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    Schöne neue Plastikwelt - zur semantisch-lexikalischen Beschreibung plastifizierter Wörter am Beispiel von „Kommunikation“ und „Frustration“

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    Die vorliegende Arbeit untersucht das sprachliche Phänomen der sog. Plastikwörter bzw. des (möglichen) plastifizierten Gebrauchs von Wörtern wie "Projekt", "System" oder "Strategie". Der Terminus "Plastikwörter" geht zurück auf Uwe Pörksen und seine gleichnamige Publikation aus dem Jahr 1988. Da Pörksens Ansatz – ganz in literaturwissenschaftlicher Tradition stehend – ein hermeneutischer ist, gab es für systematische Untersuchungen der aktuellen Bedeutung von potentiellen Plastikwörtern bislang noch keine geeigneten linguistischen Verfahren. Mit dem im Rahmen dieser Arbeit entwickelten semantisch-lexikalischen Beschreibungsmodell, dem sog. Bedeutungsschaltkreis, steht nun ein sprachanalytisches Werkzeug zur Verfügung, mit dem zuverlässig für einen konkreten Wortgebrauch (mündlich oder schriftlich) analysiert werden kann, ob es sich um einen plastifizierten oder aber um einen fachlich-disambiguierten Ge-brauch eines Wortes handelt. Das allgemeine Modell des Bedeutungsschaltkreises wurde exemplarisch für die Wörter "Kommunikation" und "Frustration" spezifiziert und erprobt. Claudia Thiel-Dirksen studierte an der Universität des Saarlandes, an der Universität Trier und am Dōshisha Women’s College in Kyoto (Japan) Neuere Deutsche Sprachwissenschaft, Computerlinguistik und Japanologie. Nach dem Studium arbeitete sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin und Lehrbeauftragte am Germanistischen Institut und am Zentrum für Schlüs-selkompetenzen an der Universität des Saarlandes

    Wahrnehmung, Bewertung und Bewältigung belastender Online-Erfahrungen von Jugendlichen: Eine qualitative Studie im Rahmen des Projekts "SIKID - Sicherheit für Kinder in der digitalen Welt"

