21 research outputs found

    Kolostrum (Colostrum)

    No full text
    Als Kolostrum bezeichnet man die Milch, die von Säugetieren in den ersten Tagen nach der Entbindung sezerniert wird. Kolostrumpräparate, die als CAM verwendet werden, stammen meistens von Kühen und sind als Nahrungsergänzung zur oralen Einnahme in Pulver oder Kapselform erhältlich. Kolostrum enthält hohe Konzentrationen an Immunglobulinen, Zytokinen, Wachstumsfaktoren, Laktoferrin und anderen Proteinen, die eine wichtige Rolle für die passive Immunität des Jungtieres spielen und als Immunomodulatoren fungieren. Die Einnahme von Kolostrum, insbesondere bovines Kolostrum, soll beim Menschen auf das Immunsystem immunmodulatorische und entzündungshemmende Wirkung haben, sowie gegen Krebszellen wirken. Es liegt bisher keine ausreichende klinische Evidenz vor, die die Behauptung dieses positiven Effekts bei Krebspatienten unterstützen würde. Die Ergebnisse aus drei Fallserien zeigen entweder keinen oder nur einen fragwürdigen Nutzen. Bei Tumorpatienten wurde von keinen Nebenwirkungen berichtet. Menschen, die unter Laktoseunverträglichkeit leiden, sollten keine Kolostrumpräparate einnehmen

    Maitake (Grifola frondosa)

    No full text
    Maitake ist eine Pilzart, die in vielen Ländern Asiens heimisch ist. Im Handel ist der Pilz als ganzer konservierter Fruchtkörper, vermahlener Fruchtkörper oder Myzelextrakt erhältlich. Wie andere Arten dieser Ordnung enthält Maitake Polysaccharide, Proteine, Nuklein- und Aminosäuren, Mineralien und Spurenelemente, Ergosterin, verschiedene Vitamine und Provitamine, Phenole und Flavonoide. Als wichtigste Inhaltsstoffe gelten die Beta-Glukane aus den Zellwänden des Fruchtkörpers und den Myzelien. Es gibt Anhaltspunkt aus Phase I/II Studien, dass Maitakeextrakte zu einer möglichen Erhöhung der funktionellen Kapazität von Monozyten, T-Lymphozyten und NK-Zellen bei Patienten mit Tumorkrankheiten führen können. Es gibt keine interventionellen Studien, die eine direkte Antitumorwirkung von Maitakeextrakten untersucht haben. Maitake und dessen Extrakte werden im Allgemeinen gut vertragen. Es kann allerdings zu allergischen Reaktionen kommen

    Weizenkeimextrakt, fermentiert

    No full text
    Fermentierter Weizenkeimextrakt (FWKE) wird industriell hergestellt und klinisch angewandt. Zur Herstellung von FWKE wird Weizenkeim der Gattung Tritium vulgaris durch die Zugabe von Hefe (Saccharomyces cerevisiae) fermentiert. Die medizinisch wirksamen Bestandteile sind bisher nicht bekannt. Es wird angenommen, dass das 2,6 dimethoxy-p-Benzoquinon und das 2-methoxy Benzoquinon, die im Weizenkeim nachgewiesen sind, durch ihr hohes Redoxpotential antiproliferativ wirken. FWKE soll die Wirkung von Chemo- und/oder Radiotherapie erhöhen, Nebenwirkungen vermindern und die Lebensqualität verbessern. Obwohl acht kontrollierte klinische Studien durchgehend positive Ergebnisse für die Wirkung von FWKE berichten, ist die Evidenz für die Wirksamkeit gering, da die Studien methodische Mängel aufweisen. Unerwünschte Wirkungen betreffen den Gastrointestinaltrakt, treten allerdings selten auf und sind nur von geringer Intensität

    Granatapfel (Punica granatum)

