5 research outputs found

    Identität verkaufen

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    Die Arbeit widmet sich dem Problem, inwieweit und zu welchem Zweck von Produkten gesprochen wird, als handle es sich um Menschen. Um eine analytische Betrachtung zeitgenössischer Produktbeschreibungen zu ermöglichen, bildet sie insgesamt neun Werkzeuge heraus. Zum einen zieht sie hierfür die Identitätskonzeption Erik Eriksons heran. Als maßgebliche, bei Erikson gebräuchliche Darstellungsansätze macht sie die narrativen Prinzipien der Biographisierung und der relationalen Bestimmung fest, um später ihre Anwendung in produktbezogenen Texten prüfen zu können. Zum anderen gelangt sie in der Auseinandersetzung mit der Verdinglichungstheorie Martha Nussbaums zu sieben Aspekten der „Vermenschlichung“ eines unbelebten Objekts. Anhand der so gewonnenen Analyseinstrumente zeigt sie, dass heutige Produktbeschreibungen nicht nur eine Gleichbehandlung von Mensch und Erzeugnis vornehmen, sondern Produkte zudem wie menschliche Individuen charakterisieren, die unter anachronistisch wirkenden Bedingungen leben. Um letztere Distinktion zu isolieren, nimmt die Arbeit die Differenz zwischen der Vorstellung stabiler lebensweltlicher Verankerung als einem „modernen“ und vielschichtiger Selbstentfremdung als einem „postmodernen“ Phänomen in Augenschein. Auf der Basis dieser Unterscheidung führt sie als Absicht der vermenschlichenden Produktbeschreibungen die Konstitution eines „ideellen Mehrwerts“ ins Treffen. Selbigen definiert sie als den narrativ hergeleiteten, zusätzlichen Wert eines Erzeugnisses, der sich als Resultat eines subjektiven Zuschreibungsprozesses im Auge des potenziellen Käufers versteht. Zudem zeigt sie, dass der „ideelle Mehrwert“ mit einer Wahrnehmungsdifferenz korrespondiert, die zwischen der Selbst- und Produktbetrachtung des Konsumenten auftritt – sofern dieser zu dem Eindruck gelangt, das beschriebene Erzeugnis weise eine klarere und beständigere innere Bestimmtheit auf, als sie seiner eigenen Person zukomme. Insgesamt versucht diese Dissertation, eine philosophische Grundlage zu schaffen, um der Frage nach der Bedeutung von Marken- und Traditionsprodukten für den heutigen Menschen einen Bezugsrahmen für neuartige Antworten zu bieten.The thesis investigates the ways in which numerous products today are portrayed as if they were human beings, and identifies possible reasons for this practice. In order to conduct a stringent examination of product descriptions, nine analytic instruments are put forward. Firstly, the thesis makes use of Erik Erikson's concept of human identity, from which it extracts the narrative principles of formulating a biography and of defining the relationships surrounding the respective entity. Both of those means of characterizing a human personality are later shown to be present in product-oriented texts. Secondly, it proposes seven aspects of a "subjectification" of products. These correspond to Martha Nussbaum's seven qualities of "objectification", in that they aim to do the exact opposite. All the mentioned diagnostic instruments are then utilized to show that products are not only characterized like human beings would be; rather, they are also portrayed as people living in a "modern" environment, thus contrasting the "post-modern" conditions with which today's customers must deal. The difference between a "modern" and a "post-modern" method of viewing and referring to subjects is studied in detail. The distinction that "subjectified" products have, which is to seemingly realize an outdated human identity concept, is shown to be the basis for their "immaterial surplus-value". This value is defined as the result of both the "subjectifying" product descriptions and the according attribution of value in the customer's mind. The thesis therefore proposes it to be the intention of the "subjectification" of products, to selectively change the point of view of the customer to that of a "modern" position, so that he will be able to attribute surplus-value to the product. If successful, the product will be depicted as an entity that is self-defined in a clearer and more constant fashion than the customer's "post-modernly" oriented idea of himself. This would effectively make Erikson's concept of identity a concept no longer of man, but one of man's creation, his products. On those grounds, the thesis tries to create a new, philosophically founded frame of reference, so that the meaning of certain products within today's societies can be taken into closer examination

    Religiöse Elemente in Fantasy-Literatur als Bezugsquelle religionskompositorischer Weltanschauungen

