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    Die Finanzierung des Gesundheitssystems auf dem Weg einer Bürgerversicherung. Ethische und ökonomische Grundüberlegungen

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    Als Weg der Reform zur Finanzierung der Krankenversicherung wird die Bürgerversicherung vorgestellt. Ihre Grundelemente sind die Erweiterung des Personenkreises auf die gesamte Wohnbevölkerung in Deutschland, die Verbreiterung der Beitragserhebung auf alle Einkunftsarten und die Stärkung des Wettbewerbs zwischen allen den Tarif Bürgerversicherung anbietenden Krankenkassen und zwischen den Leistungsanbietern mit dem Ziel der besseren Qualität in der Versorgung. Die unterschiedlichen Ausgestaltungen der Bürgerversicherung werden systematisiert und auf ihre Vor- und Nachteile in ethischer wie ökonomischer Hinsicht untersucht. Das Modell Bürgerversicherung wird dann in einer ethischen Argumentation von den Grundbegriffen Solidarität und finanzieller Leistungsgerechtigkeit sowie Zugang und Bedarfsgerechtigkeit her begründet. Für die Argumentation wird sowohl auf die Theorien Emmanuel Lévinas’ und John Rawls’ als auch auf theologische Grundpositionen des 20. Jahrhunderts zurückgegriffen. Schließlich wird untersucht, ob die Grundlagen der vorherrschenden ökonomischen Theorie, mit der die Kopfpauschalen begründet werden, haltbar sind. Dazu werden auch Überlegungen von Amartya Sen und John Rice herangezogen. Außerdem werden empirische Befunde zur gegenwärtigen Analyse der Arbeitgeberbelastung sowie zur Entwicklung in der Schweiz berücksichtigt

    Auswirkungen einer Bürgerversicherung in der Pflegeversicherung

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    Die Analyse beschäftigt sich mit der Möglichkeit der Einführung einer Bürgerversicherung im Bereich der Sozialen und Privaten Pflegeversicherung in Deutschland. Unter einer Bürgerversicherung wird dabei die Einbeziehung der gesamten Bevölkerung in Deutschland sowie die Einbeziehung aller Einkommensarten des Steuerrechts - mit Ausnahme von Mieteinkommen - in die Beitragsbemessung verstanden. Der Schwerpunkt der Untersuchung besteht in der Abschätzung des erzielbaren Beitragsaufkommens und darauf aufbauend in der Behebung der momentan zu beobachtenden Unterdeckung in der Sozialen Pflegeversicherung. In weiteren Schritten werden die Beitragssätze für die nächsten 20 Jahre auf der Basis eines ausgeglichenen Haushalts für die Pflegeversicherung als Bürgerversicherung ermittelt. Zu Grunde gelegt wird der Gesetzesstand zu Beginn des Jahres 2005, also bereits unter Einbeziehung der Anhebung des Beitragssatzes für Versicherte ohne Kinder. Als Grundlage der Berechnungen dienen die Daten des Sozio-ökonomischen Panels (SOEP) von 2002 des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), einer repräsentativen Stichprobe mit jährlich mehr als 22.000 Befragten. Die zentralen Ergebnisse lauten: (1) Die Analyse zeigt, dass eine Anhebung des Beitragssatzes von derzeit 1,7% bis 2007 nicht notwendig wird. (2) Ohne Einführung der Bürgerversicherung würde der Beitragssatz bis zum Jahre 2025 auf 2,33% demographiebedingt steigen. Mit der Verbesserung der Versorgung für Demenzerkrankte und der Anpassung der Pflegesätze in der ambulanten Pflege würde der Beitragssatz auf 2,52% steigen. (3) Durch die Einführung einer Bürgerversicherung könnte der Beitragssatz im Jahr 2006 auf 1,50% gesenkt werden einschließlich der verbesserten Versorgung Demenzkranker und der Anhebung ambulanter Pflegesätze. (4) Würde man bei Einführung der Bürgerversicherung den Beitragssatz von 1,7% beibehalten, könnten bis zum Jahr 2015 Rücklagen in der Bürgerversicherung Pflege angespart werden. (5) Ohne Ansparung von Rücklagen bliebe der Beitragssatz im Modell der Bürgerversicherung bis zum Jahre 2024 unter 2%. (ICG2

