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    Future Options For Organic Farming Policy Support In Europe

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    Policy support has been very important for the development of organic farming in Europe since the 1990s. Measures include regulations defining organic in the marketplace, support payments for organic conversion and maintenance, and action plans aimed at integrating market and rural development support. Such support has been justified in terms of the environmental and other societal benefits delivered, as well as the economic benefits of the market for organic food. While the evidence for public benefits from organic farming is clear and increasing, the mechanisms for rewarding these benefits have been focused, as other agri-environment measures, on income foregone and costs incurred. With the introduction of a new CAP, involving Member State Strategic Plans and Ecoschemes, the focus of policy is shifting to results. This paper explores the implications of the for future organic farming support, including how public benefits from complex, multi-functional systems can be identified, quantified and valued at an affordable cost

    The Consumer Or The Citizen: Who Should Pay For The Benefits Of Organic Farming?

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    Organic farming delivers a range of benefits for individual consumers and society at large, which is often referred to as the dual role of organic farming. In recognition of societal benefits often referred to as public goods that correspond to policy goals organic farming receives public support in many countries. The growing interest of consumers in organic products is illustrated by the market. In this paper, we present an economic framework, distinguishing between public and private goods and explore where public support is justified and for what consumers can be expected to pay a premium price

    Ausstiege aus dem ökologischen Landbau: Umfang – Gründe – Handlungsoptionen

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    Zusammenfassung Hintergrund und Ziele der Studie Seit 1990 ist in Deutschland ein stetiger Zuwachs im Ökolandbau zu verzeichnen. Die ökologisch bewirtschaftete Fläche hat sich mehr als verzwölffacht und die Anzahl der Betriebe mehr als versiebenfacht. Ende 2011 wurden erstmals mehr als eine Million Hektar landwirtschaftlicher Nutzfläche von insgesamt 22.506 Betrieben ökologisch bewirtschaftet. Angesichts der steigenden Nachfrage nach ökologisch erzeugten Produkten ist in den kommenden Jahren ein weiteres Wachstum zu erwarten. Die oben genannten Zahlen geben die tatsächliche Wachstumsdynamik im ökologischen Landbau allerdings nur bedingt wieder. Sie stellen lediglich den Nettoeffekt dar, der sich aus der Differenz zwischen Neuumstellern und Aussteigern aus der ökologischen Landwirtschaft ergibt. Die Gruppe der Aussteiger stand bisher wenig im Fokus der öffentlichen Diskussion, was angesichts des positiven Nettoeffekts durchaus nachvollziehbar ist. Dementsprechend gab es bislang wenig detaillierte Informationen zu den Ausstiegen aus dem Ökolandbau. Die Daten der Bundesanstalt für Landwirtschaft (BLE) zu den jährlichen Abmeldungen bei den bundesweit tätigen Kontrollstellen eignen sich für eine entsprechende Analyse nur bedingt, da ein Kontrollstellenwechsel und betriebliche Änderungen wie Besitzerwechsel oder Betriebsteilungen in die Statistik ebenso einfließen wie ein Ausstieg aus der ökologischen Landwirtschaft. Unklar ist zudem, wie viele der gemeldeten Aussteiger die Landwirtschaft vollständig aufgeben, wie viele zur konventionellen Bewirtschaftung zurückkehren und was die Gründe dafür sind.Die hier beschriebenen Informationslücken zu schließen und Ansatzpunkte zur Vermeidung von Rückumstellungen aufzuzeigen, waren die Ziele der vorliegenden Arbeit. Ausgangspunkt hierfür war die Überlegung, dass für die politisch erwünschte Ausdehnung des ökologischen Landbaus nicht nur weitere Neueinsteiger, sondern auch möglichst wenige Rückumsteller erforderlich sind. Methodisches Vorgehen Aufbauend auf einer Auswertung der internationalen Literatur zu Ausstiegen aus dem ökologischen Landbau wurden im Rahmen dieser Arbeit folgende Analysen durchgeführt: Befragung von Experten des ökologischen Landbaus zum Thema Ausstiege aus dem ökologischen Landbau und Möglichkeiten zu deren Vermeidung. Ergänzt wurde di eser Schritt um die Auswertung von Daten ökologischer Anbauverbände zu rückumgestellten ehemaligen Mitgliedsbetrieben.Auswertung der Daten des Statistischen Bundesamtes zur Ermittlung der quantitativen Bedeutung von Ausstiegen aus dem ökologischen Landbau im Zeitraum 2003 bis 2010. Dabei wurde zwischen Betrieben, die komplett aus der Landwirtschaft ausgeII Zusammenfassung schieden sind und solchen, die auf eine konventionelle Bewirtschaftung rückumgestellt haben, unterschieden. Bundesweite schriftliche Befragung aller landwirtschaftlichen Erzeugerbetriebe, die sich zwischen 2003 und 2009 von der EU-Ökokontrolle abgemeldet hatten. Aus den Rückläufen der Fragebögen konnten zwei Datensätze gebildet und ausgewertet werden: Ein Datensatz mit 338 Betrieben, die mit dem Ausstieg aus dem Ökolandbau den Betrieb vollständig aufgegeben haben, sowie ein Datensatz mit 388 ehemaligen Ökobetrieben, die zum konventionellen Landbau zurückgekehrt sind. Persönlich