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    Stand der Technik neuronaler Implantate

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    Im Zusammenhang mit der Diskussion um die Nanotechnologie und im Zuge der Fortschritte in den Neurowissenschaften, insbesondere verursacht durch die Weiterentwicklungen bei en bildgebenden Verfahren, die es erlauben, „dem Menschen beim Denken zuzuschauen“, rfreut sich auch die Neuroprothetik eines größeren medialen Interesses. Gerade weil in der Neuroprothetik Technik so „dicht" an den Menschen herantritt, ist die Berichterstattung oft emotional aufgeladen und von Science-Fiction-Visionen durchsetzt, dies aber meist nur auf spektakuläre Sonderfälle fixiert. Selbst für einen interessierten Beobachter ist es schwer, sich ein adäquates Bild von dem Stand der Technik neuronaler Implantate zu machen. Auf diese unzureichende Informationslage reagiert dieser Bericht. Er gibt einen Überblick über die derzeit eingesetzten neuronalen Implantate sowie über den Stand der Entwicklung neuer Implantat-Konzepte. Die Ergebnisse dieses Berichtes lassen sich wie folgt zusammenfassen: • Der Entwicklungsstand neuronaler Implantate ist sehr inhomogen. Teils sind Implantate schon seit Jahrzehnten im Einsatz, wie etwa der Herzschrittmacher und das Cochlea-Implantat, teils befinden sie sich seit Jahren in der Entwicklung, ohne dass ein Durchbruch schon erfolgt ist (Retina-Implantat und Stand-Gang-Prothese), und teils sind sie weit von einer klinischen Anwendung entfernt (Hippocampus-Implantat). Von daher ist es nicht sinnvoll, von dem einen Entwicklungsstand neuronaler Implantate zu sprechen. • Neuronale Implantate, die schon seit langer Zeit für bestimmte therapeutische Zwecke eingesetzt werden, wie z.B. der Herzschrittmacher, werden seit einiger Zeit auch für Anwendungen im Gehirn modifiziert und eingesetzt (Tiefenhirnstimulation). Dieser Bereich weist eine rasche Entwicklung auf. Hierbei ist auffällig, dass weniger die technische Weiterentwicklung der Implantate für diese Beschleunigung ausschlaggebend ist, sondern die Kombination von bildgebenden Verfahren, neuen Operationsmöglichkeiten und den erweiterten Erkenntnissen über das menschliche Gehirn mit seinen Funktionsbereichen. Gerade die Entwicklung der Tiefenhirnstimulation erweist sich als ein äußerst dynamisches Feld. In rascher Folge werden neue Anwendungsoptionen identifiziert und teils auch schon klinisch erprobt. Hierbei besteht die Gefahr, dass die systematische Untersuchung der Nebenwirkungen dieser raschen Entwicklung nicht nachkommt. • Lässt man die in dieser Studie erfassten Implantate Revue passieren, so wird die Aufregung, die durch die mediale Berichterstattung über neuronale Implantate erzeugt wird, relativiert. Die Implantate zielen überwiegend darauf ab, nur eine bestimmte Funktion, die durch einen Unfall oder eine Erkrankung verloren gegangen ist bzw. von Geburt an fehlte, (wieder) herzustellen. Es sei unbestritten, dass für die betroffene Person diese Implantate eine große Erleichterung und eine enorme Erweiterung ihrer Handlungsmöglichkeiten darstellen können. Vergleicht man aber das Ergebnis mit dem, was dem gesunden Menschen möglich ist, dann ist doch eine beachtliche Diskrepanz festzustellen. Durch das Wesen der medialen Berichterstattung wird diese Diskrepanz in den Hintergrund gedrängt. Stattdessen wird über Visionen berichtet, die auf eine Erweiterung der menschlichen Fähigkeiten abzielen. Die Hoffnung auf bzw. Befürchtung vor der Realisierung solcher Anwendungsvisionen ist nach dem derzeitigen Stand der Technik nicht gerechtfertigt

    NanoTrust, 4. Zwischenbericht (Jänner 2010)

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    Dieser vierte Zwischenbericht präsentiert die im Berichtszeitraum Juli 2009 bis Jänner 2010 erbrachten Leistungen und Ergebnisse und ist an den Auftraggeber (BMVIT) gerichtet.Das Projekt NanoTrust hat sich im Laufe der vergangenen sieben Monate plangemäß weiterentwickelt. Im Berichtszeitraum wurden drei weitere NanoTrust-Dossiers veröffentlicht, drei weitere stehen kurz vor der Publikation. Die Literaturdatenbank ist auf mittlerweile 2.100 Einträge angewachsen. Das NanoTrust-Team hat im Herbst mehrere gut besuchte Veranstaltungen organisiert: eine Abendveranstaltung im Rahmen der Nano09, die 3. Herbsttagung, einen OECD-Roundtable sowie eine Session auf der NANOtech in Malaysia. Ein weiterer Schwerpunkt der Aktivitäten lag auf der Fortsetzung des Forschungsprojekt „NanoPol“ zum Dreiländervergleich (Deutschland, Schweiz, Österreich) der „Nano-Politiken“. Schließlich war das Team auf zahlreichen in- und ausländischen Veranstaltungen und vertiefte wichtige Kontakte zu internationalen und nationalen Projekten und Akteuren, so etwa zu DaNa, dem Nachfolgeprojekt von NanoCare
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