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    Peerbeziehungen von Jugendlichen im Kontext inklusiver Ferienfreizeiten

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    Peerbeziehungen wirken sich maßgeblich auf die Entwicklung im Jugendalter aus. Aufgrund von alltags- und behinderungsspezifischen Lebensbedingungen stehen Jugendliche mit Behinderungen dabei vor besonderen Herausforderungen, die die Möglichkeiten der Anbindung an andere Jugendliche erschweren. Angebote der Kinder- und Jugendarbeit können behinderungsbedingte Barrieren nicht immer auffangen, allerdings stellen inklusive Ferienfreizeiten dabei eine besonders geeignete und zugĂ€ngliche Ausnahme dar. In der vorliegenden Arbeit wurden 46 Jugendliche, die an zwei inklusiven Ferienfreizeiten teilgenommen haben, hinsichtlich der Entstehung, QualitĂ€t, QuantitĂ€t, Funktionen, IntensitĂ€t, Bestand und bedeutsamer Wahlkriterien von Peerbeziehungen befragt. Im Fokus stand dabei die Differenzkategorie Behinderung, weitere Differenzkategorien wurden in die Befragung einbezogen, um Wechselwirkungen benennen zu können. Im Rahmen eines explorativen Mixed-Methods-Designs mit zwei Sequenzen erfolgte eine Auswertung in den vier Teilen deskriptive Auswertung, soziometrische Analyse, Qualitative Inhaltsanalyse sowie Fallauswertungen. Als zentrale Ergebnisse ĂŒber Bedingungen fĂŒr die Entstehung und Erhaltung von Peerbeziehungen von Jugendlichen mit und ohne Behinderungen konnte ermittelt werden, dass vertrauensentwickelnde, Ă€hnlichkeitsbezogene und erlebnisbasierte qualitative Aspekte, die Persönlichkeitsmerkmale Extraversion und Offenheit sowie die kognitive Reife im Vordergrund standen. Dabei zeigte sich eine große Spannbreite entstandener Freund- und Bekanntschaften mit eher geringerem Bestand. Vor allem fĂŒr Jugendliche mit Lernschwierigkeiten ergaben sich in Bezug auf die Entstehung und Entwicklung von Peerbeziehungen Wechselwirkungen ihrer Behinderungen mit höherem Alter, Introversion, Kommunikationsbarrieren, der gemeinsamen Anreise mit einer bereits bekannten Person sowie den Einstellungen der teilnehmenden Jugendlichen ohne Behinderungen. Sie haben dadurch zwar Bekanntschaften, aber eher keine Freundschaften entwickelt, was darauf hinweist, dass von einer sozialen Einbindung in die Gruppen nicht ausgegangen werden kann. Die Ausgestaltung des Settings inklusiver Ferienfreizeiten wird im Rahmen eines sozialraumorientierten Gesamtkonzepts der Jugendarbeit und Behindertenhilfe sowie einer stĂ€rkeren Fokussierung auf Gruppenprozesse inklusive begleitetem Kontakt und damit einhergehenden EinstellungsĂ€nderungen diskutiert. Es werden konkrete Hinweise fĂŒr das pĂ€dagogische Handeln gegeben.Peer relationships have a significant impact on development in adolescence. Due to everyday life and disability-specific living conditions, young people with disabilities face special challenges that make it difficult to connect with other adolescents. Child and youth work services cannot always compensate disability-related barriers, but inclusive summer camps are a particularly suitable and accessible exception. In the present study, 46 adolescents who participated in two inclusive summer camps were interviewed with regard to the development, quality, quantity, functions, intensity, continuity, and significant choice criteria of peer relationships. Besides the focus on the difference category disability, other difference categories were included in the survey in order to be able to identify aspects of intersectionality. Using an explorative mixed-methods design with two sequences, an evaluation was carried out in four parts: descriptive and sociometric analyses, qualitative content analysis, as well as case evaluations. As central results, trust-developing, similarity-related and experience-based qualitative aspects, the personality traits extroversion and openness as well as cognitive maturity emerged as conditions for the development and maintenance of peer relationships of adolescents with and without disabilities. There was a wide range of friendships and encounters with a rather low continuance. Especially for adolescents with learning difficulties, interactions of their disabilities with higher age, introversion, communication barriers, travelling together with someone they already knew, as well as the attitudes of the other participating adolescents without disabilities emerged with regard to the development and continuity of peer relationships. As a result, participants with learning difficulties developed encounters but rather no friendships, which indicates that social inclusion in the groups cannot be assumed. Concerning the design of inclusive summer camp settings, a community-based concept involving the systems of youth work and disability support as well as a stronger focus on group processes including guided contact associated with attitude changes are discussed. Practical advice for pedagogical action is given

    Evaluation of sonographic detectability of different markers within an in vitro simulation model of the axilla

