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Der “Formalismus-Mythos“ im deutschen und amerikanischen Rechtsdenken des frühen 20. Jahrhunderts
Der vorliegende Beitrag diskutiert, ob es sich bei der Dogmatik eher um Apologie oder Kritik von Normativität handelt. Aus der Perspektive der vergleichenden Rechts- und Ideengeschichte wird dabei der von deutschen und amerikanischen Rechtsdenkern des frühen 20. Jahrhunderts promulgierte “Formalismus-Mythos“ untersucht. Insbesondere setzt sich der Beitrag mit der Frage auseinander, warum die Dogmatik sowohl von Seiten der deutschen Freirechtler als auch der amerikanischen Rechtsrealisten unter Verkennung ihrer Normativitätskritik gerade ermöglichenden Dimension als Sündenbock für den aus ihrer Sicht unbefriedigenden Stand von Rechtswissenschaft und Rechtsprechung herhalten musste. Dabei wird die Position vertreten, dass eine anti-formalistisch rekonstruierte dogmatische Durchdringung des vorhandenen Rechtsstoffs nicht per se unvereinbar mit freirechtlichen und rechtsrealistischen Zielsetzungen ist, sondern diese unter Umständen sogar fördern kann. Darüber hinaus wird vorgeschlagen, dass sich die Gründe für die aktive Verbreitung des “Formalismus-Mythos“ nur unter Bezugnahme auf bestimmte Merkmale verstehen lassen, welche die deutsche Freirechtsbewegung und den amerikanischen Rechtsrealismus von anderen juristischen Gegenbewegungen abheben
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