geführte, problemzentrierte Interviews mit 29 Betriebsleitern, bei denen die Gründe für die Rückumstellung sowie die damit einhergehenden Entscheidungsprozesse im Mittelpunkt standen.Die Untersuchungsergebnisse wurden in vier regionalen Workshops mit Praktikern und Experten des ökologischen Landbaus aus den Bereichen Wirtschaft, Wissenschaft und Administration reflektiert. Darauf aufbauend wurden mögliche Ansatzpunkte zur Vermeidung von Rückumstellungen abgeleitet. Die wichtigsten Ergebnisse und Erkenntnisse dieser Arbeit werden im Folgenden dargestellt. Ausstiege aus dem Ökolandbau bislang kein Thema In der Forschung gibt es bisher nur sehr wenige Arbeiten, die sich mit dem Ausstieg aus dem ökologischen Landbau beschäftigt haben. Im Rahmen der Recherchen wurden lediglich fünfzehn Untersuchungen zu diesem Thema in sechs EU-Ländern (Dänemark, Estland, Großbritannien, Irland, Italien und Österreich) sowie in Norwegen, der Schweiz und den USA identifiziert. Die Ergebnisse dieser Arbeiten weisen darauf hin, dass für viele Landwirte eine Umstellung auf ökologischen Landbau keine unumstößliche Grundsatzentscheidung ist und eine Rückumstellung erfolgt, falls die ökonomischen Erwartungen nicht erfüllt werden, die Erfahrungen mit der Kontrolle und Zertifizierung mehrheitlich negativ sind oder produktionstechnische Probleme der ökologischen Bewirtschaftung nicht zufri edenstellend gelöst werden können.Auch die Verbände des ökologischen Landbaus sowie staatliche Institutionen haben sich bisher nicht oder nur am Rande mit dem Thema des Ausstiegs aus der ökologischen Landwirtschaft beschäftigt, wie die Ergebnisse der Expertenbefragung zeigen. Die in den letzten beiden Jahrzehnten insgesamt positive Entwicklung des ökologischen Landbaus in Deutschland hat den „Blick hinter die Zahlen“ offenbar mehrheitlich nicht erforderlich gemacht. Die zu diesem Thema befragten Experten vertraten überwiegend die Ansicht, dass Ausstiege aus der ökologischen Produktion vor allem im Kontext strukturwandelbedingter Betriebsaufgaben stattfinden. Eine Rückumstellung auf eine konventionelle Produktion beschränke sich hingegen auf wenige Einzelfälle, die vor allem im Zusammenhang mit der Bioenergieproduktion bzw. zunehmendem Flächenmangel, hohen Pachtpreisen und wirtschaftlich attraktiveren Einkommensmöglichkeiten stünden.Etwa 5 Prozent der Ökobetriebe steigen jährlich aus Im Gegensatz zu den Experteneinschätzungen verdeutlichen die Daten der Agrarstrukturerhebungen und der Landwirtschaftszählung, dass in den letzten Jahren in Deutschland eine nicht unerhebliche Anzahl an Betrieben aus der ökologischen Produktion ausgesti egen ist. Gemäß den Auswertungen der statistischen Daten wurden zwischen 2003 und 2010 jährlich 191 Betriebe bzw. 1,4 Prozent der ökologisch bewirtschafteten Betriebe aufgegeben. Darüber hinaus gingen im Durchschnitt 415 Betriebe bzw. 3,3 Prozent der Ökobetriebe pro Jahr durch eine Rückumstellung auf eine konventionelle Wirtschaftsweise verloren. Diese Zahlen verdeutlichen, dass Betriebsaufgaben und Rückumstellungen den Nettozuwachs im ökologischen Landbau deutlich vermindern. Statistisch gesehen standen zwischen 2003 und 2010 jedem Neuumsteller 0,4 Rückumsteller und 0,2 Betriebsaufgeber gegenüber. Es zeigt sich allerdings auch, dass, anders herum betrachtet, jedes Jahr etwas mehr als 95 Prozent der Ökobetriebe an der ökologischen Bewirtschaftung festhalten. Betriebsaufgaben führen zu Flächenverlusten im Ökolandbau Dass Ökobetriebe die landwirtschaftliche Produktion strukturwandelbedingt einstellen, ist keine neue Erkenntnis. Bemerkenswert ist allerdings der Umstand, dass mit 1,4 Prozent die jährliche Aufgaberate zwischen 2003 und 2010 im Vergleich zur konventionellen Landwirtschaft mit 2,7 Prozent deutlich geringer ausfiel. Dieser Unterschied ist jedoch vermutlich nicht ausschließlich auf das Bewirtschaftungssystem, sondern auch auf andere Faktoren (beispielsweise eine unterschiedliche Altersstruktur) zurückzuführen. Dass Betriebsaufgaben im ökologischen Landbau dem Ziel einer Ausweitung dieser Wirtschaftsweise entgegenwirken, offenbart die Analyse über den Verbleib der Flächen der ehemal igen Ökobetriebe. Gemäß der bundesweiten Befragung der aufgegebenen Ökobetriebe wurden 61 Prozent der Flächen von konventionell bewirtschafteten Betrieben übernommen und gingen somit dem ökologischen Landbau verloren. Bezogen auf alle zwischen 2003 bis 2010 aufgegebenen Ökobetriebe wäre dies eine Fläche von rund 27.000 Hektar.Gründe für die Betriebsaufgabe mehrheitlich nicht öko-spezifisch Wie zu erwarten, gibt es auch im ökologischen Landbau einen Zusammenhang zwischen der Betriebsaufgabe und der Erwerbsform, der Betriebsgröße sowie dem Alter des Betriebsleiters. So kommen überdurchschnittlich hohe Aufgaberaten bei den Nebenerwerbsbetrieben, in flächenarmen Betrieben (< 20 ha LF) und bei Betriebsleitern über 65 Jahren vor. Wie die Auswertung der Strukturdaten zeigt, sind es vor allem Obst - und Gartenbaubetriebe sowie Schaf- und Ziegenbetriebe, die mit der Produktion aufhören, während vollständige Betriebsaufgaben unter den Milchviehbetrieben relativ selten vorkommen. Die Ergebnisse der bundesweiten Befragung zeigen, dass die Aufgabe der Ökobetriebe vor allem aus ökonomischen Gründen erfolgt. Die befragten Betriebsleiter stuften die wirtschaftliche Basis ihrer Betriebe als nicht ausreichend ein und bezeichneten diese als für eine Weiterführung zu