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    Sozialstrukturanalyse ‚feiner Körnung‘ oder subjektzentrierte Lebensweltanalyse? Ungleichheitsbezogene und wissenssoziologische AnsĂ€tze der Milieuanalyse

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    Lange Zeit haben zwei kontrĂ€re AnsĂ€tze der Milieuforschung in verschiedenen Subuniversen disziplinĂ€rer Spezialisierung nur unzureichend voneinander Notiz genommen. Im Anschluss an die Individualisierungsthese (Beck 1983, 1986) und die Kritik an den inadĂ€quaten Beschreibungsmöglichkeiten traditioneller klassen- und schichtorientierter AnsĂ€tze kam es zu ersten ernstzunehmenden Vermittlungsversuchen zwischen klassisch sozialstrukturell orientierten und subjektzentrierten Konzeptualisierungen innerhalb der deutschen Soziologie (zum Beispiel Hradil 1987; Vester et al. 1993), die auch den Milieubegriff wieder stĂ€rker ins Zentrum rĂŒckten. UnlĂ€ngst hat sich nun eine weiterfĂŒhrende Debatte entwickelt, bei der die Suche nach Anschlussstellen oder doch wenigsten Übersetzungsmöglichkeiten der Milieuforschung intensiviert worden ist. In diesem Beitrag werden wir zunĂ€chst ihre sozialstrukturelle, anschließend ihre subjektzentrierte Entwicklungslinie rekapitulieren. GestĂŒtzt auf eigene empirische Forschung wollen wir danach den Milieubegriff weiter schĂ€rfen. Schließlich gehen wir der Frage nach, welche Möglichkeiten und Grenzen einer Konvergenz zwischen beiden Forschungstraditionen bestehen

    Studie zur Bestandserhebung und Therapieoptimierung der Pharmakotherapie von Parkinson-Patienten nach Kriterien der Arzneimitteltherapiesicherheit

