46 research outputs found

    Die Investitur mit den Reichslehen in der FrĂĽhen Neuzeit

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    Es besteht eine offensichtliche Diskrepanz zwischen der Bedeutung, die die Juristen des Heiligen Römischen Reichs noch bis zum Ende des 18. Jahrhunderts den lehnsrechtlichen Ritualen zuschrieben, und der Geringschätzung zeitgenössischer Historiker, die sie als „bloße Formalitäten“ abtun. Diese unterschiedlichen Betrachtungsweisen geben Anlass für eine nähere Untersuchung der Rituale der Investitur, durch die die Fürsten ihre Lehen erhielten. Es soll gezeigt werden, dass diese Rituale eine feierliche Darstellung der verfassungsmäßigen Ordnung des Alten Reichs und seiner Standeshierarchie waren.There is an obvious gap between the importance jurists gave to the feudal rituals in the Holy Empire until the end of the 18th century, and the poor opinion historians hold upon these «mere formalities» today. This discrepancy gives reason to a closer look at the rituals of investiture by which imperial princes received their fiefs. It is argued in this paper that these rituals solemnly enacted the constitutional order of the Empire and its hierarchy of ranks. Throughout the Early Modern period, they gave rise to changes and conflicts resulting from the clashing pretensions of the Emperor and the imperial princes. The paper describes these transformations taking them as a seismograph of the institutional and hierarchical changes within the political body of the Empire

    Zur EinfĂĽhrung: Praktiken des Entscheidens

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    Le portrait du roi : entre art, histoire, anthropologie et sémiologie

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    Dans la théorie des arts à l’époque moderne, le portrait du roi a un statut singulier : en tant que portrait, il dépend du dictat de la ressemblance au modèle naturel, qui l’éloigne de la noble quête de l’idéal, mais en tant que représentation du souverain, donc d’un personnage hors norme à la perfection incomparable, il a vocation d’être un chef-d’œuvre. De ce fait, le portrait du roi échappe, du moins dans la littérature encomiastique, au discrédit qui frappe progressivement le genre du por..

    Kulturen des Entscheidens

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    Der Band thematisiert Entscheiden als eine soziale Praxis, die keineswegs selbstverständlich sondern in hohem Maße voraussetzungsvoll ist und die mit unterschiedlichen Zumutungen einhergeht. Entscheiden nimmt je nach sozialen Umständen ganz unterschiedliche Formen an und unterliegt demnach dem historischen Wandel. Die Beiträge des Bandes gehen anhand ausgewählter Fallbeispiele, die vom mittelalterlichen Europa bis hin zum gegenwärtigen Indien reichen, unterschiedlichen Aspekten von Kulturen des Entscheidens nach. Sie nehmen Narrative und Praktiken des Entscheidens ebenso in den Blick wie den Einsatz von Ressourcen in Prozessen des Entscheidens und diskutieren Ansätze, Entscheiden in einer geistes- und kulturwissenschaftlichen Perspektive zu analysieren. Der Band zeigt so die vielfältigen Möglichkeiten auf, wie Entscheiden untersucht werden kann, wenn dieses als eine historisch wandelbare soziale Praxis und als kulturell diverses Phänomen begriffen wird

    Vormünder des Volkes? | Konzepte landständischer Repräsentation in der Spätphase des Alten Reiches

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    Die landständischen Verfassungen in den Territorien des frühneuzeitlichen Reiches sind von der historischen Forschung gern als Vorläufer des modernen Parlamentarismus aufgefaßt worden. Diese Deutung war von dem Bemühen um demokratisch-rechtsstaatliche Traditionsstiftung geleitet; für sie schien zu sprechen, daß die vormodernen Landstände schon von den Zeitgenossen als »Repräsentanten der Untertanen« bezeichnet worden waren. Im Gegensatz zu dieser älteren Auffassung wird hier die These vertreten, daß ein begrifflicher Bruch das ältere Verständnis ständischer Repräsentation von dem des 19. und 20. Jahrhunderts trennt - ein revolutionärer Bruch, den man allerdings schon im frühen 19. Jh. zu verschleiern oder zu überbrücken suchte, indem man die eigenen Reformforderungen mit der Legitimität eines unvordenklichen Alters versah. Die Verfassungsdebatte der Revolutionszeit wurde vielfach als historische Debatte um Ursprung, Alter und wahres Wesen der landständischen Verfassungen geführt. Die Entwicklung der Geschichtsschreibung über die Landstände seit dem frühen 19. Jahrhundert ist nicht losgelöst von diesen verfassungspolitischen Umständen ihrer Entstehungszeit zu begreifen. Die Rekonstruktion dieser Zusammenhänge ist daher unter anderem als Beitrag zur Selbstreflexion der historiographischen Begrifflichkeit zu verstehen.Anhand der Verwendung des Repräsentationsbegriffs seit dem 17. Jh. läßt sich nachzeichnen, wie das traditionelle herrschaftsständisch-korporative Prinzip politischer Partizipation allmählich ausgehöhlt wurde. Im Gehäuse der hergebrachten Formen machten sich neue Inhalte breit. Die Staatsrechtler meinten mit landständischer Repräsentation bis weit ins 18. Jh. noch vor allem, daß den Ständen die Kompetenz zukomme, ihr korporatives Handeln der Gesamtheit der Untertanen - unabhängig von deren Willen - verbindlich zuzurechnen und sie darauf zu verpflichten. Gegen Ende des 18. Jhs. wurde dieses Verhältnis von Grund und Folge im Vorgang der Repräsentation umgekehrt: Nun meinte man mit landständischer Repräsentation, daß die Stände vom Volk abgeleitete Rechte ausübten und dem Willen des Volkes Ausdruck verliehen oder doch verleihen sollten. Ging es bei dem älteren Repräsentationsbegriff um die korporative Handlungsfähigkeit der Stände selbst, so postulierte der neue die politische Handlungsfähigkeit der nicht-privilegierten Untertanen. Die Tatsache, daß die Landstände dem neuen Anspruch aufgrund ihrer Struktur kaum entsprechen konnten, wurde nun zum Ansatzpunkt der Kritik und führte zu Reformvorschlägen, die die herrschaftlich-korporative Struktur der Landstände mehr oder weniger offen in Frage stellten. Die Französische Revolution löste in verschiedenen Territorien eine Welle neuer Partizipationsforderungen aus. Sie legte zum einen das Legitimationsdefizit der Landstände bloß, machte die traditionellen Landtage aber zum anderen zum Gegenstand aktueller Reformhoffnungen. Am Beispiel der Konflikte in einzelnen Territorien zeigt sich indessen, daß die Landtage im Rahmen der Reichsverfassung aus sich selbst heraus kaum reformfähig waren

