10 research outputs found

    Unbezahlbare Nahrungsmittel – stark gestiegene Nachfrage oder Agrarrohstoffe als Anlageklasse: was sind die Ursachen?

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    Der steile Anstieg der Nahrungsmittelpreise hat zu einer allgemeinen Verunsicherung gefĂŒhrt. Nach Ansicht von Joachim von Braun, International Food Policy Research Institute, Washington, können die Lebensmittelpreise langfristig nur durch eine Steigerung der Produktion stabilisiert werden. Vor allem sollten die Regierungen in den EntwicklungslĂ€ndern ihre mittel- und langfristigen Investitionen in lĂ€ndliche Infrastruktur, landwirtschaftliche Forschung und Beratung sowie den Marktzugang fĂŒr Kleinbauern intensivieren. UnterstĂŒtzung findet diese Auffassung durch Hans-Joachim Preuß, Deutsche Welthungerhilfe e.V. FĂŒr ihn kann ErnĂ€hrungssicherheit langfristig nur erreicht werden, wenn die lĂ€ndliche Entwicklung wieder ein Schwerpunkt der Entwicklungszusammenarbeit wird und mehr Gelder fĂŒr die Landwirtschaft zur VerfĂŒgung gestellt werden. Und auch fĂŒr Ralf SĂŒdhoff, UN World Food Programme (WFP), liegt die grĂ¶ĂŸte Herausforderung der aktuellen Krise in der Landwirtschaft selbst. Ein massiver Ausbau des Nahrungsangebots sei nötig – und das grĂ¶ĂŸte Potential liege in den EntwicklungslĂ€ndern selbst. Christian Henning, UniversitĂ€t Kiel sieht die vorrangige Aufgabe der Politik darin, Rahmenbedingungen fĂŒr funktionierende internationale MĂ€rkte zu schaffen, in denen relative KnappheitsverhĂ€ltnisse unverzerrt durch entsprechende Preisentwicklungen signalisiert werden: »Denn das beste Mittel gegen hohe Nahrungsmittelpreise sind hohe Nahrungsmittelpreise.« Dieter Kirschke und Astrid HĂ€ger, Humboldt-UniversitĂ€t zu Berlin, verweisen ebenfalls auf die WeltagrarmĂ€rkte, auf denen Marktorientierung und WettbewerbsfĂ€higkeit in den Vordergrund treten und – angesichts der erwarteten Agrarpreisentwicklung – neue Perspektiven und Chancen angeboten werden.Nahrungsmittelpreis, Nahrungsmittelversorgung, Agrarpreispolitik, Landwirtschaftliche Entwicklung, EntwicklungslĂ€nder, Welt

    EntscheidungsunterstĂŒtzung bei der Gestaltung von Agrarumweltprogrammen

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    In dem Beitrag wird dargelegt, wie in Zusammenarbeit von Wissenschaft, Politik und Verwaltung kon­krete EntscheidungsunterstĂŒtzung fĂŒr die Politikgestaltung in komplexen Systemen geleistet werden kann. Zur Anwendung kommt ein interaktiver PC-gestĂŒtzter Programmierungsansatz, dessen Möglichkeiten fĂŒr die Verbesserung von Agrarumweltprogrammen in Sachsen-Anhalt genutzt werden. Gemeinsam mit den betroffenen Akteuren wird auf der Grundlage interaktiv durchgefĂŒhrter Simulationsrechungen unter Einbeziehung verschiedener Einflussfaktoren (Zielgewichtung, KofinanzierungssĂ€tze und Budgetumfang) eine Strategie zur Verbesserung des Agrarumweltprogramms entwickelt.Peer Reviewe

    Programming rural development funds

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    Policies for rural areas have become an important, but complex policy field in the European Union`s Common Agricultural Policy. The purpose of this paper is to report on a methodological approach pursued to model the allocation of EAFRD (European Agricultural Fund for Rural Development) funds in Saxony-Anhalt. We show how an interactive programming approach can be developed and used to support our partner Ministry of Agriculture and the Environment. So far, various key elements of the modeling approach have been specified: the definition of all relevant policy measures and funding options, the assessment of impacts on the regional objectives pursued, the definition of relevant low and upper bounds, and the formulation of co-financing requirements and possibilities. Some first results reveal potentials for policy adjustment. After some more refinements and specifications, the model is to be used interactively with Ministry representatives for scenario calculations to support policy-making and strategy development for rural development in Saxony-Anhalt

    Eckpunkte der Perspektivplanung

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    Aus ihrem fĂŒr die Beurteilung der Altschulden-Ablöseangebote erarbeiteten Gutachten zur Marktentwicklung stellen die Autoren PROF. DR. DIETER KIRSCHKE und DR. ASTRID HÄGER von der Humboldt-UniversitĂ€t zu Berlin und DR. STEFFEN NOLEPPA, agripol GbR fĂŒr die Perspektivplanung von Agrarunternehmen wichtige Aussagen zusammen.Peer Reviewe

