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    Assessing Diabetes Self-Management with the Diabetes Self-Management Questionnaire (DSMQ) Can Help Analyse Behavioural Problems Related to Reduced Glycaemic Control

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    AIM:To appraise the Diabetes Self-Management Questionnaire (DSMQ)'s measurement of diabetes self-management as a statistical predictor of glycaemic control relative to the widely used SDSCA. METHODS:248 patients with type 1 diabetes and 182 patients with type 2 diabetes were cross-sectionally assessed using the two self-report measures of diabetes self-management DSMQ and SDSCA; the scales were used as competing predictors of HbA1c. We developed a structural equation model of self-management as measured by the DSMQ and analysed the amount of variation explained in HbA1c; an analogue model was developed for the SDSCA. RESULTS:The structural equation models of self-management and glycaemic control showed very good fit to the data. The DSMQ's measurement of self-management showed associations with HbA1c of -0.53 for type 1 and -0.46 for type 2 diabetes (both P < 0.001), explaining 21% and 28% of variation in glycaemic control, respectively. The SDSCA's measurement showed associations with HbA1c of -0.14 (P = 0.030) for type 1 and -0.31 (P = 0.003) for type 2 diabetes, explaining 2% and 10% of glycaemic variation. Predictive power for glycaemic control was significantly higher for the DSMQ (P < 0.001). CONCLUSIONS:This study supports the DSMQ as the preferred tool when analysing self-reported behavioural problems related to reduced glycaemic control. The scale may be useful for clinical assessments of patients with suboptimal diabetes outcomes or research on factors affecting associations between self-management behaviours and glycaemic control

    Lokale ErwÀrmung der Insulinjektionsstelle mithilfe des InsuPad kann postprandiale Blutzuckerspitzen reduzieren

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    Fragestellung: Die blutzuckersenkende Wirkung von subkutan injiziertem kurzwirksamem Analoginsulin setzt im Vergleich zu physiologisch freigesetztem endogenem Insulin immer noch vergleichsweise spĂ€t ein. Daher können auch mit kurzwirksamem Analoginsulin postprandiale Blutzuckeranstiege nicht immer zuverlĂ€ssig vermieden werden. Das InsuPad ist ein CE-zertifiziertes, nicht-invasives Medizinprodukt, das die Insulinresorption aus dem subkutanen Fettgewebe beschleunigt, indem es die Injektionsstelle lokal erwĂ€rmt. Bei jeder Insulininjektion wird die HautoberflĂ€che fĂŒr 30 Minuten lokal auf 38,5 °C erwĂ€rmt. Diese randomisierte Crossover-Studie untersucht den Einfluss des InsuPad auf die postprandialen Blutzuckererhöhungen nach dem FrĂŒhstĂŒck und dem Abendessen. Methode: Insulinresistente Diabetiker mit einer intensivierten Insulintherapie benutzten zum FrĂŒhstĂŒck und zum Abendessen fĂŒr 4 Wochen das InsuPad bei der Injektion des Bolusinsulins. Gleichzeitig kontrollierten sie 5-mal tĂ€glich den Blutzucker (vor und nach dem FrĂŒhstĂŒck, vor dem Mittagessen sowie vor und nach dem Abendessen). In der zweiten Studienphase wurde das Schema der Blutzuckerselbsttestung beibehalten, nun jedoch ohne Nutzung des InsuPad. Die Reihenfolge der beiden Studienphasen war randomisiert. Ergebnisse: An dieser Studie nahmen 16 Diabetespatienten teil (37,5% Typ 1); Alter: 52,0 ± 7,9J.; Diabetesdauer: 16,1 ± 7,4J.; HbA1c: 8,3 ± 0,9%; Bolusinsulindosis: 55,7 ± 22,7 IE; Gesamtinsulinbedarf: 0,97 ± 0,35 IE/kg). Die prĂ€prandialen Blutzuckerwerte in den beiden Studienphasen mit und ohne InsuPad (163,9 ± 33,8 mg/dl vs. 160,5 ± 28,9 mg/dl; p = 0,56) waren vergleichbar. Bei Benutzung des InsuPad stiegen die postprandialen Blutzuckerwerte um 2,1 ± 27,8 mg/dl an, bei Nichtbenutzung des InsuPad um 20,5 ± 21,6 mg/dl (p = 0,01). Die Anzahl valider prĂ€- und postprandialer Blutzuckervergleiche war in den Phasen mit und ohne InsuPad vergleichbar (# BZSK pro Patient: 29,2 ± 12,6 vs. 29,1 ± 16,9; p = 0,97). Auch die Zeitdifferenz zwischen den prĂ€- und postprandialen Blutzuckermessungen war in den Phasen mit und ohne InsuPad gut vergleichbar (105,4 ± 11,0 Min. vs. 107,1 ± 6,5 Min.; p = 0,32). Der mittlere Blutzucker in der Phase mit InsuPad war signifikant niedriger im Vergleich zur Phase ohne InsuPad (159,7 ± 62,4 mg/dl vs. 166,5 ± 65,1 mg/dl; p < 0,001). Die Anzahl hypoglykĂ€mischer (2,0 ± 1,6 vs. 2,1 ± 2,4 Glukosewerte < 70 mg/dl pro Woche: p = 0,76) oder hyperglykĂ€mischer Blutzuckerwerte (6,0 ± 6,2 vs. 6,7 ± 6,5 Glukosewerte > 240 mg/dl pro Woche: p = 0,39) unterschied sich zwischen beiden Phasen ebenfalls nicht bedeutsam. Schlussfolgerung: Die lokale ErwĂ€rmung an der Injektionsstelle konnte postprandiale Blutzuckeranstiege signifikant reduzieren, wĂ€hrend der Anteil hypo- oder hyperglykĂ€mischer Glukoseexkursionen in beiden Studienphasen vergleichbar war. FĂŒr insulinresistente Diabetiker könnte das InsuPad eine interessante zusĂ€tzliche Therapieoption darstellen

