren. Das Fahrradmodell entsteht durch geeignete Parametrisierung aus dem Automodell. Zur Entwicklung des Fußgängermodells wurde Literatur über das Verhalten von Fußgängern diskutiert, um daraus geeignete Eigenschaften (z.B. Geschwindigkeiten und Straßenüberquerungsverhaltensmuster) abzuleiten. MAINSIM ermöglicht folglich die Betrachtung des Verkehrsgeschehens auch aus der Sicht der Gruppe der Fußgänger oder Fahrradfahrer und kann deren Auswirkungen auf den Straßenverkehr einer ganzen Stadt bestimmen. Das Automodell wurde auf Autobahnszenarien und innerstädtischen Straßengraphen evaluiert. Es konnte die gut verstandenen Zusammenhänge zwischen Verkehrsdichte, -fluss und -geschwindigkeit reproduzieren. Zur Evaluierung von Fahrradmodellen liegen nach dem besten Wissen des Autors keine Studien vor. Daher wurden an dieser Stelle der Einfluss der Fahrradfahrer auf den Straßenverkehr und die von Fahrrädern gefahrenen Geschwindigkeiten untersucht. Das Fußgängermodell konnte die aus der Literaturbetrachtung ermittelten Verhaltensweisen abbilden. Nachdem die wichtigsten Komponenten von MAINSIM untersucht wurden, begannen Fallstudien, die verschiedene Gebiete abdecken. Die wichtigsten Ergebnisse aus diesem Teil der Arbeit sind: - Es ist möglich, mit Hilfe maschineller Lernverfahren Staus innerhalb Frankfurts vorherzusagen. - Nonkonformismus bezüglich der Verkehrsregeln kann je nach Verhalten den Verkehrsfluss empfindlich beeinflussen, kann aber auch ohne Effekt bleiben. - Mit Hilfe von Kommunikationstechniken könnte in der Zukunft die Routenplanung von Autos verbessert werden. Ein Verfahren auf Basis von Pheromonspuren wurde im Rahmen dieser Arbeit untersucht. - MAINSIM eignet sich zur Simulation großer Szenarien. In der letzten Fallstudie dieser Arbeit wurde der Autoverkehr eines Simulationsgebietes um Frankfurt am Main herum mit ca. 1,6 Mio. Trips pro Tag simuliert. Da MAINSIM über ein Kraftstoffverbrauchs- und CO2-Emissionsmodell verfügt, konnten die CO2-Emissionen innerhalb von Frankfurt ermittelt werden. Eine angekoppelte Simulation des Wetters mit Hilfe einer atmosphärischen Simulation zeigte, wie sich die Gase innerhalb Frankfurts verteilen. Für den professionellen Einsatz in der Verkehrsforschung muss das entwickelte Simulationssystem um eine Methode zur Kalibrierung auf Sensordaten im Simulationsgebiet erweitert werden. Die vorhandenen Ampelschaltungen bilden nicht reale Ampeln ab. Eine Erweiterung des Systems um die automatische Integrierung maschinell lesbarer Schaltpläne von Ampeln im Bereich des Simulationsgebietes würde die Ergebnisgüte weiter erhöhen. MAINSIM hat mehrere Anwendungsgebiete. Es können sehr schnell Simulationsgebiete modelliert werden. Daher bietet sich die Nutzung für Vorabstudien an. Wenn große Szenarien simuliert werden müssen, um z.B. die Verteilung der CO2-Emissionen innerhalb einer Stadt zu ermitteln, kann MAINSIM genutzt werden. Es hat sich im Rahmen dieser Arbeit gezeigt, dass Fahrräder und Fußgänger einen Effekt auf die Mengen des Kraftstoffverbrauchs von Autos haben können. Es sollte bei derartigen Szenarien folglich ein Simulationssysytem genutzt werden, welches die relevanten Verkehrsteilnehmertypen abbilden kann. Zur Untersuchung weiterer wissenschaftlicher Fragestellungen kann MAINSIM beliebig erweitert werden

    Data augmentation in natural language processing: a novel text generation approach for long and short text classifiers

