14 research outputs found

    Naloxonabgabe zur Umkehrung einer bezeugten Heroinüberdosis: Eine vergleichende Analyse der Wirksamkeit von Naloxon-Schulungsprogrammen auf der Grundlage von systematischer Literaturrecherche und Experteninterviews

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    Einleitung: Überdosierungen von Opioiden, meistens von Heroin, führen jährlich weltweit zu tausenden von drogenbedingten Todesfällen. Trotz der Bezeugung durch andere Konsumierende im Drogennotfall, wird aus Angst vor Strafverfolgung nur selten ein Notarztruf getätigt. Naloxon, ein Opioidantagonist, kann in kurzer Zeit die lebensgefährlichen Folgen einer Überdosierung umkehren und Leben retten. In Zusammenhang mit Erste Hilfe-Training, Edukation und adäquater Ausbildung von Laien, wird Naloxon in Kits, inkl. Verabreichungsund Erste Hilfe-Mitteln, sowie einer Anleitung verteilt. Die Naloxon-Distribution solcher sogenannter Take-Home-Naloxon-Kits soll die Rettung der überdosierenden Abhängigen unterstützen. Das Thema der Wirksamkeit dieser Maßnahme ist bislang eher unerforscht. In dieser Arbeit liegt der Fokus auf der Anzahl der vermiedenen Todesfälle durch Naloxon im Drogennotfall, welche die Grundlage zur Beurteilung der Effektivität bilden. Methodik: Basis dieser Arbeit ist die systematische Literaturrecherche von Studien, die sich mit verschiedenen Take-Home-Naloxon-Programmen befassen. Es wurde eine internationale Recherche in den Datenbanken von Medline, Embase, Google Scholar und PubMed durchgeführt. Zudem wurden eine Expertin und zwei Experten rekrutiert: Die leitende Apothekerin Regina Lilje der Kassenärztlichen Vereinigung Hamburg, Herr Urs Köthner, Vorstand von akzept e.V. und Herr Dr. Thilo Beck, leitender Chefarzt der Psychiatrie im Suchtzentrum arud, um weitere Aspekte bezüglich der Durchführung, Umsetzung und Wirksamkeit der Programme aufzudecken. Ergebnisse: In der Analyse wurden insgesamt 23 Studien inkludiert, die Take-Home- Naloxon-Programme entweder selbst durchführten oder schon bestehende Programme anhand von bestehenden Daten evaluiert haben. Alle Autorinnen/ Autoren berichten von einem zweckmäßigen Trainingsablauf und Rettungen durch die Vergabe von Naloxon. Die Spannweite der umgekehrten Überdosierungen liegt hier zwischen 22,2–100 Prozent. Während des Trainingszeitraums sind in einigen Programmen Konsumierende ihrer Überdosis erlegen. Die Range liegt hier zwischen null bis zehn Todesopfern. Insgesamt konnten sehr viele Überdosierungen umgekehrt werden. Die Naloxonvergabe im Drogennotfall hat sich somit als effektiv erwiesen. Durch die Korrespondenz mit Frau Lilje konnte aufgedeckt werden, weshalb Take-Home-Naloxon-Kits, zumindest in Deutschland, nicht zu Lasten der GKV verschrieben werden können. Die Expertenmeinungen gingen etwas auseinander: Herr Köthner erkennt Naloxon als effektiv und sinnvoll an, wohingegen Herr Dr. Beck Naloxon als Nachbesserung der langjährigen Substitutionstherapie ansieht. Diskussion: Naloxon-Distribution ist eine effektive Lösung zur Bekämpfung der steigenden drogenbedingten Todeszahlen. Die professionelle Schulung von Konsumierenden kann in Verbindung mit Aufklärung und Erste Hilfe-Instruktionen die entscheidende Kombination zur Bewältigung dieser Thematik darstellen. Das Drogenmilieu bleibt jedoch weiterhin ein eher unerforschter Bereich. Darüber hinaus führen strikte Gesetzeslagen auf nationaler Ebene zu geringen Möglichkeiten Take-Home-Naloxon-Kits weiter zu testen, vielmehr liegen Untersuchungsergebnisse aus den USA vor. Eine weitere Expansion der Naloxon-Verteilung, auch an Angehörige, wird national und international angestrebt und als Präventionsinstrument empfohlen