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    Ausgehend von der Fragestellung, ob Fantasy-Litertaur religiöse Elemente beinhaltet und ob das Genre eine mögliche Bezugsquelle zur Gestaltung einer religiösen oder spirituellen Weltanschauung darstellen kann, werden im ersten Teil der Arbeit religiöse Elemente der heutigen weltanschaulichen Sitaution in Österreich in ihrem möglichen Bezug zu Fantasy-Literatur untersucht. Die heutige weltanschauliche Situation, in welcher die religiösen Elemente eingebettet sind, zeigt sich als religionskompositorisch. So findet sich in der österreichischen Gesellschaft des 21. Jahrhunderts die Tendenz, sich individuelle Weltanschauungen aus Elementen unterschiedlichster religiöser Traditionen und weltanschaulicher Typen zu „komponieren“. Zur Eingrenzung der zu untersuchende religiösen Elemente und zur Klärung der Fragestellung werden qualitative Leitfadeninterviews mit Menschen unterschiedlichen Alters und sozialer Schichten in Wien in die Untersuchung einbezogen. Aus der Auswertung der Interviews ergeben sich zwei Theorien. Die erste Theorie besteht darin, dass „Religionskomponisten“ dazu neigen, religiöse Motive in Fantasy-Literatur zu finden, die sie in ihre Weltanschauung miteinbeziehen, oder die sie in ihrer spirituellen Weltanschauung bestärken. Als zweite Theorie wird postuliert, dass Menschen, die kaum oder kein Interesse daran bekunden, sich eine spirituelle Weltanschauung anzueignen, kaum oder keine religiösen Motive in Fantasy-Literatur wahrnehmen, und gegebenenfalls genannte Motive nicht in ihre Weltsicht aufnehmen. In der Literaturanalyse des dritten Teils der Arbeit werden „HIS DARK MATERIALS“ von Philip PULLMAN, „Harry Potter und der Stein der Weisen“ von J. K. ROWLING und „Die Nebel von Avalon“ von Marion Zimmer BRADLEY nach religiösen Elementen relgionswissenschaftlich untersucht. Es wird festgestellt, dass in diesen drei Werken der Fantasy-Litertur religiöse Elemente aufzufinden sind. Da die Auswahl der Romane sich aus deren Nennung in den geführten Interviews ergab, werden anschließend die beiden Theorien der Auswertung in der Literaturanalyse exemplarisch überprüft. Das Ergebnis der Untersuchung zeigt auf, dass Fantasy-Literatur religiöse Elemente mythischer und ritueller Dimensionen beinhaltet, weiters Strukturen und Inhalte von Märchen aufweist, Magie ein wichtiger Bestandteil des Genres darstellt und all dies in der heutigen „religionskompositorischen“ Situation dazu führt, dass religiös bzw. spirituell interessierte, Fantasy-Literatur lesende Religionskomponisten diese literarische Gattung als Bezugsquelle ihrer Weltanschauung nutzen

    Geschlechtsidentität als Menschenrecht : Anerkennung von Intergeschlechtlichkeit im Personenstandsrecht

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    Im Mittelpunkt meiner Arbeit steht die Auseinandersetzung mit dem Erkenntnis des Verfassungsgerichtshofs vom 15. Juni 2018 in besonderer Bezugnahme auf die Wahrung der Geschlechtsidentität gemäß Artikel 8 der Europäischen Menschenrechtskonvention. Damit verbunden diskutiere ich die vom VfGH geforderte verfassungsgemäße Interpretation des § 2 Abs 2 Z 3 PStG 2013 und damit einhergehende Fragestellungen rund um eine positive Festlegung des Geschlechtseintrags für intergeschlechtliche Personen. Abschließend gehe ich auf Folgeentscheidungen zum Anlassfall ein und analysiere, was es rechtlich zu bedeuten hat, wenn der Gesetzgeber weiter untätig bleibt, einen verfassungskonformen Geschlechtseintrag begrifflich festzulegen.eingereicht von Sarah WidterUniversität Linz, Diplomarbeit, 2019(VLID)449233

