27 research outputs found
Journalismus-Krisen und Medien-Ethik
Im Vergleich zu zahlreichen anderen Veranstaltungen, die im Rahmen des umfangreichen Programmes der Medientage München 1989 durchgeführt werden, beschäftigen wir uns mit einer ernsten und, wie ich meine, auch anspruchsvollen Thematik. Wir wollen versuchen, "Berufs- und Handlungsproblemen des Journalismus" auf den Grund zu gehen. Sie alleine auf den wachsenden Konkurrenzdruck der Medien zurückführen zu wollen, wie aus dem Untertitel der Veranstaltung geschlossen werden könnte, hieße allerdings, unser Thema in unzulässiger Weise zu verkürzen. Es gibt angesichts einiger krisenhafter Erscheinungen im Journalismus, wie sie etwa am Beispiel des Geiseldramas Köln/Gladbeck am deutlichsten sichtbar wurden, doch ernstzunehmende Hinweise darauf, daß der Konkurrenzdruck des Journalismus in einer auf maximale Gewinne zielenden Presselandschaft und einem sich für private Programmanbieter in Hörfunk und Fernsehen stets weiter öffnenden Rundfunkmarkt steigt. (...) EnglishThe article is an extract from a lecture, titled ,Journalism Between Ideology and Responsibility", held by the author in the course of the Munich "Medientage" 1989. The theme of the meetingwas "Media without Morals?- Careers and Topical Problems Arising from Increased Competition within the Media". Pürer first explains the topic's case history, resulting from current media events: the Barsche! affair, coverage of the catastrophes at Borken, Ramstein and Remscheid and, last but not least, the Gladbeck/Köln hostage drama. It is not without good reason that these cases have sparked fierce criticism and a dressing-down of journalism. In the second part of his study the author proposes a series of systematics for existing approaches to media ethics: individual ethics concerning the journaHst personally, institutional ethics concentrating upon the journalistic system, as weil as the ethics of collective responsibility, aimed at the public. At the end of the article are suggestions for strategies which may act as aids in strengthening journalistic ethics.
Das Image von Journalisten. Prämissen und empirische Erkenntnisse
Deutsch:Bei Umfragen zum Image verschiedener Berufe kommen Journalisten in der Regel nicht gut weg. Sie rangieren abgeschlagen auf den hinteren Plätzen, nur Politiker scheinen konstant unbeliebter zu sein, als Berichterstatter. Während allgemein vergleichende Studien das Ansehen verschiedener Berufe gegenüberstellen, geben Untersuchungen, die sich speziell dem Image von Journalisten widmen, detaillierter Auskunft über das Bild von Journalisten in der Öffentlichkeit. Zunächst setzt sich der Aufsatz mit dem Begriff Image und seiner Komponenten auf einer theoretischen Ebene auseinander. Anschließend werden die wichtigsten Befunde allgemeiner vergleichender Studien illustriert und Journalismus-spezifische Untersuchungen vorgestellt. Dabei geht es einerseits um die Illustration des Images von Journalisten, andererseits um Faktoren, die dieses möglicherweise beeinflussen. Dazu gehören Unwissenheit in der Bevölkerung, aber auch (medienethische) Verfehlungen von Journalisten ebenso wie die Inhalte der Nachrichten, die sie übermitteln. English:Surveys regarding the image of various professions are usually not very complimentary when it comes to journalists. They rank far behind and only politicians seem to be less popular on a regular basis. While general comparative studies contrast the reputations of diffe- rent professions, special studies specifically focusing on the image of journalists offer more detailed information concerning their public image. Firstly, this paper examines the term “image” and its components on a theoretical level. Subsequently, the most striking findings related to general comparative studies are illustrated and the results of specific studies, in conjunction with the image of journalists, are presented. It illustrates, thereby, the image of journalists on the one hand and on the other hand addresses possible influencing factors in this context. These include ignorance regarding the profession on the part of the public as well as (medial) breaches of ethics committed by journalists, as well as the news-content which they convey.
