89 research outputs found

    Die weibliche Seite der Gewalt: junge Aussiedlerinnen in der Straßenkultur

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    'Der Beitrag thematisiert die Rolle junger Aussiedlerinnen im Milieu der Straßenkultur. Auf der Datengrundlage der Dissertation 'Ablauf, Funktion und Prävention von Gewalt. Eine soziologische Analyse der Verhaltensweisen in den Cliquen junger Russlanddeutscher' sowie weiterer Befragungen werden Erkenntnisse zum Konfliktdenken und -verhalten der Frauen vorgelegt. Es zeigt sich, dass von ihnen in dem traditionell patriarchalischen Milieu Passivität in Konflikten erwartet wird, dass sie in verschiedener Weise sowohl als Opfer als auch als Täter von Gewalt auftreten und zudem als Mütter großen Einfluss auf die Tradierung des Regelwerkes der Straßenkultur haben. Es gilt, Präventionsangebote zu entwickeln, die sich dieser Problematik annehmen, zumal es Anzeichen dafür gibt, dass die Straßenkultur in unserer Gesellschaft an Bedeutung gewinnen könnte. Deshalb sollten diese Maßnahmen darauf abzielen, sowohl den bestehenden Strukturen als auch aktuellen gesellschaftlichen Entwicklungen entgegenzuwirken, die Gewalt in der Bevölkerung - auch durch die Frauen - begünstigen können.' (Autorenreferat)'This paper addresses on the role of young Russian-German women in the milieu of the street culture. Based on the results of the Ph.D. thesis 'Processes, functions and prevention of violence. A sociological analysis of the behaviour of Russian-German cliques' and on further data findings about the conflict attitudes and behaviour of the women are presented. The author shows that they are expected to act passive in conflicts, that they occur in certain ways as victims and as offenders of violence and that their role as a mother gives them an important influence on keeping the rules of the street culture alive. Thus, prevention is needed that addresses on these problems, especially, because there are signs that the street culture may spread in our society. On one hand, we have to care about the existing structures of that milieu; on the other hand, we have to deal with recent developments of our society that may increase violence - even of women.' (author's abstract)

    Russlanddeutsche im Jugendstrafvollzug: eine explorative Studie über ethnische Gruppenbildung, Ehre und Gewalt im Strafvollzug

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    "Dieser Beitrag bietet empirische Erkenntnisse aus qualitativen Interviews mit neun russlanddeutschen Inhaftierten. Diese erlauben es, mehr über die Bedeutung und Problematik verschiedener Formen der Gruppenbildung im deutschen Jugendstrafvollzug zu erfahren, aus der sich vor allem Unterschiede hinsichtlich der Machtansprüche und Rigidität unter den Insassen sowie der Kooperation mit dem Anstaltspersonal ergeben. Hierbei zeigt sich zudem die Relevanz der Größe und Durchsetzungsfähigkeit einzelner Gruppen." (Autorenreferat)"This paper provides the empirical insights of qualitative interviews of nine Russian German inmates. These allow for a better understanding of the meaning and problems of different kinds of group formation in German youth prisons that further contribute to differences in respect of claims to power and rigidity among the inmates as well as the cooperation with the prison stall. Moreover, the data shows the meaning of the size and assertiveness of these groups." (author's abstract

    Die Rechtfertigung abweichenden Verhaltens von Heranwachsenden im sozialen Kontext

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    'Der Beitrag behandelt die von der Neutralisationsforschung weitgehend vernachlässigte Fragestellung, inwiefern Rechtfertigungen sich selbst und verschiedenen Umfeldern (Freunde und Eltern) gegenüber sowie bei bestimmten Vergehen variieren. Die quantitative Studie ist dabei auf das Rechtfertigungsverhalten von Heranwachsenden aus sozial benachteiligten Stadtgebieten zugeschnitten, die vielfach durch Vergehen der Straßenkriminalität auffallen. Es zeigen sich etliche Konsistenzen und Inkonsistenzen im Rechtfertigungsverhalten gegenüber den verschiedenen Umfeldern, die sowohl auf eine teilweise Anerkennung von Gewaltdelikten der Eltern in diesem Milieu hindeuten als auch auf eine Scham des Individuums bei anderen Delikten.' (Autorenreferat)'This article addresses questions that are widely neglected by neutralization research: in how far do justifications for certain offences differ toward oneself and in different settings (friends and parents), as well as for certain offences? The quantitative study analyses on the justifications of juveniles from disadvantaged neighbourhoods that are often involved in street crime. Several consistencies and inconsistencies can be observed concerning the use of justifications toward the different settings. Those do not only indicate a partly acceptance of violent offences by the parents in this milieu but also the shame of the individual for other offences.' (author's abstract)

