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Rezension: Yvonne Knospe (2017), Writing in a Third Language. A Study of Upper Secondary StudentsŽ Texts, Writing Processes and Metacognition. UmeÄ: UmeÄ Studies in Language and Literature 36, Department of Language Studies. UmeÄ Universitet Schweden; Universiteit Antwerp
Die Dissertationsschrift von Yvonne Knospe unterliegt dem Reiz und der Herausforderung von Mehrsprachigkeit
und ihrer Vielschichtigkeit, die eine AnnÀherung aus verschiedenen Blickwinkeln ermöglichen und zugleich be-
nötigen. Vor diesem Hintergrund werden Kenntnisse und Ăberlegungen der internationalen Forschung zu ver-
schiedenen Spracherwerbsbedingungen, aus der Perspektive des Deutschen als Fremdsprache und aus den ZugÀn-
gen verschiedener ForschungsansĂ€tze berĂŒcksichtigt und aufeinander bezogen. Dies zeichnet u.a. die besondere
QualitÀt der Studie aus, die im Folgenden nachzuzeichnen versucht wird. Es wird mit einem mehrperspektivischen
Ansatz der Frage nachgegangen, unter welchen Bedingungen der Einsatz von Schreibstrategien die Schreibkom-
petenz der Lernenden in Deutsch fördern kann
Mehrsprachigkeit - Language Awareness â Sprachbewusstheit. EinfĂŒhrung
Die derzeitigen FlĂŒchtlingsbewegungen vieler Menschen in und durch Europa verĂ€ndern die etablierten Angebote und
MaĂnahmen zum Spracherwerb des Deutschen als Verkehrssprache in deutschsprachigen LĂ€ndern erheblich. Es reisen
Menschen mit kaum vorhandenen Lern- und Sprachlernerfahrungen ein, und gleichzeitig kommen Menschen mit einer hohen
Schulbildung, oftmals mit sprachlichen FĂ€higkeiten in mehreren Sprachen. Die Sprach(en)didaktiken sind aufgerufen,
sinnvolle MaĂnahmen fĂŒr die verschiedenen (Sprach-)Lerngruppen zu entwickeln. Bisherige Forschungsergebnisse aus der
Deutschdidaktik lassen sich kaum auf die derzeitige, von SprachheterogenitĂ€t geprĂ€gte Lernsituation ĂŒbertragen, auch die
Disziplinen der Didaktik DaM und DaZ arbeiten weitgehend unabhÀngig voneinander. Die Erkenntnisse aus der Sprachlehrund -lernforschung sind nur mit EinschrÀnkungen auf die aktuelle Situation anwendbar, da sie sich eher auf gesteuerte
ErwerbsverlÀufe beziehen und auf motivationale Erwerbsbedingungen von gesellschaftlich anerkannten Sprachen, die eine
groĂe Rolle in der Auseinandersetzung mit ihrem eigenen Sprachlernprozess spielen
Mehrsprachigkeit - Language Awareness â Sprachbewusstheit. EinfĂŒhrung
VorwortLiebe Leserinnen, liebe Leser,es mag Sie möglicherweise verwundern, dass die Herausgabe des vorliegenden Themenheftes aus dem Fachgebiet der Didaktik des Deutschen als Erst- (bzw. Muttersprache) erfolgt. Eine erste ErklĂ€rung findet sich mit Bezug auf die gegenwĂ€rtige theoretische Diskussion: Hier wird ein wissenschaftlicher Ansatz wirksam, Sprachvermittlung als Disziplinen ĂŒbergreifendes PhĂ€nomen zu betrachten. Die weiter reichende ErklĂ€rung findet sich in der Praxis: Die traditionelle Deutschdidaktik reicht aktuell nicht mehr aus, um der SprachheterogenitĂ€t in deutschen Klassenzimmern gerecht zu werden. Es sind sprachdidaktische Handlungsmodelle gefragt, die die Mehrsprachigkeit aufnehmen und das Sprachenlernen als Erst-, Zweit-, TertiĂ€r- und/oder Fremdsprache verfolgen. Durch die Herausforderung der mehrsprachigen Sprachlehr- und -lernsituation an Schulen in Deutschland entstand die Idee, sich mit den wissenschaftlichen Erkenntnissen der Fremd- und Mehrsprachigkeitsforschung und âdidaktik zu beschĂ€ftigen und integrative, ĂŒbergreifende Modelle zu entwickeln.Diese Ausgabe will einen Beitrag dazu leisten. Sie setzt bei dem Language Awareness-Gedanken an, der bereits in den 1990er Jahren als didaktisch-konzeptionelle Antwort auf die mehrsprachige Gesellschaft entwickelt wurde. Im deutschsprachigen Zusammenhang wird Language Awareness mit âSprachbewusstheitâ ĂŒbersetzt. Es wird angenommen, dass Sprachbewusstheit zur Entwicklung von SprachfĂ€higkeit erheblich beitrĂ€gt, dass sie die Kenntnisse ĂŒber Sprache(n) verbessert und FĂ€higkeiten