klein. Gründe, die speziell mit dem ökologischen Landbau im Zusammenhang stehen, waren für die Aufgabe des Betriebes von untergeordneter Bedeutung. Aufgegebene und rückumgestellte Betriebe ähneln sich Wie eingangs beschrieben gab die Mehrzahl der aus dem Ökolandbau ausgestiegenen Betriebe die landwirtschaftliche Produktion nicht vollständig auf, sondern bewirtschaftete den Betrieb konventionell weiter. Anhand der Daten aus der Agrarstrukturerhebung zeigt sich, dass es hinsichtlich der Betriebsstruktur zwischen den beiden Gruppen einige Parallelen gibt. Wie bei den aufgegebenen Betrieben war der Anteil der Rückumsteller relativ hoch bei Schaf- und Ziegenbetrieben. Relativ stark betroffen waren auch Rindermastbetriebe, während Betriebe mit Schwerpunkt Feldgemüse- und Kartoffelanbau eher selten auf eine konventionelle Wirtschaftsweise rückumstellten. Ferner handelte es sich bei den Rückumstellern mehrheitlich um Nebenerwerbsbetriebe. Auch bei der Flächenausstattung gibt es eine Parallele zu den Betriebsaufgaben: Rückumstellungen kommen in flächenarmen Betrieben deutlich häufiger vor. Allerdings trugen die flächenarmen Betriebe unterdurchschnittlich zu den Flächenverlusten bei. So machten flächenstarke Betriebe (> 200 ha LF) zwischen 2003 und 2010 weniger als 4 Prozent der rückumgestellten Betriebe aus, nahmen aber einen Anteil an der rückumgestellten Fläche von über 40 Prozent ein. Durch die bundesweite Befragung der Rückumstellungsbetriebe konnten weitere Merkmale von rückumgestellten Betrieben erhoben werden. Demnach zeichnen sich die rückumgestellten Betriebe durch folgende Merkmale aus: Überdurchschnittlich häufig stellten Betriebsleiter in höherem Alter (55 Jahre und älter) wieder auf eine konventionelle Wirtschaftsweise um. Die Hofnachfolger dieser Betriebsleiter scheinen sich wieder konventionell orientiert zu haben. Die Angaben der Betriebsleiter zur Dauer der ökologischen Bewirtschaftung ihres Betriebes offenbarten, dass sich zwei Drittel der befragten Rückumsteller in der ersten oder zweiten Förderperiode gegen eine Weiterführung des Ökolandbaus entschieden. Das heißt, zwei Drittel der befragten Rückumsteller haben maximal zehn Jahre ökol ogisch gewirtschaftet. Der Anteil der Betriebsleiter, die vor 1989 auf ökologischen Landbau umgestellt haben, war bei den Rückumstellern deutlich niedriger als bei den heute ökologisch wir tschaftenden Betrieben. Der Anteil der Betriebe, die erst nach 2000 auf Ökolandbau umgestellt haben, ist dagegen bei den rückumgestellten Betrieben deutlich höher. Die Rückumstellung scheint mit zunehmender Dauer ökologischer Bewirtschaftung weniger wahrscheinlich zu werden. Bezüglich der Mitgliedschaft in einem der Anbauverbände des ökologischen Landbaus ergab die Analyse vergleichsweise geringere Rückumstellungsquoten bei Betri eben, die sich einem Anbauverband angeschlossen hatten.Darüber hinaus gibt es Hinweise, dass das Ausbildungsniveau und die Inanspruchnahme von externer Beratung eine Rolle spielen. So wurden rückumgestellte Betriebe vergleichsweise häufiger von Betriebsleitern ohne formale landwirtschaftliche Ausbildung geführt und haben während der Zeit der ökologischen Bewirtschaftung vergleichsweise weniger externe Beratung in Anspruch genommen. Ökonomische Gründe für die Rückumstellung häufig entscheidend Wie die Befragungsergebnisse weiter zeigen, spielten ökonomische Aspekte bei der Entscheidung der Landwirte zur konventionellen Wirtschaftsweise zurückzukehren insgesamt eine relativ große Rolle. Von Bedeutung waren vor allem fehlende Einkommensverbess erungen bzw. ein insgesamt zu geringes Einkommen, Vermarktungsprobleme, zu geringe Preisaufschläge für Ökoprodukte sowie zu niedrige oder gekürzte Ökoprämien. Weitere wichtige ökonomische Gründe für eine Rückumstellung aus Sicht der Landwirte waren zu hohe Kosten für Kontrolle und Zertifizierung des Ökolandbaus sowie für den Zukauf ökologisch zertifizierter Futtermittel Die hohe Bedeutung ökonomischer Motive verwundert auf den ersten Blick, da die Auswertungen der deutschen Testbetriebsnetzdaten seit Jahren im Durchschnitt höhere Ei nkommen in den Ökobetrieben ausweisen. Dahinter verbergen sich allerdings sowohl Betriebe mit deutlich höheren als auch deutlich niedrigeren Einkommen als ihre konventionellen Vergleichsbetriebe. Für die Entscheidung zur Rückumstellung dürften aber vor allem die persönlichen Einschätzungen der Betriebsleiter und weniger der direkte Einkommensvergleich mit anderen Betrieben entscheidend sein. Zu den zentralen Gründen für die Rückumstellung zählten auch Probleme mit den Ökorichtlinien und der ökospezifischen Kontrolle. In der Befragung wurde in diesem Zusammenhang insbesondere ein zu hoher zeitlicher Aufwand für Nachweise und Kontrollen, komplizierte Ökorichtlinien, zu strenge und einschränkende Richtlinien und Kontrollen sowie Probleme mit der Umsetzung der Ökostandards erwähnt. Explizit genannt wurden in diesem Zusammenhang die 100 Prozent Biofütterung und die auslaufenden Ausnahmeregelungen für die Anbindehaltung bei kleineren Kuhbeständen. Weitere produktionstechnische Schwierigkeiten wie die Zunahme des Unkrautdrucks, unsichere oder stark schwankende Erträge, zu niedrige Erträge im Pflanzenbau und Probleme mit der Nährstoffversorgung hatten eine etwas geringere Bedeutung für die Rückumstellung. Als eher unwichtig wurden u. a. Probleme mit der Tiergesundheit oder mit Pflanzenkrankheiten