    Psychische Belastungsfaktoren und Ressourcen in der ambulanten Pflege

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    <jats:title>Zusammenfassung</jats:title><jats:p>Diese Literaturübersicht thematisiert den aktuellen Forschungsstand zu psychischen Belastungsfaktoren und Ressourcen in der ambulanten Pflege. Potenzielle Belastungsfaktoren werden in der beschriebenen Literatur aus den Bereichen Arbeitsinhalt (z. B. Umgang mit Leiden), Arbeitsorganisation (z. B. Schichtsystem), soziale Beziehung (z. B. fehlende Anerkennung), Arbeitsumgebung (z. B. zeitliche Verzögerung aufgrund von hohem Verkehrsaufkommen) sowie neue Arbeitsformen (z. B. fehlende Abgrenzung von Arbeits- und Privatleben) beschrieben. Arbeitsressourcen umfassen z. B. die hohe Eigenverantwortung, den großen Freiraum, die Sinnhaftigkeit der Arbeit sowie die Möglichkeit des Selbstschutzes durch das häufige Wechseln des Settings. Es zeigt sich ein dringender Forschungsbedarf, psychische Belastungsfaktoren sowie Ressourcen noch systematischer zu ermitteln sowie mögliche Fehlbeanspruchungsfolgen offenzulegen. Besonders vor dem Hintergrund des demografischen Wandels und der damit verbundenen Verschiebung der Altersstrukturen bedarf es weiterer, umfassender Forschungsansätze, um zukünftig in der ambulanten Pflege gesundheitsfördernde Maßnahmen zielgruppenspezifisch entwickeln zu können.</jats:p&gt

    Stressoren, Stresserleben und Stressfolgen von Pflegekräften im ambulanten und stationären Setting in Deutschland

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    <jats:title>Zusammenfassung</jats:title><jats:p>Dieser Beitrag liefert einen Überblick über den aktuellen Forschungsstand zu arbeitsbedingtem Stress in der ambulanten und stationären Pflege. Dabei wird auf Stressoren (z. B. Zeitdruck) und das Stresserleben, ebenso wie auf kurz- und langfristige Folgen von Stress (z. B. emotionale Erschöpfung und Burnout) in der Pflegebranche eingegangen. Des Weiteren werden Möglichkeiten zum Umgang mit Stress und zur Gesundheitsförderung von Pflegekräften beleuchtet. Im Ausland wurden bisher mehr Studien zu arbeitsbedingtem Stress unter Pflegekräften, insbesondere zu Burnout als Folge von Stress, durchgeführt als in Deutschland. Vor dem Hintergrund aktueller struktureller Herausforderungen für die Pflegebranche zeigt sich ein dringender Forschungsbedarf bezüglich der Arbeits- und Gesundheitssituation von ambulant und stationär tätigen Pflegekräften in Deutschland.</jats:p&gt

    Gesundheitsfördernde Arbeitsgestaltung im Homeoffice im Kontext der COVID-19-Pandemie

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    Background!#!The contact restrictions associated with the COVID-19 pandemic have led many companies to allow their employees to work from home for infection control reasons.!##!Objective!#!This literature review explores the question in what way health-promoting work from home can be excercised.!##!Results!#!Working from home requires consideration of the same guidelines just like those for office and computer workstations. To prevent negative mental and physical stress reactions, an ergonomic workstation design is recommended. Furthermore, the organization of working time (structuring the working day, adhering to breaks and regeneration units, and avoiding disturbances and interruptions) is of great importance for a health-promoting work design at home.!##!Conclusion!#!Important components of a health-promoting work design are temporal, spatial and mental separation of work and private life. Employees and their individual needs must be taken into account when designing a health-promoting workplace at home; however, the responsibility for implementing health-promoting work design mostly lies solely with the employees due to the ad hoc change of workplace

    Occupational Health and Safety Measures in German Outpatient Care Services during the COVID-19 Pandemic: A Qualitative Study

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    Due to the coronavirus disease 2019 (COVID-19) pandemic, outpatient caregivers are exposed to new serious health threats at work. To protect their health, effective occupational health and safety measures (OHSM) are necessary. Outpatient caregivers (n = 15) participated in semi-structured telephone interviews in May/June 2020 (1) to examine the pandemic-related OHSM that have been implemented in their outpatient care services, as well as (2) to identify their corresponding unmet needs. Interviews were recorded, transcribed and analysed by using qualitative content analysis in accordance with Mayring. Available OHSM in outpatient care services described by outpatient caregivers mainly included personal protective equipment (PPE) and surface disinfection means after an initial shortage in the first peak of the pandemic. Further OHSM implied social distancing, increased hygiene regulations and the provision of pandemic-related information by the employer, as well as the possibility to consult a company doctor. Our study revealed that OHSM were largely adapted to the health threats posed by COVID-19, however an optimum has not yet been achieved. There is still a need for improvement in the qualitative and quantitative supply of PPE, as well as on the organisational level, e.g., with regard to the development of pandemic plans or in work organisation