    Wirtschaftsfaktor Angst: von Sicherheitswahrnehmung und Sicherheitsunternehmern

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    "Das Sicherheitsempfinden des Menschen ist ein subjektives Konstrukt, das sich aus einer Vielzahl von Faktoren zusammensetzt und ständiger Einflussnahme unterliegt. Neben Erfahrungsberichten und Befürchtungen aus dem sozialen Umfeld wird man mit diversen Unsicherheitsszenarien durch Sicherheitsunternehmer konfrontiert. Hierzu zählen u.a. Politik, Medien, Polizei, Justiz, Sicherheitsindustrie, Wissenschaft und Schule. Im Wechselspiel legen es verschiedene Akteure dieser Gruppen darauf an, zum Selbstzweck (Profit, Macht, Aufmerksamkeit etc.) bestehende Unsicherheiten in der Bevölkerung aufzugreifen und zu instrumentalisieren sowie neue Unsicherheiten zu generieren. Der Bürger fungiert hierbei als manipulationsfähiges und -bereites Wesen, dem man gleichsam das Problem als auch seine Lösung 'verkauft'. Politiker legen es beispielsweise darauf an, durch skandalträchtige Mediendiskurse auf sich aufmerksam zu machen und (wieder)gewählt zu werden sowie Gesetzesverschärfungen durchzusetzen. Zu diesem Zweck werden durch die verschiedenen Sicherheitsunternehmer - teilweise gemeinsam - Sündenböcke für die nationale Bedrohung - z.B. Russlanddeutsche - oder Feindbilder der internationalen Bedrohung - z.B. Islamisten - aufgebaut. Selbstverständlich gehen von diesen Personenkreisen reale Gefahren aus, diese werden jedoch im Blickfeld der Mehrheitsbevölkerung mitunter maßlos übertrieben und entgegen bestehender Sicherheitsdaten negativ dargestellt, um das Interesse der Bürger zu wecken, neue Maßnahmen durchzusetzen und sich selbst zu rechtfertigen. Die Folge sind zunehmende Ängste in der Bevölkerung sowie Forderungen nach robusten Maßnahmen, um die Sicherheit zu gewährleisten. Im Zuge dessen sind viele Menschen nicht nur dazu bereit, freiheitliche Grundrechte einzuschränken, sondern auch repressive anstatt präventiver Strategien zu favorisieren. Kriminelle werden mit einem Menschenbild des pathologisch Bösen belegt, dem man mit Prävention (allein) nicht mehr begegnen kann, vielmehr setzt man auf die Abschiebung, das Wegschließen bzw. die 'Eliminierung' des Bösen." (Autorenreferat

    Russlanddeutsche und die Polizei in Duisburg: zum Vertrauen russlanddeutscher Spätaussiedler in die Polizei

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    In der empirischen Studie wird am Beispiel Duisburgs ein Einblick in die komplexen wechselseitigen Zusammenhänge zwischen russlanddeutschen Spätaussiedlern und der deutschen Polizei gegeben. Es handelt sich um eine standardisierte schriftliche Befragung an 219 Duisburger Russlanddeutschen. Die Untersuchung kam zu folgenden Ergebnissen: Das Lebensalter spielt bei der Inanspruchnahme der Polizei eine wesentliche Rolle, die Jüngeren wenden sich bei Schwierigkeiten eher an die Polizei als die Älteren. Neben der polizeilichen Aufklärung ist für die jungen Russlanddeutschen die konsequente Anwendung von Regeln seitens der Polizei vonnöten. Ebenso wichtig ist, dass die Polizei keine Ressentiments gegenüber den Jugendlichen zeigt, deren öffentliche Auftritte nicht zwangsläufig Treffen devianter Cliquen sind. Problematischer gestaltet sich der Kontakt der Polizei zu den älteren Russlanddeutschen, die häufig in "Kolonien" leben und tendenziell negative Einstellungen gegenüber der Polizei - bedingt durch die negativen Erfahrungen im Herkunftsland - haben. Um eine Aufklärung möglichst vieler Aussiedler erreichen zu können, müssen z.B. Sprachkurse bzw. Treffen der Landsmannschaften von der Polizei aufgesucht werden. Es wäre nützlich, bei diesen Maßnahmen russisch sprechende Sozialarbeiter und Sozialpädagogen hinzuzunehmen. Da in Zukunft immer mehr junge Aussiedler nach Deutschland kommen werden, die in ihren Herkunftsländern ökonomisch integriert waren, wird ihre Integration in Deutschland schwieriger werden. Andererseits wird diese Gruppe weniger Ressentiments gegenüber der deutschen Polizei haben; dadurch besteht die Hoffnung, dass sich in Zukunft die Probleme zwischen Russlanddeutschen und der Polizei minimieren werden. (ICF