    Diabetesspezifische Risikofaktoren depressiver Stimmung in querschnittlichen und prospektiven Analysen

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    Fragestellung: Depression ist eine hĂ€ufige KomorbiditĂ€t des Diabetes. Allerdings ist weitgehend unklar, welche spezifischen Diabetesmerkmale das gesteigerte Depressionsrisiko hervorrufen. Diese Studie untersucht diabetesspezifische Merkmale als Risikofaktoren depressiver Stimmung. Methodik: 325 Diabetespatienten (Alter: 44 ± 15; 52% weiblich; BMI: 29 ± 7 kg/m2; 66% Typ-1-Diabetes; 94% mit Insulin; HbA1c: 8,7 ± 1,7%) wurden untersucht, 215 im 12-Monats-Follow-Up (FU) nachuntersucht. Als Risikofaktoren depressiver Stimmung (ADS) wurden Folgekrankheiten (Retinopathie, Neuropathie, Nephropathie, Fußsyndrom, KHK, AVK), Stoffwechselentgleisungen (HypoglykĂ€mie mit Bewusstlosigkeit, Ketoazidose mit Arztbehandlung [6-Monats-Anamnese]) und psychologische Merkmale (Diabetes-Nonakzeptanz [AADQ], Angst vor Folgekrankheiten [Skala aus PAID/DDS-Items; α= 0,77], Diabetesbelastung [DDS]) erfasst. Adjustierte (fĂŒr Geschlecht, Alter, BMI, Bildung, Diabetestyp, Diabetesdauer, Insulinbehandlung) querschnittliche und prospektive Assoziationen wurden mittels multipler Regression analysiert. Ergebnisse: Als querschnittliche PrĂ€diktoren depressiver Stimmung erwiesen sich eine Nephropathie (r= 0,14, p< 0,05), höhere Diabetes-Nonakzeptanz (r= 0,13, p< 0,05), höhere Diabetesbelastung (r= 0,25, p< 0,001) und höhere Angst vor Folgekrankheiten (r= 0,23, p< 0,001); andere Folgekrankheiten (alle p≄0,46) und Stoffwechselentgleisungen (alle p≄0,12) zeigten keinen signifikanten PrĂ€diktionswert. Als prospektive PrĂ€diktoren depressiver Stimmung im 12-Monats-FU erwiesen sich eine Nephropathie (r= 0,17, p< 0,05), höhere Diabetes-Nonakzeptanz (r= 0,16, p< 0,05) und höhere Angst vor Folgekrankheiten (r= 0,23, p< 0,01) bei Baseline; andere Folgekrankheiten (alle p≄0,60), Stoffwechselentgleisungen (alle p≄0,54) und Diabetesbelastung (p= 0,26) (Baseline) zeigten keinen signifikanten PrĂ€diktionswert. Schlussfolgerungen: Die Befunde legen nahe, dass weder Stoffwechselentgleisungen noch die untersuchten Folgekrankheiten (außer der Nephropathie) das Depressionsrisiko bedeutend steigern. Als Risikofaktoren aktueller DepressivitĂ€t kommen Nephropathie, Diabetes-Nonakzeptanz, Diabetesbelastung und Angst vor Folgekrankheiten, als Risikofaktoren zukĂŒnftiger DepressivitĂ€t Nephropathie, Diabetes-Nonakzeptanz und Angst vor Folgekrankheiten in Frage. UnterstĂŒtzt vom „Kompetenznetz Diabetes mellitus“ (FKZ01GI1107)