    Auswirkungen der ersten und zweiten Stufe der Tabaksteuererhöhung

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    Durch die ersten beiden Stufen der Tabaksteuererhöhung ging der Tabakkonsum insgesamt um 7,7% zurück. Besonders stark war der Rückgang bei den Kindern und Jugendlichen in der Altersgruppe von 12 bis 17 Jahren mit 13%. Dies ist ein großer gesundheitspolitischer Erfolg. Damit wurden die gesundheitspolitischen Ziele durch die ersten beiden Stufen der Tabaksteuererhöhung mehr als erreicht. Rauchen ist weltweit die größte vermeidbare verhaltensbedingte Ursache von koronarer Herzkrankheit, Lungen- und Bronchialkrebs, chronisch obstruktiven Atemwegserkrankungen, frühkindlichen Entwicklungsstörungen infolge Rauchens in der Schwangerschaft und von vorzeitigem Tod (DKFZ 2002). Die auf Tabakkonsum zurückgeführte Sterblichkeitsrate in Deutschland wird in der Länderübersicht der WHO für die Altersgruppe der 35-69jährigen mit 23% und über alle Altersgruppen mit 13% angegeben. Eine Verringerung des Zigarettenkonsums wirkt sich langfristig in verminderter vorzeitiger Mortalität aus - nach einem Rauchstopp nähern sich die Werte des Sterberisikos innerhalb von 10 Jahren denen der Nichtraucher an (Doll 2000). Die geringere Erkrankungswahrscheinlichkeit nach Rauchstopp und Konsumreduktion führt bereits kurzfristig zu einer Verminderung des medizinischen Versorgungsbedarfs. In diesem Gutachten wird berechnet, wie sich die 1. und 2. Stufe der Tabaksteuererhöhungen auf die wichtigsten durch Rauchen verursachten Krankheiten auswirken und wie sich die Zahlen für Neuerkrankungen und Sterbefälle reduzieren. Weiterhin wird berechnet, in welchem Ausmaß das Gesundheitssystem mittel- und langfristig durch Tabaksteuererhöhungen entlastet wird und welche Kostenreduktion durch die 3. Stufe der Tabaksteuererhöhung zu erwarten ist. Die Grundlage für die Berechnungen der Krankheitskosten sind direkte und indirekte Kosten. Mit direkten Kosten werden die Kosten angegeben, die in einem direkten Zusammenhang mit der medizinischen Behandlung (Operation, Arzneimittel etc.) stehen. Mit der Krankheitskostenrechnung des Statistischen Bundesamtes werden Kosten im Gesundheitswesen erstmals nach Krankheiten, Alter und Geschlecht differenziert (Statistisches Bundesamt 2004). Mit indirekten Kosten werden die Kosten angegeben, die durch Arbeitsausfall, Erwerbsunfähigkeit und vorzeitiges Versterben auf Grund von Krankheiten entstehen. (ICD2

    A Decision-Analytic Model to Assess the Cost-Effectiveness of Etelcalcetide vs. Cinacalcet.

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    INTRODUCTION: Etelcalcetide is a novel intravenous calcimimetic for the treatment of secondary hyperparathyroidism (SHPT) in haemodialysis patients. The clinical efficacy and safety of etelcalcetide (in addition to phosphate binders and vitamin D and/or analogues [PB/VD]) was evaluated in three phase III studies, including two placebo-controlled trials and a head-to-head study versus the oral calcimimetic cinacalcet. OBJECTIVE: The objective of this study was to develop a decision-analytic model for economic evaluation of etelcalcetide compared with cinacalcet. METHODS: We developed a life-time Markov model including potential treatment effects on mortality, cardiovascular events, fractures, and subjects' persistence. Long-term efficacy of etelcalcetide was extrapolated from the reduction in parathyroid hormone (PTH) in the phase III trials and the available data from the outcomes study in cinacalcet (EVOLVE trial). Etelcalcetide was compared with cinacalcet, both in addition to PB/VD. We applied unit costs averaged from five European countries and a range of potential etelcalcetide pricing options assuming parity price to weekly use of cinacalcet and varying it by a 15 or 30% increase. RESULTS: Compared with cinacalcet, the incremental cost-effectiveness ratio of etelcalcetide was €1,355 per QALY, €24,521 per QALY, and €47,687 per QALY for the three prices explored. The results were robust across the probabilistic and deterministic sensitivity analyses. CONCLUSIONS: Our modelling approach enabled cost-utility assessment of the novel therapy for SHPT based on the observed and extrapolated data. This model can be used for local adaptations in the context of reimbursement assessment

    The association between health system development and the burden of cardiovascular disease: an analysis of WHO country profiles.

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    Several risk factors for cardiovascular disease (CVD) have been identified in recent decades. However, the association between the health system and the burden of CVD has not yet been sufficiently researched. The objective of this study was to analyse the association between health system development and the burden of CVD, in particular CVD-related disability-adjusted life-years (DALYs).Univariate and multivariate generalized linear mixed models were applied to country-level data collected by the World Bank and World Health Organization. Response variables were the age-standardized CVD mortality and age-standardized CVD DALY rates.The amount of available health system resources, indicated by total health expenditures per capita, physician density, nurse density, dentistry density, pharmaceutical density and the density of hospital beds, was associated with reduced CVD DALY rates and CVD mortality. However, in the multivariate models, the density of nurses and midwives was positively associated with CVD. High out-of-pocket costs were associated with increased CVD mortality in both univariate and multivariate analyses.A highly developed health system with a low level of out-of-pocket costs seems to be the most appropriate to reduce the burden of CVD. Furthermore, an efficient balance between human health resources and health technologies is essential

