70 research outputs found

    The effects of ethnic and social segregation on children and adolscents: recent research and results from a German multilevel study

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    "This paper, in a first part, reviews current literature on the effects of ethnic and social segregation on children and adolescents. In a second part, it reports results of an empirical study on this issue conducted by the author in two German cities. In recent research, the effects of segregation have been framed as possible 'contextual effects' of neighbourhoods, i.e. as separate factors beyond the individual effects of social disadvantage. The paper discusses theoretical and methodological underpinnings of recent studies that use nested samples of individuals in different types of neighbourhoods and multilevel analyses. While there is some evidence of detrimental effects of segregation on outcomes like health, education and crime, this mostly comes from the US. In Europe few relevant studies have been conducted and support for these hypotheses is much weaker. Results from a German multilevel study based on a sample of more than 5000 adolescent respondents in 61 neighbourhoods stress the importance of peer groups and 'agency' in shaping the influence of neighbourhoods on individual attitudes and behaviour. Social segregation in general seems to be more salient than ethnic segregation, and schools turn out to be important as developmental contexts independent from the residential neighbourhoods. Contrary to theoretical expectations, neighbourhood effects seem to be mainly restricted to native German adolescents, and girls show different patterns of effects than boys. Given the patchy evidence, more research on the overlapping contexts of schools and neighbourhoods in a developmental perspective is required." (author's abstract)"Dieses Arbeitspapier berichtet über die aktuelle Forschungsliteratur zu den Auswirkungen ethnischer und sozialer Segregation auf Kinder und Jugendliche sowie über die Ergebnisse einer empirischen Studie zu diesem Thema, die der Autor in zwei deutschen Großstädten durchgeführt hat. In der gegenwärtigen Forschung werden die Auswirkungen von Segregation als mögliche Kontexteffekte des Stadtviertels jenseits der individuellen Effekte sozialer Benachteiligung anhand geschachtelter Stichproben von Individuen in unterschiedlichen Stadtvierteln und mit Hilfe der Mehrebenenanalyse untersucht. Die theoretischen und methodischen Grundlagen dieses Ansatzes werden diskutiert. In den Ergebnissen gibt es einzelne empirische Hinweise auf die Existenz nachteiliger Effekte der Segregation in den Bereichen Gesundheit, Bildung und Kriminalität, doch stammen diese überwiegend aus U.S.-amerikanischen Studien, während europäischen Studien in diesem Bereich seltener sind und weniger eindeutige Ergebnisse hervorgebracht haben. Die Ergebnisse der deutschen Mehrebenen-Studie, die auf einer Stichprobe von mehr als 5000 Befragten in 61 Stadtvierteln basiert, unterstreichen die Bedeutung der Gleichaltrigengruppen und der individuellen Handlungsmacht für die Gestaltung der Stadtvierteleinflüsse auf Einstellungen und Verhalten der Individuen. Soziale Segregation scheint generell bedeutsamer als ethnische Segregation zu sein, und Schulen erweisen sich als eigenständiger Entwicklungskontext, unabhängig vom Wohnkontext. Entgegen theoretischer Erwartungen scheinen Stadtvierteleffekte auf einheimische deutsche Jugendliche beschränkt zu sein, und für Jungen zeigen sich andere Einflussmuster als für Mädchen. Aufgrund des insgesamt uneinheitlichen empirischen Bildes sollten weitere Forschungen unternommen werden, die insbesondere in einer Entwicklungsperspektive die überlappenden Kontexte von Schulen und Stadtvierteln untersuchen sollten." (Autorenreferat

    Crime and authority in eighteenth century England

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    Die Geschichte der Kriminalität und des Strafrechtswesens ist für einige Jahre ein intensives Forschungsfeld der englischen Sozialgeschichte gewesen. Der vorliegende Artikel verfolgt zwei Absichten: (1) Ein Übersichtsbericht der sozialgeschichtlichen Forschungen zur Kriminalität und Strafjustiz im 18. Jahrhundert; (2) Die Funktionsweise des Strafrechtswesens unterhalb der Ebene der Strafgerichte. Die Analyse von juristischen Unterlagen ergibt dabei Hinweise auf die informellen Wege wie Delinquenz auf der lokalen Ebene und im Vorfeld der Gerichte gehandhabt worden ist. (pmb)'The history of crime and the criminal justice system has been a field of intensive research in the English social history for some years. This article pursues a twofold aim: Firstly, it is intended to give a broad overview over the social history of eighteenth-century crime and criminal justice in England, discussing different approaches and methodological questions. In the second part, the focus will be on the actual working of the criminal justice system on the level below the criminal courts where it was the task of the justices of the peace to enforce the law. As the analysis of justices' notebooks reveals, informal ways of dealing with delinquency were common on this local level. The importance of these findings for the character of the criminal justice system and authority in general will be assessed in part three.' (author's abstract