    Gewalt ist (k)eine Antwort! Zur Bedeutung der Ehre für abweichendes Verhalten russlanddeutscher Jugendlicher

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    "Dieser Beitrag thematisiert die Faktoren, die den Gebrauch von Gewalt junger Russland-deutscher begünstigen. Hierbei wird vor allem der Frage nachgegangen, welchen Einfluss deren Verständnis von Ehre und Maskulinität auf den Gewaltgebrauch hat. Neben einer Diskussion des Forschungsstandes zur Prävalenz sowie zu den Motiven von Gewalt wird auf die Ergebnisse eigener Befragungen junger Russlanddeutscher in Duisburg und Frankfurt/M. zurückgegriffen. Auch angesichts großer Sprachdefizite sowie schlechter Bildungs- und Berufchancen entpuppt sich der Ehrbegriff dieser Heranwachsenden, der sich an einem traditionellen Männlichkeitsideal orientiert, als ein effektives Mittel sozialer Kontrolle, dem in beträchtlichem Maße handlungsleitende Bedeutung zukommt." (Autorenreferat)"This paper discusses conditions favouring the use of violence by young Russian-Germans from the former Soviet Union. The authors focus on the question of what kind of influences the young people's understanding of honour and masculinity has on their use of force. In addition to a discussion of the state of the art on prevalence as well as on the motives of violence, the authors refer to an empirical study of young Russian-Germans in the cities of Duisburg and Frankfurt/M. The concept of honour based upon a traditional ideal of masculinity turns out to be a means of social control which guides their actions to a considerable extent." (author's abstract

    Die Segregation der Russlanddeutschen und die Folgen:: Kampf der Kulturen in Duisburg und anderswo?

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    "In diesem Beitrag geht es um die kleinräumige Segregation der Russlanddeutschen und ihre Folgen für das Zusammenleben in Deutschland. Die Ergebnisse beruhen unter anderem auf dem von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) zwischen 2001 und 2004 geförderten Forschungsprojekt 'Polizisten im Konflikt mit ethnischen Minderheiten und sozialen Randgruppen' an der Universität Duisburg-Essen (vgl. Schweer/ Strasser 2003; Strasser/ van den Brink 2004; Lillig/ Strasser2004; Strasser/ Zdun 2003; Zdun 2004). In einer Teilstudie zu diesem Projekt wurde erstmals das Verhältnis der Russlanddeutschen zur Polizei untersucht. In der Duisburger Studie wurden 2001 219 Russlanddeutsche verschiedener Altersgruppen befragt; davon waren 76 Personen im Alter zwischen 14 und 25 Jahren. Ein Jahr später führten die Verfasser eine Vergleichsstudie in Frankfurt a.M. mit 118 Russlanddeutschen im Alter zwischen 14 und 25 Jahren durch." (Textauszug

    Von der Gemeinschaftsgewalt zur Gewaltgemeinschaft? Zum Wandel der Straßenkultur

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    Die Verfasser setzen sich mit der Frage auseinander, was sich an der Bedeutung von Gewalt als Folge einer stärker individualisierten Lebensführung verändert hat. Mit dem Wandel von traditionalen zu posttraditionalen Gemeinschaften rücken individuelle Interessen der Beteiligten stärker in den Vordergrund. Kollektives Solidaritätserleben weicht hedonistischen Motiven für Schlägereien wie sozialer Anerkennung und dem "Adrenalinkick". Die Verfasser diskutieren zunächst den Wandel von Gemeinschaften in der Postmoderne und beschreiben anschließend die Straßenkultur, in deren Milieu die Gewalt eine gemeinschaftsbildende Wirkung zeigt. Am Beispiel der Hooligans und der jungen männlichen Russlanddeutschen wird nach der Veränderung der Bedeutung von Gewalt in diesem Milieu gefragt. Die Besonderheit der Russlanddeutschen wird darin gesehen, dass nicht wenige von ihnen in den Herkunftsländern mit einem traditional-kollektivistischen Gemeinschaftsbild aufgewachsen sind und erst in Deutschland posttraditional-individualistischen Einflüssen ausgesetzt waren. (ICE2

    Gute Freunde und gute Freunde sind nicht das Gleiche: zur Bedeutung von Freundschaftsbeziehungen in frühen Phasen von Desistance männlicher Heranwachsender