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    Das Parkinson Syndrom ist eine der grĂ¶ĂŸten neurologischen Erkrankungsgruppen. Die PrĂ€valenz in der Gesamtbevölkerung liegt bei 108-257/100 000 Einwohnern, bei Personen Ă€lter als 65 Jahre bei 1-2%. Zurzeit gibt es ca. 220.000 Parkinson-Patienten in Deutschland. Das mittlere Erkrankungsalter liegt bei 55-60 Jahren, wodurch sich Morbus Parkinson aufgrund der demographischen Entwicklung mehr und mehr zu einer „Volkskrankheit“ von hoher Relevanz entwickelt. Da Morbus Parkinson mit vielen nicht-motorischen Problemen einhergeht, kommt es aus zwei GrĂŒnden zu einer Polypharmazie: Krankheitsbedingt treten behandlungsbedĂŒrftige Begleitsymptome auf, wie etwa autonome (Obstipation, arterielle Hypotonie und Blasenstörungen) oder psychiatrische Störungen (Depression, Psychose, Impulskontrollstörung und dementielle Entwicklung). Weiterhin treten im höheren Erkrankungsalter oftmals internistische KomorbiditĂ€ten auf. So liegen gerade bei Ă€lteren Patienten meist KomorbiditĂ€ten des Herz-Kreislauf-Systems vor, welche in der Therapie des Morbus Parkinson in Form von regelmĂ€ĂŸigen Kontrolluntersuchungen berĂŒcksichtigt werden sollten oder sogar Kontraindikationen fĂŒr die Medikation mit bestimmten Arzneimittelgruppen darstellen können. Dies kann zu einer ausgeprĂ€gten Polypharmazie fĂŒhren, welche das Risiko fĂŒr vielfĂ€ltige Neben- und Wechselwirkungen trĂ€gt und somit die Arzneimitteltherapiesicherheit gefĂ€hrdet. In diesem Forschungsvorhaben wurde die Aufnahme- und Entlassmedikation von Patienten analysiert, die in einer auf Parkinson spezialisierten Klinik stationĂ€r behandelt wurden. Die Studie wurde als prospektiv observationale Studie mit insgesamt mindestens 100 Parkinson Patienten geplant und an 26 PrĂ€senztagen ĂŒber einen Zeitraum von 14 Monaten durchgefĂŒhrt. Neben der schriftlichen EinwilligungserklĂ€rung der stationĂ€r in der Paracelsus-Elena Klinik behandelten Patienten wurde durch die in der Studie formulierten Einschlusskriterien eine ausschließlich polypharmazeutisch therapierte Patientengruppe gewĂ€hlt: Vorliegen eines Idiopathischen Parkinson Syndroms (IPS), Vorliegen mindestens einer KomorbiditĂ€t, welche eine pharmakologische Therapie einfordert, mindestens fĂŒnf verschiedene Wirkstoffe in der Entlassmedikation (Polypharmazie), persönliche VerstĂ€ndigung der aufklĂ€renden Apothekerin mit dem Patienten auf Deutsch möglich. PrimĂ€res Ziel der vorgestellten Untersuchungen war die Erfassung der hĂ€ufigsten und gravierendsten arzneimittelbezogenen Probleme in der Pharmakotherapie des Morbus Parkinson, welche durch die Auswertung und Analyse der oben beschriebenen Fragen ermittelt wurden. Bedingt durch die Auswahl der Studienpopulation wurden fĂŒr ein spĂ€tes Stadium der Parkinson Therapie typische Medikationen untersucht. Durch eine Medikationsanalyse auf der Grundlage der Fachinformationen der Hersteller konnten so im Therapieverlauf hĂ€ufig auftretende erwĂŒnschte und nicht erwĂŒnschte Interaktionen und Kontraindikationen herausgefiltert werden. Daraus folgend wurden als sekundĂ€res Ziel Optimierungsmöglichkeiten in Form von Handlungsempfehlungen fĂŒr die Pharmakotherapie der Parkinson-Patienten identifiziert. Die hieraus abgeleiteten Handlungsempfehlungen können, bezogen auf ein breiteres Patientenkollektiv, somit direkt zu einer Verbesserung der Arzneimitteltherapiesicherheit bei der Parkinson Therapie in der gesamten Versorgungsbreite beitragen. 127 Patienten konnten in die Studie eingeschlossen werden. In dieser Studienpopulation betrug das Durchschnittsalter 70,2 Jahre (+/- 9,7 Jahre). Im Median befand sich die Studienpopulation in Stadium IV der Erkrankung nach der Einteilung der Hoehn & Yahr- Beurteilungsskala. Levodopa, Entacapon und Pramipexol gehören zu den in der Studie insgesamt am hĂ€ufigsten verordneten Parkinson-Wirkstoffen. Die meist verordneten Wirkstoffe in der Komedikation waren Wirkstoffe mit Wirkung auf das kardiovaskulĂ€re System, das Nervensystem und das alimentĂ€re System. Der Übersichtlichkeit halber wurden die Interaktionen und Kontraindikationen der einzelnen Parkinson-Wirkstoffe in Gruppen geclustert. Bei der Auswertung der Ergebnisse fiel auf, dass im Bereich der Interaktionen drei große Gruppen auszumachen sind: ‱ Interaktionen mit ZNS-wirksamen Medikamenten, ‱ CYP-Wechselwirkungen und ‱ Interaktionen mit QT-Zeit verlĂ€ngernden Medikamenten. Bei den Kontraindikationen wurden vier große Gruppen gebildet: Kontraindikationen aufgrund von ‱ internistischen, ‱ neurologischen oder ‱ hĂ€matopoetischen KomorbiditĂ€ten und ‱ Kontraindikationen aufgrund QT-Zeit verlĂ€ngernder Komedikation. Alle anderen Interkationen und Kontraindikationen hatten geringe HĂ€ufigkeiten und wurden in der Gruppe „Sonstige“ zusammengefasst

    Videography in Migration Research: A Practical Example for the Use of an Innovative Approach

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    This article is an example of the practical application of natural video recordings to qualitative research. It describes the videographic method in relation to an ongoing project concerned with forms of knowledge communication within the field of migration. In this field, our visual approach provides a novel perspective on the well-known questions of cross-cultural communication and integration. Firstly, I want to discuss Videography and Genre Analysis in the form of an iterative, audiovisual data collection procedure and define the process of sequence selection and interpretation. Secondly, I will demonstrate how communicative structures are analyzed at different levels of Genre Analysis through the minute analysis of a short audiovisual data sequence from a roadshow that took place during a Latin American theme week. As well as detailing the process of gathering information on a situational level, I want to demonstrate the potential of the analysis to gather information about the structural environment on a transsituational level. Through this discussion, I will also outline the importance of additional contextual information that – by means of further ethnographic research – could be uncovered in our fieldwork
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