    Strukturwandel im Agrarsektor

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    Das neue Bild des Strukturwandels im Agrarsektor wird geprĂ€gt durch eine Vielfalt wirtschaftlicher, politischer und institutioneller VerĂ€nderungsprozesse. Die gesellschaftlichen AnsprĂŒche an den Agrarsektor haben sich gewandelt und sind vielfĂ€ltiger und komplexer geworden, und der Paradigmenwechsel von einer eher protektionistischen Agrarpolitik zu einer stĂ€rker an Umwelt- und QualitĂ€tszielen ausgerichteten Agrarpolitik hat erheblichen Einfluss auf strukturelle Entwicklungen. Zudem werden die strukturellen VerĂ€nderungsprozesse entscheidend geprĂ€gt durch neue Technologien und Internationalisierungs- und Globalisierungsprozesse. Von 2003 bis 2006 arbeitete an der Humboldt-UniversitĂ€t eine von der DFG geförderte Forschergruppe zu Fragen des Agrarstrukturwandels in Mitteleuropa. Der Beitrag stellt beispielhaft einige Ergebnisse der Forschungsarbeiten vor und skizziert kĂŒnftige Arbeiten in dem Forschungsschwerpunkt. Am Beispiel des Agrarsektors geht es um ein neues und vertieftes VerstĂ€ndnis strukturellen Wandels in modernen Volkswirtschaften.Peer Reviewe

    Agricultural Nitrogen Pollution of Freshwater in Germany. The Governance of Sustaining A Complex Problem

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    The nitrogen pollution of freshwater heavily affects social–ecological systems. To reduce negative effects, research calls for an integrated approach, including a coherent and diverse set of governance instruments. Thus far, however, the effects of (non-)integration have been blurry. Taking Germany as an example, this study sheds light on the actual complexity of the problem along five dimensions of complexity (goals, variables, dynamics, interconnections, and uncertainties). It also sheds light on related governance instruments (rules, information, and economic incentives) and their impacts on problem-solving (implementation of specific measures). Analyses include expert interviews on complexity, European water and agricultural policies, and official data on the planning and implementation of measures to reduce nitrogen concentrations. Results show Germany’s path of sustaining a complex problem by using a non-coherent and low diversity governance approach, avoiding rigorous rules, and barely using economic instruments to deal with nitrogen surpluses. A stronger integration of water and agricultural policies, as well as a better use of economic instruments, are suggested to enhance water quality in the future.Peer Reviewe

    Post-Exzeptionalismus statt Transformation? Die LegislativvorschlÀge und ihre nationale Umsetzung im Lichte einer Expertenbefragung zur Ausgestaltung der GAP nach 2022

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    Die Agrarpolitik galt lange als Extremfall eines exzeptionalistischen Politikfelds, in dem auf Basis sektorspezifischer Policy-Ideen ein privilegierter Zugang von Produzenteninteressen institutionell abgesichert und die Etablierung sektorspezifischer Policy-Instrumente ermöglicht wurden. Die erheblichen VerĂ€nderungen der GAP seit 1992 lassen sich als partielle Transformation hin zu einem post-exzeptionalistischen Politik-Arrangement verstehen, das alte und neue Ideen, Interessen und Instrumente in einem pfadabhĂ€ngigen Umfeld verbindet und eine marktliberale ‚Normalisierung‘ abwehrt. Der vorliegende Beitrag analysiert, in welche Richtung sich die GAP nach 2022 bewegt. Dazu werden die LegislativvorschlĂ€ge und der Prozess ihrer nationalen Umsetzung in Deutschland bis zum Sommer 2021 analysiert und mittels einer telefonischen Befragung unter 153 agrarpolitischen Fachleuten die Positionen der agrarpolitisch maßgeblichen Gruppen in Deutschland zu einer exzeptionalistischen, post-exzeptionalistischen oder ‚normalisierten‘ Agrarpolitik erhoben. Die Untersuchung zeigt, dass sich fĂŒr die GAP nach 2022 eine erneute Erweiterung des ideellen Rahmens, des institutionellen Zugangs fĂŒr nicht-agrarische Akteure, eine komplexere Konstellation von Interessengruppen sowie neue Instrumente abzeichnen, die alte sektorale Einkommensinteressen mit neuen gesellschaftlichen Anliegen verknĂŒpfen. Die Positionierungen der agrarpolitischen Gruppen in Deutschland zeigt eine ĂŒberwiegende Zustimmung fĂŒr die Fortsetzung des post-exzeptionalistischen Entwicklungspfads, wĂ€hrend eine RĂŒckkehr zum alten Agrarexzeptionalismus oder eine marktliberale ‚Normalisierung‘ weitgehend skeptisch beurteilt werden
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