    Negative Effekte von Depression auf die Diabetes-Selbstbehandlung werden möglicherweise durch eine reduzierte Krankheitsakzeptanz vermittelt

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    Fragestellung: Eine komorbide Depression ist bei Diabetes mit einer reduzierten Selbstbehandlung assoziiert. Es ist jedoch unklar, in welcher Weise Depression und Diabetesbehandlung interagieren. Diese querschnittliche Studie untersuchte die Rolle von Krankheitsakzeptanz als vermittelndem Faktor. Methodik: 180 Diabetespatienten (Alter 41 ± 15; 56% weiblich; BMI 29 ± 7; 72% Typ-1; Diabetesdauer 14 ± 10; 92% insulinbehandelt; HbA1c 8,9 ± 1,6%) wurden hinsichtlich DepressivitĂ€t (ADS), Selbstbehandlungsverhalten (DSMQ) und Diabetes-Nonakzeptanz (AADQ-6) untersucht. Die VariablenzusammenhĂ€nge wurden mittels multipler Regressionsanalyse und Mediationseffekte mittels Sobel-Test untersucht. Ergebnisse: Unter Adjustierung fĂŒr Alter, Geschlecht, Bildung, BMI, Diabetestyp, Insulinbehandlung, und Folgeerkrankungsstatus war DepressivitĂ€t signifikant assoziiert mit einem geringeren Blutzuckermanagementverhalten (BZSK/Medikamente) (ÎČ =-0,22, p < 0,01), einer weniger diabetesgerechten ErnĂ€hrung (ÎČ=-0,24, p < 0,01), einer geringeren körperlichen AktivitĂ€t (ÎČ=-0,36, p < 0,01) und einem reduziertem Arztkontakt bzgl. Diabetes (ÎČ=-0,18, p < 0,05). Wurde zusĂ€tzlich der Einfluss der Krankheitsakzeptanz kontrolliert, so verloren die ZusammenhĂ€nge bei Blutzuckermanagement, ErnĂ€hrung und Arztkontakt ihre Signifikanz, wĂ€hrend Nonakzeptanz signifikante negative Assoziationen aufwies (alle p < 0,01). Da dieses Befundmusters eine vermittelnde Funktion von Krankheitsakzeptanz nahelegt, wurde der Sobel-Test angewandt, welcher tatsĂ€chlich signifikante Mediationseffekte anzeigte (alle p < 0,01). Schlussfolgerungen: Die Befunde bestĂ€tigen negative Wechselwirkungen zwischen DepressivitĂ€t und Diabetes-Selbstbehandlung. Sie sprechen zusĂ€tzlich dafĂŒr, dass bei diesen Wechselwirkungen eine reduzierte Krankheitsakzeptanz von zentraler Bedeutung ist. Möglicherweise neigen depressive Patienten verstĂ€rkt zu Abwehr/Vermeidung des Diabetes, was eine adĂ€quate Selbstbehandlung verhindert. Bei der Therapie komorbider Depressionen sollte daher besonderes Augenmerk auf die emotionale Einstellung zum Diabetes gelegt werden

