Übernatürliche Akteure in der Klassischen Maya-Religion : Eine Untersuchung zu intrakultureller Variation und Stabilität am Beispiel des <em>k'uh</em> "Götter"-Konzepts in den religiösen Vorstellungen und Überzeugungen Klassischer Maya-Eliten (250 - 900 n.Chr.)

Die vorliegende Dissertation befasst sich mit dem k'uh "Götter"-Konzept in den religiösen Vorstellungen und Überzeugungen der Klassischen Mayakultur (250 – 900 n. Chr.) und untersucht dessen intrakulturelle Variation und Stabilität auf der Grundlage sämtlicher schriftlicher Zeugnisse, die im Rahmen dieses Projekts kompiliert, epigraphisch ausgewertet und religionshistorisch interpretiert wurden. Im Vordergrund der raum-zeitlichen Untersuchung stand die Frage welche kulturellen Einflüsse und Dynamiken die Stabilität des Götterkonzepts begünstigten bzw. zu dessen Variation beitrugen und wie dies in den Texten der Klassischen Mayakultur zum Ausdruck kam. Zu diesem Zweck mussten die semantischen Domänen in sämtlichen Vorkommen auf der Basis einer Distributions- und Äquivalenzklassen-Analyse bestimmt werden. Mit Hilfe so genannter paradigmatischer und syntagmatischer Relationen wird der k'uh-Begriff in seinem Sprachgebrauch überprüft um dessen Wortfeld und die semantische Domäne von k'uh zu bestimmen und damit auch Rückschlüsse auf das zugrunde liegende Konzept unter Berücksichtigung der räumlichen und zeitlichen Dimensionen zu ziehen. Die epigraphische Analyse legt offen, dass der Begriff k'uh im Monumentalkontext vornehmlich auf übernatürliche Akteure mit zugedachten mechanischen, kognitiven und teleologischen Eigenschaften Bezug nimmt. In der Postklassik werden später damit auch die Bildnisse übernatürlicher Akteure bezeichnet. Die Analyse der in den Steininschriften attestierte Vorkommen macht deutlich, dass k'uh grundsätzlich als kategorialer Begriff für übernatürliche Akteure verwendet wurde und vielenorts um Nominalkonstruktionen mit epithetischem bzw. attributivem Charakter ergänzt wurde um etwa auf eine Funktion bzw. Wirkungsbereich von k'uh-Akteuren hinzuweisen. Insgesamt wurden 30 verschiedene Vorkommen herausgearbeitet. Die Systematisierung dieser Belege zeigt, dass es sich vornehmlich um Substative handelt, die auf Orte, Naturphänomene, Menschen, Körper, die soziale Welt oder auf Akteure aus mythologischen Narrativen Bezug nahmen oder auch quantitative Angaben über die Anzahl von k'uh-Akteuren machten. Die Distributionsanalyse zeigt, dass zwischen k'uh-Akteuren mit zeitlich und räumlich weiter Verbreitung sowie mit ausschließlich lokaler Verwendung unterschieden werden kann. Die Untersuchung von k'uh-Belegen in den klassischen Hieroglypheninschriften hat ein vielschichtiges und komplexes Bild dieses religiösen Phänomens aufgezeigt. Ziel der der Arbeit war es mittels Ko- und Kontextanalyse Form, Funktion, Bedeutung und Verwendungskontext übernatürlicher Akteure zu erforschen, die in den Inschriften mit dem Begriff k'uh angesprochen wurden, in ihrer zeitlichen und räumlichen Tiefe und Verbreitung zu untersuchen und darauf basierend Schlussfolgerungen über Stabilität und Variation dieser kulturellen Repräsentation zu ziehen, um jene Mechanismen und Dynamiken aufzuzeigen, die Einfluss auf kulturelle Variation nahmen oder zu deren Stabilisierung beitrugen. Wechsel an der Spitze politisch erfolgreicher Dynastien und Königtümer machten sich in der lokalen "Theologie" erst nach zwei Generationen bemerkbar - in Copan etwa übernahmen Thronfolger die Schutzgottheiten politisch erfolgreicher Vorfahren und fügten diesem Pantheon achtbarer Götter eigene Akteure hinzu, die im Kult zu verschiedenen Anlässen geehrt wurden. Die Stabilität bei der Komposition dynastischer Pantheons zeigt sich auch am Beispiel von Palenque im Westen des Mayagebietes, das mit dem Herrschaftsantritt von K'inich Janaab Pakal I bis und mit der Herrschaft von K'inich Ahkal Mo' Nahb III von etwa 9.9.2.4.8 bis 9.15.5.0.0 stabil blieb und das im Zentrum des lokalen Götterkults darstellte. Während die König jeweils häufig eigene Schutzpatrone in ihren Nominalphrasen führten - K'inich Janaab Pakal I etwa verstand sich als Manifestation des Kriegsgottes Balun Okte' K'uh- änderte sich die Zusammensetzung der so genannten Göttertriade von Palenque nie. Die Idee einer Götterdreiheit, die im Zentrum des lokalen 'Staatskultes' stand, wurde wahrscheinlich aus dem zentralen und östlichen Peten übernommen, wo in Tikal und Caracol bereits ab 8.17.0.0.0 eine Mehrzahl dynastischer Gottheiten durch den König verehrt wurde. Der Fall von Caracol belegt zumindest, dass es sich aber nicht immer nur ausschließlich umeine Dreiheit, sondern durchaus um eine Mehrzahl übernatürlicher Akteure handeln konnte, die im Fokus des religiösen Kults standen. Die große Anzahl von k'uh-Akteuren, die bislang nur singulär attestiert sind und eher von lokaler und kurzlebiger Bedeutung waren, sind nicht nur Hinweise für die Existenz lokaler, intrakultureller Glaubensvorstellungen, sondern auch aufgrund ihres Verwendungskontextes Beleg für die Existenz überregional bedeutsamer theologischer Rahmentheorien, die dem religiösen System der Klassik eine Struktur verlieh, innerhalb dessen eine Bandbreite von Variation möglich war

