171 research outputs found

    Interkulturelle Kompetenz in grenzüberschreitenden Arbeitszusammenhängen: Eine konzeptionelle Literaturstudie

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    Grenzüberschreitende Arbeitszusammenhänge sind inzwischen Normalität für Unternehmen, nichtstaatliche und staatliche Organisationen, aber genauso auch für die Interessenvertretungen von Beschäftigten. Die damit notwendig gewordene Interkulturelle Kompetenz wird häufig eingeschränkt auf den Umgang mit nationalkulturellen Unterschieden verstanden. Diese auf Literaturanalyse und Expertengesprächen basierende Studie zur Bedeutung Interkultureller Kompetenz in grenzüberschreitenden Arbeitszusammenhängen weitet das Verständnis zu einem mehrdimensionalen Kulturbegriff, der sich weder einseitig substantiell noch nur relational versteht. Dadurch wird es ermöglicht, die Handlungsspielräume für erfolgreiche grenzüberschreitende Interessenregulierung auf Institutionen und Organisationen zu erweitern. Interviews mit Expertinnen und Experten sowohl aus nationalen und internationalen Gewerkschaftsorganisationen als auch gewerkschaftsnahen Bildungseinrichtungen und politischen Stiftungen führen zu handlungsorientierenden Schlussfolgerungen für erfolgreiche Interessenregulierung in grenzüberschreitenden Arbeitszusammenhängen. Damit trägt die Studie auch kompetente Stimmen aus der Praxis vor: Interkulturelle Kompetenz sollte vom Expertenwissen zum Alltagshandeln werden

    Die Akademie für Soziologie und das Hornberger Schießen

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    Kürzlich kam mir die Frage, ob der Streit zwischen der DGS und der Akademie für Soziologie (as) nicht Parallelen zum Sommertheater zwischen den Unionsparteien CDU und CSU um eine gemeinsame Linie in der Flüchtlingspolitik hat. Mit viel Getöse wurde vom kleineren Unionspartner ein Streit inszeniert, der für beide Seiten letztlich mit einer loss-loss-Bilanz endete – und hauptsächlich dem »Original« rechtspopulistischer Flüchtlingsabwehrstrategien nützte, der AfD. Freilich zeigt der Vergleich schnell seine Grenzen. Die CSU ist eine traditionsreiche Partei, groß im kleinen Maßstab, klein im großen Maßstab. Die as ist neu und in vielerlei Hinsicht klein. Dass ihre Gründung dem Fach als Ganzem eher schadet als nützt, dürfte Einschätzung der großen Mehrheit derjenigen sein, die sich als Soziologinnen und Soziologen bezeichnen. Eine Parallele zwischen Unionssommertheater und as-Gründung liegt vielleicht darin, dass der Kern der zugrundeliegenden Auseinandersetzung – ähnlich wie beim Riesen Tur Tur aus Michael Endes »Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer« – immer kleiner wird, je genauer man hinschaut

    Restrukturierung und Globalisierung der deutschen Automobilhersteller: Sogeffekte für die Zulieferer

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    "In den neunziger Jahren befinden sich die drei großen Konzerne der deutschen Automobilindustrie - BMW, Daimler-Benz und Volkswagen - in einem beachtenswerten Globalisierungsschub. Dieser unterscheidet sich stark von der Internationalisierung japanischer Automobilproduzenten in den achtziger Jahren und ist nicht in erster Linie ein nur konjunkturelles Phänomen, sondern steht in einem wechselseitigen Verstärkungsprozess mit Strategien der Produktionsmodernisierung und der tiefergreifenden Umstrukturierungen der internationalen Konzernorganisation selbst. Dieser Wechselprozess von Globalisierung, Konzernrestrukturierung und Produktionsmodernisierung und konkret dabei die veränderten Beschaffungsstrategien und Hersteller-Zulieferer- Beziehungen werden am Beispiel des Volkswagen-Werkes in Puebla/Mexiko aufgezeigt. Vor diesem Hintergrund werden abschließend arbeitspolitische Implikationen dieses Wandlungsprozesses diskutiert." (Autorenreferat)"During the 1990s the Big Three of the German automobile industry - BMW, Daimler- Benz and Volkswagen - embarked on an enormous push for globalisation. This was quite different from the internationalisation of the Japanese automobile companies in the 1980s. It is not a simple short-run economic adjustment but rather consisted on a mutually reinforcing process of strategy and product modernisation, and a fundamental restructuring of the firms' international organisation. Some aspects of this complex overall change are analysed empirically taking the example of the Volkswagen brown field plant in Puebla/Mexico looking notably at the changed employment and procurement strategies and structures. Finally some consequences for labour policies and further research are discussed." (author's abstract

    Migrationssoziologie im 21. Jahrhundert: Aus der Randständigkeit in die Mitte der Disziplin