    Gesundheitsverhalten und -förderung von ambulanten Pflegekräften

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    Hintergrund: Prognosen zufolge werden im Jahr 2050 bis zu 850.000 Fachkräfte in der Pflege fehlen. Bereits heute führen zunehmende Arbeitsbelastungen zu hohen Krankenständen bei den Beschäftigten. Wissenschaftliche Erkenntnisse zum Gesundheitsverhalten bei ambulanten Pflegekräften fehlen, um zielgruppenspezifische Maßnahmen der betrieblichen Gesundheitsförderung (BGF) bereitstellen zu können. Ziel der Arbeit: Ziel ist es, das Gesundheitsverhalten von ambulanten Pflegekräften sowie bestehende Angebote der BGF in der ambulanten Pflege zu charakterisieren und Erfahrungen von Expertinnen und Experten bei der Entwicklung und Implementierung von Maßnahmen BGF zu erfassen. Material und Methoden: Zehn Expertinnen und Experten aus der Hamburger Pflegebranche und -wissenschaft wurden im Rahmen eines Fokusgruppeninterviews im Januar 2020 befragt. Die Datenauswertung fand mittels qualitativer Inhaltsanalyse statt. Ergebnisse: Um selbstbestimmt und selbstständig mit der eigenen Gesundheit umzugehen, hielten die Befragten für besonders wichtig, die Pflegekräfte für die Themen Ernährung, körperliche Aktivität und Rauchen zu sensibilisieren. Zur Stressbewältigung standen hingegen vermehrt verhältnispräventive Maßnahmen, wie realistische Fahrtenplanung, Arbeitszeitplanung und Anpassung der Pausenzeiten, im Fokus. Schlussfolgerung: Die Arbeitsbedingungen der ambulanten Pflege wirken sich nachteilig auf das Ernährungs- und Trinkverhalten sowie die körperliche Aktivität bei den Beschäftigten aus. Weitere quantitative Erhebungen zum Gesundheitsverhalten werden benötigt, um die gewonnenen Einschätzungen der Expertinnen und Experten zu stützen. Zielgruppenspezifische Maßnahmen der BGF müssen an die ambulante Pflege angepasst sein und sowohl verhaltens-, als auch verhältnispräventive Ansätze einbeziehen

    Health promotion for outpatient careworkers in Germany

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    Due to ongoing demographic changes, the need for care is increasing in Germany. The number of outpatient care services is also rising, and with it, the number of employees in outpatient care, who are also continuously becoming older. Workplace health promotion (WHP) becomes relevant in this context, as it can reduce negative strain reactions and promote employees’ health. The aim of this study was (1) to reveal implemented WHP interventions in German outpatient care services; (2) to examine the potential challenges regarding a successful implementation of WHP measures; and (3) to illuminate further requests and needs experienced by outpatient careworkers. In qualitative field research, 30 semi-structured individual interviews were conducted with German caregivers, using the problem-centered interview method. The collected data were deductively and inductively evaluated and interpreted, using qualitative content analysis according to Mayring. Outpatient caregivers reported various WHP measures known from their workplaces, such as the provision of fruit baskets, programmes to increase physical activity, or a subsidy for a personal gym. They further reported WHP, such as back training, known from other care services. However, the respondents spoke of the challenges regarding the implementation or the use of WHP interventions in general. The most frequently named barriers were a lack of time after work and interventions that were only offered in their leisure time. In the same course, the participants still needed offers to increase physical activity, joint activities, or relaxation techniques. However, respondents highlighted that they preferred the interventions to take place during working hours. This way, they would also be more likely to take advantage of the interventions. The results of this study provide an insight into various WHP measures that already exist, or that are desirable for implementation with regard to caregivers’ needs. Subjectively perceived challenges for a successful implementation of WHP measures represent the importance of adjustments in the work organization of caregivers. It becomes clear that WHP is not yet established in the ambulant care sector, although it appears to be imperative for keeping caregivers healthy. Considering the different needs of employees, the results can provide a basis for the development of needs-based health promotion measures for caregivers

