33 research outputs found

    "... was ein Sachbuch eigentlich ist."

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    "... was ein Sachbuch eingentlich ist", fragte die Wochenzeitung "Die Zeit" 1967. Der vorliegende Text gibt weniger eine Antwort auf die Frage, als dass er die Bedingungen der Fragestellung selbst erklĂ€rt. In einer knappen Begriffs- und Diskursgeschichte wird gezeigt, dass vom Sachbuch zunĂ€chst in den Bereichen Schulbuch sowie Kinder- und Jugendbuch die Rede war, bevor ab den 1950er Jahren auch wissensvermittelnde Literatur fĂŒr Erwachsene darunter verstanden wurden. Mit der EinfĂŒhrung der "Spiegel"-Bestsellerliste 1961 verlor der Begriff seine Konturen zunehmend

    LĂŒge, FĂ€lschung, Plagiat. Über Formen und Verfahren prekĂ€rer Autorschaft

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    Der Text erörtert FĂ€lschung und Plagiat als Sonderformen der literarischen Fiktion, in denen die LĂŒge der Dichter – ansonsten nicht nur zugelassen, sondern sozial bisweilen prĂ€miert – im Moment ihrer Entdeckung einem Umwertungsprozess unterworfen wird. Was vorher gefiel, ist plötzlich Kitsch und immer schon schlecht gewesen. Die Autorschaft wird prekĂ€r, weil eine angenommene Kongruenz von Autor und Werk aufgekĂŒndigt scheint. Der Text diskutiert diese Umwertungsdynamik am Beispiel dreier literarischer FĂ€lschungen: George Forestier Ich schreibe mein Herz in den Staub der Straße (1952); Luciana Glaser Winterende (1990) und Binjamin Wilkomirski BruchstĂŒcke (1995).Cet article aborde la question de la falsification et du plagiat comme formes particuliĂšres de la fiction littĂ©raire, dans lesquelles le mensonge de l’auteur – qui, sinon, est non seulement acceptĂ©, mais parfois aussi socialement valorisĂ© – est soumis Ă  un processus spontanĂ© de renversement des valeurs dĂšs qu’il est dĂ©couvert. Ce qui a plu au premier abord est soudain devenu kitsch et a d’ailleurs toujours Ă©tĂ© mauvais. La paternitĂ© littĂ©raire devient prĂ©caire parce que la congruence que l’on suppose entre l’auteur et son Ɠuvre semble invalidĂ©e. L’analyse de cette dynamique de renversement des valeurs est menĂ©e ici Ă  partir de trois exemples de falsification littĂ©raire : Ich schreibe mein Herz in den Staub der Straße (1952) de George Forestier, Winterende (1990) de Luciana Glaser et BruchstĂŒcke (1995) de Binjamin Wilkomirski.This paper discusses falsification and plagiarism as special forms of literary fiction in which the poet’s lie – mostly accepted, sometimes socially praised – is revalorized spontaneously if the lie is brought to light. What was supposed to be great art must have been ‘kitsch’ right from the outset. Authorship becomes precarious because the assumed congruity between author and his or her text and creation seems to be invalidated. The paper discusses this drama of revalorization using the following examples: George Forestier Ich schreibe mein Herz in den Staub der Straße (1952), Luciana Glaser Winterende (1990) und Binjamin Wilkomirski BruchstĂŒcke (1995)

    Wissen und Unterhaltung im Sachbuch

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    In dem grundlegenden und programmatischen Aufsatz setzt sich Oels mit der frĂŒhen Sachbuchforschung der 60er und 70er Jahre, sowie den neueren kulturwissenschaftlich orientierten Studien zur Geschichte des Wissens und der Wissenschaften auseinender, um das Projekt einer Sachbuchforschung – als Kombination einer Mischung aus empirischen und hermeneutischen AnsĂ€tzen – zu konsturieren

    Ein Bestseller der Selbstsorge: Der Ratgeber „Die Frau als HausĂ€rztin“

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    Es ist ein Jahrhundertbuch. 1901 mit ĂŒber 800 Seiten erstmals veröffentlicht – bei spĂ€teren Auflagen waren es meist ĂŒber 1.000 –, erreichte das Buch 1913 die erste Million. 1929 folgte eine „Neue Dritte Millionen-Ausgabe“, die zu dieser Zeit allerdings eher eine Absicht anzeigte als die tatsĂ€chlich erreichte Auflage. Denn 1969, nach mehreren Neuauflagen, Volks- und Buchgemeinschaftsausgaben meldete das SĂŒddeutsche Verlags-Institut Julius Meyer, in dem „Die Frau als HausĂ€rztin“ seit 1901 erschienen war, eine Gesamtauflage von „nur“ 3.365.000 Exemplaren. Die letzten Auflagen publizierte 1979, 1985 und 1993 der inzwischen von Random House aufgekaufte und eingestellte Falken Verlag