und die Ablehnung des Ökolandbaus durch Kollegen oder das persönliche Umfeld eingestuft. Bedeutung der Rückumstellungsgründe von Betrieb zu Betrieb unterschiedlich Die beschriebenen Gründe betreffen allerdings nicht jeden rückumgestellten Ökobetrieb in gleicher Weise. Die nach Erwerbsform, Betriebsgröße und Betriebstyp differenzierte Analyse der Befragungsergebnisse verdeutlicht folgende Zusammenhänge zwischen Betriebsstrukturen und Rückumstellungsgründen: VI Zusammenfassung – Hauptberuflich arbeitende Landwirte sahen produktionstechnische Themen wie geringe Erträge im Pflanzenbau sowie mangelnde Kooperationsmöglichkeiten mit anderen Ökolandwirten im Vergleich zu den nebenberuflich wirtschaftenden Landwirten deutlich häufiger als wichtig an. Das dürfte u. a. an dem insgesamt höheren Intensitätsniveau in der Bewirtschaftung, den höheren Erwartungen der Betriebsleiter an die Erträge im Pflanzenbau und dem dafür erforderlichen Nährstoffmanagement liegen. – Den Aufwand für Nachweise und Kontrollen zum Ökolandbau sowie die damit verbundenen Kosten wurden vor allem von kleinen Betrieben als zu hoch bewertet. Zu geringe bzw. stark schwankende Erträge waren dagegen – korrespondierend zu den oben genannten Ergebnissen – eher für die größeren Betriebe ein Problem Deutliche Unterschiede in der Bedeutung der Rückumstellungsgründe konnten auch zwischen Betrieben mit unterschiedlicher Ausrichtung festgestellt werden: „Keine Einkommensverbesserung mit Ökolandbau“ wurde als Rückumstellungsgrund von Veredlungsbetrieben, Schaf- und Ziegenbetrieben, Mutterkuh- und Rindermastbetrieben sowie Betrieben mit nicht weiter spezifiziertem Futterbau (u. a. Pensionspferdehaltung) deutlich häufiger genannt als von den Betriebsleitern der anderen Betriebstypen (Ackerbau, Gemischt, Milchvieh). Die Betriebsleiter der Schaf- und Ziegenbetriebe, Mutterkuh- und Rindermastbetriebe sowie von Betrieben mit nicht weiter spezifiziertem Futterbau gaben darüber hinaus überdurchschnittlich häufig Vermarktungsprobleme als Rückumstellungsgrund an, was wohl eine Ursache für die schlechteren Einkommensmöglichkeiten darstellt. Bei den Veredlungsbetrieben waren vor allem neben schlechteren Einkommensmöglichkeiten hohe Kosten für Zukauffutter und 100 Prozent Biofütterung hervorstechende Rückumstellungsgründe Insgesamt betrachtet gab es für die Rückumstellung der Ökobetriebe auf eine konventi onelle Wirtschaftsweise in der Regel nicht den allein entscheidenden Rückumstellungsgrund. Vielmehr war es meist ein Bündel von persönlichen und betrieblichen sowie externen Faktoren, das beim einzelnen Betriebsleiter letztendlich zur Entscheidung der Rückumstellung geführt hat. In vielen Fällen gab es einen letzten Auslöser, der diese für die Betriebsleiter schwierige Entscheidung dann am Ende eindeutig machte. Der Entscheidungsprozess selbst zog sich häufig über einen Zeitraum von mehreren Jahren hin. Die aus Sicht vieler Rückumsteller unzureichende Wirtschaftlichkeit und auch fehlende Entwicklungsperspektiven im ökologischen Landbau hatten zur Folge, dass mit dieser Wir tschaftsweise verbundene Erschwernisse und Ärgernisse nicht länger toleriert wurden.Neun typische Gründe-Konstellationen Auch wenn die Gründe für die Rückumstellung sehr betriebsindividuell sind, können die verschiedenartigen Problemsituationen durch neun typische Rückumstellungs - Konstellationen charakterisiert werden: Typ 1 »Ökologische Tierhaltung für „nebenbei“ zu aufwändig« Dieser Typ repräsentiert im Nebenerwerb bewirtschaftete, viehhaltende Grünlandbetriebe mit einer extensiven Grundausrichtung, denen sich zu einer bestimmten Zeit durch die Teilnahme an der Ökoförderung die höchsten Flächenprämien boten. Die mit der ökologischen Wirtschaftsweise verbundenen Zusatzauflagen stellen die Betriebsleiter jedoch vor hohe fachliche, finanzielle und zeitliche Aufwendungen (z. B. Beschaffung von Betriebsmitteln, Dokumentation und Kontrolle). Aufgrund fehlender ökologischer Absatzwege für die Tiere ist eine rentable Ökoproduktion nicht möglich. Typ 2 »Bauliche Voraussetzungen ungeeignet für die ökologische Tierhaltung« Dieser Rückumstellungs-Typ steht für kleine Mutterkuh- und Milchvieh- sowie Gemischtbetriebe, denen die betrieblichen Anpassungsmöglichkeiten an auslaufende Ausnahmegenehmigungen in der Tierhaltung (z. B. Verbot der Anbindehaltung) fehlen. Ungünstige bauliche Voraussetzungen in der Hofstelle, kleine Betriebsgrößen und unklare Entwicklungsperspektiven lassen für diese Betriebe keine größeren und wirtschaftlich tragfähigen Investitionen in den Stallneu- oder -umbau zu. Typ 3 »Ökolandbau für alters- oder gesundheitsbedingt auslaufende Familienbetriebe zu aufwändig« Die Gründe für die Rückkehr zum konventionellen Landbau konzentrieren sich bei diesem Typ auf den betriebsinternen Bereich. Wesentlicher Engpass ist hier die Verfügbarkeit von Familienarbeitskräften, da eine junge nachwachsende Generation fehlt oder andere mithelfende Altenteiler nicht mehr zur Verfügung stehen. Typ 4 »Richtlinienverschärfung: 100 Prozent Biofütterung« Die Richtlinienverschärfungen im Bereich der Fütterung von Wiederkäuern und der damit verbundene vollständige Ausschluss des Einsatzes konventioneller Futterkomponenten sind in schaf- und rinderhaltenden Haupterwerbsbetrieben häufig der entscheidende Ausstiegsgrund. Es fehlen entweder Öko-Kooperationspartner bzw. Futterlieferanten im näheren Umfeld oder bisher