    No full text
    Granatapfel (Punica granatum) ist eine essbare Frucht, die im Nahen Osten beheimatet und deren Saft weithin im Handel erhältlich ist. Verschiedene Teile der Frucht wie etwa der Saft werden traditionell zur Behandlung unterschiedlicher Leiden eingesetzt. Der Saft und andere Extrakte haben in präklinischen Studien ein weites Spektrum an biologischen Effekten gezeigt, wie etwa eine antiinflammatorische, antiinfektive und antioxidative Wirkung. Auf der Grundlage dieser Forschungen soll Granatapfel eine nützliche Wirkung gegen Tumore besitzen, insbesondere bei der Prävention und Behandlung von Prostatakrebs. Bislang wurden wenige Studien zu malignen Tumorerkrankungen durchgeführt. In einer unkontrollierten Studie wurden zwar vielversprechende positive Auswirkungen hinsichtlich der PSAVerdopplungszeit (PSA = prostataspezifisches Antigen) bei Patienten mit einem Prostatakarzinom gezeigt, in randomisierten, kontrollierten Folgestudien konnte jedoch kein Unterschied zwischen Granatapfel und Placebo gezeigt werden. In einer kleinen randomisierten kontrollierten Studie wurden keine Auswirkungen der Anwendung von Granatapfel auf das Risiko für ein Mammakarzinom festgestellt. Der Konsum von Granatapfelsaft ist seit vielen Jahren weit verbreitet. Granatapfelsaft wurde in Studien eingesetzt, die bis zu 3 Jahre dauerten, und sein Konsum scheint sicher zu sein. Es wurde von einer geringen Anzahl von Fällen allergischer Reaktionen und einer möglichen Wechselwirkung mit Warfarin berichtet, eine Kausalität konnte jedoch nicht nachgewiesen werden. Zu den Extrakten stehen beschränkte Sicherheitsdaten zur Verfügung. Bei der Anwendung des Extrakts aus der ganzen Frucht in sehr hohen Dosen wurde von Genotoxizität berichtet. [...

    Musiktherapie

    No full text
    Die Musiktherapie gilt als anerkanntes medizinisches Verfahren, das mit Musik arbeitet, um Störungen im physischen, emotionalen, kognitiven und sozialen Bereich anzusprechen. Die dabei verwendeten Interventionen umfassen das Spielen von Instrumenten, stimmliche und instrumentale Improvisation, Gesang, Komposition/Songwriting, musikgeführte Imaginationstechniken und das Hören von Musik. Die Musiktherapie ist nicht gleichzusetzen mit der Musikmedizin; Letztere ist definiert als das Hören von aufgezeichneter Musik und wird vom medizinischen Personal angeboten. Der Musiktherapie wird eine positive Wirkung auf Wohlbefinden, Stressbewältigung, Schmerzlinderung, emotionale Ausdrucksfähigkeit, Gedächtnisleistung, Kommunikationsfähigkeit und die physische Rehabilitation zugeschrieben. Es gibt einige Belege dafür, dass die Musiktherapie bei verschiedenen Tumorentitäten eine sinnvolle Supportivmaßnahme darstellen kann. Die Ergebnisse der aktuellen (2016) rigorosen systematischen Übersichtsarbeit lassen vermuten, dass Musikinterventionen mittelstarke bis starke Behandlungseffekte auf die Parameter Angst, Depression, Fatigue, Schmerzen und Lebensqualität bei Tumorpatienten haben. Musikinterventionen führen zu einer leichten Verbesserung von Vitalparametern wie Herzfrequenz, Blutdruck und Atemfrequenz. Die bisherigen Studien unterscheiden sich stark bezüglich der Art und der Dosierung der eingesetzten Musikintervention, sodass sich die Ergebnisse nicht verallgemeinern lassen. Es sind keine Sicherheitsbedenken bekannt

    Essiac

    No full text
    Essiac ist eine Kräutermischung, die für gewöhnlich als Tee verabreicht wird. Sie wird hauptsächlich über das Internet als alternatives Krebsheilmittel beworben. Es gibt keine Nachweise aus klinischen Studien die auf eine Wirksamkeit von Essiac hinweisen. Bislang wurde keine klinische Studie durchgeführt, um die Wirksamkeit zu prüfen. Die einzige veröffentlichte unkontrollierte klinische Untersuchung lieferte keinen Hinweis darauf, dass Essiac eine Wirkung auf die Tumorlast hat. Das Sicherheitsprofil von Essiac ist größtenteils unbekannt, einige seiner Bestandteile sind jedoch mit möglicherweise erheblichen Nebenwirkungen assoziiert. Außerdem wird Patienten geraten, keine anderen Krebsbehandlungen anzuwenden, auch keine Chemo- oder Radiotherapie

    Simonton-Methode

    No full text
    Die Simonton-Methode kombiniert als Beratungs- und Begleitungsprogramm für Tumorpatienten verschiedene Verfahren der Mind-Body-Medizin, darunter Elemente der kognitiven Verhaltenstherapie, Entspannungsübungen, geführte Phantasiereisen und Meditation. Ziel der Simonton- Methode ist die Verlängerung des Überlebens und Verbesserung der Lebensqualität. Im Hinblick auf die Wirksamkeit unter Alltagsbedingungen (effectiveness) und unter Idealbedingungen (efficacy) sind keine schlüssigen Aussagen möglich, da aussagekräftige klinische Studien fehlen. Zur Sicherheit dieser Methode als Kombination verschiedener Modalitäten der Mind-Body-Medizin liegen keine Daten vor. Die Sicherheit der jeweiligen Therapiemodalitäten einzeln betrachtet ist aber gut dokumentiert

