Studie zum Stand der Verbraucherforschung in Deutschland

'Zu Beginn des Jahres 2003 ist es weitgehend unklar, wo in Deutschland, bzw. im deutschsprachigen Ausland, welche Forschungsaktivitaeten stattfinden und welche Forschungsluecken bestehen. Eine solche Bestandsaufnahme ist jedoch Voraussetzung fuer die anstehende Aufgabe, eine inhaltliche und institutionelle Neukonzeption der Verbraucherforschung zu entwerfen. Denn eine Neubelebung und Reinstitution dieser Forschung ist angesichts der Aufgaben, die die staatliche und nicht-staatliche Verbraucherpolitik im kommenden Jahrzehnt zu bewaeltigen hat, unerlaesslich. Im Gegensatz zu anderen wohletablierten Forschungsfeldern ist die Verbraucherforschung in Deutschland kein homogenes, systematisch abgearbeitetes Gebilde mit ununterbrochener Tradition und entsprechender Institutionalisierung und Finanzierung. Wie auch dieser Bericht zeigt, laesst sie sich vielmehr eher als eine 'Punktwolke' einzelner Forschungsinitiativen beschreiben, die mit einigen wenigen Ausnahmen - z.B. die Forschung zum 'nachhaltiger Konsum' - kaum vernetzt sind, ja haeufig nicht einmal voneinander wissen. Die einflussreichen, das Forschungsfeld konstituierenden Forschungstraditionen der 1970er und 80er Jahre - verbunden mit Namen wie Scherhorn, Kroeber-Riel, Kuhlmann oder Biervert - wurden ueberwiegend nicht fortgefuehrt, sei es aufgrund erzwungener Schliessungen von Instituten oder durch personelle Veraenderungen. Aktuell ist die Verbraucherforschung dabei, an diesen Ansaetzen anzuknuepfen, sich neue Themen zu erarbeiten, sich personell und institutionell neu zu formieren und zu positionieren. Der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv e.V.) hat daher den Auftrag zu einer Bestandsaufnahme der aktuellen Situation erteilt, um auf dieser Grundlage eine systematische Forschungsprogrammatik zu entwickeln. Die Studie soll den gegenwaertigen Stand der Verbraucherforschung in Deutschland erheben. Forschungstrends und -schwerpunkte sollen herausgearbeitet und Forschungsdesiderata formuliert werden. Um insbesondere Forschungsluecken und -trends identifizieren und die deutschsprachige Forschung mit der internationalen vergleichen zu koennen, wird darueber hinaus ein Ueberblick ueber die internationale Verbraucherforschung erarbeitet. Beide Untersuchungsschwerpunkte sollen der Entscheidungsunterstuetzung bei der Entwicklung einer zukuenftigen Forschungsprogrammatik dienen. Zudem soll die Studie auch einen Einblick in die aktuelle institutionelle Verankerung der Verbraucherforschung liefern. Schliesslich soll sie Kontaktadressen von Wissenschaftlern und Wissenschaftlerinnen herausfiltern, die fuer eine weitere Kooperation, beispielsweise in Form von Expertenworkshops, in Frage kommen. Auf Grundlage dieser Studie sollte dann in einem weiteren Schritt eine kritische Reflexion der artikulierten Forschungsbedarfe stattfinden und zu einer Forschungsprogrammatik fuer die verbraucherpolitisch orientierte Forschung fuehren.' (Textauszug)Available from UB Muenster(6/326)-EDVIIIO11 / FIZ - Fachinformationszzentrum Karlsruhe / TIB - Technische InformationsbibliothekSIGLEDEGerman