    Mit hundert Sachen erzÀhlt

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    Oels entwickelt das den Begriff des Sachbuchs vor dem Hintergrund der literarischen und kulturellen UmbrĂŒche der klassischen Moderne – d.h. im Zusammenhang mit der Krise der Geisteswissenschaften einerseits und des Romans in den 20er Jahren andererseits – und spĂŒrt den zahlreichen Verbindungen zu fiktionaler Literatur, Wissenschaft und Journalismus nach. Als Prototypisch fĂŒr die Entwicklung des bundesdeutschen Sachbuchs nach 1945 wird C.W.Cerams Götter, GrĂ€ber und Gelehrte vorgestellt

    JĂŒrgen Thorwald

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    JĂŒrgen Thorwald (1915-2006) war einer der erfolgreichsten Sachbuchautoren der Bundesrepublik. Nachdem er wĂ€hrend des Zweiten Weltkriegs unter seinem tatsĂ€chlichen Namen Heinz Bongartz fĂŒr die Wehrmachtspropaganda geschrieben hatte, begann er nach 1945 als Journalist (u.a. "Christ und Welt" und "Revue") und Buchautor fĂŒr zeitgeschichtliche Themen. Ab den 1960er Jahren verfasste er vor allem medizingeschichtliche und kriminologische SachbĂŒcher und Reportagen. Das Themenheft untersucht unter RĂŒckgriff auf den Nachlass in einzelnen AufsĂ€tzen das Gesamtwerk Thorwalds und verortet es jeweils historisch, werkbiografisch und Ă€sthetisch

    Berlin : in der großen Affenstadt

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    "Dieses Buch ist kein Roman": JĂŒrgen Thorwalds "Die große Flucht" zwischen Zeitgeschichte und Erinnerungspolitik

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    JĂŒrgen Thorwalds "Die große Flucht", erstmals 1949/50 in zwei BĂ€nden erschienen und zuletzt 2005 wieder aufgelegt, ist eines der verbreitetsten Werke ĂŒber das Ende des Zweiten Weltkriegs im Osten sowie Flucht und Vertreibung der deutschen Bevölkerung. In den 1950er-Jahren gehörte Konrad Adenauer zu den Lesern, und bis heute argumentiert Erika Steinbach mit Elementen aus Thorwalds Darstellung. Sehr frĂŒh hatte Thorwald (Pseudonym fĂŒr Heinz Bongartz) exklusiven Zugriff auf eine FĂŒlle von Dokumenten und Zeitzeugenberichten. Sein Erfolg lĂ€sst sich jedoch eher mit der besonderen Darstellungsweise erklĂ€ren, die sich zugleich sachlich und emotional gibt. Historiographischer Anspruch und literarische Verdichtung sind in dem Werk eng verbunden. Ästhetisch knĂŒpfte Thorwald an den Kriegsbericht an, zu dem er als Autor journalistischer Artikel und BĂŒcher ĂŒber Luftwaffe und Marine vor 1945 selbst beigetragen hatte. Gleichzeitig bilden Thorwalds BĂŒcher spezifische diskursive Formationen der Nachkriegszeit ab.JĂŒrgen Thorwald's 'The Great Flight' (Die große Flucht), which appeared for the first time in two volumes in 1949/50 and was recently republished in 2005, is one of the most widely available works about the end of the Second World War in the east and about the flight and expulsion of the German population. Konrad Adenauer was among its readers during the 1950s, and to this day Erika Steinbach draws on elements of Thorwald’s work in her arguments. At a very early date, Thorwald (the pseudonym of Heinz Bongartz) had exclusive access to a whole range of documents and eyewitness accounts. However, his success can more readily be ascribed to the particular manner in which he presents his material, which is both factual and emotional at the same time. Historiographical qualities and a concise literary style go hand in hand in his work. In aesthetic terms, Thorwald drew on the genre of the war report, to which he contributed as an author of journalistic articles and books about the German air force and navy before 1945. At the same time, Thorwald’s books represent specific discursive formations characteristic of the postwar years
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