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    Mit dem Aufkommen interaktiver Online-Angebote haben sich die Nutzungsmöglichkeiten digitaler Medien für Heranwachsende deutlich erweitert und ausdifferenziert. Verschiedene Studien zeigen, dass Kinder immer früher und sehr ausgiebig soziale Netzwerkplattformen wie TikTok, Instagram und BeReal nutzen, um sich zu informieren und sich mit anderen auszutauschen oder sich mit anderen verbunden zu fühlen. Gleichzeitig ist die Interaktion mit anderen in unterschiedlichen Online-Öffentlichkeiten, aber auch mit Herausforderungen und möglichen Risiken verbunden. Im Rahmen des BMBF-Projekts "Sicherheit von Kindern in der digitalen Welt (SIKID)" werden diese sogenannten "Interaktionsrisiken" genauer in den Blick genommen und untersucht, was Jugendliche in der Online-Kommunikation als belastend wahrnehmen, wie sie sich hinsichtlich ihres Belastungserlebens unterscheiden und wie sie versuchen, diese belastenden Situationen zu bewältigen. Im Sommer 2022 wurden hierzu Interviews mit 16 Jugendlichen im Alter von zwölf bis 17 Jahren geführt. Die Interviews geben einen differenzierten Einblick in die Vielschichtigkeit der Online-Erfahrungen Heranwachsender sowie Hinweise auf erforderliche Unterstützung durch z. B. Eltern, Pädagog*innen, Plattformanbieter, Polizei etc. Im Folgenden werden die wichtigsten Ergebnisse zusammenfassend dargestellt. Jugendliche bewegen sich in vielfältigen Öffentlichkeiten, z. B. mit Mitschüler*innen in halböffentlichen Klassenchats, mit Online-Bekanntschaften in Multiplayer-Spielen oder mit Fremden oder Bots auf Social-Media-Plattformen. Das Erleben von Interaktionsrisiken, wie z. B. unfreundliches und verletzendes Verhalten, sexuelle Grenzverletzungen und Übergriffe oder Cybergrooming, variiert sowohl in der Anzahl der Vorfälle als auch in der Bewertung der Situation, der Intensität der Belastung und der jeweiligen Emotion. Aus den Aussagen der Jugendlichen konnten ereignis-, absender-, subjekt-, wahrnehmungs- sowie kontextbezogene Belastungsfaktoren identifiziert werden, die jeweils einen Einfluss auf das individuelle (Belastungs-)Erleben haben. Bei belastenden Online-Erfahrungen wird von Kindern und Jugendlichen auf ein vielfältiges Spektrum an Handlungsweisen zurückgegriffen. Einige wenden Strategien an, die auf den Stressor gerichtet sind (z. B. technische Abwehrstrategien, passive Vermeidungsstrategien oder Konfrontation), während andere versuchen, den Stressor z. B. Kommunikationsinhalte, Personen oder Erlebnisse) zu ignorieren. Darüber hinaus finden sich in den Interviews auch Hinweise auf kognitive und emotionsregulierende Strategien (z. B. Abwertung des Stressors oder Ablenkung und Fokussierung auf etwas Positives). Die Bewältigungsstrategien werden zu unterschiedlichen Zeitpunkten und in unterschiedlichen Kombinationen eingesetzt, je nach Situation und Belastungsgrad. Dabei können sich einzelne Strategien, wie z. B. den Chatverlauf zu löschen oder unerwünschte Bildinhalte zu entfernen, mitunter als kontraproduktiv erweisen, da sie eine strafrechtliche Verfolgung erschweren. Im Hinblick auf die Inanspruchnahme von Unterstützungs- und Hilfsangeboten lässt sich eine Art "Unterstützungskaskade" erkennen. So wird nach dem Scheitern eigener Bewältigungsbemühungen zunächst auf die Hilfe von nahestehenden Personen wie Eltern und Freund*innen zurückgegriffen und erst wenn diese an Grenzen stoßen, die Unterstützung weiter entfernter Akteurs- und Personengruppen in Anspruch genommen. Die Jugendlichen äußern unterschiedliche Bedarfe in Bezug auf Unterstützungsangebote. Während für einen Teil der Befragten die instrumentelle und informationelle Unterstützung (z. B. gemeinsam das Problem beheben oder einen Rat und weitere Informationen erhalten) im Vordergrund steht, wünschen sich andere vor allem eine emotionale Unterstützung. Eine gute Unterstützung zeichnet sich aus Sicht der befragten Heranwachsenden vor allem durch wert- und vorurteilsloses Zuhören, Verschwiegenheit und das Gefühl, mit den eigenen Sorgen und Bedürfnissen ernst genommen zu werden, aus. Jugendliche scheinen oft nicht zu wissen, welche Rechte sie im digitalen Raum haben und wie sie diese durchsetzen können (z. B. in welchen Fällen die Polizei zuständig ist). Die Ergebnisse geben wertvolle Hinweise darauf, wie Jugendliche versuchen, mit den vielfältigen, teilweise auch belastenden Online-Erfahrungen, umzugehen und an welchen Stellen sie Unterstützung brauchen. Aus medienpädagogischer Perspektive sind vor allem solche Ansätze zu befürworten, die Jugendliche für ihre Rechte im digitalen Raum sensibilisieren, ihr Unrechtsbewusstsein schärfen und ihre Selbstbehauptung stärken. Dies gilt insbesondere im Hinblick auf sexuelle Grenzverletzungen, aber auch mit Blick auf das Thema Zivilcourage im digitalen Raum

    Human CD27+ Memory B Cells Colonize a Superficial Follicular Zone in the Palatine Tonsils With Similarities to the Spleen. A Multicolor Immunofluorescence Study of Lymphoid Tissue

