Die deutsche Tagespresse hat in den zurückliegenden zehn Jahren eine bewegte Entwicklung durchgemacht. Auf eine Phase der Stabilisierung (1995 bis 1998) folgte eine Phase des Booms (1999/2000) mit einem ungewöhnlich hohen Anzeigenaufkommen. Die Zeitungsverlage reagierten mit redaktionellen Angebotserweiterungen. Versuche, in Deutschland Gratistageszeitungen zu etablieren, scheiterten jedoch. Die anschließende Phase der wirtschaftlichen Krise (2001 bis 2003) wurde durch einen noch nie da gewesenen Rückgang des Anzeigenaufkommens verursacht, der allgemeine konjunkturelle und (medien-)strukturelle Gründe hatte und selbst große Zeitungsverlage schwer traf. Durch Neugründungen von Zeitungen für jüngere Zielgruppen (Tabloids), durch Zusatzprodukte jenseits der gedruckten Zeitung (wie Buchreihen, CDs, DVDs u. a. m.) und durch Engagements im Postzeitungsdienst versuchen zahlreiche Verlage, Wege aus der Krise zu finden. Der deutsche Tageszeitungsmarkt erweist sich 2005 dennoch als vielfältig. Zu Problemzonen gehören gleichwohl die fortschreitende Pressekonzentration, der instabile Anzeigenmarkt, der rückläufige Lesermarkt sowie die Konkurrenz durch das Internet. EnglishHeinz Pürer: Boom, Crisis and Ways out of the crisis In the past ten years, newspapers in Germany experienced a turbulent development. A period of stabilization (1995-1998) was followed by a period of booming (1999-2000) with an extraordinary growth of advertising. The papers reacted with bonus content. Attempts to establish papers free-of-charge (gratis papers) failed. A break-down of advertising orders as never seen before led to a period of economic crisis (2001- 2003) due to general economic trends and structural changes in the media. Even large publishing companies were struck by this development and tried to find ways out of the crisis by founding new papers for younger readers (tabloid), by selling other products (book editions, CDs, DVDs and others) and by engaging in postal delivery services. In 2005, the German market for dailies presents itself in many different ways. Fields of problems remain an ongoing concentration of companies, an instable market of adverlising, a steady loss of readership and growing competition by the internet.