2 research outputs found

    Boden Kunst : transdisziplinäre Ansätze des Bodenschutzes

    No full text
    In einem Zeitalter der beschleunigten globalen Bodendegradation, auch "Anthropozän" genannt, sind mehr als je zuvor kreative und kulturell relevante Ansätze für den Schutz des Bodens notwendig. Neben den wissenschaftlichen Kenntnissen muss sich ein Bodenbewusstsein entwickeln. Die Stimulation der Sinne, die Konfrontation mit der Nutzungsthematik, die Vermittlung eines Verantwortungsbewusstseins sowie der humorvolle und spielerische Umgang sollen eine individuelle und kollektive Identifizierung mit dem Ort erleichtern. Bildende Künstler evozieren all diese Erfahrungen und mehr. Sie stellen kritische Fragen zum Gebrauch, dem Missbrauch und der Bewirtschaftung und Kultivierung des Bodens. Zudem sind sie Experten in der Erschließung der emotionalen Zustände und der ästhetischen Reaktionen der Menschen, der Navigation in unterschiedlichen sozialen Umfeldern sowie bei der Auseinandersetzung mit den verschiedenen Zielgruppen. Ihre Kreativität und kritische Autonomie gepaart mit ihrer visuellen Kommunikation und der Präsenz in sozialen Netzwerken machen Künstler zu starken Partnern im Bodenschutz und im Nachhaltigkeitsdiskurs. Während gestalterische Methoden und Weltbilder unser Verständnis und unsere Wertschätzung für den Boden erweitern, ist nicht viel bekannt über das Wissen und das Verständnis der Künstler, die zugrunde liegenden Ziele, die Kommunikationsstrategien sowie über die Produktions- und Ausstellungsbedingungen ihrer Arbeiten. Außerhalb der Kunstwelt gibt es nur wenige Studien, die sich mit den tatsächlichen Praktiken und Perspektiven der Künstler, die die Umwelt thematisieren - welchen Einfluss die künstlerische Arbeit auf die wissenschaftliche Gemeinschaft und auf die Öffentlichkeit haben können. Diese Arbeit zielt darauf ab solche Wissenslücken durch eine umfassende Analyse der zeitgenössischen künstlerischen Ansätze, die den Boden und Bodenschutz betreffen, zu schließen. In wie fern diese Ansätze in einen breiteren Diskurs zu Erhöhung des Bewusstseins passen und wie die Kunst das Verständnis, die Praxis und die Kommunikation des Bodenschutzes in Zusammenhang stellt, gilt es zu zeigen. Soil Art präsentiert eine mixed-methods Studie mit über hundert Beispielen zeitgenössischer Kunstwerke, die in jeglicher Weise unser Verständnis und unsere Wertschätzung des Bodens erweitern. Schließlich ist die Arbeit innerhalb einer größeren Diskussion über relationale Ästhetik, oder die Entwicklung der zeitgenössischen Kunst zu prozessbasierten, gesellschaftlich relevanter kreativer Praxis geankert.In an age of accelerated global soil degradation, sometimes referred to as "the Anthropocene", creative and culturally relevant approaches to protecting the soil are needed now more than ever. In addition to scientific knowledge, raising soil awareness must facilitate appreciation and wonder, first hand stimulation of the senses, confrontation and empowerment, humor and play, and individual and collective identification with place. Contemporary artists evoke all these experiences and more. They expose critical issues regarding the use, misuse and stewardship of the soil. They are experts in tapping into people's aesthetic responses and emotional states, navigating between different social settings, and engaging with different audiences. Their creativity and critical autonomy paired with their visual communication and social networking skills make artists powerful partners in soil protection. While the artworks presented in this thesis constitute a set of concrete objects and events upon which we may focus our ideas about soil and soil protection, not much is known about the knowledge and understanding of artists working with soils, their underlying goals and communication strategies, or the production and exhibition conditions in which they work. There are also very few studies outside the art world that focus on the actual practices and perspectives of artists working with environmental issues – not to mention the influence such artistic practice might have on the scientific community or general public. This thesis aims to close such knowledge gaps by providing a comprehensive analysis of contemporary artistic approaches that relate to soil and soil protection issues, to explore how these approaches fit into a wider discourse on raising soil awareness. I present a transdisciplinary, mixed-methods study of over one hundred examples of contemporary artworks that in some way expand our understanding and appreciation of the soil. My main argument is framed within a larger discussion on relational aesthetics, or the trend in contemporary art towards process-based, socially relevant creative practice. It is written for scientists, artists, policy makers, landowners, educators, and members of the public who are interested in creative ways for confronting one of the biggest environmental and human challenges of this and future generations – transforming soil crisis into soil stewardship
    corecore