    Social Change of the Risk Management of Children and Adolescents. A Replication Study on the Long Term Increase of the Reporting of Crime

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    In der Polizeilichen Kriminalstatistik steigen die Belastungsziffern von Kindern und Jugendlichen, insbesondere bei Gewaltdelikten, seit vielen Jahren an. Es ist jedoch umstritten und mangels regelmäßiger Täter- und Opferbefragungen schwer zu entscheiden, ob dies eher auf ein verändertes Gewaltverhalten oder eher auf ein verändertes Anzeige- und Registrierungsverhalten zurückzuführen ist. Anhand einer lokalen Vergleichsstudie im Abstand von 25 Jahren präsentieren wir erstmals einen direkten Beleg für ein langfristiges verändertes Anzeigeverhalten bei Jugendgewalt. Wir interpretieren diesen Befund im Rahmen der Gesellschaftstheorie von James Coleman als anhaltende Tendenz zur Inanspruchnahme \u27zielgerichteter\u27 Institutionen bei der Reaktion auf Verhaltensprobleme und -risiken von Kindern und Jugendlichen und als Kehrseite des Verrechtlichungsprozesses von Kindheit. (DIPF/Orig.)Official juvenile crime rates, especially for violent offences, have been rising for many years. However, due to the lack of periodical crime and victim surveys, it is difficult to tell whether this is the result of a rise in violent behaviour or rather a shift in reporting and recording. Based on a local sample of two surveys pursued in an interval of 25 years, for the first time there is direct evidence that it is primarily the reporting behaviour of victims that has changed. Referring to James Coleman\u27s theory of social change, we discuss this finding as an example of a long-term trend to deal with behavioural problems and risks of young people by turning to corporate, purposive institutions. (DIPF/Orig.

    Die Messung und Qualitätskontrolle kontextbezogener Befragungsdaten mithilfe der Mehrebenenanalyse: am Beispiel des Sozialkapitals von Stadtvierteln

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    'Kontexteffekte - z.B. von Stadtvierteln, Betrieben oder Schulen - auf individuelle soziale Phänomene werden in der empirischen Sozialforschung bislang wegen der damit verbundenen methodischen Schwierigkeiten selten untersucht. Die Mehrebenenanalyse ist ein neueres statistisches Verfahren, das die Integration von Makro- Mikro-Verbindungen in empirische Erklärungsmodelle ermöglicht. In diesem Beitrag werden zwei Aspekte dieses Verfahrens erörtert. Erstens wird ein ‚ökometrisches' Verfahren der Qualitätskontrolle von Befragungsdaten zu Kontextmerkmalen vorgestellt, das angewendet werden kann, wenn z.B. das ‚soziale Klima' von Stadtvierteln, Betrieben usw. anhand aggregierter Befragtendaten gemessen werden soll. Zweitens wird gezeigt, wie die simultane Berücksichtigung von Prädiktoren auf der individuellen und Kontextebene im Rahmen der Mehrebenenanalyse zur Korrektur von individualistischen Fehlschlüssen führt. Als empirisches Beispiel dient eine neue Bewohnerbefragung zum Sozialkapital von Stadtvierteln.' (Autorenreferat)'Due to methodological problems, contextual effects on individual outcomes are a rarely investigated topic in empirical social research. Multilevel analysis as a new statistical method can help to integrate macro-micro-links into models of individual behaviour. In this article, two features of this approach are discussed. First, I describe an 'ecometric' method of assessing the quality of survey data on contextual properties like the 'social climate' of neighbourhoods or companies derived by aggregating individual-level data. Second, I demonstrate how the simultaneous use of individual- and context-level predictors in multilevel models can correct individualistic fallacies. Recent survey data on the social capital of neighbourhoods is taken as an example.' (author's abstract)

