83 research outputs found

    Die Kehrseite des Wissens Körperarbeit am Text – und was sie für die Narratologie bedeutet

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    When toddlers and younger children first encounter stories, they evince a strong tendency to act them out. They use role play and toys for enactment and thereby to experience the dynamics of a storyline, to pursue possible variations, to embody divergent perspectives, to learn about characters and their attitudes, and to cope with the narrated situations. In analogy with Lev Vygotsky’s (1962) basic insight that thinking is to be considered as an interiorized form of spoken language, it may accordingly be argued that the mental imagery which readers experience in following a narrative is (at least partially) to be understood as an interiorized form of playful enactment. Drawing on insights of the cognitive sciences, phenomenology and research on embodiment, this article pursues this hypothesis and takes a few first steps towards an enactivist perspective on literary narrative. In doing so, embodied knowledge – as opposed to propositional knowledge – will be the main issue

    Literator 2010: Daniel Kehlmann. Dozentur für Weltliteratur

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    "Sollen doch die Literaturwissenschaftler sich damit beschäftigen, etwas Übersehenes zu finden, der Literat aber darf sich auch einmal den Luxus erlauben, über das Beliebteste zu sprechen, also jenes weltgewinnende Werk, das für immer das Bild eines Kontinents verändert hat. Südamerika, so ließ García Márquez einst jemanden in seiner frühen Novelle Der Oberst hat niemand, der ihm schreibt klagen, das sei für die meisten Menschen doch nur ein Mann mit Schnurrbart, Gitarre und Pistole. Das stimmte dereinst sicher, aber heute ist Südamerika eher ein unheimliches Haus, umgeben von Moor und buntem Regenwald, ein Land bizarrer und melancholischer Wunder. Unsere Vorstellungen sind hier so sehr durch einen einzigen Roman geprägt, dass wir es kaum mehr bemerken." Daniel Kehlman

    Sind alle Denker traurig? – Fallstudien zum melancholischen Grund des Schöpferischen in Asien und Europa

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    »Warum erweisen sich alle außergewöhnlichen Männer in Philosophie oder Politik oder Dichtung oder in den Künsten als Melancholiker?« So beginnen die pseudo­ aristotelischen Problemata Physica XXX,1. Die Frage­ form enthält schon die Behauptung, die seit mehr als zwei Jahrtausenden in der abendländischen Tradition scheinbar ungebrochen wiederholt wird und deren vermeintlich kontinuierliche Wirkmacht als bestens er­ forscht gilt. Analysiert man die Genealogie, Medialität und Dynamik dieses Denkbilds vom melancholischen Grund des Schöpferischen jedoch aus morphomatischer Sicht, so ergeben sich bisher kaum beantwortete Fra­ gen: Warum verblasste diese so eindrücklich gestaltete Vorstellung von der Schöpferkraft der Melancholie sofort wieder, und was bewirkte ihre triumphale Wiederkehr in der Renaissance? Wie verhielt es sich mit der tatsäch­ lichen Wirkmacht von Dürers Melencolia I, in Literatur, Bildender Kunst und Philosophie, bevor dieser Kupfer­ stich von den Kunsthistorikern Fritz Saxl und Erwin Panofsky besprochen wurde? Im Abendland wird die Melancholie seit der Renaissance als Genieausweis gehandelt – wie jedoch sieht es in anderen Kulturtradi­ tionen aus? Hat die Melancholie des Schöpferischen ›Schwestern‹ in anderen Weltkulturen? Welche Artefakte, Theorien und Praktiken bezeugen dies? Die Autoren des vorliegenden Bandes gehen diesen und weiteren Fragen in ihren Beiträgen nach, die zu einem Großteil aus Fallstudien bestehen. Sie verhandeln zum einen Hauptmanifestationen der Vorstellung melancho­ lischen Schöpfertums in Europa und setzen zum anderen einen ebenso wichtigen Akzent auf den asiatischen Raum

    Stimmungen des Todes und ihre Bestimmung. Theorie und Praxis im Dialog

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    Stimmungen des Todes scheinen einer Bestimmung zu widerstreben. Dennoch eignet ihnen eine Bestimmtheit, die über den Tod oft mehr preiszugeben vermag als das diskursive Wissen. Lassen sich Stimmungen des Todes bestimmen? Die Rede über Stimmungen ist meist abstrakt und allgemein, gekennzeichnet von diffuser Metaphorik. Doch sind Stimmungen etwas sehr Präzises. Oft genügt eine unmerkbare Nuance einer Geste, eines Tonfalls, in der Beleuchtung eines Raumes, um eine Stimmung umschlagen zu lassen. So lassen sich praktische Kompetenzen ausbilden, mit Stimmungen umzugehen, sie zu evozieren – auch, wenn es um ein so sensibles und schwer fassbares Phänomen wie den Tod geht. Der Band lässt in Interviews alltägliche Arbeit mit Todesstimmungen auf philosophische Theorie, künstlerischen Umgang auf abstrakte Durchdringung treffen

    Figurationen des Porträts

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    Mit dem Fokus auf Figurationen des Porträts wird ein Spannungsfeld kulturellen Wissens eröffnet, anhand dessen sich der historische Bezugsraum von Artefakten diskutieren lässt. Porträt meint also nicht (nur) die kunsthistorische Gattung, sondern ein Wahrnehmungsmodell, das sich zwischen einmaliger Ausprägung und der Wiedererkennbarkeit der Form entfaltet. Die Studien zielen in einem Bogen vom frühesten (Herrscher-) Porträt aus dem Alten Mesopotamien bis in die Gegenwartskunst hinein auf historisch variable Formen, individuelles Leben als besonders darzustellen. Neben genuin bild- und skulpturorientierten Beiträgen von antiken Centauren-Porträts und Statuenbasen im kaiserzeitlichen Sagalassos über die ›Antike der Fotografie‹ bis hin zu Schwitters’ Merzbild 9b und Twomblys Selbstbildnissen behandeln textorientierte Beiträge Fragen der Lesbarkeit von Porträts, etwa in apokryphen Paulus-Texten, an der Schnittstelle von biographischem Porträt und byzantinischer Philosophie oder anhand von Poes Oval Portrait. Ein eigener Fokus gilt den kulturellen Praktiken der Bedeutungsstiftung, von Stalins Herrscherbildnissen bis hin zur anthropologischen Funktion beispielsweise von Masken

    Thinking Images. Enactively

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    Landschaften

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