65 research outputs found

    Kooperative Vielfalt und das Ganze der Arbeit: Überlegungen zu einem erweiterten Arbeitsbegriff

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    Wenn wir heute über eine veränderte Bestimmung von "Arbeit" und ihre Gestaltung in einer nachhaltig wirtschaftenden Gesellschaft nachdenken, so ist ein Ausgangspunkt die kritische Reflexion der Gründe für die Nicht-Nachhaltigkeit der gegenwärtigen Arbeitsweise. Diese Gründe, so lautet die Ausgangsthese des vorliegenden Aufsatzes, liegen in der Vorstellung, die modeme Ökonomie sei autonom gegenüber der natürlichen Mitwelt und der sozialen Lebenswelt. Ökonomie wird als auf Markt-Ökonomie, Arbeit als auf Erwerbsarbeit reduziert verstanden. Die Entwicklung eines erweiterten Arbeitsbegriffs beginnt daher mit der Herausbildung eines erweiterten Ökonomie-Verständnisses, in welchem Ökonomie als eingebettet in die bei den anderen Welten verstanden wird. So werden viele Formen des Arbeitens neben der Erwerbsarbeit sichtbar - Versorgungsarbeit, Gemeinwesenarbeit, Eigenarbeit. Zusätzlich gibt es selbstbestimmte Tätigkeiten und Muße. Auf der Basis eines derart erweiterten Arbeitsbegriffs läßt sich ein kooperatives, vielfältiges Arbeitskonzept entwikkeIn und lassen sich Kriterien einer neuen Verbindung zwischen Arbeit und Einkommen, lassen sich Konturen eines neuen Gesellschaftsvertrags skizzieren. -- To think about a new concept of "labour" and its organisation within a sustainable economy means to reflect on the reasons for the non-sustainability of our modern way of working. These reasons can be found in the popular view that economy is autonomous with regard to the natural co-world and the social-life world. In this view, the economy is reduced to the market and labour is only understood as paid labour. The development of a new concept of labour, therefore, starts with broadening the view of the economy. This leads to the picture of an "embedded economy", where economy includes activities within the household and the society. This broader view unveils the whole multitude of different types of work - paid labour, work at home and with people in their life-world (caring activities), citizen participation, voluntary, community work, self-providing new work. Based on this multitude, a complex, co-operative concept of labour can be developed, which has to be attached to forms of income by a new "social contract".

    Grenzüberwindungen nötig

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    Die Ausgangsthese der VÖW-Jahrestagung war, daß die ökologische Wirtschaftsforschung an disziplinare Grenzen stoße. Die folgenden Thesen diskutieren dies am Beispiel der Volkswirtschaftslehre und nehmen insbesondere auf die Ecological Economics bezug (1). Nach einer kritischen Bestandsaufnahme, bei der nicht nur disziplinare Grenzen festgestellt werden, werden Wege zu deren Uberwindung skizziert

    Sozial-ökologisches Tätigsein im Schatten der Moderne : Tätigkeitsräume für eine nachhaltige Regionalentwicklung

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    Der Forschungskontext der hier vorgelegten Untersuchung liegt innerhalb des in der sozial-ökologischen Forschung angesiedelten Forschungsverbundes "Blockierter Wandel? Denk- und Handlungsräume für eine nachhaltige Regionalentwicklung". Der Untersuchungsraum ist die Region "Muldemündung" in Sachsen-Anhalt. Dort, bei Dessau, mündet die Mulde in die Elbe. In dem Teilprojekt geht es um vielfältige Tätigkeiten, die, nur zum Teil als Arbeit anerkannt, in verschiedenen gesellschaftlichen Räumen stattfinden - in "Tätigkeitsräumen". Im Mittelpunkt der Überlegungen steht die Anerkennung und Bewertung der bisher vom sichtbaren Erwerbsarbeitsraum abgetrennten sorgenden und pflegenden Tätigkeiten. Denn in ihnen, so die These der Autorinnen, gibt es Fähigkeiten für eine nachhaltige Entwicklung. Verursacht wurde ihre Ausgrenzung durch abspaltende und hierarchische Konzeptionen des Politischen und des Ökonomischen. Die hier maßgeblichen Ansätze von John Locke und Adam Smith werden daher theoriegeschichtlich analysiert. Ansätze zu Konzeptionen, die diese Trennungen nicht mehr brauchen, finden sich in zwei untersuchten Praxisbeispielen, deren Auswertung jeweils spezifische kreative Potenziale für eine sozial-ökologische Transformation i. S. einer nachhaltigen Entwicklung sichtbar werden lässt - Potenziale vieler Menschen sowie der ökologischen Natur. Ihre Aktivitäten weisen auf die Herausbildung eines ganzheitlichen Tätigkeitskonzepts mit anderen Bewertungen und einer anderen "Natur der Arbeit" hin. Die Projekte stellen, analytisch gefasst, kleine neue Gesellschaftsverträge dar, über die neue, nicht trennende Konzepte von Politik und Ökonomie entwickelt werden können, die wiederum das neue Tätigkeitskonzept absichern. Gleichzeitig machen die Praxisbeispiele aber auch deutlich, wie stark neoliberale Kräfte die alten Strukturen stützen. Diese Ambivalenz wird verstärkt durch die vielfachen Schrumpfungsprozesse, denen die Untersuchungsregion ausgeliefert ist