Diagnostic and Therapeutic Indications for Endoscopic Ultrasound (EUS) in Patients with Pancreatic and Biliary Disease—Novel Interventional Procedures

There is growing evidence supporting the substantial, essential and indispensable role of endoscopic ultrasound (EUS) as a key diagnostic armamentarium for upper GI oncologic surgery. Well described in countless publications, EUS holds that position in gastroenterological expert centers all over Europe. Despite its undisputable contributions to oncologic upper GI surgery, the availability of this technique at the expert level shows up in an irregular spread pattern. Endoscopic ultrasound’s primary use during the first few years after its creation was the detection of pancreatic cancer. From then on, EUS developed in different directions, becoming a diagnostic tool that increasingly better defines its status as a method of minimally invasive therapeutic applications and a useful addition to surgical options. As a result, several surgical interventions could even be replaced by ultrasound-targeted interventions. This process took place in just a few years and was made possible by technical development that sensibly combined high-resolution ultrasound with therapeutic endoscopy. The present article will serve to cover the most prevalent uses with supporting data considering the growing list of suggested indications for EUS while also examining cutting-edge initiatives that might soon become the standard of clinical practice. Endoscopic centers with high expertise are needed to train future experts in the growing field of EUS interventions

Journal of Thrombosis and Thrombolysis / Bariatric surgery in morbidly obese individuals affects plasma levels of protein C and thrombomodulin

Obesity is associated with a prothrombotic milieu and an increased risk for thrombotic events. Bariatric surgery is the most effective treatment for obesity resulting in dramatic weight loss and reduced inflammation and extrinsic coagulation pathway activation. Blood samples were drawn from 60 patients undergoing Roux-en-Y gastric bypass surgery before and 1 year after the intervention. Protein C (PC), activated PC (APC), soluble thrombomodulin (TM), soluble E-selectin (E-Sel), prothrombin time (PT) and activated partial thromboplastin time (aPTT) were evaluated. Both PC (187.464.5% before surgery to 118.148% 1 year after surgery, p<0.001) and APC (138.764.4% before surgery to 69.165.7% after surgery, p<0.001) were reduced following surgical intervention. TM showed a similar behavior with a reduction of soluble TM after the procedure from 5.72.6 to 3.21.4 ng/ml (p<0.001). Similarly, soluble E-Sel was reduced after surgery from 26.612.7 to 5.54.1 ng/ml (p<0.001). In contrast, aPTT was not shortened but slightly increased from 29.14.8 s. before surgery to 314.4 s. (p=0.001) after surgery and levels of PT were reduced after surgery to 89.615.5% from an initial 97.513.5% (p<0.001). In conclusion, we demonstrate a reduction of PC and APC 1 year after bariatric surgery accompanied by a reduction in soluble TM and soluble E-Sel. The reduction of PC and APC is not paralleled by a reduction but in contrast by a prolongation of aPTT suggesting a compensatory upregulation of PC during obesity. The reduction of TM and E-Sel might hint towards an improved endothelial function in this cohort of patients.(VLID)365889