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    PURPOSE: Clip-marking of axillary lymph nodes with initial biopsy-confirmed metastasis is required for targeted axillary dissection (TAD), which includes sentinel lymph node dissection (SLND) and selective localization and removal of the clipped targeted lymph node. There have been several studies which examined the feasibility of TAD in routine clinical use. In this context, the optimal clip visualisation was noted as one of the crucial limiting factors. We, therefore, evaluated the sonographic detectability of 10 different commercially available markers within an in vitro model simulating the anatomical composition of the axilla. METHODS: In this standardised model consisting of porcine fat with 30 mm thickness, the visibility of a total of ten markers was analysed in all 3 planes (parallel, diagonal, orthograde) with wire guidance and then classified into either “visibility good”, “visibility moderate” or “visibility poor” with regard to the alignment of the transducer. Additionally, “real-life conditions” were simulated, in which the markers were searched without any wires guidance. RESULTS: It was observed that, while not all markers are detectable in fatty tissue, markers with spherical shape (non-embedded Inconel or Nitinol) or rectangular-shaped Titanium markers with embedded material have a clear advantage. 3D-shaped markers can always be detected in all three axes, which is of particular importance in the axilla with its pyramid shape and fatty tissue. CONCLUSION: The shape and the embedding of the material play a crucial role for visibility and efficacy of the marker, as reliable marking of suspicious and pathological axillary lymph nodes is essential for TAD

    Teilhabe und Teilhabeforschung - Grundriss und Positionierung

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    Teilhabeforschung hat den Anspruch, die Forschung zu und mit benachteiligten Personenkreisen, insbesondere Menschen mit BeeintrĂ€chtigungen, neu auszurichten. Im Institut fĂŒr Teilhabeforschung der Katholischen Hochschule Nordrhein-Westfalen (katho NRW) setzen sich Vertreter_innen unterschiedlicher Disziplinen teilhabeorientiert mit den Lebenssituationen von Menschen mit Behinderung und/oder Menschen im Alter auseinander. Der bereits seit 2010 gegrĂŒndete Forschungsschwerpunkt bildete die Basis fĂŒr das 2016 gegrĂŒndete Institut fĂŒr Teilhabeforschung. Das Institut vereinigt zwei Forschungsfelder: die Forschung zur Teilhabe von Menschen mit Behinderung, die aufgrund der heilpĂ€dagogischen StudiengĂ€nge einen Schwerpunkt in der Abteilung MĂŒnster hat, und die Forschung zur Teilhabe im Alter, zu der sich Wissenschaftler_innen aus den vier Abteilungen Aachen, Paderborn, Köln und MĂŒnster zusammengefunden haben. Die ZusammenfĂŒhrung und Zusammenarbeit dieser Forschungsfelder liegen aus folgenden GrĂŒnden nahe: - Die Zielgruppen ĂŒberschneiden sich (am hĂ€ufigsten werden BeeintrĂ€chtigungen im Alter erworben; Menschen mit lebensbegleitender Behinderung altern). - Konzepte der selbstbestimmten Teilhabe haben als Leitidee fĂŒr die UnterstĂŒtzung der LebensfĂŒhrung in beiden Feldern an Bedeutung gewonnen. - Beide Felder können sich in Bezug auf Forschungsthemen, Konzepte und Theorien sowie Forschungsmethoden gegenseitig befruchten. - In der Praxis kooperieren UnterstĂŒtzungsstrukturen in beiden Feldern zunehmend in denselben SozialrĂ€umen. Ausgehend von den vielfĂ€ltigen ForschungsaktivitĂ€ten im Institut entstand ein Diskurs darĂŒber, was Teilhabeorientierung in der Forschung ausmacht. Die vorliegende Schrift ist das Ergebnis dieses Diskussionsprozesses. Ihr Ziel ist es, - zu spezifizieren, wie das Institut Teilhabe versteht; - herauszuarbeiten, was unseres Erachtens Teilhabeforschung auszeichnet; - den Ansatz der Teilhabeforschung fĂŒr die Forschungsfelder Behinderung und Alter fruchtbar zu machen. In dieser Schrift wird zum einen das VerstĂ€ndnis von Teilhabeforschung aus der Perspektive des Instituts dargelegt. Die verschiedenen Blickwinkel auf Teilhabe, die mit einer interdisziplinĂ€ren Arbeitsweise einhergehen, werden zusammengefĂŒhrt, verortet und dadurch geschĂ€rft. Zum anderen möchte sich das Institut im Diskurs zur Teilhabeforschung richtunggebend positionieren. Teilhabeforschung zu entwickeln ist ein Prozess, den das Institut sowohl inhaltlich als auch methodisch weiter mitgestalten möchte. FĂŒr die Personenkreise, die die Forschenden in den Fokus nehmen, sollen VerĂ€nderungen der gesellschaftlichen Wirklichkeit durch Grundlagen, wie anwendungsbezogene Forschung angebahnt werden. Die Lebenswirklichkeiten von Menschen mit Behinderung und Menschen im Alter nebst ihrer Zugehörigen sollen verstĂ€rkt in den Blick genommen werden. Zudem sollen diese Personenkreise stĂ€rker am gesamten Forschungsprozess beteiligt werden. Die vorliegende Schrift behandelt - die derzeitige gesellschaftliche Einbettung des Teilhabediskurses, - die disziplinĂ€ren Auffassungen und ZugĂ€nge zum Teilhabebegriff, - das VerstĂ€ndnis von Teilhabe des Instituts fĂŒr Teilhabeforschung, - Ziele, Fragen und Aufgaben der Teilhabeforschung, - Merkmale der Forschungsmethodik und - die Institutionalisierung des Instituts fĂŒr Teilhabeforschung
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