    Hohe PrÀvalenz depressiver Störungen bei Diabetespatienten im tertiÀren Versorgungssektor

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    Fragestellung: Internationale Metaanalysen weisen auf erhöhte PrĂ€valenzen depressiver Störungen bei Diabetes hin. Die Evidenz fĂŒr den deutschen Sprachraum ist jedoch begrenzt und auch widersprĂŒchlich. Diese Studie untersuchte PrĂ€valenzen depressiver Störungen bei Patienten im tertiĂ€ren Versorgungssektor. Methodik: 1172 zufĂ€llig ausgewĂ€hlte Patienten im Diabetes Zentrum Mergentheim (Alter: 50 ± 15; 43% weiblich; BMI: 30 ± 7 kg/m2; 50,5% T1DM, 46,7% T2DM, 2,8% T3DM; 91% mit Insulin; HbA1c: 8,9 ± 1,7%) nahmen an einem Depressionsscreening mittels Allgemeiner Depressionsskala (ADS) und bei auffĂ€lligen ADS-Werten (≄16) einem klinisch-diagnostischem Interview teil. Es wurden PunktprĂ€valenzen von Major Depression (MD) und subklinischer Depression (SKD; definiert als ADS-Wert ≄22 ohne Major Depression) bestimmt, hinsichtlich Geschlecht und Alter auf die Normalbevölkerung standardisiert und mit aktuellen BevölkerungsprĂ€valenzen verglichen (Binomialtest). Ergebnisse: Die MD-PrĂ€valenz (bevölkerungsstandardisierte Werte in Klammern) betrug 10,0% (8,7) bei T1DM, 14,1% (15,8) bei T2DM und 18,2% (n/a) bei T3DM. GegenĂŒber 6,0% in der Normalbevölkerung (DEGS1-MH) waren alle PrĂ€valenzwerte signifikant erhöht (alle p < 0,01). Die SKD-PrĂ€valenz betrug 20,4% (19,1) bei T1DM, 19,0% (22,2) bei T2DM und 15,2% (n/a) bei T3DM. GegenĂŒber maximal 6,8% in der Normalbevölkerung (BGS98) waren auch diese PrĂ€valenzen signifikant erhöht (alle p < 0,01). Ferner zeigten sich signifikante Geschlechtsunterschiede mit 1,6- bis 2,0-mal höheren MD-PrĂ€valenzen und 1,3- bis 1,6-mal höheren SKD-PrĂ€valenzen beim weiblichen Geschlecht. Schlussfolgerungen: Die Befunde sprechen dafĂŒr, dass die PrĂ€valenzen depressiver Störungen bei Diabetespatienten im tertiĂ€ren Sektor erhöht sind. Zusammen mit der internationalen Evidenz weisen sie darauf hin, dass depressive Störungen bei Diabetes auch in Deutschland hĂ€ufiger vorkommen als in der Normalbevölkerung. UnterstĂŒtzt vom „Kompetenznetz Diabetes mellitus“ (FKZ01GI1107)

    Entwicklung und erste Evaluation eines Fragebogens zur Erfassung von Abwehr/Vermeidung versus Akzeptanz/Integration des Diabetes: „Denial versus Integration of Diabetes Scale (DIDS)“