    La communication symbolique à l’époque pré-moderne. Concepts, thèses, perspectives de recherche

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    « C’est précisément l’avantage d’une action symbolique que, agissant par elle-même, elle peut recevoir de multiples interprétations et dire à chacun, selon son point de vue, une chose nouvelle. » (Johann Gottfried Herder, Sämtliche Werke, vol. 20 : Von Religion, Lehrmeinungen und Gebräuchen, réimpr., Hildesheim, 1967, p. 202) Chaque jour, chacun peut constater aujourd’hui la puissance efficace des rites et des accessoires symboliques. Foulards, crucifix et formules de serments sont au cœur de..

    Zum Selbstverständnis der deutschen Universitätshistoriker

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    Nach wie vor spielen die Humboldt'schen Prinzipien der wissenschaftlichen Autonomie und der Verbindung von Forschung und Lehre für das Selbstverständnis der deutschen Universitätshistoriker eine große Rolle. Diese Haltung kann und sollte offensiv in den Reformprozess eingebracht werden. Dabei scheint die derzeitige Entwicklung die Bereiche Forschung und Lehre auseinander zu treiben: die Forschung ist durch starke Pluralisierung, Spezialisierung, auch Fragmentierung gekennzeichnet, während die Vermassung des Lehrbetriebs mit steigenden Lehr- und Prüfungsaufgaben eine Kanonisierung, Vereinfachung und Reglementierung verlangt. Tatsächlich aber benötigt die Lehre die Rückbindung an die Forschung, zumal Geschichte seriöserweise nur kritisch forschend gelehrt werden kann. Nur auf diese Weise vermitteln sich die spezifischen historischen Methoden und Wissensweisen, die umso bedeutsamer sind, als ein Geschichtsstudium eben nicht zielgenau für einen außerwissenschaftlichen Beruf ausbilden kann

    Kneeling before God - Kneeling before the Emperor: The Transformation of a Ritual during the Confessional Conflict in Germany

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    Karl V. zwang nach seinem Sieg im Schmalkaldischen Krieg alle unterlegenen protestantischen Fürsten, Grafen und Städte zu rituellen Unterwerfungsakten. Diese spektakuläre Serie von kniefälligen Abbitten stand ganz in der mittelalterlichen Tradition der deditio. Die Protestanten, die sich auf diese Weise demonstrativ der universalen, politisch-religiösen Autorität des Kaisers unterwerfen mussten, sahen sich damit vor ein grundsätzliches Gewissensproblem gestellt: Die äußere Gehorsamsgeste gegenüber dem Kaiser stand zur Gehorsampflicht gegenber Gott in Gegesatz; das Ritual erschien als Idolatrie. Der Beitrag fragt nach den Folgen dieser Erfahrung für das zeitgenössische Ritualverständnis und ordnet sie in den Diskurs über das Verhältnis zwischen Geist und Gebärde im allgemeinen und die Erlaubtheit der äußeren dissimulatio im besonderen ein - ein Diskurs, der sich durch konfessionelle Spaltung in neuer Weise zugespitzt hatte und ein verschärftes Misstrauen gegenüber Ritualen schlechthin artikulierte.The article discusses to what extent a central confessional conflict, the War of Schmalkalden in 15/47, gave rise to intensified mistrust of long-held rituals, focusing on a crucial moment in German Reformation history. Could external conformity in religious practice be reconciled with inner adherence to one´s own true religious convictions? How far was confessional "dissimulatio" allowed to go as part of inner "reservatio mentalis"
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