995 research outputs found

    "Life" shaped by genes that depend on their surrounds

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    Never was dogmatic reductionism helpful in conceiving the phenomenon of life. The post-genomic era has made it clear that genes alone cannot explain the functioning of whole organisms. Already each cell represents a unique, non-recurring individual. Recent progress in developmental biology has conveyed new perspectives both on the makings of individual organisms (ontogeny), as on evolutionary change (Evo-Devo). The genome (the entirety of all genes) of an animal remains constant from fertilization onwards in each cell. The realization of genes requires molecular environments, in particular pertinent to the cytoplasm of the unfertilized egg. Individuality of an organism therefore is not only determined by its genome, but is shaped through developmental processes (it needs time!). Organisms can only exist through mutual interplays with their respective (molecular and cellular) environments at all levels of organization. Thus, life can be conceived of as endless networks of communication, e.g. as a mutual continuum, connecting all individuals, all species and all generations within their given environments. Evolutionarily, nature does not select fitting genes, but rather viable traits. The presented concepts render it unlikely that it was genes that founded our living world, but rather that distinct environments shaped “genes” (of whatever chemical nature) which proved to be “life-suitable”

    Wie Epigenetik unser Weltbild ins Lot bringen kann

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    Seit der AufklĂ€rung versucht der Mensch, Gott abzuschaffen. Dabei fĂ€llt der ZufĂ€lligkeit, und damit auch der Ziellosigkeit in der darwinistischen Sicht der Evolution besonderes Gewicht zu. Diese weithin akzeptierten Dogmen stehen diametral gegen jahrtausendealte Vorstellungen, die letztlich in allen Kulturen und Religionen hervorgebracht wurden, daß die Natur eine Schöpfung Gottes sei, in der der Mensch das höchste, Gott-ebenbildliche Wesen sei. Nach Erkenntnissen der klassischen Genetik schienen Gene an die Stelle von Gott getreten zu sein: sie haben absolute Gewalt und beherrschen die belebte Natur. Sie haben je einen eindeutigen Befehl, sind unbeugsam und gerecht, wie Gott im AT. Das Produkt Mensch ist nur einer ihrer zahllosen SpielbĂ€lle, existiert vorĂŒbergehend, ein Zigeuner in einer verlassenen Ecke des Kosmos (Monod, 1992). Diese neodarwinistische Sicht, die nicht zuletzt zum Niedergang der Kirchen bei uns beitrĂ€gt, wird von neuen Erkenntnissen der Entwicklungsbiologie (EvoDevo) infrage gestellt

    Eine neue Sicht der Evolution: Ist es nur der Zufall, der sie leitet?

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    Nach neodarwinistischem VerstĂ€ndnis der Evolution entstehen neue Organismen letztlich durch rein zufĂ€llige Mutationsprozesse auf genetischer Ebene. Ihre Überlebenschancen werden dann durch die jeweilig herrschende Umwelt begĂŒnstigt oder unterdrĂŒckt. Die Evolution ist demnach nur vom reinen Zufall geleitet. Neuere Einsichten aus Entwicklungsbiologie (EvoDevo) und Epigenetik haben unsere Sicht der EvolutionsablĂ€ufe jedoch deutlich erweitert. Dabei kommt der Umwelt eine lenkende Rolle zu, der reine Zufall verliert an Bedeutung. Damit lĂ€sst sich naturwissenschaftliches VerstĂ€ndnis wieder besser mit herkömmlichen Schöpfungsbildern versöhnen

    Was ist Leben? - Von Zellen und anderen Lebewesen zwischen Genkonstanz und Umweltvarianz