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    Migrationsforschung hat sich im deutschsprachigen Raum qualitativ und quantitativ sehr stark entwickelt. Die Migrationssoziologie differenziert sich bezüglich behandelter Themenfelder und konzeptionell aus und kann einen bedeutsamen Beitrag zur Sozialtheorie generell leisten. Sie kann die im Zuge von Globalisierung bedeutsamer werdende internationale Arbeitsmobilität ebenso theoretisch und empirisch erfassen wie die migrationsbezogenen Zugehörigkeitsmechanismen und Bezeichnungspolitiken. Sie unterstützt die Überwindung klassischer Dualismen wie Sozial- und Systemintegration, freiwillige und erzwungene Migration, Nation und Ethnizität. Sie leistet schließlich einen Beitrag, jenseits des methodologischen Nationalismus Migration als genuinen Bestandteil menschlicher Lebenspraxis, als ergebnisoffenen, über mehrere Generationen fragilen und veränderbaren Prozess der Rekonstruktion von wechselseitigen Selbst- und Fremdzuordnungen und mehrdimensionalen Teilhabemustern zu untersuchen. Migration Sociology in the 21st Century: From the Margins to the Center of the Discipline Migration research increased in the German speaking area in qualitative and quantitative terms. Sociology of Migration differentiates according to thematic fields and conceptual approaches and contributes more and more to general social theory. In the globalization process, it can conceptualize transnational labor mobility as well as corresponding social mechanisms of belonging and categorizing. Migration Sociology helps to overcome classic dualisms like social and system integration, voluntary and forced migration or ethnicity and nation. Beyond methodological nationalism it facilitates to understand migration as a genuine part of human social practice, as an open-ended and for generations fragile and reversible process of reconstructing social attributions to oneself and others and of multi-dimensional participation in social entanglements

    Betrieblicher Wandel in der Risikogesellschaft: empirische Befunde und konzeptionelle Überlegungen

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    "Betriebe sind in industriell-kapitalistischen Gesellschaften die wichtigsten Orte der materiellen Produktion von Gütern und Dienstleistungen. Am Ende des Jahrhunderts gewinnt die Frage nach ihrer Wandlungsdynamik und Zukunft enorme Bedeutung: Welche Rolle spielen noch Taylorismus und Fordismus in der betrieblichen Produktion? Ist das 'Ende der Arbeitsteilung' tatsächlich eingetreten? Lösen sich die Betriebe gar in kooperative Netzwerke auf? Ausgehend von Ulrich Becks Theorie der Risikogesellschaft wird hier anhand umfangreichen empirischen Materials die Dynamik und Richtung des gegenwärtigen betrieblichen Wandels als reflexive Modernisierung intepretiert. Dabei werden Betriebe in einer doppelten Perspektive als Handlungseinheiten von materieller und sozialer Produktion gesellschaftlicher Wirklichkeit verstanden. Reflexive Modernisierung bedeutet dann auch, daß gegenüber der materiellen die soziale Transformation von Wirklichkeit wichtiger wird. Wenn dies zutrifft, so stellt sich die alte Frage der Betriebsdemokratie als Problem der demokratischen und sozialen Legitimierung betrieblichen Handelns qualitativ neu. Jenseits der ökonomisch, technisch und organisatorisch begründeten Sachzwang-Diskurse eröffnet sich die Tendenz (und Chance!?) einer Politisierung des Betriebsgeschehens." (Autorenreferat

    5000x5000: Ende gewerkschaftlicher Tarifpolitik oder innovativer betrieblich-tariflicher Sozialpakt?

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    "Am 28. August 2001 einigten sich das Volkswagen-Unternehmen und die IG Metall auf einen in vielerlei Hinsicht innovativen, aber auch sehr umstrittenen Tarifvertrag. Wie ist nun aus sozialwissenschaftlicher Sicht der 5000x5000 Abschluss zu beurteilen? Läutet er einen grundlegenden Wandel der gewerkschaftlichen und/oder der unternehmerischen Tarifpolitik ein? Spiegelt er als weiterer Schritt der Verbetrieblichung von Erwerbsregulierung den Anfang vom Ende der auf dem Flächentarif basierenden autonomen und kollektiven Regulierung von Arbeits- und Beschäftigungsbedingungen wider? Ist er im Zusammenhang intensivierten globalen Wettbewerbs als Ausdruck des Standorte shopping zu interpretieren, welches den global operierenden Unternehmen erlaubt, im Rahmen der konzerninternen Standortkonkurrenz fast beliebige Produktions- und Arbeitsbedingungen durchzusetzen? Oder ist der Abschluss eher der Anfang innovativer Tarifpolitik, vielleicht sogar einer besonderen Stärke der Verhandlungspartner auf beiden Seiten? Schlägt er bewährte Türen tarifvertraglicher Regelungen zu oder öffnet er neue Tore der Tarif-, Beschäftigungs- und Partizipationspolitik? Um diese Fragen angemessen zu beantworten, werden in diesem Beitrag zunächst die Ausgangssituation und die strukturellen Handlungszwänge der wichtigsten Akteursgruppen skizziert. Anschließend werden das Gesamtkonzept des Produktionsmodells und der damit einher gehenden schließlich gefundenen tarifvertraglichen Regelungen dargestellt. Anschließend werden die im Aushandlungsprozess vertretenen wichtigsten Positionen und Argumente sowie der Verhandlungsverlauf rekonstruiert." (Textauszug

    Weder Bilanz noch Vorschlag: Rezension zu "Die Asyllotterie: Eine Bilanz der Flüchtlingspolitik von 2015 bis zum Ukraine-Krieg" von Ruud Koopmans

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    Ruud Koopmans: Die Asyl-Lotterie - Eine Bilanz der Flüchtlingspolitik von 2015 bis zum Ukraine-Krieg. München: C.H. Beck 2023. 978-3-406-79738-
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