    Betriebliche Gesundheitsförderung in der Pflege

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    <jats:title>Zusammenfassung</jats:title><jats:sec> <jats:title>Hintergrund</jats:title> <jats:p>In der Pflegebranche nehmen Arbeitsunfähigkeitstage durch verschiedene Fehlbelastungen zu, welches die Relevanz der Betrieblichen Gesundheitsförderung (BGF) hervorhebt.</jats:p> </jats:sec><jats:sec> <jats:title>Ziel der Arbeit</jats:title> <jats:p>Der Artikel soll die Thematik der BGF in der Pflege beleuchten und zudem eine Übersicht von bestehenden betrieblichen Gesundheitsförderungsmaßnahmen im Setting Pflege bieten.</jats:p> </jats:sec><jats:sec> <jats:title>Material und Methoden</jats:title> <jats:p>In einer explorativen Literaturrecherche werden bisher verfügbare Erkenntnisse aus der BGF in der Pflege recherchiert und zusammengefasst. Aus diesen Forschungserkenntnissen werden Maßnahmenvorschläge für die Pflege-BGF abgeleitet. Die Vorschläge sollten aktualisiert werden, wenn derzeit laufende arbeitspsychologische Studien neue Erkenntnisse hervorgebracht haben.</jats:p> </jats:sec><jats:sec> <jats:title>Ergebnisse</jats:title> <jats:p>Bestehende Interventionen in der Pflegebranche, welche beispielsweise Achtsamkeitstrainings, Maßnahmen zur Stress‑/Tabakkonsumreduzierung sowie die Förderung gesunder Ernährungsweise und körperlichen Aktivität beinhalten, werden dargestellt.</jats:p> </jats:sec><jats:sec> <jats:title>Diskussion</jats:title> <jats:p>Studienergebnisse zeigen, dass Interventionen zur Stressreduzierung aus der stationären Pflege effektiv das Stresserleben der Pflegekräfte senken konnten. Web-basierte Interventionen scheinen darüber hinaus für das ambulante Pflegesetting als erstrebenswert. Mögliche Herausforderungen, wie fehlende Fachkenntnisse und -kräfte, für die BGF-Umsetzung werden diskutiert.</jats:p> </jats:sec&gt

    The Health Behaviour of German Outpatient Caregivers in Relation to Their Working Conditions: A Qualitative Study

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    Ongoing demographic change is leading to an increasingly older society and a rising proportion of people in need of care in the German population. Therefore, the professional group of outpatient caregivers is highly relevant. Their work is characterised not only by interacting with patients in a mobile setting but also by working in shifts. Health behaviour under these specific working conditions is crucial for ensuring long-term work ability and performance. Little is known about the health behaviour of German outpatient caregivers and its potential impact on their work. The aims of the study were (1) to examine health behavioural patterns (nutrition, exercise, smoking, regeneration) of outpatient caregivers, (2) to illuminate their personal health-promoting behaviours, and (3) to identify potential work-related factors influencing their health behaviour. Fifteen problem-centred interviews were conducted with outpatient caregivers working in Northern Germany in the period January–April 2020. Interviews were analysed by using qualitative content analysis. Outpatient caregivers reported improvable nutrition and hydration, with simultaneous high coffee consumption, low physical activity, poor regeneration (breaks and sleep quality), and good personal health-promoting behaviour (e.g., back-friendly habits), although the majority were smokers. Barriers to the implementation of health-promoting behaviours were a high perception of stress due to increased workload and time pressure, while aids to better health-promoting behaviour were described as being social support and personal resources. The respondents perceived their working conditions as potentially influencing their health behaviour. On the basis of their descriptions, various practice-relevant strategies were derived. The data explore a potential need for outpatient care services to develop interventions on behavioural and structural levels that can help create healthier working conditions for their employees so these caregivers can adopt better health behaviours

    The Health Behaviour of German Outpatient Caregivers in Relation to the COVID-19 Pandemic: A Mixed-Methods Study

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    The COVID-19 pandemic has affected outpatient caregivers in a particular way. While the German population becomes increasingly older, the number of people in need of care has also increased. The health and, thus, the health behaviour of employees in the outpatient care become relevant to maintain working capacity and performance in the long term. The aims of the study were (1) to examine the health behaviour and (2) to explore pandemic-related perceived change of health behaviour among outpatient caregivers during the COVID-19 pandemic. In a mixed-methods study, 15 problem-centred interviews and a web-based cross-sectional survey (N = 171) were conducted with outpatient caregivers working in Northern Germany. Interviewees reported partially poorer eating behaviour, higher coffee consumption, lower physical activity, skipping breaks more often and less sleep duration and quality during the pandemic. Some quantitative findings indicate the same tendencies. A majority of participants were smokers and reported higher stress perception due to the pandemic. Preventive behaviour, such as wearing PPE or hand hygiene, was increased among interviewees compared to the pre-pandemic period. Our findings indicate that the COVID-19 pandemic could negatively affect outpatient caregivers’ health behaviour, e.g., eating/drinking behaviour and physical activity. Therefore, employers in outpatient care should develop workplace health promotion measures to support their employees in conducting more health-promoting behaviours during the COVID-19 pandemic
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