praktizierte „einfache Lösungen“, wie z. B. die trockene Winterweide beim konventionellen Nachbarbetrieb, sind nicht mehr möglich. Zudem führt die am Markt fehlende Honorierung des erhöhten Kostenaufwandes für die Futterbeschaffung zu Einbußen in der Wirtschaftlichkeit der Betriebe. Typ 5 »Ohne Intensivierung kaum Entwicklungswege offen« Dieser Typ repräsentiert die Ausstiegssituation, wie sie auf vergleichsweise intensiv bewirtschafteten Milchviehbetrieben vorgefunden werden kann. Kennzeichnend für diese Betriebe ist eine Verschlechterung der wirtschaftlichen Situation durch verschiedene externe und interne Faktoren (Verlust von Flächen, ungelöste produktionstechnische Probleme, steigende Produktionskosten, zu geringe Ökozuschläge). Eine Verbesserung der Situation ist für den Betriebsleiter bzw. den designierten Hofnachfolger nicht absehbar. Typ 6 »Konventionelle Bewirtschaftungsalternativen konkurrenzlos« Entscheidend für den Ausstieg aus der ökologischen Bewirtschaftung sind bei diesem Typ weniger betriebliche oder produktionstechnische Schwierigkeiten als primär die Veränderung externer Rahmenbedingungen wie beispielsweise die Einführung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG), verringerte Ökoprämien und ein gestiegenes Preisniveau für konventionelle Agrarprodukte. Obwohl das System Ökolandbau gut funktioniert und rentabel ist, sind konventionellen Alternativen wie der Energiepflanzenanbau so attraktiv, dass die Betriebe auf eine konventionelle Wirtschaftsweise rückumstellen. Typ 7 »Ohne eigene Tierhaltung oder Kooperationspartner geht es langfristig nicht« Mit diesem Typus wird die auf spezialisierten Ackerbaubetrieben vorgefundene Ausstiegssituation umschrieben. Die Betriebsleiter finden keinen Weg, um ein sinkendes Ertragsniveau durch höhere Preise zu kompensieren oder neue Quellen zur Verbess erung der Nährstoffversorgung zu erschließen. Eine Neustrukturierung des Betriebs und der Aufbau einer eigenen Tierhaltung kommen für die Betriebsleiter und Hofnachfolger nicht in Frage. Typ 8 »Enttäuschte Ökopioniere« Dieser Rückumstellungs-Typ definiert sich als einziger Typus ausschließlich über die Person des Betriebsleiters. Dieser gehört zu den Pionieren des ökologischen Landbaus, ist aber aus unterschiedlichen Gründen von den Entwicklungen innerhalb des Ökosektors enttäuscht und wi

    Thünen-Baseline 2013 – 2023: Agrarökonomische Projektionen für Deutschland

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    Summary This article presents selected results of the Thünen-Baseline as well as the assumptions upon which these results are based. The Thünen-Baseline is established using and combining several models of the Thünen model network: The general equilibrium model MAGNET, the partialequilibrium model AGMEMOD, the regionalized programming model RAUMIS, the farm group model FARMIS, and the farm-level models TIPI-CAL and TYPICROP. The target year of the projection is 2023. The Thünen-Baseline is not a forecast about the future. Rather, the baseline describes expected developments should the current agricultural policy be continued in accordance with specific assumptions about the development of exogenous influences. It provides a reference scenario for the analysis of the impacts of alternative policies and developments. The projections focus on the German agricultural sector, and are based on data and information available as of winter 2013/14. The baseline assumes a continuation of the current policy framework and the implementation of already decided policy changes. For the Thünen-Baseline 2013-2023, this implies the implementation of the EU-CAP reform decided in 2013 and its national implementation according to the decisions made at the German Ministers of Agriculture conference. This includes the reduction, redistribution and “greening” of direct payments, and the end of the milk and sugar quota regimes.The European Union remains a key player on international markets in the projection period. However, the share of the EU in world agricultural trade declines. EU exports increase to all regions with the exception of the Commonwealth of Independent States, from 70 billion € in 2010 to 76 billion € in 2023 (+9 %). While the German agricultural exports to non-EU countries grow less (+5 %) than the EU average, German exports to other EU member states increase above average. Imports from Central and South America, Asia and Africa rise markedly due to the implementation of trade agreements with the EU, which offer export opportunities for the respective countries. While cereal prices are comparably high in the Baseline, oilseed prices increase only marginally. The distinct reduction of prices from protein feed from the high levels of 2012/2013 leads to a rising demand from the livestock sector, and a substitution of grain feeds. Solid demand from the world market leads to an increase in nominal prices for livestock products of 10 to 30 % in 2023 compared to the period 2009 to 2011. Long-term prospects on both domestic and world markets result in milk prices of approximately 33 €/100 kg milk. While demand for most agricultural products more or less stagnates in Germany during the projection period, it continues to increase slightly for dairy products. Due to the reform of the Renewable Energy Sources Act (EEG) in 2012 and the comparatively high commodity prices, the expansion of biogas