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    ragestellung: UngenĂŒgende Diabetes-Akzeptanz ist assoziiert mit nonadhĂ€renter Selbstbehandlung und HyperglykĂ€mie. Allerdings existierte bislang nur ein Messinstrument, welches zudem das Konstrukt unvollstĂ€ndig erfasst. FĂŒr differenziertere Messungen wurde die DIDS entwickelt, deren Entwicklung und erste Evaluation hier beschrieben wird. Methodik: 56 Items bezĂŒglich Abwehr/Vermeidung („Ich schiebe den Diabetes oft beiseite“; 29 Items) versus Akzeptanz/Integration („Der Diabetes gehört zu mir“; 27 Items) und eine vierstufige Likert-Antwortskala (0-„trifft nicht zu“ bis 3-„trifft voll zu“) wurden entwickelt. In einer Pilotstudie mit 222 Diabetespatienten (49 ± 16 Jahre; 49% weiblich; 64% Typ-1-Diabetes; HbA1c: 8,5 ± 1,7%) wurden suboptimale Items ausgeschlossen und die Skala finalisiert. Ergebnisse: 28 Items wurden ausgeschlossen. Eine Faktorenanalyse ergab vier Faktoren („Akzeptanz/Integration“ (7 Items/α= 0,93), „Behandlungsmotivation“ (7 Items/α= 0,93), „Abwehr/Vermeidung“ (7 Items/α= 0,91), „Emotionales Leiden“ (7 Items/α= 0,92)) mit 71% VarianzaufklĂ€rung. Die Summenskala zeigte hohe ReliabilitĂ€t (α= 0,97). Höhere DIDS-Summenwerte (bessere Akzeptanz/Integration) korrelierten mit mĂ€nnlichem Geschlecht (r= 0,13, p< 0,05), Lebensalter (r= 0,29, p< 0,001), Diabetesdauer (r= 0,15, p< 0,05) und HbA1c-Wert (r=-0,20, p< 0,01), jedoch nicht Diabetestyp (p= 0,74) oder Folgekrankheiten (alle p≄0,11). Patienten mit unterdurchschnittlichen DIDS-Werten (T-Standardwerte< 40; mehr Abwehr/Vermeidung) zeigten hĂ€ufiger die ICD-F54-Diagnose „Diabetes-Akzeptanzprobleme“ (29% vs. 9%, p< 0,01), mehr Depressionsdiagnosen (38% vs. 14%, p< 0,001) und schlechtere HbA1c-Werte (9,0 ± 1,9 vs. 8,3 ± 1,6%, p< 0,05). Schlussfolgerungen: Die Studie zeigt erste Evidenz fĂŒr ReliabilitĂ€t und ValiditĂ€t der Erfassung von Abwehr/Vermeidung versus Akzeptanz/Integration des Diabetes mit der DIDS. Daten zur Erweiterung dieser Evidenz werden gesammelt. UnterstĂŒtzt vom „Kompetenznetz Diabetes mellitus“ (FKZ01GI1107)

    Geringere LebensqualitÀt und höhere gesundheitsökonomische Kosten bei Menschen mit Diabetes und erhöhter DepressivitÀt