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    Bei der Suche nach dem rĂ€tselhaften Ursprung des PhĂ€nomens „Leben“ wird hier zunĂ€chst die zellulĂ€re Ebene betrachtet. Im Grundaufbau zeigen alle Zellen viel Konstantes, aber gleichzeitig stellt jede Zelle ein einmaliges Individuum dar. Leben von Zellen gibt es nur als gegenseitiges Wechselspiel mit ihrer jeweiligen Umwelt. Das Genom (die Gesamtheit aller Gene) bleibt ab der Befruchtung in jeder Zelle eines Individuums konstant. Aber auch die Verwirklichung der Gene braucht eine „molekulare Umwelt“, besonders die vom Muttertier vorbereitete Umwelt im Zytoplasma des Eies. IndividualitĂ€t eines Organismus (z.B. des Menschen) wird also nicht allein vom Genom festgelegt, sondern ist durch Entwicklungsprozesse bedingt (braucht Zeit!). „Leben“ kann (muß?) somit begriffen werden als ein wechselseitiges Kontinuum, welches alle Individuen, alle Spezies und alle Generationen miteinander und ihren Umwelten verbindet. Wie phylogenetisch betrachtet die allererste Zelle aus abiotischen UmstĂ€nden entstehen konnte, wird hier nicht behandelt. Das Gesagte legt allerdings nahe, dass es nicht Gene waren, die sich eine belebte Welt erschufen, sondern bestimmte (Um-)Welten „erschufen“ sich Gene, die „lebenstauglich“ waren

    Der biomedizinische Fortschritt: Chancen, Grenzen und Verantwortung

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    Berge von brennenden Tieren, Bilder vom „Keulen“, Bilder vom geklonten Menschen. Aber auch Euphorisches: nach der AufklĂ€rung des menschlichen Genoms schöpfen Krebs- und AIDS-Kranke, QuerschnittsgelĂ€hmte und Alzheimer-Patienten neue Hoffnung. Bilder auch von Börsenkursen: vom neuen Markt der Informations- und Biotechnologien hĂ€ngt unsere ökonomische Zukunft ab. Hinter allem stecken die „Life Sciences“, und oft wird man mit schrĂ€gem Blick gefragt, was das fĂŒr Leute sind, diese Bio- bzw. Lebenswissenschaftler? Die Frage nach den Möglichkeiten und dem wahren Wert des biomedizinischen Fortschritts, nach seiner Kontrolle, nach seiner Verantwortung, nach seiner gesellschaftlichen Bindung wird lauter

    Vererbungslehre auf schwankendem Grund: Von der Genetik zur Epigenetik

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    Die Frage nach der Vererbung von Eigenschaften bei Lebewesen beschĂ€ftigt den Menschen seit alters her: das ist Genetik. Auch lange schon beschĂ€ftigen sich Biologen mit der Frage, wie sich die vielen Tierarten im Laufe einer langen Stammesgeschichte herausbilden konnten: das ist Evolution. Wie wird Konstantes ĂŒber Generationen bewahrt und Diverses/Neues eingefĂŒhrt? Die ĂŒberragenden Erfolge der Genetik haben uns im Glauben eingelullt, wir hĂ€tten diese Prozesse vollstĂ€ndig verstanden. Mit dem Aufkommen der so genannten Epigenetik kommen Grundlagen sowohl der Individual-, wie auch der Stammesentwicklung jedoch wieder ins Schwanken. In diesem Artikel will ich einen kleinen Einblick in das Feld der Epigenetik und ihre gesellschaftliche Relevanz geben

    Faden oder Kugel und die Landnahme von Flora und Fauna

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    Der Kugel als Grundbauform des Lebens begegnen wir im gesamten Organismenreich, angefangen von sphĂ€rischen einzelligen Lebewesen wie der Namibperle (Thiomargaritha namibiensis), einem großen marinen Bakterium, ĂŒber kugelige, vielzellige Algen wie der SĂŒĂŸwasseralge Volvox, marinen Rippenquallen wie der Seestachelbeere (Pleurobrachia) und den frĂŒhen Entwicklungsstadien tierischer Vielzeller (Metazoa). Alle diese kugeligen Gestalten finden wir fast ausschließlich in wĂ€ssrigem Milieu. An Land sind die Pflanzen hingegen generell langgestreckt. Tiere haben spĂ€testens beim Auszug aus einer aquatischen Umgebung die Kugelform aufgegeben. Diese Beobachtung fĂŒhrt zur Frage nach den grundlegenden Prinzipien der Bauplanevolution im Zusammenhang mit dem Landgang der Tiere und Pflanzen. Beim Landgang konnte auf bereits im aquatischen Milieu entwickelte Grundformen zurĂŒckgriffen werden. Bei den Pflanzen waren es die von Algen bekannten ZellfĂ€den, aus denen die bipolare Langform hervorging. Mit dem einen Ende dem mineralischen Untergrund verhaftet und mit dem anderen in die AtmosphĂ€re reichend, schufen sie die Grundlagen fĂŒr terrestrische Tiere. Der Schritt ans Land vollzog sich bei Tieren mehrfach und ging von einer grĂ¶ĂŸeren Zahl von BauplĂ€nen aus. Wie die evolutionĂ€re Entwicklungsbiologie (EvoDevo) nahelegt, gingen diese auf kleine Abwandlungen in der Embryonalentwicklung zurĂŒck, die in kurzen ZeitrĂ€umen große Entwicklungsschritte (MakrosprĂŒnge) möglich machen. Entsprechend rasch konnten sich die Tiere auch an terrestrische Bedingungen anpassen