plants is slowed down. Still, the support of bioenergy production continues to have a large impact on land use in Germany. In the Thünen-Baseline 2013 − 2023, energy maize is grown on 1.2 million ha of land. This contributes to the continued reduction of the cereal area (-7 %). Following the abolishment of the milk quota and rising milk prices, milk production increases to 34.5 million t by 2023. Compared to the period 2009 to 2011, this corresponds to a growth of milk output in Germany by 18 %. An above-average expansion of dairy production takes place in the coastal regions and in the lower Rhine region, in some middle mountain areas, as well as in the Allgäu and pre Alpine regions. A withdrawal from dairy production can in particular be observed on arable locations, such as for example the Cologne-Aachen area, the Hildesheim plain and the northeast of Brandenburg. In addition, some grassland regions lose production shares (for example, the Black Forest as well as parts of Hesse). Beef production remains almost constant. Compared to the base period of 2009/10 to 2011/12, the average FNVA/AWU increases by 13 %, and is thus markedly higher than average income over the last ten years. The large differences in the income of farms of different size observed in the base period persist. However, income developments differ by farm type. Arable farms can compensate rising input prices and drastically lower sugar beet prices by increasing yields and farm area as well as energy maize production. Overall, income of arable farms stabilises at the comparatively high level of the base period. Dairy farms profit from the strong increase in the average milk production quantity, and the income of dairy farms rises by 24 %. While other grazing livestock farms cannot increase their income above the low level of the base period (–3 %), mixed and pig and poultry farms profit from rising pork and poultry prices, and from changes to the direct payment system. Compared to the base period, income increases by 11 % in mixed and 44 % in pig and poultry farms. The increase of rental prices for grassland especially affects other grazing livestock farms due to the high share of grasslands in combination with a high share of rented land. According to the model results, rents are projected to increase strongly especially in regions with intensive livestock farming.Increasing livestock numbers, higher milk production and a further increase of energy crops result in an increase of nitrogen input from organic fertilizers by 13 % until 2023. In combination with higher yields and an increased nitrogen use efficiency, this means that the sectoral nitrogen soil surface surplus remains almost constant at 70 kg/ha UAA. In regions and farms with intensive livestock production, nitrogen surpluses will remain an issue. Greenhouse gas emissions will slightly increase (+1 %) compared to 2005, due to a small rise in cattle numbers and an increase of nitrous oxide (N2O) emissions as a consequence of a higher turnover of nitrogen in soils. Ammonia emissions are projected to increase again above the legal limit until 2023 due to an increase in livestock numbers. The projections thus highlight that additional measures for ammonia reductions will be necessary to ensure full compliance with legal emission limits, especially since ammonia emissions from storage and spreading of fermentation residues from biogas production are not yet accounted for in the calculations. With the latest CAP reform, eligibility for a part of the direct payments will depend on the fulfilment of the so-called ‘greening’ requirements. These comprise protection of permanent grasslands, minimum crop diversity and management of ecological focus areas (EFA). Based on the cropping patterns of 2012, approximately 25,000 farms will need to adjust their land use by reducing the share of the dominant main crop(s) by 9 % (125,000 ha in total). In the majority of these cases, the crops that need to be reduced are maize and winter wheat. In Germany, in total 550,000 ha are required to fulfil the obligations for EFA. The data shows that, even at smaller regional levels, the existing levels of eligible land use and landscape elements suffice to fulfil the EFA greening obligation, especially if leguminous and catch crops are eligible. It is therefore expected that overall, the environmental impact of the greening obligations will be limited. However, depending on the circumstances, the obligation may require a noticeable change of land use in individual farms. Exemplary calculations for selected farms which are particularly affected by the greening obligations show that the optimal adjustment strategy depends on individual farm characteristics. Under the conditions of the Thünen-Baseline, the most cost-efficient option(s) to fulfil the greening obligations can include buffer strips, catch crops, soybean growing, extension of crop rotation, fodder purchase, and/or fallow. Not participating in (part of) the greening payments was no financially viable option for any of the farms in the long run. In the Thünen- Baseline 2013 − 2023, there exists a strong financial incentive to plough up grassland. The farm level impact of respective prohibitions will depend on the final design of the regulations, which were not yet decided in spring 2014.Overall, the Thünen-Baseline 2013 − 2023 draws a picture of a competitive agricultural sector in Germany, which adapts well to the changes of the latest policy reform and seizes the opportunities for expanding production, especially in the dairy sector. On the other hand, the projections also highlight that – under the assumptions made and with unchanged policy conditions – the environmental problems that may accompany intensive livestock production will not simply dissolve. In view of the projected high profitability of intensive pig and poultry production the related challenges could even increase.