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    Background: Memory B cell (mBC) induction and maintenance is one of the keys to long-term protective humoral immunity. MBCs are fundamental to successful medical interventions such as vaccinations and therapy in autoimmunity. However, their lifestyle and anatomic residence remain enigmatic in humans. Extrapolation from animal studies serves as a conceptual basis but might be misleading due to major anatomical distinctions between species. Methods and findings: Multicolor immunofluorescence stainings on fixed and unfixed frozen tissue sections were established using primary antibodies coupled to haptens and secondary signal amplification. The simultaneous detection of five different fluorescence signals enabled the localization and characterization of human CD27+CD20+Ki67- mBCs for the first time within one section using laser scanning microscopy. As a result, human tonsillar mBCs were initially identified within their complex microenvironment and their relative location to naïve B cells, plasma cells and T cells could be directly studied and compared to the human splenic mBC niche. In all investigated tonsils (n = 15), mBCs appeared to be not only located in a so far subepithelial defined area but were also follicle associated with a previous undescribed gradual decline towards the follicular mantle comparable to human spleen. However, mBC areas around secondary follicles with large germinal centers (GCs) in tonsils showed interruptions and a general widening towards the epithelium while in spleen the mBC-containing marginal zones (MZ) around smaller GCs were relatively broad and symmetrical. Considerably fewer IgM+IgD+/- pre-switch compared to IgA+ or IgG+ post-switch mBCs were detected in tonsils in contrast to spleen. Conclusions: This study extends existing insights into the anatomic residence of human mBCs showing structural similarities of the superficial follicular area in human spleen and tonsil. Our data support the debate of renaming the human splenic MZ to 'superficial zone' in order to be aware of the differences in rodents and, moreover, to consider this term equally for the human palatine tonsil

    Mediennutzung und Schule zur Zeit des ersten Lockdowns während der Covid-19-Pandemie 2020: Ergebnisse einer Online-Befragung von 10- bis 18-Jährigen in Deutschland

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    Im Rahmen des Projekts "Kids' Digital Lives in COVID-19 Times" (KiDiCoTi), koordiniert vom Joint Research Centre der Europäischen Kommission, wurde im Sommer 2020 die Mediennutzung von 10- bis 18-Jährigen und das Erleben von Fernunterricht während der Phase der Schulschließungen in 15 europäischen Ländern untersucht. Die Ergebnisse der deutschen Teilstichprobe basieren auf den Antworten von 513 Fällen (Eltern-Kind-Dyaden). Die wichtigsten Ergebnisse sind im Folgenden zusammengefasst: Die Daten bestätigen die Erwartungen und die Ergebnisse anderer Studien, dass sich die Mediennutzung in der Zeit der Schulschließungen erhöht hat. Nach Selbsteinschätzung der befragten Kinder und Jugendlichen lag die durchschnittliche Mediennutzungsdauer bei 5,9 Stunden pro Tag. Mehr als die Hälfte ihrer täglichen Online-Zeit (3,3 Stunden) haben die befragten Kinder und Jugendlichen während der Zeit der Schulschließungen allerdings mit der Bearbeitung von Schulaufgaben verbracht. Die Ausweitung der Nutzungszeiten ist vor allem auf die verstärkte Kommunikation über Online-Medien zurückzuführen, sei es, um mit den Lehrern Kontakt zu halten oder sich mit Familienmitgliedern und Freund*innen auszutauschen. Auch andere Online-Aktivitäten wie Spielen, Spaß und Unterhaltung oder die Suche nach In-formationen haben in der Zeit der Schulschließungen zeitlich mehr Raum eingenommen, wobei sich dies am deutlichsten in der jüngsten Altersgruppe widerspiegelt. Im Schnitt fand der Unterricht neun Wochen lang über Online-Lehre bzw. als Mischform statt, wobei sich teils große Unterschiede hinsichtlich der Dauer dieser Lehrform zeigen. Auch hinsichtlich der Unterrichtsgestaltung und des Kontakts mit Lehrkräften zeichnen sich große Unterschiede ab. Im Großen und Ganzen sind die befragten Kinder und Jugendlichen gut mit dem Online-Unterricht zurechtgekommen. Inwiefern Kinder und Jugendliche sich in der Lage fühlten, das Online-Lernen zu bewältigen, hing unter anderem auch mit der Unterstützungsleistung der Eltern zusammen. Knapp ein Drittel der Eltern zeigt sich besorgt oder sehr besorgt, dass die Corona-Krise negative Auswirkungen auf die Bildung ihres Kindes haben könnte (z. B., dass sie im Schulstoff zurückfallen oder durch Prüfungen fallen). Ein Viertel der Kinder und Jugendlichen hatte während der Zeit der Schulschließungen Sorge, Schulaufgaben nicht bewältigen oder mit dem Lernstoff nicht mithalten zu können. 30 Prozent befürchteten, dass sie wegen des Online-Unterrichts schlechte Noten bekommen würden. Für den Fall einer erneuten Schulschließung wünschen sich Eltern zusätzliche Unterstützung von der Schule ihres Kindes, sowohl im Hinblick auf den Schulstoff, aber auch Angebote für gemeinschaftliches Lernen sowie Anregungen für außerschulische Aktivitäten, die die Kinder auch zu Hause durchführen können