Electrical activity in rat cortico-limbic structures after single or repeated administration of lipopolysaccharide or staphylococcal enterotoxin B

Immune-to-brain communication is essential for an individual to aptly respond to challenging internal and external environments. However, the specificity by which the central nervous system detects or 'senses' peripheral immune challenges is still poorly understood. In contrast to post-mortem c-Fos mapping, we recorded neural activity in vivo in two specific cortico-limbic regions relevant for processing visceral inputs and associating it with other sensory signalling, the amygdala (Am) and the insular cortex (IC). Adult rats were implanted with deep-brain monopolar electrodes and electrical activity was monitored unilaterally before and after administration of two different immunogens, the T-cell-independent antigen lipopolysaccharide (LPS) or the T-cell-dependent antigen staphylococcal enterotoxin B (SEB). In addition, the neural activity of the same individuals was analysed after single as well as repeated antigen administration, the latter inducing attenuation of the immune response. Body temperature and circulating cytokine levels confirmed the biological activity of the antigens and the success of immunization and desensitization protocols. More importantly, the present data demonstrate that neural activity of the Am and IC is not only specific for the type of immune challenge (LPS versus SEB) but seems to be also sensitive to the different immune state (naive versus desensitization). This indicates that the forebrain expresses specific patterns of electrical activity related to the type of peripheral immune activation as well as to the intensity of the stimulation, substantiating associative learning paradigms employing antigens as unconditioned stimuli. Overall, our data support the view of an intensive immune-to-brain communication, which may have evolved to achieve the complex energetic balance necessary for mounting effective immunity and improved individual adaptability by cognitive functions

Acute amygdaloid response to systemic inflammation

The amygdala, a group of nuclei located in the medial temporal lobe, is a key limbic structure involved in mood regulation, associative learning, and modulation of cognitive functions. Functional neuroanatomical studies suggest that this brain region plays also an important role in the central integration of afferent signals from the peripheral immune system. In the present study, intracerebral electroencephalography and microdialysis were employed to investigate the electrophysiological and neurochemical consequences of systemic immune activation in the amygdala of freely moving rats. Intraperitoneal administration of bacterial lipopolysaccharide (100 μg/kg) induced with a latency of about 2 h a significant increase in amygdaloid neuronal activity and a substantial rise in extracellular noradrenaline levels. Activated neurons in the amygdaloid complex, identified by c-Fos immunohistochemistry, were mainly located in the central nucleus and, to a lesser extent, in the basolateral nucleus of the amygdala. Gene expression analysis in micropunches of the amygdala revealed that endotoxin administration induced a strong time-dependent increase in IL-1β, IL-6, and TNF-α mRNA levels indicating that these cytokines are de novo synthesized in the amygdala in response to peripheral immune activation. The changes in amygdaloid activity were timely related to an increase in anxiety-like behavior and decreased locomotor activity and exploration in the open-field. Taken together, these data give novel insights into different features of the acute amygdaloid response during experimental inflammation and provides further evidence that the amygdala integrates immune-derived information to coordinate behavioral and autonomic responses

The impact of transcatheter aortic valve implantation planning and procedure on acute and chronic renal failure

Background: Severe aortic valve stenosis inhibits renal perfusion, thereby potentially worsening renal function, in particular in elderly patients most often assigned to transcatheter aortic valve implantation (TAVI). Pre-TAVI diagnostics and the procedure itself may adversely impact renal function, however renal perfusion and function may also improve post-procedure. This study aimed to clarify the impact of TAVI planning and procedure on kidney function Methods: In this retrospective study, kidney function of patients who underwent transfemoral TAVI at a tertiary university hospital between 2016 and 2019 was analyzed. The present study investigated kidney function at baseline, after computed tomography (CT) was performed for evaluation of TAVI, after TAVI, at discharge and at follow-up. Results: Among 366 patients, the prevalence of acute kidney injury (AKI) was 14.5% after TAVI. Independent predictors of AKI were arterial hypertension, baseline creatinine, AKI post CT and coronary intervention during pre-procedural diagnostics. At discharge and follow-up, 2.1% and 3.4%, respectively had sustained relevant impairment of kidney function (defined as creatinine/baseline creatinine &gt; 1.5 or renal replacement therapy). Patients with known chronic kidney disease showed no higher rates of short- and long-term impairment, but higher rates of improvement of renal function after TAVI. Conclusions: In most cases TAVI does not worsen renal function. A sustained impairment after TAVI was found in only a few cases. This was independent of reduced baseline kidney function. Transfemoral TAVI can thus be planned and performed even in patients with higher stages of chronic kidney disease