La colonne Trajane: invention, composition, disposition

The reliefs of the Trajan's Column are considered as both an historical account of the Dacian Wars and a sequence of exempla pointing to 'ideal' behaviour-patterns for the Emperor and his Army. A parallel between the sculpted frieze and the text of Onasander (De optimo imperatore, 1st Cent A. D.) emphasizes the interpretation of the Column's narrative in terms of contemporary standards (moral values and their verbal counterpart). An analysis of the problems of visibility of the reliefs and the study of their compositional rules leads to describe the making of the Column in three phases : drawing, clay (or wax) model, marble carving; or, along rhetorical language, inventio, compositio, dispositio. Further proposals on the relations between patron and artist(s) are drawn from two literary sources : a letter of Lucius Verus to Fronto, and a passage from Gregory's of Naziance Contra Julianum

Auf schwankendem Grund. Dekadenz und Tod im Venedig der Moderne

Anlass des Bandes ist das Centenarium von Thomas Manns Novelle "Der Tod in Venedig" (1912), in der Gustav von Aschenbach als ein der historischen Wissenschaft verpflichteter Schriftsteller in unsicheres Terrain jenseits rationaler Begrifflichkeit gerät, ins Sehnsuchtsland der Liebe und des Schönen, und schließlich in einen Grenzbereich, in dem alles Gestaltete ins Gestaltlose und schließlich in den Tod übergeht. Venedig um 1900, die auf Wasser gebaute, einstige Seerepublik in politischer Dekadenz ist nicht zufällig dafür topisch, und Aschenbach mit seinen ethischen, ästhetischen und epistemologischen Erschütterungen in Venedig nicht allein. Venedig prägte seine eigene Moderne aus und wurde als physisch erlebter wie imaginier­ter Ort für Dichter, Maler und Musiker zum Spiegel der Krisenerfahrungen um 1900. Anders gesagt: Die Stadt fungierte als Seismograph, mit dem sich der Verlust metaphysischer Gewissheiten, der Verlust des Vertrauens in die Evidenz des Wissens, in die Einheit der Person und der Zuverlässigkeit der Sprache aufzeichnen ließ. Die Unbestimmtheit, der Kontrollverlust, die der Lagu­nenstadt eigene Bewegung ›auf schwankendem Grund‹ wird bei Thomas Mann und seinen Zeitgenossen zum Motor der Kreativität

La fortune de Laocoon au xxe siècle

1. Dans la première partie, je reconsidère le célèbre passage de Pline et ses interprétations, notamment celle d’Andreae qui est revenu tout récemment sur la question (après la parution de mon livre). En évitant de donner un résumé de ce que j’ai écrit dans mon livre, je me propose d’offrir quelques considérations nouvelles sur l’interprétation qu’il faut donner de Pline.2. Dans la deuxième partie, je me propose d’offrir un bref aperçu de la fortune du Laocoon dans l’art et la culture du xxe siècle, avec une attention particulière accordée à la culture populaire, d’Europe et d’Amérique.1. Im ersten Teil meines Beitrags betrachte ich die berühmte Passage von Plinius und seine Deutungen, besonders diejenige von Andreae, der erst kürzlich (nach dem Erscheinen meines Buches) auf diese Frage zurückgekommen ist. Um eine Zusammenfassung dessen zu vermeiden, was ich in meinem Buch geschrieben habe, beabsichtige ich nun einige neue Überlegungen zur Deutung von Plinius zu erörtern.2. Im zweiten Teil beabsichtige ich einen kurzen Überblick über das Schicksal Laokoons in der Kunst und in der Kultur des 20. Jahrhunderts zu geben, wobei der Volkskultur Europas und Amerikas eine besondere Aufmerksamkeit geschenkt werden soll.In the first part of my analysis, I shall reexamine Pliny’s famous passage and its interpretations, most notably the work of Andreae, who has recently treated this question again (after the publication of my book). While I shall avoid re-summarizing the contents of my book, I shall offer some new considerations on the correct interpretation of Pliny.The second part will provide an overview of the Laocoon’s fortune in twentieth-century art and culture, with a particular interest in European and American popular culture

Presentation

Salvatore Settis, Presentation at the discussion Salvatore Settis and Lothar Müller, Wenn Venedig stirbt: Über den Ausverkauf unserer Städte, ICI Berlin, 9 May 2016, part 2, video recording, mp4, 16:24 <https://doi.org/10.25620/e160509_6