    BREEDING OF THE SOUTH AMERICAN TERN (STERNA HIRUNDINACEA) ON ANCHORED BOATS IN COQUIMBO, NORTHERN CHILE

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    Abstract · We report the breeding attempt of South American Terns (Sterna hirundinacea) on three boats in Coquimbo, northern Chile. The first breeding attempt was reported in winter 2011 where at least one chick fledged. From April to June 2015, all nests on the boats were monitored. We recorded eggs and chicks during May and early June. However, towards the end of June, no eggs or chicks were recorded in the nests, and a Chimango Caracara (Phalcoboenus chimango) was observed preying on chicks in one nest. In April and May 2017, breeding attempts on boats were also monitored and nests with eggs and one chick were recorded. However, at the end of May all nests were empty. This unusual nesting site for South American Terns is apparently regularly used in the area despite its virtually null breeding success. Resumen · Reproducción del Gaviotín Sudamericano (Sterna hirundinacea) en botes anclados en Coquimbo, norte de Chile Reportamos el intento de reproducción del Gaviotín Sudamericano (Sterna hirundinacea) sobre tres botes en Coquimbo, norte de Chile. Un primer intento de reproducción para esta zona se registró en invierno de 2011, donde al menos un pollo dejó un nido como volantón. Entre Abril y Junio de 2015 monitoreamos los nidos en los botes de manera más intensiva. Registramos huevos y pollos durante Mayo y principios de Junio. Sin embargo, a finales de Junio, no registramos huevos en los nidos y observamos un Tiuque (Phalcoboenus chimango) depredar sobre los pollos. En Abril y Mayo de 2017, monitoreamos otros intentos de reproducción y registramos un pollo y nidos con huevos. Sin embargo, a finales de Mayo, esos nidos estaban vacíos. Este inusual sitio de nidificación parece ser utilizado de forma recurrente por el Gaviotín Sudamericano, a pesar del aparente casi nulo éxito reproductivo

    Hand grip strength and fatigability: correlation with clinical parameters and diagnostic suitability in ME/CFS

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    Background: Myalgic Encephalomyelitis/Chronic Fatigue Syndrome (ME/CFS) is a complex and debilitating disease accompanied by muscular fatigue and pain. A functional measure to assess muscle fatigability of ME/CFS patients is, however, not established in clinical routine. The aim of this study is to evaluate by assessing repeat maximum handgrip strength (HGS), muscle fatigability as a diagnostic tool and its correlation with clinical parameters. Methods: We assessed the HGS of 105 patients with ME/CFS, 18 patients with Cancer related fatigue (CRF) and 66 healthy controls (HC) using an electric dynamometer assessing maximal (Fmax) and mean force (Fmean) of ten repetitive measurements. Results were correlated with clinical parameters, creatinine kinase (CK) and lactate dehydrogenase (LDH). Further, maximum isometric quadriceps strength measurement was conducted in eight ME/CFS patients and eight HC. Results: ME/CFS patients have a significantly lower Fmax and Fmean HGS compared to HC (p < 0.0001). Further, Fatigue Ratio assessing decline in strength during repeat maximal HGS measurement (Fmax/Fmean) was higher (p <= 0.0012). The Recovery Ratio after an identical second testing 60 min later was significantly lower in ME/CFS compared to HC (Fmean2/Fmean1; p <= 0.0020). Lower HGS parameters correlated with severity of disease, post-exertional malaise and muscle pain and with higher CK and LDH levels after exertion. Conclusion: Repeat HGS assessment is a sensitive diagnostic test to assess muscular fatigue and fatigability and an objective measure to assess disease severity in ME/CFS
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