aufbaut, Sprache(n) zu lernen. Das Ziel, die Erhöhung der Sprachbewusstheit, verfolgen alle Disziplinen des Sprachenlernens und âlehrens, jeweils mit einem spezifischen Fokus. Daher war es das leitende Anliegen bei der Konzeptionierung der Themenausgabe, die Erkenntnisse der verschiedenen Disziplinen zum Thema Sprachbewusstheit zusammenzubringen und sie fĂŒr die Mehrsprachigkeitsdidaktik nutzbar und auf den Deutschunterricht in sprachheterogenen Klassen anwendbar zu machen. Es wird durch die folgenden BeitrĂ€ge realisiert:Ingelore Oomen-Welke, die Wegbereiterin des Language Awareness-Gedankens fĂŒr die Deutsch- und DaZ-Didaktik in Deutschland, entwirft aus persönlicher Perspektive eine geschichtliche RĂŒckschau ĂŒber die Ideen und Weiterentwicklungen von Language Awareness.Ă
sta HaukĂ„s, Anita Malmqvist und Ingela Valfridsson untersuchen sechs verschiedene DaF-Lehrwerke aus Schweden und aus Norwegen hinsichtlich ihres Potentials zur Förderung von Sprachbewusstheit und entwickeln theoriegeleitete Analysekategorien fĂŒr die Beurteilung des Bereichs Grammatik und Sprachreflexion.Ebensfalls aus der DaF-Perspektive untersucht Jana JuhĂĄsovĂĄ aus der Slowakei die Sprachbewusstheit von DaFâLernenden, die durch den vorangegangenen Sprach- und Fremdsprachenunterricht und die dort tĂ€tigen Lehrenden gefördert werden könnte.Es folgen zwei BeitrĂ€ge aus der Perspektive des Deutschunterrichts mit mehrsprachigen Lernenden.Anja Wildemann, Muhammed Akbulut und Lena Bien-Miller stellen in einem Ausschnitt aus ihrem Forschungsprojekt ein Verfahren zur Erhebung von sprachlichen und metasprachlichen Kompetenzen bei Kindern mit verschiedenen Erstsprachen am Ende der Grundschulzeit vor.  Franziska PrĂŒsmann geht den vorhandenen FĂ€higkeiten von Lernenden nichtâdeutscher Herkunftssprache in Bezug auf Textkompetenz nach, die diese bereits aus ihrer schulischen Biografie mitbringen.Den Abschluss bilden zwei BeitrĂ€ge, die sich den systemischen Voraussetzungen fĂŒr die Förderung von Sprachbewusstheit in mehrsprachigen Kontexten widmen. Silvia Demmig konkretisiert die Lehrerprofessionalisierung und zeigt auf, dass eine curriculare Verankerung von auf Language Awareness bezogenen Inhalten in der universitĂ€ren DaF-Lehrerbildung sinnvoll ist, um die Sprach-Lehrbewusstheit als notwendige Voraussetzung zur Vermittlung von Sprachbewusstheit zu entwickeln.Ursula Behr stellt vor, wie die ThĂŒringer LehrplĂ€ne den Bereich âSprache reflektierenâ und das sprachenĂŒbergreifende Lehren und Lernen systematisch in der Sekundarstufe anlegen, verankern und curricular bis zur Hochschulreife strukturieren. Zwei weitere BeitrĂ€ge âauĂerhalb des Themenschwerpunktsâ haben auch BerĂŒhrungspunkte mit dem Schwerpunkt des Themenheftes.Katsiaryna EL-Bouz (geb. Kanaplianik) entwickelt fĂŒr den DaF-Unterricht ein didaktisches Modell zur Vermittlung von Modalverben durch eine kognitiv-linguistische Herangehensweise, in der die Funktion und Wirkung der einzelnen Verben durch bewusstmachende Verfahren vermittelt werden. Sylwia Adamczak-Krysztofowicz, Angela Schmidt-Bernhardt, Antje Stork und Victoria Storozenko berichten aus einem interkulturellen Projektseminar mit dem Titel âWarschauer Aufstand â Spurensuche nach 70 Jahrenâ, wie Studierende mittels eines Lerntagebuches das Gelernte und Erfahrene reflektieren und damit interkulturelle Kompetenzen aufbauen und Sprachlernbewusstheit entwickeln.Ein weiteres Themenfeld zu sprachlichen FĂ€higkeiten wird durch den Beitrag von Nicole Kaufmann eröffnet. Sie geht in ihrer differenzierten Analyse verschiedener Faktoren bei C-Test-Texten, die fĂŒr den Online-Einstufungstest Deutsch als Fremdsprache (onDaF) verwendet werden, der Frage nach, ob sich Merkmale zur Vorhersage von Textschwierigkeit herausfiltern lassen.Die Arbeitsgruppe um Jörg Roche im Projekt âSprachstandsermittlung bei Kindern mit Migrationshintergrundâ stellt in ihrem Beitrag ein Konzept zur Erhebung des Sprachstandes mehrsprachiger Kinder im Vorschulalter vor, das sich