7 research outputs found

    Suchverhalten, Reintegration und Prävention

    Get PDF
    This dissertation studies the search behavior and future labor market outcomes of the unemployed as well as ways to prevent unemployment. Chapter 2 is the first to empirically test the hypothesis that reservation wages of second generation migrants exceed those of first generation migrants, which may represent an explanation for the lack of migrants' intergenerational improvement. The empirical findings confirm this hypothesis. In as far as German language skills or self-evaluated returns to characteristics reflect a person's frames of reference, changing frames of reference are identified as a mechanism through which increasing reservation wages may arise. Chapter 3 extends the previous analysis by investigating the reemployment probabilities of natives and second generation migrants, particularly analyzing the economic preferences of these two groups, namely risk attitudes, time preferences, trust and reciprocity. Second generation migrants are found to have a higher willingness to take risks, and they are less likely to have a low amount of positive reciprocity when compared to natives. It is also found that more risk-loving individuals have a lower reemployment probability. However, the lower reemployment probability of second generation migrants cannot be explained by the difference in economic preferences. Chapter 4 also investigates reemployment probabilities, however, from a long-term perspective, namely one year after unemployment entry. In particular, this chapter investigates whether individual happiness is a predictor of future reemployment probabilities and wages. The results show that residual happiness has a statistically significant inverted U-shaped effect on the individual's reemployment probability and reentry wages. Further investigations offer three mechanisms, which appear to also be interrelated and have not previously been shown in this context: a) happiness matters mainly for future self-employment and less for standard employment; b) happiness matters only for male unemployed and not for females; and c) the concept of locus of control is able to explain part of the effect. The subsequent two chapters are complementary to the previous ones as they focus on processes that may improve the access to jobs or prevent unemployment in the first place. Chapter 5 focuses on discrimination at the hiring stage, and therefore on unequal opportunities in the access to jobs. Data from a randomized experiment on the introduction of anonymous job applications in the job market for Ph.D. economists show that female applicants have a higher probability of receiving an interview invitation than male applicants with standard applications, however this difference disappears with anonymous job applications. Moreover, evidence is found that recruiters tend to rely more strongly on the “traditional” quality signal of top journal publications when confronted with anonymous job applications. However, any structural differences that existed prior to the hiring process cannot be overcome with anonymous job applications. Accordingly, this shifts the focus to education, with Chapter 6 focusing on the German secondary education system and the persistent education gap between natives and migrants. This gap may be due to differences in the average socioeconomic background between native and migrant children, or to migrant- specific characteristics such as language skills or discrimination. Results indicate significant differences between migrant and native children in terms of household characteristics and parental background. These differences appear to be entirely responsible for differences in secondary school recommendations given by teachers, actual enrollment rates at different secondary school types, and differences in educational attainment at the age of 17. Comparable natives thus face similar difficulties to migrant children.Diese Dissertation untersucht das Suchverhalten und den Arbeitsmarkterfolg von Arbeitslosen in den Arbeitsmarkt sowie Möglichkeiten zur Prävention von