    Jugendkriminalstatistiken und ihre Interpretation: zur Entwicklung der Jugendkriminalität in Deutschland und England in der zweiten Hälfte des 19. und im frühen 20. Jahrhundert

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    Analysiert wird die deutsche und englische Kriminalstatistik zwischen 1841 und 1920 unter der Perspektive, daß die Jugendkriminalitätsraten nicht ohne detaillierte Berücksichtigung der jeweiligen Rahmenbedingungen des Kontrollsystems von Polizei und Strafvollzug beurteilt werden sollten. Als Ergebnis wird festgehalten, daß sich in beiden Ländern die registrierte Jugendkriminalität gegenüber der von Erwachsenen erhöht hat. Dabei folgte die Jugendkriminalität dem jeweiligen Gesamttrend, der in England fallend und in Deutschland steigend war. Die Ergebnisse ergeben nicht zwangsläufig eine realistischere Einschätzung der 'echten' Jugendkriminalität, erlauben aber eine bessere Interpretation von Kriminalstatistiken. (pra)"The long-term trends of crime rates are particularly intricate questions in the field of historical criminology. Looking to England and Germany during the 19th and early 20th centuries, there are questionable and conflicting views on whether juvenile crime rates were rising or falling. This paper argues that more attention needs to be paid to the legal and administrative framework which determined the treatment of juvenile delinquents and hence the number of cases recorded in criminal statistics. The analysis of the practice law enforcement does not only lead to more accurate estimates of juvenile crime rates but also to a different theoretical perspective on the interpretation of criminal statistics. The historical development of criminality as recorded in statistics must always be understood as the product of 'real' delinquent behaviour as well as the society's desire to control and repress this behaviour. Criminal statistics can help to trace these changing control strategies." (author's abstract

    Stellungnahme zur Verfassungsbeschwerde wegen Beschlagnahme von Forschungsunterlagen (1 BvR 2219/20)

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    Beim Bundesverfassungsgericht ist gegenwärtig eine Verfassungsbeschwerde von Professor Mark Stemmler (Universität Erlangen-Nürnberg) gegen die Beschlagnahme von Forschungsdaten anhängig (AZ 1 BvR 2219/20). Stemmler leitete das von der DFG geförderte Forschungsprojekt „Islamistische Radikalisierung im Justizvollzug“ (Laufzeit 2017 bis 2020), in dessen Rahmen auch qualitative Interviews mit Haftinsassen geführt wurden. Die Generalstaatsanwaltschaft ließ Audiodateien und Transkripte des Interviews für ein laufendes Ermittlungsverfahren gegen einen der Interviewten beschlagnahmen. Eine Beschwerde des Forschers dagegen wurde vom OLG München abgewiesen. Nun muss das Bundesverfassungsgericht über die Rechtmäßigkeit der Beschlagnahme von vertraulichen Forschungsdaten durch Strafverfolgungsbehörden entscheiden. Im Gegensatz zu einigen Berufsgruppen wie Ärzt*innen und Pfarrer*innen haben Wissenschaftler*innen in Deutschland kein Zeugnisverweigerungsrecht. Der Ausgang dieses Verfahrens wird in jedem Fall große Auswirkungen auf die zukünftige kriminologische Forschung haben. Der nachfolgende Beitrag ist die unveränderte Fassung einer Stellungnahme, die der Autor auf Einladung des Gerichts in diesem Verfahren verfasst hat

    Kriminalstatistik: lange Zeitreihen dokumentieren die Entwicklung von Verbrechen und Strafe

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    "Kriminalstatistiken gehören zu den ältesten kontinuierlich erhobenen Sozialindikatoren. Ihre Geschichte reicht bis ins frühe 19. Jahrhundert zurück, als die Justizbehörden einiger deutscher Länder nach französischem und englischem Vorbild begannen, Kriminalstatistiken zu führen und zu veröffentlichen (Heinz 1990). Für die Moralstatistiker des 19. Jahrhunderts waren diese Kriminalstatistiken wichtige Datenquellen, um 'Urtheile über den sittlichen Zustand des Volkes' (Starke 1882: S. 4) zu fällen. Begründer der Sozialstatistik wie der Belgier Adolphe Quetelet und Georg von Mayr verwendeten Kriminalstatistiken, um eine Wissenschaft der 'sozialen Physik' zu etablieren und beispielsweise den Zusammenhang von Nahrungsmittelpreisen und Diebstahlsraten zu analysieren. Damit wurde die Kriminalstatistik des 19. Jahrhunderts zu einem Übungsfeld der modernen Sozialwissenschaften und beeinflusste Pioniere der Soziologie wie Emile Durkheim." (Autorenreferat