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    Fragestellung: Depressive Symptome kommen bei Menschen mit Diabetes hĂ€ufiger vor als in der Normalbevölkerung und werden mit geringerer gesundheitsbezogener LebensqualitĂ€t, höheren Gesundheitskosten sowie ProduktivitĂ€tseinbußen am Arbeitsplatz assoziiert. Diese Studie untersuchte, inwiefern DepressivitĂ€t auch bei Diabetespatienten mit gesundheitsökonomischen Belastungen einhergeht. Methodik: Erhöhte DepressivitĂ€t wurde mit der Allgemeinen Depressionsskala (ADS≄16), gesundheitsbezogene LebensqualitĂ€t mit dem Shortform-36-Health-Survey (SF-36) sowie dem EuroQol-Five-Dimensions-Questionnaire (EQ-5D) erhoben. Teilnehmende Patienten wurden zu ihrem Gesundheitsverhalten befragt. Ergebnisse: 324 Diabetespatienten (Alter 43 ± 15 Jahre, 52% weiblich, 66% Typ-1-Diabetes, Diabetesdauer 14 ± 10 Jahre, HbA1c 8,7 ± 1,7%) nahmen an der Untersuchung teil. Unter Adjustierung fĂŒr Geschlecht, Alter und Diabetestyp zeigten Patienten mit depressiver Stimmung eine geringere LebensqualitĂ€t nach EQ-5D (0,86 ± 0,22 vs. 0,92 ± 0,15; p= 0,03) sowie stĂ€rkere BeeintrĂ€chtigungen nach SF-36 hinsichtlich körperlicher (45,3 ± 11,7 vs. 48,8 ± 9,4; p< 0,01) und insbesondere psychischer (32,9 ± 10,3 vs. 50,5 ± 9,7; p< 0,001) Gesundheit. Erhöhte DepressivitĂ€t war außerdem mit signifikant mehr Hausarztbesuchen (5,1 ± 7,0 vs. 3,3 ± 4,3; p= 0,02), psychologischen Terminen (0,3 ± 1,4 vs. 0,1 ± 0,5; p= 0,04) und Krankschreibungstagen (10,6 ± 21,2 vs. 5,5 ± 18,3; p< 0,05) pro Halbjahr, sowie Medikamenteneinnahmen (2,8 ± 3,0 vs. 2,2 ± 2,4; p= 0,05) verbunden, nicht jedoch mit mehr Diabetologenbesuchen (2,5 ± 3,3 vs. 2,1 ± 2,1; p= 0,32) und Krankenhaustagen (2,6 ± 6,5 vs. 1,5 ± 4,0; p= 0,12). Schlussfolgerungen: Die Ergebnisse zeigen, dass DepressivitĂ€t bei Diabetespatienten mit einer erheblich geringeren subjektiven LebensqualitĂ€t und einer negativeren Gesundheitswahrnehmung vor allem im psychischen Bereich assoziiert ist, wĂ€hrend Unterschiede hinsichtlich körperlicher Gesundheit zwar signifikant, aber weniger ausgeprĂ€gt waren. Zugleich berichteten Patienten mit depressiver Stimmung eine signifikant höhere Inanspruchnahme von Gesundheitsleistungen. Die höhere Anzahl von Krankschreibungstagen suggeriert dabei zusĂ€tzlich ProduktivitĂ€tseinbußen durch unbehandelte depressive Symptome bei Menschen mit Diabetes. UnterstĂŒtzt vom „Kompetenznetz Diabetes mellitus“ (FKZ01GI1107)