    Postgenomik, Evo-Devo und die Wiederkehr teleologischer Ideen

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    Das letzte halbe Jahrhundert hat einen unvergleichlichen Siegeszug der Molekularbiologie erlebt, zu dem die Genomik, die molekulare Zell- und Entwicklungsbiologie, die Epigenetik sowie Erkenntnisse der Stammzellbiologie als tragende SĂ€ulen beigetragen und die Biowissenschaften insgesamt in die sogenannte postgenomische Ära gefĂŒhrt haben. Anstelle eines verengten Blicks in den Kern der Zelle und seiner DNA hat sich das Visier von Biologen auf eine sich dynamisch verĂ€ndernde Zellumgebung hin geöffnet. Wechselwirkungen zwischen molekularen, zellulĂ€ren, organismischen bis hin zu ökologischen Hierarchieebenen, stets aufwĂ€rts und abwĂ€rts interagierend (bottom-up und top-down), bestimmen das Bild postgenomischer Naturbetrachtung. Dieses erweiterte Gesichtsfeld fĂŒhrte einerseits weg von einem strikten Gen-gesteuerten Determinismus hin zu Systemdenken und zur Systembiologie. Zum anderen rĂŒckten auf diesem Weg wieder LĂŒcken in der klassischen neodarwinistischen Lehre in den Fokus, die nach einer erweiterten Synthese der Standardlehre der Evolution rufen. So hat das neue Forschungsfeld Evo-Devo (Akronym fĂŒr Evolutionary Developmental Biology) erstmals molekulare Mechanismen fĂŒr die sprunghafte Entstehung von Merkmalen aufgezeigt, die die Grundlage fĂŒr die Entstehung neuer BauplĂ€ne (Makroevolution) bildeten

    Zu Evolution und Entwicklung von Hirn und Bewusstsein. Über Zellen und neuronale Netze zu Qualia

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    Physiologie und Struktur komplexer Gehirne lassen sich durch Betrachtung evolutions- und entwicklungsbiologischer AblĂ€ufe analysieren, was der Hirnforschung tiefe Einblicke bis zur molekularen Ebene erlaubt. In knappster Form werden grundlegende Aspekte der Stammes- und Individualentwicklung (Phylo- und Ontogenese) von Gehirnen im Tierreich beschrieben, bis hin zum menschlichen Gehirn, dessen Grobgliederung skizziert wird. Das Lernvermögen insbesondere von Kleinkindern ist aufgrund postnataler HirnplastizitĂ€t erklĂ€rbar. Systematische Unterschiede zwischen einzelnen Zellen und NeuronenverbĂ€nden sind fĂŒr selbstorganisierende Bewußtseinsprozesse bedeutsam. Am Beispiel der stufenweisen visuellen Signalverarbeitung wird die mögliche Wahrnehmung von Bildern diskutiert, um danach gĂ€ngige Theorien zur Bewußtseinsfrage einander gegenĂŒber zu stellen. Schließlich wird auf das Qualia-Problem eingegangen, was vom Autor als UnerklĂ€rbarkeit des Bewußtseinsinhalts und als Urfrage des Leib-Seele-Problems verstanden wird. Sie kann wohl auch durch modernste biologische Forschung nicht beantwortet werden
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