Arbeitslosigkeit. Kapitel 2 untersucht zum ersten Mal die Hypothese steigender Reservationslöhne von einer Generation zur nächsten. Dies kann als mögliche Erklärung für die größtenteils ausbleibende wirtschaftliche Integration beider Generationen von Migranten dienen. Die empirischen Ergebnisse bestätigen die Hypothese steigender Reservationslöhne von einer Generation zur nächsten. Deutsche Sprachkenntnisse und die Selbsteinschätzung von Renditen individueller Charakteristika (u.a. Bildungsrenditen) dienen als Approximationen für die Vergleichsgruppe einer Person. Sofern diese Approximationen zutreffen, werden empirische Belege für die Hypothese der Veränderung der Vergleichsgruppe als Mechanismus steigender Reservationslöhne gefunden. Kapitel 3 erweitert die vorherige Analyse, indem Wiederbeschäftigungswahrscheinlichkeiten von arbeitslosen Einheimischen und Migranten der zweiten Generation im Zusammenhang mit ökonomischen Präferenzen untersucht werden. Unterschiede bei Risikoeinstellungen, Zeitpräferenzen, Vertrauen und Reziprozität können möglicherweise Teile der Diskrepanz der Wiederbeschäftigungsquoten zwischen Deutschen und Migranten der zweiten Generation erklären. Letztere weisen eine höhere Risikobereitschaft auf und die Wahrscheinlichkeit für eine geringe positive Reziprozität ist im Vergleich zu Deutschen niedriger. Diese Unterschiede können die niedrigere Beschäftigungswahrscheinlichkeit von Migranten der zweiten Generation jedoch nicht erklären. Kapitel 4 geht der Fragestellung nach, ob Lebenszufriedenheit einen Einfluss auf die Wiederbeschäftigungswahrscheinlichkeit zwölf Monate nach Eintritt in die Arbeitslosigkeit und auf zukünftige Löhne ausübt. Die Ergebnisse zeigen, dass Zufriedenheit einen inversen U-förmigen Effekt auf die Wiederbeschäftigungswahrscheinlichkeit und auf zukünftige Löhne hat. Weitere Untersuchungen führen in diesem Zusammenhang zu drei neuen Erkenntnissen: a) Lebenszufriedenheit hat hauptsächlich einen Einfluss auf die zukünftige Aufnahme von Selbstständigkeit; b) nur Männer erfahren Auswirkungen von Lebenszufriedenheit; und c) das Konzept des „locus of control“ (Kontrollüberzeugungen) kann Teile des Effektes erklären. Die folgenden zwei Kapitel ergänzen die vorherigen Kapitel durch den Fokus auf Prozesse, die Arbeitslosigkeit verhindern bzw. Beschäftigung fördern sollen. Können anonymisierte Bewerbungen, welche keine Angaben über die Identität des Bewerbenden wie z.B. das Geschlecht und die Herkunft enthalten, Diskriminierung im Bewerbungsprozess verringern? In Kapitel 5 werden hierzu Daten von einem randomisierten Experiment mit Bewerbenden auf eine Post-Doc Stelle an einem europäischen Wirtschaftsforschungsinstitut untersucht. Es zeigt sich, dass Frauen häufiger eingeladen werden, wenn ihre Bewerbungen auf herkömmliche Art betrachtet werden. Dieser Effekt verschwindet mit anonymisierten Bewerbungen. Außerdem scheinen mit anonymisierten Bewerbungen bestimmte Informationen – im konkreten Fall die Veröffentlichungen in renommierten Fachzeitschriften – ein größere Bedeutung zu erfahren. Existieren jedoch strukturelle Unterschiede zwischen gewissen Bewerbendengruppen, stoßen anonymisierte Bewerbungen an ihre Grenze. Ein zentraler Punkt ist hierbei die (Aus-)Bildung, welche in Kapitel 6 anhand des deutschen Schulsystems untersucht wird. Insbesondere werden die anhaltenden Unterschiede in Bezug auf den Besuch der weiterführenden Schulen zwischen Kindern mit und ohne Migrationshintergrund erforscht. Diese können zum einen durch Unterschiede im durchschnittlichen sozioökonomischen Hintergrund und zum anderen durch migrationsspezifische Merkmale entstehen. Die empirischen Ergebnisse zeigen, dass Unterschiede im durchschnittlichen Familienhintergrund zwischen deutschen Kindern und Kindern mit Migrationshintergrund die Unterschiede bei Empfehlungen für weiterführende Schulen, bei Einschulraten auf weiterführenden Schulen und beim Schulbesuch mit 17 Jahren vollständig erklären können. Diese Erkenntnisse deuten damit auf allgemeine Ungleichheiten und Hindernisse beim Übergang auf weiterführende Schulen im deutschen Schulsystem hin
    corecore