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Habitus, Inkorporierung und soziale Reproduktion. Eine Konfrontation der aktuellen Bildungsforschung mit der Gesellschaftstheorie Pierre Bourdieus.
Pierre Bourdieus Habitustheorie stellt den Ausgangspunkt der Diplomarbeit dar. Die Diplomarbeit konzentriert sich im ersten Teil auf die Bedeutung des Begriffs der Inkorporierung, der für Bourdieus Theorie sozialen Handelns und das Verhältnis von Gesellschaft und Individuum zentral ist. Dabei wird unter Einbeziehung konkurrierender Handlungs- und Gesellschaftstheorien Bourdieus Verständnis von Vergesellschaftung und seine Betonung der Un-/Bewusstheit der Logik der Praxis sowie der alltäglichen Unhinterfragtheit der sozialen Ordnung herausgearbeitet. Im Verlauf der Diplomarbeit soll Bourdieus Umgang mit traditionellen philosophischen und soziologischen Oppositionen, etwa dem Gegensatz von Geist und Körper, Individuum und Gesellschaft, aber auch Statik und Dynamik, beschrieben werden.
Im zweiten Teil der Arbeit werden anhand von empirischen Ergebnissen verschiedener Studien aus der Bildungs-, Arbeitsmarkt- und Hochschulforschung Mechanismen der sozialen Reproduktion aufgezeigt. Der Vergleich zwischen Bourdieus bildungssoziologischen Studien und aktuellen Forschungsergebnissen soll die prinzipielle Übertragbarkeit seiner Analysen ausloten und dabei die theoretischen Konzepte von Bourdieu anhand der Empirie schärfen. Daneben wird entlang der verschiedenen Formen der Realisierung sozialer Ordnung im und durch das Bildungswesen das Wechselverhältnis von inkorporierten Denk- und Handlungsmustern mit den Funktionsweisen des Bildungswesens und gesellschaftlichen Strukturen beschrieben. Körperliche Praktiken stellen dabei ein Schlüsselelement für sowohl die Erklärung als auch das Verständnis von re-/produktiven Mechanismen der sozialen Ordnung und der Stabilität von Bildungsungleichheiten dar.
Im dritten Teil der Arbeit werden Forschungsstrategien der Bildungssoziologie vor dem Hintergrund der Theorie Bourdieus, aber auch den im zweiten Teil ausgearbeiteten Reproduktionsmechanismen diskutiert. Unterschiedliche Haltungen zum Forschungsgegenstand haben methodologische und gesellschaftspolitische Implikationen, deren Wirkungen anhand verschiedener Beispiele rund um Bildung und Bildungswissenschaft aufgezeigt werden sollen
Integration von formal Geringqualifizierten in den Arbeitsmarkt: Ergebnisse einer aktuellen Studie des AMS Österreich
Die von den Forschungsinstituten ibw (Institut für Bildungsforschung derWirtschaft) und öibf (Österreichisches Institut für Berufsbildungsforschung) im Auftrag des Arbeitsmarktservice (AMS) Österreich, Abt. Arbeitsmarktforschung und Berufsinformation, durchgeführte Studie untersucht Möglichkeiten zur verstärkten Integration von formal Geringqualifizierten - d.h. von Personen mit höchster abgeschlossener Ausbildung 'Pflichtschule' - in den Arbeitsmarkt. Dieses Thema ist vor allem deswegen von besonderer Brisanz, weil diese Personengruppe am Arbeitsmarkt mit besonderen Schwierigkeiten und Benachteiligungen konfrontiert ist: Ihre Arbeitslosenquote ist mindestens zwei- bis dreimal so hoch wie jene von Personen mit weiterführenden Bildungsabschlüssen (Lehre, mittlere und höhere Schulen, Hochschulen). Zudem ist fast jede zweite (48 Prozent) unselbständig beschäftigte (bzw. arbeitslose) Person mit höchster abgeschlossener Ausbildung 'Pflichtschule' zumindest einmal im Jahr von Arbeitslosigkeit betroffen (vgl. Grafik 1), bei Personen mit weiterführenden Ausbildungsabschlüssen betrifft dies nicht einmal jede(n) Fünfte(n)
Pornografisierung durch Sexualpädagogik? Über problematische Vorwürfe und komplizierte Auseinandersetzungen
Der folgende Beitrag befasst sich mit dem widersprüchlichen Verhältnis zwischen Pornografie und Sexualpädagogik. Einerseits wächst in den letzten Jahrzehnten der Anspruch an eine zeitgemäße Sexualpädagogik, Kinder und Jugendliche vor negativen Auswirkungen von Pornografie zu schützen. Andererseits wurde Sexualpädagogik historisch und aktuell oft mit dem Vorwurf konfrontiert, selbst pornografisch zu sein und Schüler_innen dadurch Schaden zuzufügen. Dieses widersprüchliche Verhältnis darstellend, wird im Artikel für die Notwendigkeit eines differenzierten pädagogischen Zugangs zum Thema Pornografie plädiert
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