dadurch auszeichnet, dass es sich an den tatsĂ€chlichen altersgemĂ€Ăen kommunikationsbezogenen SprachfĂ€higkeiten monolingualer und bilingualer Kinder orientiert. Anhand eines Prototyps wird vorgestellt, wie mittels eines interaktiven Spiels auf einem Tablet die Kinder dazu animiert werden, rĂ€umliche und bewegungsbezogene ZustĂ€nde der Akteure sprachlich zu begleiten und damit das spielerische Geschehen voranzubringen. In dieser Ausgabe werden folgende Schriften rezensiert: Ballweg, Sandra (2015), Portfolioarbeit im Fremdsprachenunterricht. Eine empirische Studie zu Schreibportfolios im DaF-Unterricht. (v. J. Dinn); Hohm, Michael (2012), Sprachbewusstheit, Lesekompetenz und Textverstehen. Wie die Grammatik beim Lesen hilft (v. S. Hackl); Lindgren, Eva & Enever, Janet (Hrsg.) (2015), SprĂ„kdidaktik: Researching Language Teaching and Learning (v. V. Lohe). Ehlich, Konrad & Albert, Marina Foschi (Hrsg.) (2015), Deutsch als Fremdsprache als transkultureller Erfahrungsraum â Zur Konzeptentwicklung eines Faches (v. J. Hirschberg).Ich bedanke mich bei allen AutorInnen fĂŒr ihre BeitrĂ€ge und fĂŒr die ĂŒberaus groĂe Kooperationsbereitschaft. Diese habe ich ebenso im Herausgeberteam erfahren und auch diesem möchte ich herzlich danken
Installation of a Feed-and-Turn Dryer: An Option to improve Heat Utilization and Economy of an existing Biogas Plant
Feed-and-turn dryers may be installed in order to use excess heat from biogas CHPs especially in agricultural enterprises with otherwise low heat utilization. These dryers can be used for drying a manifold of agricultural produce. In this case draff, maize silage and saw dust were investigated. The focus was on drying effectiveness, economic benefits and probable changes in chemical composition of the materials investigated. Results demonstrate that the installation of the feed-and-turn dryer is a substantial improvement of the biogas plant. In the case investigated it significantly improves the energy efficiency by increasing heat utilization from 6,669 GJ·a-1 in 2007 to more than 27,542 GJ·a-1 in 2009. It provides, in addition, the agricultural enterprise with valuable equipment for producing high quality and high valuable feed and other products.  Finally, on-farm drying generates an additional income compared to purchasing equivalent products or to external drying
Results of batch anaerobic digestion test â effect of enzyme addition
The hydrolysis of lignocellulose is assumed to be the rate-limiting step in the anaerobic fermentation process. A fungal hydrolytic enzyme mixture was used to assess the enzymatic impact on different feedstocks for biogas production. The optimal conditions for enzymatic hydrolysis of rye grain silage, maize silage, grass silage, feed residues and solid cattle manure were determined in lab-scale experiments. Finally, the effects of enhanced hydrolysis on anaerobic digestion were investigated in batch digestion tests. Enzyme treatment of substrate showed Michaelis-Menten-like behavior and reached maximum values after 3 hours for reduced sugars as a product of hydrolysis. Methane production potential was determined for specific feedstock mixtures without enzyme, with inactivated enzyme and with active enzyme (with and without buffer). The results obtained show a clear increase in methane production after enzyme application for solid cattle manure (165 LN CH4âkgODM-1 to 340 LN CH4âkgODM-1 ), grass silage (307 LN CH4âkgODM-1 to 388 LN CH4âkgODM-1; enzyme plus buffer), feed residue (303 LN CH4âkgODM-1 to 467 LN CH4âkgODM-1), maize silage (370 LN CH4âkgODM-1 to 480 LN CH4âkgODM- 1)and a lower increase for rye grain silage (355 LN CH4âkgODM-1 to 413 LN CH4âkgODM-1). The ratios of heating values from methane yields to heating values from the dry materials ranged between 0.3 and 0.7 for the untreated feedstock and increased to levels between 0.6 and 0.9 after the different forms of enzyme application
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