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    "Thema dieses Beitrags sind Freundschaftsbeziehungen junger Männer (17-20 Jahre) in frühen Phasen des Abstandnehmens von Delinquenz. Während die Einbindung in delinquente Freundschaftsnetzwerke oder Peer Groups als Ursache und Konsequenz individueller delinquenter Aktivitäten im Fokus kriminologischer Forschung steht, wurde die Bedeutung von Freundschaftsnetzwerken für die Abnahme von Delikten bisher kaum untersucht. Anhand qualitativer Leitfadeninterviews mit männlichen Heranwachsenden wird der Frage nachgegangen, welche Bedeutung Freundschaftsbeziehungen bei der Unterstützung von Wegen aus der Jugenddelinquenz zukommt. Dabei erweisen sich insbesondere die wechselhaften Dynamiken in Freundschaftsbeziehungen sowie sich verändernde Freundschaftskonzepte als bedeutsam. Die Befunde zeigen, dass Freundschaftsbezüge als zentrales Element innerhalb des sozialen Netzwerks von Heranwachsenden einen zusätzlichen Beitrag zur Stabilisierung nicht delinquenter Verhaltensweisen leisten können." (Autorenreferat)"This paper addresses friendship relations among male youth (aged 17-20) of early stages of desistance. While delinquent peer groups are often considered a cause and consequence of individual delinquent behaviour in youth by criminological research, the meaning of friendship networks for desistance is largely neglected. The authors analysed 20 qualitative semi-structured interviews with male youth to explore the rote of friendship relations in supporting desistance from juvenile delinquency. Especially the volatile dynamics within friendship relations and changing friendship concepts among the youth appear to be crucial in this context. Results indicate that friendship relations may serve as an essential part of the social network of young people in supporting non-delinquent behaviour." (author's abstract

    Sozialkapital durch Gewaltprävention: Erkenntnisse aus einem Mediatorenprogramm bei jungen MigrantInnen

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    "The mediation programme Medi.Peer addressed socially disadvantaged,violent youth in the city of Duisburg who had been repeated and serious offenders before. The project was based on two assumptions: First,even violence-prone youth possess competences in mediation which are used in everyday life in order to avoid violent behaviour in conflict situations. Secondly, prevention of violence is likely to be successful among young deviant migrants if experienced members of this milieu are included. Based on these assumptions, two youth groups were recruited to participate in a year long (educational) training in order to increase their social competences and to reconsider previous attitudes and behaviour patterns. This should contribute to minimize the juvenile delinquent behaviour by discussing and studying alternative behavioural options in training modules which should later be practiced in other settings as well. Furthermore, the programme aimed at mediation and multiplication by the participants in everyday life. For several reasons these goals were realized in just one group; the failure of the second group was mainly due to acute drug addiction of its participants and their refusal to change their habit of drug consumption.Many things can, however, be learned from the experience in both groups, not just from the success with the group in which - apart from the intended goals - it was possible to increase the social capital on both the individual and the social level." (author's abstract)"Das Mediatorenprogramm Medi.Peer richtete sich an sozial benachteiligte, besonders durch Gewaltanwendung auffällige Jugendliche aus Duisburg, die zu Projektbeginn dem Milieu der Wiederholungs- und Intensivstraftäter zuzurechnen waren. Hierbei wurde von zwei zentralen Annahmen ausgegangen. Erstens verfügen selbst gewaltauffällige Jugendliche über Streitschlichtungskompetenzen, die sie im Alltag anwenden, damit nicht jeder Konflikt in Gewalt mündet. Zweitens hat Gewaltprävention bei auffälligen jungen MigrantInnen dann eine hohe Erfolgswahrscheinlichkeit, wenn in der Szene erfahrene Jugendliche eingebunden werden. Davon ausgehend sollten zwei Gruppen von Jugendlichen einem einjährigen Training und gezielten Schulungen unterzogen werden, um deren Sozialkompetenzen zu stärken sowie bisherige Einstellungen und Verhaltensweisen zu überdenken. Dies sollte dazu beitragen, das delinquente Verhalten der Jugendlichen deutlich zu reduzieren, indem auch alternative Handlungsoptionen zunächst bei den Schulungen diskutiert und einstudiert wurden, um anschließend auch außerhalb praktiziert werden zu können. Darüber hinaus war das Programm darauf ausgelegt, dass die TeilnehmerInnen im Alltag sowohl als MediatorInnen als auch als MultiplikatorInnen auftraten. Diese Ziele wurden aus verschiedenen Gründen nur in einer Trainingsgruppe mit Erfolg erreicht; das Scheitern der zweiten Gruppe beruhte vor allem auf der akuten Drogenproblematik der TeilnehmerInnen und der fehlenden Bereitschaft, etwas am Konsumverhalten zu ändern. Aus den Erfahrungen mit beiden Gruppen kann viel gelernt werden, nicht nur aus den Erfolgen mit der Gruppe, bei der neben den geplanten Zielen auch das Sozialkapital deutlich gestärkt werden konnte." (Autorenreferat
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