    Die Historische Sozialforschung in den achtziger Jahren: quantitative Analyse eines Forschungsgebietes

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    Der Versuch, die aktuelle Entwicklung der Historischen Sozialforschung systematisch zu dokumentieren und zu analysieren, stützt sich neben der Datenbank FORIS des Informationszentrums Sozialwissenschaften (Bonn) auf eine abgeschlossene Dokumentation des Zentrums für Historische Sozialforschung (Köln). Die statistische Analyse von 564 beschriebenen Forschungsprojekten führte u.a. zu folgenden Ergebnissen: Im Vergleich zur empirischen Sozialforschung trägt die Historische Sozialforschung deutlich akademischen Charakter. Der zeitliche Schwerpunkt liegt bei der Zeit nach 1850; das Hauptinteresse gilt also der Geschichte der modernen, industriellen Gesellschaft. Bei den Erhebungsmethoden dominieren naturgemäß die Akten- und Inhaltsanalyse. (pmb

    Polizei und Polizieren in multiethnischen Gesellschaften: Einleitung

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    Die verschiedenen Perspektiven auf das Thema Polizei und Polizieren in multiethnischen Gesellschaften werden in dem Themenheft in fünf Beiträgen aufgegriffen. Zwei der Beiträge beschäftigen sich mit dem "Innenleben" der Polizeiorganisationen und mit der Frage, wie interkulturelle Kompetenzen der Polizei durch Weiterbildung und Training einerseits und durch die Aufnahme von Migranten in den Polizeidienst andererseits gefördert und entwickelt werden können, und welche Probleme dabei entstehen. Zwei weitere Beiträge untersuchen auf der Basis teilnehmender Beobachtungen bei lokalen Polizeieinheiten - teils in einer deutsch/französisch vergleichenden Perspektive -, wie alltägliche Interaktionen zwischen Polizisten bzw. Polizistinnen und Jugendlichen in multiethnischen Stadtvierteln stattfinden, und welches Licht dies auf das Verhältnis von Polizei und Migranten wirft. Der letzte Beitrag widmet sich der Bedeutung von Konstruktionen des Sozialraumes für polizeiliches Handeln. (ICF2

    Auswirkungen des Erhebungsverfahrens bei Jugendbefragungen zu 'heiklen' Themen: schulbasierte schriftliche Befragung und haushaltsbasierte mündliche Befragung im Vergleich

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    Schriftliche Befragungen im Klassenverband sind heute in der empirischen Jugendforschung weit verbreitet, ohne dass die methodischen Aspekte dieser Erhebungsform als ausreichend untersucht gelten können. Ziel dieses Beitrages ist es daher, anhand eines Vergleiches der beiden maßgeblichen Erhebungsmethoden der quantitativen Jugendforschung - einer schriftlichen Schulbefragung und einer haushaltsbasierten mündlichen Befragung - bei derselben Grundgesamtheit und demselben Erhebungsinstrument Unterschiede in den Befragungsergebnissen hinsichtlich von Häufigkeiten und Zusammenhängen zu untersuchen; dieser Vergleich erfolgt am Beispiel des Themas 'selbstberichtete Delinquenz'. Die Ausschöpfungsrate der schulbasierten Befragung liegt erheblich höher als die der haushaltsbasierten Befragung, und insbesondere Personen aus unteren sozialen Schichten werden besser erreicht. Am Beispiel der selbstberichteten Delinquenz ergibt der Vergleich der Befragungsergebnisse erhebliche Unterschiede sowohl in den Prävalenzen als auch in den Korrelationen mit anderen Variablen. In der haushaltsbasierten Befragung liegen die Prävalenzraten der selbstberichteten Delinquenz ungefähr 20 bis 50 Prozent niedriger als in der schulbasierten Befragung. Während wir die unterschiedlichen Prävalenzraten eher mit den Selektionseffekten der Stichprobenverfahren erklären, deuten die unterschiedlichen Korrelationsmuster möglicherweise auf Kontexteffekte der jeweiligen Erhebungssituationen hin. (JA
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