    Insulin-potenzierte Therapie

    No full text
    Bei der Insulin-potenzierten Therapie (IPT) handelt es sich um ein Behandlungsansatz, bei dem Insulin zusätzlich zu einer konventionellen Chemotherapie angewendet wird. Dabei soll Insulin die Wirkung der Chemotherapie potenzieren, wodurch es möglich sein soll, die Dosis der eingesetzten Zytostatika um 75-90% zu reduzieren und somit das Risiko von Nebenwirkungen zu senken. Trotz einiger diskutierter Hypothesen bleibt der Wirkmechanismus der Insulin-potenzierten Chemotherapie unklar und die wenigen veröffentlichten Studien helfen nicht dabei, diesbezüglich Klarheit zu verschaffen. Anhaltspunkte für die klinische Wirksamkeit gibt es kaum, es wurden nur zwei kleine klinische Studien und vier Fallbeispiele veröffentlicht. Darin wurde zwar von ermutigenden Ergebnissen hinsichtlich des Tumoransprechens berichtet, die Auswirkung auf das Überleben der Patienten bzw. die Langzeitwirkung wurde jedoch nicht evaluiert. Die IPT ist mit Risiken wie Hypoglykämie assoziiert und die reduzierte Antitumorwirkung niedrigerer Dosen der Zytostatika könnte potenziell zu einer Arzneimittelresistenz führen. Durch eine IPT könnte das Tumorwachstum sogar gefördert werden

    Traubensilberkerze (Actaea racemosa)

    No full text
    Die Traubensilberkerze (Actaea racemosa, Cimicifuga racemosa) ist eine aus dem östlichen Nordamerika stammende Heilpflanze, die zur Familie der Ranunculacea gehört. Der Wurzel­ stock der Traubensilberkerze wird vor allem bei klimakterischen Beschwerden wie z. B. Hitze­ wallungen eingesetzt. Da Frauen mit einer Brustkrebs-Vorgeschichte häufig unter klimakteri­ schen Beschwerden als Folge der Krebsbehandlung leiden, ist diese Heilpflanze von Interesse. In einer systematischen Übersichtsarbeit mit 14 randomisierten kontrollierten Studien (RCTs), sieben nicht kontrollierten Studien und fünf Beobachtungsstudien sowie einer nachfolgend ver­ öffentlichten RCT wurde die Wirksamkeit von Präparaten aus Traubensilberkerze auf Klimakteri­ umsbeschwerden, Krebsrisiko und hormonelle Wirkungen bei Frauen mit oder nach einer Brust­ krebserkrankung untersucht

    Ozontherapie

    No full text
    Ozon (O3) ist ein instabiles Gas, das als Bestandteil der Atmosphäre vor der Strahlung der Sonne schützt. Zur therapeutischen Anwendung wird es mit speziellen Generatoren hergestellt. Die Ozontherapie kann über Körpersaunen, Gasinsufflation in Körperhöhlen (nicht in die Lungen), durch Applikation auf Gelenke und Läsionen und die Vermischung mit dem Eigenblut des Patienten sowie anschließender Reinjektion (Autohämotherapie) erfolgen. Auch als Desinfektionsmittel wird Ozon eingesetzt. Die Ozontherapie soll immunmodulierende und immunstimulierende Eigenschaften besitzen und eine sog. Tumorhypoxie, die von einigen Krebszellen benötigt wird, korrigieren können. Es gibt nur wenige klinische Studien zur Ozontherapie. Die mit Krebspatient*innen durchgeführten sind bisher entweder nur als Abstrakt oder in asiatischen Sprachen veröffentlicht. Die Ergebnisse der klinischen Studien zur Wirksamkeit der Ozontherapie bei Krebserkrankungen sind mit so hoher Unsicherheit behaftet, dass sie weder eine Aussage über die antitumoröse noch über die supportive Wirksamkeit zulassen. Ozon hat nachweislich eine toxische Wirkung auf die Lungen und ist gefährlich, wenn es direkt intravenös injiziert wird. Über die Sicherheit anderer Verabreichungsmethoden liegen nur unzureichende zuverlässige Informationen vor
    corecore