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    Bemerkungen aus dem Blickwinkel einer laufenden Forschergruppe

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    Giovan Battista Marino ist ein Dichter, der seine Geltung in hohem Maße aus dem Anspruch auf ‚Neuheit‘ bezieht. Das vorliegende Working Paper Nr. 5 möchte zeigen, wie Marinos Prinzip poetischer Novation an wesentliche Grundsätze frühneuzeitlicher Nachahmungslehren anschließt und diese gleichzeitig sprengt, ohne freilich im modernen Sinn ‚innovativ‘ zu sein. Damit bestätigt das Paper die theoretischen Grundannahmen der FOR auch in Hinblick auf den literarhistorischen ‚Sonderfall‘ Marino und skizziert eine konsequente historische Verlängerung der im TP 05 behandelten Problemzusammenhänge („…canto l’arme pietose. Hybridisierungen von ‚alt‘ und ‚neu‘ in Epos und Epostheorie des Secondo Cinquecento) . Systematisch wird deutlich, dass die für TP und FOR zentral gestellten Beschreibungsmetaphern der ‚Hybride‘ und der ‚Hybridisierung‘ die Entstehungsvoraussetzungen der marinistischen Poetik erklären. Zugleich soll vorgeschlagen werden, die ‚Hybridisierung‘ als Grundfigur nachahmungspoetischer ‚alt‘-‚neu‘-Verschränkungen im Fall Marinos um den Begriff des ‚Amalgams‘ als Beschreibungskategorie zu flankieren, da Marino die Nachahmungsregeln des ausgehenden 16. Jahrhunderts auf singuläre Weise radikalisiert: Bei Marino sollen nämlich die im dichterischen Werk aktualisierten vorgängigen Textbestände – anders als bei Tasso, der seine unterschiedlichen Bezüge miteinander überblendet und in der Hybride als sinnstiftende Referenzsysteme noch erkennbar hält – in ihrer Rekombination zur völligen Unkenntlichkeit miteinander vermengt – ‚amalgamiert‘ – werden

    Ãœberlegungen zu Poetologie und Epistemologie in Torquato Tassos Gerusalemme liberata

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    Das Teilprojekt 05 der Forschergruppe Diskursivierungen von Neuem behandelt das Verhältnis von ‚alt‘ und ‚neu‘ in Epos und Epostheorie des Secondo Cinquecento. Im Mittelpunkt des Frageinteresses steht Torquato Tassos poema eroico, die 1581 erschienene Gerusalemme liberata. Tassos poema setzt sich vom ‚alten‘ romanzo cavalleresco ab, indem es sich vor allem an dem zeitgenössisch ‚neueren‘ aristotelischen Klassizismus und an gegenreformatorischen Regelsystemen ausrichtet. Dabei kommt es, so die Grundannahme des Teilprojekts, nicht nur zu Versuchen, z.B. Formen ‚älterer‘ varietas mitzuführen und in das neue Gattungsmodell zu integrieren, sondern zu wesentlich weiter reichenden Hybridsierungen: Tasso sortiert die einschlägigen Bezugssysteme nicht antinomisch – etwa in dem Sinne, dass sein poema im Ergebnis entweder ‚gegenreformatorisch‘ oder ‚humanistisch‘ wäre –, sondern amalgamiert sie dergestalt, dass sein Epos gleichsam in between diverser Diskursregeln einen ‚neuen‘, hybriden Fiktionsraum eröffnet. Das vorliegende Working Paper Nr. 2 möchte diesen Problemzusammenhang skizzenhaft anreißen und das geplante Vorgehen im Ansatz anschaulich machen

    Italienisches Theater: Geschichte und Gattungen von 1480 bis 1890

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    Italienisches Theater: Geschichte und Gattungen von 1480 bis 1890, hrsg. von Daniel Winkler, Sabine Schrader und Gerhild Fuchs, Recherchen 118 (Berlin: Theater der Zeit, 2015), 367 S

    Ein Dialog über ,Hybridisierung‘ als Schlüsselbegriff für die Beschreibung von Theorie und Praxis epischen Dichtens bei Torquato Tasso

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    Das Teilprojekt 05 der FOR 2305 (Canto l’arme pietose. Hybridisierungen von ‚alt‘ und ‚neu‘ in Epos und Epostheorie des Secondo Cinquecento), möchte gängige hermeneutische Purifikationen poetischer Dynamiken, welche z.B. das Verhältnis von romanzo und poema oder von ‚Humanismus‘ und ‚Gegenreformation‘ betreffen, einer Revision unterziehen. Mit Fokus auf Torquato Tasso soll gefragt werden, ob sich in den betreffenden Zusammenhängen anstelle von Dichotomien nicht auch Hybridisierungen beobachten lassen. Die zentrale These des Teilprojekts lautet, dass ‚alte’ und ‚neue’ Diskurse bei Tasso in einem Spannungsverhältnis von Rückversicherung und Traditionsbruch nicht nur miteinander konkurrieren, sondern dass sie sich mit dem Ziel einer umfassenden Integration gegenseitig durchdringen. Dieser Ansatz ist auf der Abschlusstagung der FOR („Multitemporalitäten, Heterochronien, novantiquitates“) am 4. und 5. April 2019 mit einem auswärtigen Respondenten, Federico Di Santo, diskutiert worden. Das vorliegende Working Paper gibt den betreffenden Austausch wider; wesentliche Bereiche sind die Beziehung von romanzo, poema und epopeia sowie die Anwendbarkeit der Hybridisierungs-Kategorie, vor allem mit Blick auf Tassos Darstellung von pagani und cristiani.2. überarbeitete Versio

    Jacopo da Pontormo: il libro mio

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