Boom, Krise, Wege aus der Krise. Zur Lage der deutschen Tagespresse 1995-2005
Die deutsche Tagespresse hat in den zurückliegenden zehn Jahren eine bewegte Entwicklung durchgemacht. Auf eine Phase der Stabilisierung (1995 bis 1998) folgte eine Phase des Booms (1999/2000) mit einem ungewöhnlich hohen Anzeigenaufkommen. Die Zeitungsverlage reagierten mit redaktionellen Angebotserweiterungen. Versuche, in Deutschland Gratistageszeitungen zu etablieren, scheiterten jedoch. Die anschließende Phase der wirtschaftlichen Krise (2001 bis 2003) wurde durch einen noch nie da gewesenen Rückgang des Anzeigenaufkommens verursacht, der allgemeine konjunkturelle und (medien-)strukturelle Gründe hatte und selbst große Zeitungsverlage schwer traf. Durch Neugründungen von Zeitungen für jüngere Zielgruppen (Tabloids), durch Zusatzprodukte jenseits der gedruckten Zeitung (wie Buchreihen, CDs, DVDs u. a. m.) und durch Engagements im Postzeitungsdienst versuchen zahlreiche Verlage, Wege aus der Krise zu finden. Der deutsche Tageszeitungsmarkt erweist sich 2005 dennoch als vielfältig. Zu Problemzonen gehören gleichwohl die fortschreitende Pressekonzentration, der instabile Anzeigenmarkt, der rückläufige Lesermarkt sowie die Konkurrenz durch das Internet. EnglishHeinz Pürer: Boom, Crisis and Ways out of the crisis In the past ten years, newspapers in Germany experienced a turbulent development. A period of stabilization (1995-1998) was followed by a period of booming (1999-2000) with an extraordinary growth of advertising. The papers reacted with bonus content. Attempts to establish papers free-of-charge (gratis papers) failed. A break-down of advertising orders as never seen before led to a period of economic crisis (2001- 2003) due to general economic trends and structural changes in the media. Even large publishing companies were struck by this development and tried to find ways out of the crisis by founding new papers for younger readers (tabloid), by selling other products (book editions, CDs, DVDs and others) and by engaging in postal delivery services. In 2005, the German market for dailies presents itself in many different ways. Fields of problems remain an ongoing concentration of companies, an instable market of adverlising, a steady loss of readership and growing competition by the internet.
Kirchliche Jugendpublizistik in Osterreich
Das kommunikative Engagement der Kirchen sowohl im originärpublizistischen Bereich wie auch in jenem der medialen Publizistik ist unbestritten. In den Bereich dieser kirchlichen Kommunikationsbemühungen fällt auch die kirchliche Jugendpublizistik. Sie stellt ihrerseits wiederum nur einen Teil kirchlicher Jugendarbeit überhaupt dar, die aus vorwiegend pädagogischen und pastoralen Erkenntnissen zunächst „zu einem besonderen Betätigungsfeld der Seelsorge und christlichen Erziehung" wurde, primär religiöse, pädagogische und soziale Ziele verfolgte und kirchlichen Intentionen der Lebenshilfe und -bewältigung diente.3 Mittlerweile hat sich kirchliche Jugendarbeit auf alle soziokulturellen und nicht selten soziopolitischen Bereiche ausgedehnt. Sie wird in Österreich - freilich analog zum Verhältnis der Realpräsenz - von der katholischen und evangelischen Kirche in gleicher Weise geleistet. (...)English The author analyses the communicative structure of the christian youth press in Austria. Using empirical methods, editors, media contents and readers are analysed in order to get a picture of the catholic and protestant press for and of young people. The analysis reveals that church publications for this age are not primarily contributing to evangelization. They are more devoted to relatively widespread information according to the interest of children and young people. A normative vertical flow from top to bottom as usually attributed to church communications is no,t to be found in the analysed publications. Communicator and recipient are at least beginning to be equal partners. The catholic publications are very much adjusted to youth publication of general interest.
Literatur-Rundschau
Heinz Pürer: Publizistik und Kommunikationswissenschaft. Ein Handbuch (Klaus Meier) Ralf Hohlfeld/Klaus Meier/Christoph Neuherger (Hg.): Innovationen im Journalismus. Forschung für die Praxis (Johannes Raabe) Wilhelm Gräb: Sinn fürs Unendliche. Religion in der Mediengesellschaft (Ludger Verst) Paul F. Bütler: Das Unbehagen an der Modeme. Grundzüge katholischer Zeitungslehre der deutschen Schweiz während der Herausforderung des Modemismus um 1900/1914 (Michael Schmolke) Dieter Becker: Kirche als strategische Herausforderung - betriebswirtschaftliche Analysen, theologische Anregungen, Modelle für die Kirche der Zukunft (Steffen Hillebrecht) Hanno Beck: Medienökonomie (Heinz Pürer) Berthold H. Hass: Geschäftsmodelle von Medienunternehmen - Ökonomische Grundlagen, Veränderungen durch neue Informations- und Kommunikationstechnik (Steffen Hillebrecht)