    EffektivitÀt eines systematischen Depressions-Screenings bei Diabetespatienten

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    Fragestellung: Die KomorbiditĂ€t von Diabetes und Depression ist mit einer negativen Prognose assoziiert. Um die Erkennungsrate depressiver Diabetespatienten zu ermitteln, wurde in dieser Studie die EffektivitĂ€t eines Depressionsscreenings auf der tertiĂ€ren Versorgungsebene. (Krankenhaus) untersucht. Methodik: Das Depressionsscreening wurde mit der „Allgemeinen Depressionsskala (ADS)“ und der „Problem Areas in Diabetes Scale (PAID)“ durchgefĂŒhrt. Patienten mit positivem Screeningbefund (ADS-Wert ≄16 und/oder PAID-Wert ≄40) wurden mittels eines diagnostischen Interviews nachuntersucht. Ergebnisse: 806 Patienten (Alter 49 ± 15, 55% mĂ€nnlich, 57% Typ-1-Diabetes, HbA1c 8,7 ± 1,6%) nahmen an der Untersuchung teil. 325 Patienten (40%) zeigten einen positiven Screeningbefund. Die SensitivitĂ€t des Depressionscreenings betrug 100%, die SpezifitĂ€t 79%., der positive prĂ€diktive Wert (ppW) 61,5%, der negative prĂ€diktive Wert (npW) 100%. Von den identifizierten depressiven Patienten waren 120 bereits diagnostiziert, 80 wurden neu entdeckt. Die SensitivitĂ€t des Screenings fĂŒr die Entdeckung bisher nicht erkannter Personen mit Depression ergab ebenfalls eine SensitivitĂ€t von 100%, eine SpezifitĂ€t von 79,4% bei einem ppW von 39% und einem npW von 100%. Neuidentifizierte depressive Diabetiker wiesen eine annĂ€hernd Ă€hnliche schlechte glykĂ€mische Kontrolle auf, wie bereits bekannte depressive Diabetiker 8,9 ± 1,4 vs. 8,9 ± 1,6 (p = 0,807). Schlussfolgerungen: Es zeigte sich eine hohe DepressionsprĂ€valenz (24,8%). Das Depressionsscreenings wies sehr gute Screeningeigenschaften auf. Aufgrund des Depressionsscreenings konnten auch bisher unentdeckte depressive Patienten mit ausreichender SensitivitĂ€t und SpezifitĂ€t identifiziert werden, welche eine unzureichende glykĂ€mische Kontrolle aufwiesen. Die große Zahl entdeckter wie unterentdeckter Menschen mit Diabetes und einer komorbiden Depression sprechen fĂŒr ein routinemĂ€ĂŸiges Depressionsscreening im Krankenhaus

    KohlenhydratschÀtzung und Boluskalkulation zeigen differenzierte Assoziationen mit verschiedenen Indikatoren der glykÀmischen Kontrolle

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    Fragestellung: FĂŒr die Insulindosierung mĂŒssen Diabetespatienten mit einer intensivierten Insulintherapie auf der Basis des Kohlenhydratgehalts der Nahrungsmittel und den aktuellen Blutzuckerwerten den individuellen Bolus errechnen.Die vorliegende Studie untersucht den Einfluss der FĂ€higkeit zur KohlenhydratschĂ€tzung und Boluskalkulation auf den HbA1c sowie der Blutzuckerkontrolle im Alltag. Methodik: Der SMART-Fragebogen zur Erfassung der Boluskalkulations- und KohlenhydratschĂ€tzfĂ€higkeiten wurde 114 Typ-1 und Typ-2-Patienten mit intensivierter Insulintherapie vorgelegt. Der HbA1c wurde im Zentrallabor gemessen. Zur Bestimmung der Blutzuckerkontrolle im Alltag wurden gespeicherten Blutzuckerwerte ausgelesen (> 56.000 Blutzuckermessungen wurden analysiert). Ergebnisse: Eine bessere FĂ€higkeit zur Boluskalkulation war signifikant mit einem niedrigeren HbA1c (r =-0,39, p < 0,05), einem niedrigeren mittleren Blutzucker (r =-0,29, p < 0,05) und einer geringeren Streuung der Blutzuckerwerte (r =-0,43, p < 0,05) assoziiert. Eine bessere FĂ€higkeit zur Boluskalkulation ging zudem mit weniger HyperglykĂ€mien (r =-0,32, p < 0,05) und einem niedrigeren NĂŒchternblutzuckerwert einher (r =-0,25, p < 0,05). Die FĂ€higkeit zur KohlenhydratschĂ€tzung zeigte eine niedrige Korrelation mit dem HbA1c (r =-0,14, p > 0,05), jedoch eine signifikante Assoziation mit einem niedrigeren mittleren Blutzucker (r =-0,3, p < 0,05) und einer niedrigeren Anzahl an HyperglykĂ€mien (r =-0,27, p < 0,05). Ein höherer Anteil an euglykĂ€mischen Blutzuckerwerten (r = 0,26, p < 0,05) und ein niedrigerer NĂŒchternblutzuckerwert waren ebenfalls mit einer besseren KohlenhydratschĂ€tzung assoziiert (r =-0,25, p < 0,05). Schlussfolgerungen: Eine bessere FĂ€higkeit zur Boluskalkulation geht mit einem besseren HbA1c, einem stabileren Blutzuckerverlauf und weniger HyperglykĂ€mien im Alltag, eine gute FĂ€higkeit zur KohlenhydratschĂ€tzung mit einem niedrigeren mittleren Blutzucker, weniger HyperglykĂ€mien und einem höheren Anteil euglykĂ€mischer Blutzuckerwerte einher. Eine standardisierte Erfassung beider FĂ€higkeiten erscheint sinnvoll, um Patienten mit Defiziten zu identifizieren und diese bei einer Verbesserung zu unterstĂŒtzen