    Analyzing Spinal Shape Changes During Posture Training Using a Wearable Device

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    Lower back pain is one of the most prevalent diseases in Western societies. A large percentage of European and American populations suffer from back pain at some point in their lives. One successful approach to address lower back pain is postural training, which can be supported by wearable devices, providing real-time feedback about the user’s posture. In this work, we analyze the changes in posture induced by postural training. To this end, we compare snapshots before and after training, as measured by the Gokhale SpineTracker™. Considering pairs of before and after snapshots in different positions (standing, sitting, and bending), we introduce a feature space, that allows for unsupervised clustering. We show that resulting clusters represent certain groups of postural changes, which are meaningful to professional posture trainers

    Effects of a nurse-based case management compared to usual care among aged patients with myocardial infarction: results from the randomized controlled KORINNA study

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    BACKGROUND: Transition from hospital to home is a critical period for older persons with acute myocardial infarction (AMI). Home-based secondary prevention programs led by nurses have been proposed to facilitate the patients’ adjustment to AMI after discharge. The objective of this study was to evaluate the effects of a nurse-based case management for elderly patients discharged after an AMI from a tertiary care hospital. METHODS: In a single-centre randomized two-armed parallel group trial of patients aged 65 years and older hospitalized with an AMI between September 2008 and May 2010 in the Hospital of Augsburg, Germany, patients were randomly assigned to a case management or a control group receiving usual care. The case-management intervention consisted of a nurse-based follow-up for one year including home visits and telephone calls. Key elements of the intervention were to detect problems or risks and to give advice regarding a wide range of aspects of disease management (e.g. nutrition, medication). Primary study endpoint was time to first unplanned readmission or death. Block randomization per telephone call to a biostatistical center, where the randomization list was kept, was performed. Persons who assessed one-year outcomes and validated readmission data were blinded. Statistical analysis was based on the intention-to-treat approach and included Cox Proportional Hazards models. RESULTS: Three hundred forty patients were allocated to receive case-management (n=168) or usual care (n=172). The analysis is based on 329 patients (intervention group: n=161; control group: n=168). Of these, 62% were men, mean age was 75.4 years, and 47.1% had at least either diabetes or chronic heart failure as a major comorbidity. The mean follow-up time for the intervention group was 273.6 days, and for the control group it was 320.6 days. During one year, in the intervention group there were 57 first unplanned readmissions and 5 deaths, while the control group had 75 first unplanned readmissions and 3 deaths. With respect to the endpoint there was no significant effect of the case management program after one year (Hazard Ratio 1.01, 95% confidence interval 0.72-1.41). This was also the case among subgroups according to sex, diabetes, living alone, and comorbidities. CONCLUSIONS: A nurse-based management among elderly patients with AMI had no significant influence on the rate of first unplanned readmissions or death during a one-year follow-up. A possible long-term influence should be investigated by further studies. CLINICAL TRIAL REGISTRATION: ISRCTN0289374

    A multi-perspective cost-effectiveness analysis comparing rivaroxaban with enoxaparin sodium for thromboprophylaxis after total hip and knee replacement in the German healthcare setting

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    Abstract Background Patients undergoing major orthopaedic surgery (MOS), such as total hip (THR) or total knee replacement (TKR), are at high risk of developing venous thromboembolism (VTE). For thromboembolism prophylaxis, the oral anticoagulant rivaroxaban has recently been included in the German diagnosis related group (DRG) system. However, the cost-effectiveness of rivaroxaban is still unclear from both the German statutory health insurance (SHI) and the German hospital perspective. Objectives To assess the cost-effectiveness of rivaroxaban from the German statutory health insurance (SHI) perspective and to analyse financial incentives from the German hospital perspective. Methods Based on data from the RECORD trials and German cost data, a decision tree was built. The model was run for two settings (THR and TKR) and two perspectives (SHI and hospital) per setting. Results Prophylaxis with rivaroxaban reduces VTE events (0.02 events per person treated after TKR; 0.007 after THR) compared with enoxaparin. From the SHI perspective, prophylaxis with rivaroxaban after TKR is cost saving (€27.3 saving per patient treated). However, the cost-effectiveness after THR (€17.8 cost per person) remains unclear because of stochastic uncertainty. From the hospital perspective, for given DRGs, the hospital profit will decrease through the use of rivaroxaban by €20.6 (TKR) and €31.8 (THR) per case respectively. Conclusions Based on our findings, including rivaroxaban for reimbursement in the German DRG system seems reasonable. Yet, adequate incentives for German hospitals to use rivaroxaban are still lacking.</p
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