---------------Zusammenfassung Dieser Bericht stellt ausgewählte Ergebnisse der Thünen-Baseline 2013 – 2023 sowie die zugrunde liegenden Annahmen dar. Für die Erstellung der Thünen-Baseline wurden eine Reihe von Modellen im Verbund eingesetzt: das allgemeine Gleichgewichtsmodell MAGNET, das partielle Gleichgewichtsmodell AGMEMOD, das regionalisierte Programmierungsmodell RAUMIS, das Betriebsgruppenmodell FARMIS sowie die einzelbetrieblichen Modelle TIPI-CAL und TYPICROP. Das Zieljahr der Projektion ist das Jahr 2023. Die Thünen-Baseline stellt keine Prognose der Zukunft dar, sondern beschreibt die erwarteten Entwicklungen unter bestimmten Annahmen zur Entwicklung exogener Faktoren und Politiken. Die Darstellung der Ergebnisse konzentriert sich hauptsächlich auf die Entwicklungen des deutschen Agrarsektors. Die Projektionen beruhen auf den Ende 2013 vorliegenden Daten und Informationen zur weltwirtschaftlichen Entwicklung sowie den im Frühjahr 2014 bekannten Eckpunkten zur Umsetzung der EU-Agrarreform. Die Thünen-Baseline geht von einer Beibehaltung der derzeitigen Agrarpolitik bzw. der Umsetzung bereits beschlossener Politikänderungen aus. Für die Thünen-Baseline 2013 – 2023 bedeutet dies im Wesentlichen die Umsetzung der 2013 beschlossenen Reform der Europäischen Agrarpolitik und ihrer nationalen Umsetzung entsprechend des Beschlusses der deutschen Agrarministerkonferenz. Dies beinhaltet die Reduzierung, Umverteilung und das sogenannte „Greening“ der Direktzahlungen, sowie das Auslaufen der Milch- und Zuckerquotenregelungen. Die Europäische Union ist auch im Analysezeitraum einer der Hauptakteure auf den internationalen Agrarmärkten. Der Anteil der EU am Weltagrarhandel geht jedoch zurück. Die EU-Exporte in die meisten Regionen der Welt mit Ausnahme der GUS-Länder steigen von 70 Mrd. € im Jahr 2010 auf 76 Mrd. € im Jahr 2023 um 9 % an. Während die Agrarexporte Deutschlands zu außereuropäischen Handelspartnern mit +5 % nicht so stark wachsen wie die Exporte im europäischen Durchschnitt, nehmen Deutschlands Exporte in den europäischen Binnenmarkt überdurchschnittlich zu. Die Einfuhr von Agrargütern vor allem aus Zentral- und Südamerika, Asien und Afrika erhöht sich deutlich. Länder aus diesen drei Regionen haben Handelsabkommen mit der EU geschlossen, die in den nächsten Jahren umgesetzt werden und ihnen zusätzliche Exportchancen auf die EU-Märkte ermöglichen. Während die Getreidepreise in Deutschland in der Baseline auf vergleichsweise hohem Niveau liegen, werden für die Ölsaaten nur geringe Preissteigerungen projiziert. Der deutliche Rückgang der Preise für proteinhaltige Futtermittel im Vergleich zum hohen Niveau im Zeitraum 2012/13 führt zu einer verstärkten Nachfrage durch den tierischen Sektor, wobei Futtergetreide substituiert wird. Gestützt durch den festen Weltmarkt steigen die nominalen Preise für tierische Erzeugnisse gegenüber dem Zeitraum 2009 bis 2011 um 10 bis 30 %. Die guten Absatzaussichten am Binnen- und am Weltmarkt sorgen für einen Milcherzeugerpreis, der am Ende der Projektionsperiode ca. 33 €/100 kg Milch beträgt. Während die Nachfrage nach Milcherzeugnissen in Deutschland weiter leicht wächst, nimmt die Inlandsverwendung bei den meisten anderen Agrarprodukten in der Projektionsperiode nur begrenzt zu oder stagniert. Die Reform des EEG im Jahr 2012 sowie ein vergleichsweise hohes Agrarpreisniveau reduzieren die Dynamik des Ausbaus der Biogaserzeugung. Trotzdem hat die Förderung der Bioenergie weiterhin einen großen Einfluss auf die Entwicklung der landwirtschaftlichen Landnutzung in Deutschland. In der Thünen-Baseline 2013 − 2023 wird auf etwa 1,2 Mio. ha Energiemais angebaut. Dies trägt mit zu einem weiteren Rückgang der Getreideanbaufläche bei (-7 %). Die Milcherzeugung wird aufgrund steigender Milchpreise nach dem Auslaufen der Milchquote bis zum Jahr 2023 auf rund 34,5 Mio. t ausgedehnt. Dies entspricht einem Anstieg der Milchproduktion gegenüber den Jahren 2009/11 um rund 18 %. Eine überdurchschnittliche Ausdehnung der Milcherzeugung erfolgt vor allem in den Küstenregionen, am Niederrhein, in einigen Mittelgebirgslagen sowie im Allgäu und Voralpenland, während ein Rückzug der Milchproduktion, insbesondere auf Ackerbaustandorten, wie z. B. der Köln-Aachener Bucht, der Hildesheimer Börde und dem Nordosten von Brandenburg, beobachtet wird. Darüber hinaus verlieren aber auch einige Grünlandstandorte (z. B. der Schwarzwald sowie Teile Hessens) Milchproduktionsanteile. Da der Anstieg der Milchproduktion vor allem über eine Zunahme der Milchleistung pro Kuh erzielt wird und sich die Anzahl der sonstigen Rinder kaum verändert, bleibt die Rindfleischerzeugung nahezu konstant.Im Vergleich zu dem Basisjahrzeitraum 2009/10 bis 2011/12 steigt das durchschnittliche Betriebseinkommen pro Arbeitskraft nochmals leicht an und liegt damit über dem mittleren Niveau