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    In many cases of machine learning, research suggests that the development of training data might have a higher relevance than the choice and modelling of classifiers themselves. Thus, data augmentation methods have been developed to improve classifiers by artificially created training data. In NLP, there is the challenge of establishing universal rules for text transformations which provide new linguistic patterns. In this paper, we present and evaluate a text generation method suitable to increase the performance of classifiers for long and short texts. We achieved promising improvements when evaluating short as well as long text tasks with the enhancement by our text generation method. Especially with regard to small data analytics, additive accuracy gains of up to 15.53% and 3.56% are achieved within a constructed low data regime, compared to the no augmentation baseline and another data augmentation technique. As the current track of these constructed regimes is not universally applicable, we also show major improvements in several real world low data tasks (up to +4.84 F1-score). Since we are evaluating the method from many perspectives (in total 11 datasets), we also observe situations where the method might not be suitable. We discuss implications and patterns for the successful application of our approach on different types of datasets

    Staus vermeiden, Abgase reduzieren : Simulationen optimieren Verkehrsleitstrategien

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    Frankfurt, an einem gewöhnlichen Morgen gegen 8:00 Uhr: Von Osten strömen zahlreiche Pendler über die A 66 in Richtung Innenstadt. Spätestens »Am Erlenbruch« kommt es zu Staus und zäh fließendem Verkehr. Frankfurter Informatiker können diese Staus mithilfe eines Simulationssystems vorhersagen. Mehr noch: Sie berechnen den Ausstoß von Schadstoffen und deren Verteilung über das Stadtgebiet. Ziel ist die Optimierung von Verkehrsleitstrategien

    Don't go with the ant flow ::ant-inspired traffic routing in urban environments

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    Traffic routing is a well-established optimization problem in traffic management. Here, we address dynamic routing problems where the load of roads is taken into account dynamically, aiming at the optimization of required travel times. We investigate ant-based algorithms that can handle dynamic routing problems, but suffer from negative emergent effects like road congestions. These negative effects are inherent in the design of ant-based algorithms. In this article we propose an inverse ant-based routing algorithm to (a) maintain the positive features of ant-based algorithms for dynamic routing problems, while (b) avoiding the occurrence of negative emerging effects, like road congestion. We evaluated the performance of the proposed algorithm by comparing its results with two alternative routing algorithms, namely, A*, which is a static routing algorithm, and an iterative approach. In particular, the iterative approach is used for providing an upper bound, as it uses routing knowledge in a number of calibration runs, to determine the actual load, before the effective routing is done. For the evaluation we used the agent-based traffic simulation system MAINSIM. The evaluation was done with one synthetic and two real-world scenarios, to outline the practical relevance of our findings. Based on these evaluations, we can conclude that the inverse ant-based routing approach is particularly suited for a scenario with a high traffic density, as it can adapt the routing of each vehicle, while avoiding the negative emerging effects of conventional ant-based routing algorithms

    Data Augmentation in Natural Language Processing: A Novel Text Generation Approach for Long and Short Text Classifiers

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    In many cases of machine learning, research suggests that the development of training data might have a higher relevance than the choice and modelling of classifiers themselves. Thus, data augmentation methods have been developed to improve classifiers by artificially created training data. In NLP, there is the challenge of establishing universal rules for text transformations which provide new linguistic patterns. In this paper, we present and evaluate a text generation method suitable to increase the performance of classifiers for long and short texts. We achieved promising improvements when evaluating short as well as long text tasks with the enhancement by our text generation method. Especially with regard to small data analytics, additive accuracy gains of up to 15.53% and 3.56% are achieved within a constructed low data regime, compared to the no augmentation baseline and another data augmentation technique. As the current track of these constructed regimes is not universally applicable, we also show major improvements in several real world low data tasks (up to +4.84 F1-score). Since we are evaluating the method from many perspectives (in total 11 datasets), we also observe situations where the method might not be suitable. We discuss implications and patterns for the successful application of our approach on different types of datasets.Comment: 17 pages, 3 figure, 5 table
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