42 research outputs found
Citizen science’s transformative impact on science, citizen empowerment and socio-political processes
Citizen science (CS) can foster transformative impact for science, citizen empowerment and socio-political processes. To unleash this impact, a clearer understanding of its current status and challenges for its development is needed. Using quantitative indicators developed in a collaborative stakeholder process, our study provides a comprehensive overview of the current status of CS in Germany, Austria and Switzerland. Our online survey with 340 responses focused on CS impact through (1) scientific practices, (2) participant learning and empowerment, and (3) socio-political processes. With regard to scientific impact, we found that data quality control is an established component of CS practice, while publication of CS data and results has not yet been achieved by all project coordinators (55%). Key benefits for citizen scientists were the experience of collective impact (“making a difference together with others”) as well as gaining new knowledge. For the citizen scientists’ learning outcomes, different forms of social learning, such as systematic feedback or personal mentoring, were essential. While the majority of respondents attributed an important value to CS for decision-making, only few were confident that CS data were indeed utilized as evidence by decision-makers. Based on these results, we recommend (1) that project coordinators and researchers strengthen scientific impact by fostering data management and publications, (2) that project coordinators and citizen scientists enhance participant impact by promoting social learning opportunities and (3) that project initiators and CS networks foster socio-political impact through early engagement with decision-makers and alignment with ongoing policy processes. In this way, CS can evolve its transformative impact
Supplementary Material for: Selbstbezogenes Unvollständigkeitserleben bei Zwangsstörungen
<b><i>Hintergrund: </i></b>Unvollständigkeitserleben wird zunehmend als klinisch relevante Motivdimension der Zwangsstörung diskutiert. Hierbei wird primär der Aspekt des «Nicht-genau-richtig-Erlebens» betont, während selbstbezogenes Unvollständigkeitserleben (SU) als zwangsspezifische Ausprägungsform von Depersonalisationserleben bislang kaum untersucht wurde. Ziel dieser Studie ist es, ein ökonomisches Selbstbeurteilungsinstrument zur Messung der Schwere von SU zu entwickeln. <b><i>Methodik: </i></b>190 Patienten mit einer Zwangsstörung erhielten 24 Items, die inhaltlich SU abbilden, und zusätzlich eine Reihe weiterer Messinstrumente zur Untersuchung der Konstruktvalidität. <b><i>Ergebnisse: </i></b>Auf der Basis inhaltlicher und statistischer Überlegungen wurde der Fragebogen zum SU (FSU-12) entwickelt, der mit je 3 Items 4 Dimensionen des SU abbildet (Depersonalisationserleben, Derealisationserleben, Selbsterleben als automatenhaft, Fehlen lebendiger Gefühle). Ein lineares Strukturgleichungsmodell zeigt eine gute Passung der empirischen Daten und der Modellstruktur. Die innere Konsistenz der FSU-12-Gesamtskala und der einzelnen Subskalen ist hervorragend. SU und Nicht-genau-richtig-Erleben liefern voneinander unabhängige Beiträge zur Vorhersage der Schwere von Zwängen und zeigen unterschiedliche Zusammenhänge mit Depersonalisation/Derealisation und zwanghaften Persönlichkeitszügen. Sie stellen also voneinander abgrenzbare, gleichermaßen zwangsrelevante Aspekte von Unvollständigkeitserleben dar. <b><i>Schlussfolgerung: </i></b>Der FSU-12 ist ein reliables und valides Screening-Instrument zur Einschätzung des individuellen Ausprägungsgrads von SU bei Zwangsstörungen
Supplementary Material for: Stationäre kognitive Verhaltenstherapie bei Zwangsstörungen: Effektivität und Erfolgsprädiktoren in der Routineversorgung
Hintergrund: Effektivitätsstudien zur Behandlung von Zwangsstörungen unter klinischen Routineversorgungsbedingungen sind im ambulanten und stationären Bereich bisher rar. Multimorbide, bereits vorbehandelte Patienten werden in randomisierten, kontrollierten Studien (RCTs) meist ausgeschlossen. In der vorliegenden Studie wurde untersucht, ob sich durch stationäre kognitive Verhaltenstherapie (KVT) in einer wenig selektierten Stichprobe unter alltäglichen Routinebedingungen gleich hohe Effekte erzielen lassen wie in RCTs und welche Prädiktoren den Therapieerfolg beeinflussen. Methoden: 108 Zwangspatienten wurden in einer naturalistischen Studie untersucht. 91% nahmen bereits Psychotherapie in Anspruch, 76% hatten zusätzliche komorbide Störungen, 63% wurden bei Aufnahme mit Antidepressiva behandelt. Zu Beginn und am Ende einer stationären multimodalen KVT (mittlere Verweildauer = 52,0 Tage; SD = 11,9) wurden die Yale-Brown Obsessive- Compulsive Scale-Selbstrating (Y-BOCS-SR) und das Beck-Depressionsinventar (BDI) zur Veränderungsmessung eingesetzt. Prädiktorvariablen wurden über die Routinebasisdokumentation erfasst. Ergebnisse: Zwangssymptomatik und Depressivität nahmen deutlich ab. Es ergaben sich hohe Effekte (Y-BOCS-SR: d = 1,7; BDI: d = 0,9), auch wenn vorzeitig entlassene Patienten in die Analysen einbezogen wurden. Bei Therapieende war die Hälfte der Patienten gebessert, ein Drittel remittiert. Keines der untersuchten Merkmale (Symptomschwere, komorbide Störung, depressive Störung, komorbide Persönlichkeitsstörung, psychotherapeutische Vorbehandlung, sexuelle Traumatisierung, Partnerschaftsprobleme, Arbeitslosigkeit) hatte einen Einfluss auf den Therapieerfolg. Schlussfolgerungen: Unter stationären Routineversorgungsbedingungen lassen sich mit kognitiver Verhaltenstherapie bei multimorbiden, bereits vorbehandelten Zwangspatienten sehr gute Therapieeffekte erzielen. Im Vergleich zu RCTs, die im stationären Setting durchgeführt wurden, fielen sie etwas geringer aus, allerdings bei ebenfalls geringerer Behandlungsdauer. Um die in verschiedenen Studien erzielten Therapieeffekte sinnvoll miteinander vergleichen zu können, müssen weitere Studienmerkmale wie beispielsweise Therapiedosis, Stichprobenmerkmale, Ausschlusskriterien/-rate oder eingesetzte Messinstrumente sorgfältig dokumentiert und gegenübergestellt werden