    Die Neuerfindung des Ökonomischen: Ein (re)produktionstheoretischer Beitrag zur Sozial-ökologischen Forschung

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    Warum lassen sich die anhaltenden ökologischen und sozialen Krisen moderner Gesellschaften noch immer nicht überwinden? Wahrscheinlich auch deshalb, weil sich die gängigen Konzepte meist nur um "die Hälfte" kümmern: Sie vollziehen Trennungen und werten ökologische und sozial weibliche Produktivitäten als "reproduktiv" ab. In diesem Buch geht es dagegen um »das Ganze«. Die Autorinnen führen alle bisher getrennt voneinander behandelten produktiven Prozesse einer Gesellschaft in der Kategorie "(Re)Produktivität" zusammen: Natur und Kultur, männlich und weiblich, Produktion und Reproduktion. Mit dieser neuen Kategorie lassen sich aktuelle Krisenphänomene neu betrachten und Probleme anders verorten. Die "Neuerfindung des Ökonomischen" in diesem Buch rankt sich daher um die prozessuale Einheit von Produktion und Reproduktion. Das Buch knüpft an aktuelle Diskurse um eine zukunftsfähige und nachhaltige Entwicklung der Gesellschaft und ihrer Ökonomie an und trägt zur theoretischen Fundierung Sozial-ökologischer Forschung bei.The book aims to contribute towards a theoretical basis for socio-ecological research by uniting all productive processes within the category of (re)productivity. At first all considerations towards the pair of categories production and reproduction are appraised and the both disciplines dealing with the poles of this field of research, economics and biology/ecology are investigated concerning the way in which they treat the connection of these poles. This clarifies that separations and constructions of hierarchies between production and reproduction accompany the development of theories. The consequence is an also practical exclusion of the productive performances of nature and socially female work from the sphere of economy. In this way the connection between the societal relations to nature and the gender relations in the core of economy becomes visible. Based on these reflections the investigation is dedicated to the formulation of the category of (re)productivity - the idea of a procedural unity of production and reproduction. This is the original scientific contribution of the disquisition presented. The "new spectacles", provided by the category (re)productivity, are finally used to rescan anew the contemporary phenomena of the crisis, to relocate the problems and to point to areas of application. The new element - according to the central theses of the authoresses - is the reflection of those separations and exclusions, which so far do not just prevent the overcoming of crises but evoke them themselves. The innovation therefore consists in thinking together all those processes in society necessary for a (re)productive formation of societal relations to nature. By recognising the productivity of the "reproductive" and understanding their importance for economy the principles of this (conserving) formation become visible

    Vorsorgendes Wirtschaften

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    Das Konzept des Vorsorgenden Wirtschaftens wurde vom Arbeitskreis - seit 1996 Netzwerk - "Vorsorgendes Wirtschaften", dem Frauen aus der Schweiz, Osterreich und Deutschland angehören, entwickelt. Die Arbeit an dem Konzept ist ein andauernder Prozeß - die hier dargestellten Grundgedanken und Strukturen sind Ausdruck dieses Prozesses
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