    Rechtsfragen des Grundnutzungsverhältnisses bei Superädifikaten

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    Superädifikate als Bauwerke, die auf fremdem Grund in der Absicht nicht steter Belassung errichtet werden, stehen und fallen mit dem Grundnutzungsverhältnis, also dem Rechtsverhältnis zwischen Bauführer (Superädifiziar) und Liegenschaftseigentümer. Dem Grundnutzungsverhältnis kommt dabei gleich doppelte Bedeutung zu, als es nicht nur die Bauführung und den Fortbestand des Bauwerkes auf fremdem Grund ermöglicht (sog. „Nutzungsfunktion“), sondern auch die mangelnde Belassungsabsicht des Bauführers als Existenzvoraussetzung eines jeden Superädifikates nach außen hin für jedermann publik machen kann (sog. „Dokumentationsfunktion“). Im Rahmen der vorliegenden Arbeit werden diese beiden Funktionsweisen und die hiermit verbundenen Fragestellungen grundlegend beleuchtet, wobei dazu jeweils die Rechtsgrundlagen sowie der dazu vorhandene Meinungsstand in Rsp und Lehre dargestellt und darauf aufbauend wo geboten auch eigene Lösungsansätze entwickelt werden. Auf Ebene der „Nutzungsfunktion“ wird zunächst dargestellt, dass aufgrund § 418 ABGB bei massiven Bauwerken (Gebäuden) zwingend eine Vereinbarung mit dem Grundeigentümer über die Rechtsfolgen und die konkrete Art der Bauführung erforderlich ist und dass labile Bauwerke davon unabhängig auch ohne Vertragsverhältnis entstehen können, jedoch mangels Titels Beseitigungsansprüchen des Grundeigentümers ausgesetzt sind. Nach einem Überblick über die Personalservitut als dingliches und die Miete/ Pacht und Leihe als obligatorische Grundnutzungsverhältnisse beschäftigt sich die Arbeit eingehend mit dem Meinungsstand zur analogen Anwendbarkeit des MRG (Kündigungsschutzes) auf Grundnutzungsverhältnisse und gelangt hierbei im Einklang mit der jüngeren Lehre zum Schluss, dass diese mangels Vorliegen der Analogievoraussetzungen verfehlt ist. In weiterer Folge wird die Abhängigkeit der Superädifikatskonstruktion vom Grundnutzungsverhältnis und dessen Ausgestaltung bei Eigentumsübertragungen am Bauwerk beleuchtet und neben der Vertragsübernahme die Möglichkeit des Erwerbes vom Grundnutzungsverhältnis abgeleiteter Nutzungsrechte am Grundstück behandelt, ehe auf das Schicksal des Bauwerkes nach Ende des Grundnutzungsverhältnisses eingegangen und dargestellt wird, dass die in der Praxis häufig vorkommenden Vertragsklauseln, wonach der Grundeigentümer das Bauwerk nach Vertragsende erwerben soll/ kann (sog. „Heimfallsklauseln“), dem Erfordernis der mangelnden Belassungsabsicht iS einer positiven Beseitigungsabsicht entgegenstehen. Im Anschluss geht die Arbeit der Frage nach, ob und inwieweit das Grundnutzungsverhältnis die mangelnde Belassungsabsicht des Bauführers jedermann erkennbar machen kann („Dokumentationsfunktion“) und gelangt zum Ergebnis, dass das Grundnutzungsverhältnis diesem Zweck nur dann gerecht werden kann, wenn es von vornherein zeitlich befristet abgeschlossen wird und dessen Inhalt durch bestimmte, im Zusammenhang mit der Bauführung getätigte Publizitätsakte nach außen hin offenkundig ist, widrigenfalls ein (massiv errichtetes) Superädifikat nicht entstehen kann. Abschließend werden aufgrund des in der Arbeit verdeutlichten Reformbedarfes des Superädifikatsrechtes Reformwünsche an den Gesetzgeber geäußert

    The Relics of Witchcraft in Italy in the Work of Charles Godfrey Leland (Comments on the Origin of WICCA)

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    Lo studio presenta le attività del folclorista americano Charles Godfrey Leland (1824–1903) in Italia. L'obiettivo del Leland era quello di trovare e raccogliere testimonianze orali dell'antica religione degli Etruschi e dei Romani tra i contadini ed i pastori dell'alto Appennino. Le raccolte di leggende e racconti degli abitanti dell'Appennino Tosco-emiliano edite da Ch. G. Leland negli anni '90 dell'Ottocento, divennero la fonte primaria a cui fanno riferimento gli odierni rappresentanti del movimento religioso Wicca. Le attività etnografiche di Leland furono considerate relativamente controverse, tanto da non trovare eco non solo nell’Italia del tempo, ma anche nello spazio accademico americano. Il contributo non cerca di dare ai seguaci della Wicca alcuna risposta alla domanda se l'attuale Wicca possa ancora fare riferimento al lavoro di Leland o meno, ma vuole offrire uno sguardo critico alla figura del Leland ed al suo metodo di raccolta dei dati.The study presents the activities of the American folklorist Charles Godfrey Leland (1824–1903) in Italy. Leland‘s aim was to find relics of the ancient religion of the Etruscans and the ancient Romans among the peasants and shepherds living in the upper regions of Apennine, between Florence and Bologna. Collections of legends and tales of the local inhabitants of Apennine published by Ch. G. Leland in the 1890s, became the primary sources which the current representatives of the Wicca religious movement refer to. Leland‘s ethnographic activities can be described as quite controversial, and have found very little response not only in Italy at the time, but also in the American academic space. The contribution does not attempt to give Wicca followers any answer to the question if the current Wicca may still refer to Leland‘s work or not but wants to provide a critical view of his personage and his method of collecting data
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