der letzten zehn Jahre. Die großen Unterschiede im Einkommen von Betrieben unterschiedlicher Größe bleiben bestehen. Die Einkommensentwicklung weist jedoch Unterschiede zwischen den Betriebsformen auf. Ackerbaubetriebe können die steigenden Betriebsmittelpreise und deutlich sinkende Preisen für Zuckerrüben durch Ertrags- und Flächenwachstum und weitere Ausdehnung des Energiemaisanbaus weitgehend kompensieren. Sie können daher ihr Einkommen auf vergleichsweise hohem Niveau stabilisieren. Vor dem Hintergrund einer deutlichen Zunahme der durchschnittlichen betrieblichen Milcherzeugung steigt das Einkommen der Milchviehbetriebe im Schnitt um 24 %. Während sich die Einkommen in sonstigen Futterbaubetrieben nicht vom niedrigen Niveau lösen können (-3 %), profitieren Veredlungsbetriebe von steigenden Schweine- und Geflügelfleischpreisen sowie von der Umgestaltung der Direktzahlungen. Gegenüber dem Basisjahrzeitraum steigt das Einkommen um 11 % in den Gemischt- und 44 % in den Veredlungsbetrieben. Von der Steigerung der Pachtpreise für Grünland sind insbesondere die sonstigen Futterbaubetriebe betroffen, in denen der Pachtaufwand aufgrund des hohen Grünlandanteils in Kombination mit einem häufig hohen Pachtanteil zunimmt. Besonders stark steigen nach den Modellergebnissen die Pachtpreise in den Veredlungsregionen.Aufgrund zunehmender Viehbestände, einer erhöhten Milchproduktion und des weiteren Ausbaus der Energiepflanzenproduktion steigt die Nährstoffzufuhr aus Wirtschaftsdüngern bis 2023 um 13 %. Höhere Erträge und steigende Düngeeffizienz führen dazu, dass der sektorale Stickstoffbilanzsaldo der Flächenbilanz bis zum Jahr 2023 gegenüber 2009 bis 2011 mit 70 kg/ha LF nahezu konstant bleibt. In Regionen und Betrieben mit intensiver Tierhaltung wird sich die dort bestehende Stickstoffproblematik nicht entschärfen. Die Treibhausgasemissionen nehmen durch die leicht zunehmenden Rinderbestände und die erhöhten N-Umsätze im Boden gegenüber 2005 um 1 % zu, die Ammoniakemissionen liegen im Jahr 2023 aufgrund der Tierbestandsaufstockung wieder deutlich oberhalb der gesetzlich festgelegten Emissionsobergrenze. Es sind daher weitere Maßnahmen zur Minderung der Ammoniakemissionen notwendig, damit die Obergrenzen mit höherer Sicherheit und dauerhaft unterschritten werden, insbesondere da Emissionen von Ammoniak aus der Lagerung und Ausbringung von Biogas-Gärresten pflanzlicher Herkunft in den Daten noch nicht berücksichtigt sind. Mit der reformierten GAP werden Teile der Direktzahlungen an verpflichtende Maßnahmen geknüpft, die auf eine Verbesserung der Umweltwirkungen der Landwirtschaft abzielen. Dieses sogenannte „Greening“ besteht aus den drei Komponenten: Anbaudiversifizierung, Erhaltung von Dauergrünland und Bereitstellung von ökologischen Vorrangflächen. Auf Basis der Zahlen von 2012 halten über 25.000 Betriebe die Auflagen zur Anbaudiversifizierung nicht ein. Bei diesen Betrieben müsste der Anteil der dominanten bzw. der beiden dominanten Kulturen an der Ackerfläche im Schnitt um 9 % oder insgesamt 125.000 ha reduziert werden. Bei den Kulturen mit hohen Anteilen in der Fruchtfolge handelt es sich überwiegend um Mais bzw. Winterweizen. Die Betriebe müssen insgesamt ÖVF im Umfang von gut 550.000 ha nachweisen. Die Daten zeigen, dass selbst bei kleinräumiger Betrachtung die vorhandenen Flächen an Landschaftselementen, Brachen und anrechenbaren Kulturen ausreichen, um die geforderte Bereitstellung von ÖVF zu erbringen. Dies gilt insbesondere, wenn Leguminosen und Zwischenfrüchte als ÖVF anerkannt werden. Insgesamt sind die ökologischen Wirkungen des Greenings in der Thünen-Baseline daher gering. Trotzdem kann nicht ausgeschlossen werden, dass es bei einzelnen Betrieben zu spürbaren Anpassungen in der Flächenbewirtschaftung kommt. Betriebswirtschaftliche Kalkulationen für ausgewählte, von den Greening-Auflagen besonders betroffene Betriebe zeigen, dass die günstigste Anpassungsmöglichkeit stark von einzelbetrieblichen Gegebenheiten abhängt. Je nach Konstellation stellen unter den Bedingungen der Thünen-Baseline Randstreifen, Zwischenfrüchte, Sojaanbau, Erweiterung der Fruchtfolge, Futterkauf und/oder Brache die kostengünstigste Alternative für die Erfüllung der Greening-Auflagen dar. Für keinen der untersuchten Fälle ist die Nichtteilnahme am Greening auf längere Sicht eine wirtschaftlich sinnvolle Option. In der Thünen- Baseline 2013 − 2023 besteht ein starker betriebswirtschaftlicher Anreiz zur Umwandlung von Grünland in Ackerland. Die Auswirkung des Grünlandumwandlungsverbots auf landwirtschaftliche Betriebe hängt wesentlich von der Ausgestaltung in Deutschland ab, die im Frühjahr 2014 noch nicht festgelegt war. Insgesamt zeichnet die Thünen-Baseline 2013 − 2023 das Bild einer wettbewerbsstarken Landwirtschaft in Deutschland, die sich gut an die Veränderungen der jüngsten Agrarreform anpasst und die Möglichkeiten zur Produktionsausdehnung, insbesondere im Milchbereich, wahrnimmt. Auf der anderen Seite zeigen die Projektionen, dass sich unter den getroffenen Annahmen und unveränderten politischen Rahmenbedingungen die Probleme, die sich aus der intensiven Tierproduktion ergeben können,nicht im Zeitablauf „von selbst“ lösen, sondern im Gegenteil angeZusammenfassung vii sichts der projizierten Rentabilität der Veredlungsproduktion weiter an Bedeutung gewinnen könnten
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