    The Diabetes Self-Management Questionnaire (DSMQ) can detect inadequate self-care behaviour and help identify patients at risk of a negative diabetes prognosis

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    Background and aims: Existing psychometric instruments to assess diabetes self-management often reveal weak or inconsistent associations with ‚hard data‘ such as medical outcomes and HbA1c. To fill this gap, the Diabetes SelfManagement Questionnaire (DSMQ) was developed, focussing on self-care activities which directly impact medical diabetes outcomes. This study evaluates the questionnaire’s practical utility in detecting high-risk patients at a tertiary diabetes centre. Materials and methods: 226 people with diabetes (age 43 ± 15 y.; 55% female; BMI 29 ± 7; 70% type 1 diabetes; illness duration 15 ± 10 y.; 92% treated with insulin; HbA1c 8.9 ± 1.6%) were assessed with the DSMQ and further questionnaires regarding diabetes acceptance (AADQ), coping with illness (FQCI), treatment satisfaction (DTSQ), diabetes distress (PAID), and depressive symptoms (CES-D); additional data (demographic variables, self-monitoring of blood glucose, HbA1c, and long-term complications) were gained from electronic patient records. People were then categorized by a median split of the DSMQ total score into groups performing ‘adequate’ (n = 107) versus ‘inadequate’ diabetes self-care (n = 119); the groups were compared regarding relevant outcomes using multivariate ANOVA (subsequently presented data are M ± SD, F statistic, and effect size Cohen’s d). Results: After adjusting for sex, age, BMI, diabetes type, diabetes duration, and type of treatment, people performing ‘inadequate self-care’ compared to those with ‘adequate self-care’ showed stronger diabetes non-acceptance (31 ± 8 vs. 22 ± 6, F = 90.5, d = 1.24), less active coping with diabetes (2.7 ± 0.9 vs. 3.4 ± 0.8, F = 18.1, d = 0.82), lower diabetes treatment satisfaction (20 ± 7 vs. 24 ± 6, F = 21.3, d = 0.60), higher diabetes distress (43 ± 21 vs. 33 ± 19, F = 17.0, d = 0.85), and more depressive symptoms (24 ± 11 vs. 20 ± 11, F = 4.8, d = 0.36). Moreover, they performed fewer blood glucose self-tests (3.3 ± 3.5 vs. 5.6 ± 2.4 times per day, F = 24.7, d = 0.74), consulted their diabetologist less often (1.9 ± 1.8 vs. 2.6 ± 2.3 times per half-year, F = 6.6, d = 0.34), had a higher HbA1c value (9.5 ± 1.5 vs. 8.2 ± 1.4%, F = 34.6, d = 0.87), and showed a higher prevalence of retinopathy (28% vs. 14%, F = 6.0, d = 0.35). Conclusion: The DSMQ yields excellent distinction between people with diabetes performing adequate versus insufficient diabetes self-care, thus enabling detection of people at high risk of a negative diabetes prognosis. The 16-item questionnaire is an efficient tool which may be used for screening and diagnostic purposes or clinical diabetes research
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